Programm
Samstag, 13.08.2022
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00:00 UhrNachrichten
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00:05 UhrLange Nacht„Aber es gibt ein Morgen“ 
 Eine Lange Nacht über Literaturen von Sinti und Roma
 Von Beate Ziegs
 Regie: die AutorinFür ihre Musik sind Sinti und Roma berühmt. Aber dass es unter ihnen auch zahlreiche Schriftstellerinnen und Schriftsteller gibt, ist kaum bekannt. Ihre Texte ähneln oft einer Gratwanderung zwischen Todesangst und Witz, zwischen Schrecklichem und Banalem. Sie sind geprägt von der Hoffnung auf eine andere Welt in einer anderen Zeit. Und von Tabubrüchen, denn vor allem in der älteren Generation war das Schreiben in der überwiegend mündlichen Erzähltradition nicht üblich. Das Trauma des Holocaust hat jedoch bei einigen Überlebenden den Drang erweckt, trotz aller Schwierigkeiten das Schweigen zu brechen und sich gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung zur Wehr zu setzen. Dieser Aufbruch aus dem Verborgenen hat in vielen Ländern zum Entstehen einer breiten Bürgerrechtsbewegung beigetragen. Krieg und Vertreibung, Gewalt und Rassismus bestimmen nach wie vor das Leben - und damit auch das Werk - vieler Sinti und Roma, das gilt zum Beispiel für den international renommierten Schriftsteller Jovan Nikolić, den deutschen Rom Gianni Jovanovic oder Simone Schönett aus Österreich. Wer ihre Gedichte, Romane und Erzählungen liest, liest deshalb immer auch über die Kultur und Gesellschaft, aus der heraus sie das Wort ergreifen. Insofern ist es falsch, von Literaturen einer Minderheit zu sprechen: Was sie schreiben, entsteht inmitten der Mehrheit - und betrifft diese gleichermaßen. 01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten
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03:00 UhrNachrichten
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03:05 UhrTonartFilmmusik 
 Philippe Sarde
 L’Ours
 The London Symphony Orchestra
 Leitung: Carlo Savina
 Philippe Sarde
 Les choses de la vie
 Le Fils préféré
 Moderation: Birgit Kahle04:00 UhrNachrichten
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05:00 UhrNachrichten
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05:05 UhrAus den ArchivenZwischen Manila und Cotabato 
 Von Robert Lindner
 Deutschlandfunk 1977
 Vorgestellt von Margarete WohlanPhilippinen im Jahr 1977, in einer Zeit, als Präsident Ferdinand Marcos bereits seit zwölf Jahren regiert und zunehmend mit Mord, Kleptokratie und dem spurlosen Verschwinden politischer Gegner von sich reden lässt. Neun Jahre später, 1986, wird er nach einem Volksaufstand aus dem Land fliehen - und wiederum 36 Jahre später, im Mai 2022, wird sein Sohn Marcos Junior zum Präsidenten gewählt, auch deshalb, weil er mit einem verklärten Blick auf die Vergangenheit schaut und damit geworben hat. Das scheint die Mehrheit der Bevölkerung überzeugt zu haben. Wie es damals wirklich war, davon gibt der Reisebericht von Robert Lindner aus dem Jahr 1977 einen guten Überblick: Er hat sich umgeschaut, noch mehr notiert, und es dann in farbigen Beschreibungen und szenischen Dialogen produziert. Sprachprobleme, Agrarreform, mangelnde Demokratie, die spanische Kolonialvergangenheit, die Chinesen mit ihrem Handel, der Islam, die Guerilla - nur einige Stichworte, die in seiner Erzählung fallen. „Die Gäste werden gebeten, ihre Waffen in der Garderobe abzugeben …“ - so beginnt der Autor seine Geschichte, die häufig einer Theateraufführung oder einem Hörbild ähnelt, und dabei doch die Stimmung im Land umfassend einfängt. 
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06:00 UhrNachrichten
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06:05 UhrStudio 9Kultur und Politik am Morgen 
 Moderation: Dieter Kassel06:20 Uhr Wort zum TagePfarrer Michael Becker, Kassel 
 Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewMehr Räder, mehr Regeln - Diskussion um Tempolimit für Fahrräder 
 Gespräch mit Jana Kühl08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Lincoln Highway" von Amor Towles 
 Rezensiert von Fabian Wolff
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09:00 UhrNachrichten
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09:05 UhrIm GesprächCorona-Virus - Wie gehen Sie mit der Pandemie um? 
 Gäste: Prof. Dr. Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
 - und Jan Wetzel, Soziologe am Wissenschaftszentrum Berlin
 Moderation: Katrin Heise
 Live mit Hörern
 08 00 22 54 22 54
 gespraech@deutschlandfunkkultur.deCorona - war da was? Die Sommerwelle scheint abzuebben, doch Experten warnen bereits vor erneut hohen Infektionszahlen im Herbst. Was können wir tun? Nochmals Boostern? Weiter Maske tragen? Wie gehen Sie mit der Pandemie um? 10:00 UhrNachrichten
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11:00 UhrNachrichten
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11:05 UhrLesartDas politische Buch 
 Moderation: Christian Rabhansl
 Die Taliban an der Macht - Sachbücher zu Afghanistan
 Antonia Rados: "Afghanistan von innen"
 Gespräch mit der Autorin über 40 Jahre als Kriegsreporterin
 Shikiba Babori: "Die Afghaninnen. Spielball der Politik"
 Gespräch mit der Journalistin und Ethnologin über die Situation der Afghaninnen
 Buchkritik:
 Waslat Hasrat-Nazimi: "Die Löwinnen von Afghanistan"
 Von Michael Meyer
 Buchkritik:
 Natalie Amiri: "Afghanistan. Unbesiegter Verlierer"
 Von Martin Gerner
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12:00 UhrNachrichten
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12:05 UhrStudio 9 - Der Tag mit ...Prof. Baschka Mika, Frankfurter Rundschau 
 Moderation: Axel Rahmlow
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13:00 UhrNachrichten
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13:05 UhrBreitbandMedien und digitale Kultur 
 Moderation: Vera Linß und Martin Böttcher
 Schlesinger: So berichtet der rbb
 Von Marcus Richter
 Schlesinger: Gelingt dem ÖRR eine kritische Berichterstattung?
 Gespräch mit Anna von Garmissen
 Video-Ident gehackt: Zugriff auf Elektronische Patientenakten
 Gespräch mit Martin Tschirsich
 Fußball-Influencer: Social Media als Marktwert
 Von Leon Ginzel
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14:00 UhrNachrichten
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14:05 UhrRang 1Das Theatermagazin 
 Moderation: André Mumot
 Das letzte Kleinod: Ein Theaterzug trägt Auswanderergeschichten durchs Land
 Gespräch mit Jens-Erwin Siemssen
 Musikalische Moskitos und anarchisches Leben beim Sommerfestival auf Kampnagel
 Von Martin Thomas Pesl
 Die geniale Stelle: Ulrich Rasche über Claude Régys Inszenierung "Die Blinden"
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14:30 UhrVollbildDas Filmmagazin 
 Moderation: Patrick Wellinski
 u.a. 75. Locarno Film Festival
 Ein Jahr nach der Taliban-Übernahme - Zum Zustand des afghanischen Kinos
 Gespräch mit Martin Gerner
 Ticker: Deutsche Fete du Cinema im Sempteber
 Von Jörg Taszman
 Sirk geboren als Sierk - Neue Einblicke auf ein Lebenswerk
 Gespräch mit Anke Leweke
 Echos aus der Fremdenlegion - "Human Flowers Of Flesh" im Wettbewerb
 Gespräch mit Helena Wittmann
 Wer räumt das auf? "Matter Out Of Place" folgt dem Müll auf der Erde
 Gespräch mit Nikolaus Geyrhalter, Filmproduktion GmbH
 Der Glaube als Horrorfilm in "Serviam - Ich diene"
 Gespräch mit Ruth Mader
 Locarno 75 - Die Preisträger stehen fest
 Gespräch mit Anke Leweke15:00 UhrNachrichten
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16:00 UhrNachrichten
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16:05 UhrEchtzeitDas Magazin für Lebensart 
 Moderation: Mandy Schielke
 Verdammt heiß!
 Eröffnungskolumne
 Von David Tschöpe
 Elegant und umweltfreundlich
 Der Fächer ist zurück
 Von Julia Macher
 Live on Tape:
 Ein heißes Pflaster - New York trotzt der Hitze
 Von Antje Passenheim
 Raus aus den Klamotten
 Nacktwandern
 Von Matthias Finger
 Serie "Mein Kind hat Deine Läuse!"
 Folge 2 Läuse, Läuse, noch mehr Läuse
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17:00 UhrNachrichten
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17:05 UhrStudio 9 kompaktThemen des Tages 
 Moderation: Axel Rahmlow
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17:30 UhrTacheles"Wir brauchen eine Generalinventur des Sozialstaats“ 
 Jens Teutrine, FDP-Sozialpolitiker, stellt sich den Fragen von Gerhard Schröder15 Prozent der Deutschen sind von Armut bedroht. Dabei gibt der Staat jedes Jahr viele Milliarden für Sozialleistungen aus. Aber das Geld wirkt offenbar nicht wie erhofft. Der FDP-Politiker Jens Teutrine fordert grundlegende Reformen. 
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18:00 UhrNachrichten
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18:05 UhrFeatureSchwerpunkt: Für die Arbeit in die Fremde 
 I Germanesi
 Ein italienisches Familienalbum aus Deutschland
 Von Giuseppe Maio
 Regie: Robert Matejka
 Mit: Giuseppe Maio
 Ton: Stephen Erickson
 Produktion: DeutschlandRadio Berlin 2001/2006
 Länge: 54'17
 Seit über 30 Jahren leben sie in Gengenbach. Die drei Brüder Domenico, Peppino und Antonio. Italienische Immigranten − Gastarbeiter, die keine mehr sind. Jetzt, da sie in Rente gehen, haben sie viel Zeit zum Erzählen, wie alles gekommen ist.Und dabei stehen sie wieder vor der Frage: Wo wollen sie jetzt leben, wo ist ihre Heimat? In der Basilicata, ihrer süditalienischen Heimatregion, nennt man sie „i Germanesi”, die Deutschländer. In Gengenbach sind sie badische Italiener. Und irgendwo dazwischen entstanden die Fotos, die Geschichte einer Familie. Der Autor, selbst in Gengenbach aufgewachsen, lässt sie erzählen. Sie haben es nicht leicht mit der deutschen Sprache, aber wo ein Wort fehlt, hilft immer ein altes Lied, das Antonio noch von zu Hause kennt. 
 Giuseppe Maio, 1970 in San Fele geboren, wuchs als Kind italienischer Gastarbeiter in Süddeutschland auf. Er studierte Germanistik in Freiburg und Berlin und lebt als freier Autor und Regisseur zahlreicher Hörspiele und Features in Berlin. Sein Feature "I Germanesi" erhielt den CIVIS-Medienpreis 2001. Zuletzt: "Mikro Beute Kunst: O-Töne und das echte Leben im Radio" (Deutschlandfunk Kultur 2020).
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19:00 UhrNachrichten
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19:05 UhrOperTheater Bonn 
 Aufzeichnung vom 22.05.2022
 Clemens von Franckenstein
 "Li-Tai-Pe", Oper in drei Akten op. 43
 Libretto: Rudolf Lothar
 Der Kaiser Hüan-Tsung - Joachim Goltz, Bariton
 Der Dichter Li-Tai-Pe - Mirko Roschkowski, Tenor
 Ho-Tschi-Tschang, Doktor der Kaiserlichen Akademie - Giorgos Kanaris, Bariton
 Kao-Li-Tse, Kommandant der Garden - Johannes Mertes, Tenor
 Herold - Martin Tzonev, Bass
 Wirt - Kieran Carrel, Tenor
 Soldat - Pavel Kudinov, Bass
 Fei-Yen, koreanische Prinzessin - Ava Gesell, Sopran
 Yang-Gui-Fe, Mädchen aus dem Volk - Anna Princeva, Sopran
 Mandarine - Tae-Hwan Yun, Tenor,
 Alexander Kalina, Bariton,
 Ricardo Llamas Marques, Bariton,
 Johwan Cho, Bass
 Chor und Extrachor des Theaters Bonn
 Beethoven Orchester Bonn
 Leitung: Hermes HelfrichtWenigen sagt der Name Clemens von Franckenstein etwas, allenfalls als Intendant wird er noch erwähnt, leitete er doch ab 1912 die Münchener Hofoper. Durch die Berufung des Dirigenten Hans Knappertsbusch und durch die Gestaltung eines noch heute vorbildlichen Spielplans hat er bis 1918 und dann wieder von 1924 bis zum erzwungenen Rücktritt 1934 der Oper in München Glanz verliehen. Franckensteins kulturpolitische Bedeutung wurde durch ein kompositorisches Schaffen ergänzt, das insbesondere in der Oper "Li-Tai-Pe" Einflüsse von Wagner und Debussy zu einer eigenen Sprache verband. Das Theater Bonn ist sich sicher: Die bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts vielgespielte Oper über das heikle Verhältnis eines Dichters zum Kaiser von China markiert einen Höhepunkt der jüngeren deutschen Musiktheatergeschichte. 
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22:00 UhrDie besondere AufnahmeLuigi Nono - vom Ton der resistenza zum "suono mobile" 
 Gast: Peter Hirsch, Dirigent
 Ausschnitte aus Werken von Luigi Nono
 Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
 Münchner Philharmoniker
 Philharmonisches Staatsorchester Mainz
 Leitung: Peter Hirsch
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23:00 UhrNachrichten
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23:05 UhrFazitKultur vom Tage 
 Moderation: Gabi Wuttke
 Nach dem schweren Angriff auf Salman Rushdie: Führt Tat in die Vergangenheit?
 Gespräch mit Navid Kermani, Autor
 Auf dem Weg zur Kulturhauptstadt 2025: Der „Purple Path“ in Chemnitz
 Von Alexandra Gerlach
 Zum 75. Mal: Filmfest Locarno hat seine Leoparden vergeben
 Gespräch mit Anke Leweke
 Wasser, Trockenheit und Energiewende: Nachhaltigkeit beim Weltkulturerbe
 Gespräch mit Michael Kloos
 Moskitos und Anarchie: Sommerfestival auf Kampnagel geht weiter
 Von Martin Thomas Pesl23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Caroline Kuban 23:50 Uhr KulturpresseschauWochenrückblick 
 Von Tobias Wenzel


















