Coronavirus

Wie gehen Sie mit der Pandemie um?

74:22 Minuten
Ein negativer Covidtest.
Wir werden weiter mit der Pandemie leben müssen: Wie verhalten wir uns künftig? © Getty Images / iStockphoto
Moderation: Katrin Heise · 13.08.2022
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Corona – war da was? Die Sommerwelle ebbt ab, doch Experten warnen bereits vor erneut hohen Infektionszahlen im Herbst. Was können wir tun? Ein weiteres Mal impfen? Weiter Maske tragen? Oder ist alles inzwischen nur halb so wild?
Es gibt sie auch, die guten Corona-Nachrichten: Die aktuelle Sommerwelle ebbt ab, so das Robert-Koch-Institut. Ab Ende September soll ein neuer, an Omikron angepasster Impfstoff verfügbar sein, gab Bundesgesundheitsminister Lauterbach gerade bekannt. Entwarnung geben die Experten allerdings nicht – im Herbst und Winter sei mit wieder steigenden Zahlen zu rechnen. Deshalb wird an einem neuen Infektionsschutzgesetz gearbeitet, das ab Oktober gelten soll. Wir werden also weiter mit der Pandemie leben müssen – nur wie?

„Prävention, aber keine Panikmache“

„Wir sehen gerade an Omikron, wie gut die Impfung schützt“, sagt Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. „Weil die Menschen, die geimpft sind und sich anstecken, keinen schweren Verlauf haben.“ Je mehr Bürger sich boostern ließen, umso höher sei die generelle Immunität. Und diese sei nötig, um gut durch Herbst und Winter zu kommen.
Falk, die auch Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung ist, setzt nach zweieinhalb Jahren Pandemie auch auf die Eigenverantwortung der Menschen. Jeder müsse lernen, sein eigenes Risiko einschätzen. Es sei nun mal risikoreich, erst zum Oktoberfest zu gehen und anschließend zu den Großeltern ins Altersheim. „Deswegen ist wichtig: Prävention, aber keine Panikmache.“
Ihr Wunsch: „Ich fände es gut, wenn jede und jeder für sich nachdenkt: Was habe ich gelernt in der Zeit? Was haben wir als Gesellschaft gelernt? Es heißt ja nicht, dass das die letzte Pandemie gewesen ist.“

Corona als gesellschaftlicher Lernprozess

„Die Impfung hat vieles verändert“, sagt Jan Wetzel, Soziologe am Wissenschaftszentrum Berlin. Er erforscht unter anderem, wie die Menschen hierzulande mit Corona umgehen, warum sie Maßnahmen dagegen mittragen oder nicht. „Bin ich vorsichtig, schränke ich mich ein, auch um andere zu schützen? Und machen das die anderen auch?“ Viele der Befragten hätten das Gefühl: „Ich mache eigentlich mehr als die anderen. Soll ich eine Maske tragen, wenn ich den Eindruck habe, die anderen machen es nicht?“
Auch nach zweieinhalb Jahren sei es ein gesellschaftlicher Lernprozess, mit der Pandemie zu leben. Und Lehren zu ziehen, denn sie habe bereits jetzt soziale Folgen, so Wetzel. „Wirtschaftlich schlechter gestellte Gruppen sind schlechter durchgekommen.“ Das zeige sich auch deutlich auf dem Arbeitsmarkt: „Wie viele Frauen haben beruflich ausgesetzt, sind in Teilzeit gegangen und haben dadurch Einkommenseinbußen? Wir haben auch noch keinen Überblick, wie sich die Pandemie auswirken wird auf die Schülerinnen und Schüler.“
Sein Fazit: „Die sozialen Folgen der Pandemie wurden nicht richtig abgefedert und mitbedacht.“

Corona-Virus – Wie gehen Sie mit der Pandemie um?
Darüber diskutiert Katrin Heise am 13. August mit der Medizinerin Christine Falk und mit dem Soziologen Jan Wetzel, live von 9:05 Uhr bis 11 Uhr. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254 sowie per E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de.

(sus)

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