TonART
Von Nicolas Hansen
Programm
Mittwoch, 21.12.2022
-
00:00 Uhr
Nachrichten
-
00:05 Uhr
Chormusik
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 26.11.2022
Einojuhani Rautavaara
Missa a cappella
Galina Grigorjeva
Molitva
Nicolas Altstaedt, Violoncello
RIAS Kammerchor Berlin
Leitung: Krista Audere00:55 Uhr Chor der Woche -
01:00 Uhr
Nachrichten
-
01:05 Uhr
Tonart
Americana
Moderation: Wolfgang Meyering02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
-
05:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Stephan Karkowsky05:30 UhrNachrichten05:50 Uhr Aus den Feuilletons06:00 UhrNachrichten06:20 Uhr Wort zum TageGuido Erbrich, Biederitz
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Politisches FeuilletonÄltere Frauen im Kulturbetrieb – Wenn Ageismus und Sexismus aufeinandertreffen
Von Gayle Tufts07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewLiedermacher Klaus Hoffmann würdigt seinen „Bruder“: Reinhard Mey wird 80
08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik„In eigener Sache. Eine Kulturgeschichte der Bewerbung“ von Timo Luks
Rezensiert von Thomas Gross -
09:00 Uhr
Nachrichten
-
09:05 Uhr
Im Gespräch
Musikmanager Uwe Böhme im Gespräch mit Britta Bürger
Der Bassist, der eine Fluglinie gründete„Tausendsassa“ wäre wohl die passende Berufsbezeichnung für den Leipziger Uwe Böhme, auch wenn rein faktisch „Musikmanager“ stimmt. Der gelernte Elektriker und Bassist hat aber auch eine Musikschule eröffnet – und nach der Wende eine eigene Fluggesellschaft gegründet.
-
10:00 Uhr
Nachrichten
-
10:05 Uhr
Lesart
Das Literaturmagazin
Moderation: Frank Meyer
Der Onkel: Ein irrer Schelmenroman aus Österrreich
Gespräch mit Michael Ostrowski
„Weiter Schreiben Ukraine“: Briefwechsel von Tanja Dücker & Natalka Sniadanko
Von Lucca Pizzato
Adventskalender: Mick Herron: „London Rules“
Von Kim Kindermann
Die Tochter des Kommunisten von Aroa Moreno Duran
Gespräch mit Marko Martin
Buchhandlung Hansen & Kröger aus Wiehl empfiehlt...
Gespräch mit Mike Altwicker -
11:00 Uhr
Nachrichten
-
11:05 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Vormittag
Moderation: Mascha Drost
Stationen eines Musikerlebens: Reinhard Mey wird heute 80
Gespräch mit Oliver Kobold
Klassik-Alben zu Weihnachten: Das muss man gehört haben
Gespräch mit Rainer Pöllmann
Funkhauskonzerte 2022: Tristan Brusch & Band
Ein filmisches Denkmal: die Kino-Dokumentation „Ennio Morricone – Der Maestro“
Von Vincent Neumann11:30 Uhr Musiktipps11:45 Uhr Rubrik: FolkWeihnachten im Folk: Klassiker und Neuerscheinungen
Von Kerstin Poppendieck -
12:00 Uhr
Nachrichten
-
12:05 Uhr
Studio 9 – Der Tag mit ...
Elisabeth Niejahr, Hertie-Stiftung
Moderation: Jana Münkel -
13:00 Uhr
Nachrichten
-
13:05 Uhr
Länderreport
Moderation: Nana Brink
Überfüllte Kinderarztpraxen – Hoffen, dass kein Fehler passiert
Von Lisa Maria Röhling
Hotel Adlon – Rechtsstreit um Ansprüche geht weiter
Von Sebastian Engelbrecht
Einsame Verabschiedung – Mehr Bestattungen durch Behörden
Von Wolf-Sören Treutsch
Stammtisch für Gewürzsommelièrs – Neue Aromen für Weihnachten
Von Michael Watzke -
14:00 Uhr
Nachrichten
-
14:05 Uhr
Kompressor
Das Popkulturmagazin
Moderation: Ramona Westhof
Consent Calling – ein feministischer Sexshop in der Münchener Innenstadt
Gespräch mit Johanna von Winning
Straße der Besten – Working Class Heroes in der Popkultur – Columbo
Gespräch mit Dr. Wolfgang Hottner
Bücher bei TikTok – Wie Booktok die Literatur verändert
Gespräch mit Vera Klocke
Zu sexy gekleidet? Kontroverse um Schauspielerin Deepika Padukone
Von Peter Hornung14:30 Uhr KulturnachrichtenVon Ben Ebeling
-
15:00 Uhr
Nachrichten
-
15:05 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Nachmittag
Moderation: Vivian Perkovic
„Artists At Risk“ – ein internationales Netzwerk für bedrohte Künstler*innen
Gespräch mit Igor Stodolsky
Soundtracks, ohne die der Film undenkbar ist: Clockwork Orange (3/5)
Von Goetz Steeger
Bilanzgespräch: Wie blickt der BVMI zurück auf 2022?
Gespräch mit Florian Drücke
Jingle ohne Bells
Gegen die Streaming-Giganten: Wie US-Bibliotheken zu Quellen neuer Musik werden
Von Christoph Möller15:30 Uhr Musiktipps15:40 Uhr Live SessionMarc Secara und Wolfgang Köhler
16:00 UhrNachrichten16:30 Uhr KulturnachrichtenVon Ben Ebeling
-
17:00 Uhr
Nachrichten
-
17:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Abend
Moderation: Axel Rahmlow17:30 Uhr KulturnachrichtenVon Ben Ebeling
18:00 UhrNachrichten -
18:30 Uhr
Weltzeit
Moderation: Andre Zantow
Busverkehrin Großbritannien – „Eine Katastrophe“
Von Benedikt SchermWer außerhalb von London – in Glasgow, Liverpool oder Manchester auf den Busverkehr angewiesen ist, verzweifelt oft: überteuerte Tickets, viele Firmen, keine Verknüpfung, Unpünktlichkeit oder Komplettausfälle. Deshalb setzt sich die Künstlerin Ellie Harrison mit ihrem Musical „Bus Regulation“ für eine Verbesserung des ÖPNV ein. Das Musical basiert auf Starlight Express und erzählt die Geschichte des Bus-Systems in Großbritannien nach der Privatisierung unter Thatcher in den 1980ern. Halb Aktivismus/halb Kunstprojekt legt es den Finger in die Wunde und nun deuten Politiker Verbesserungen an.
-
19:00 Uhr
Nachrichten
-
19:05 Uhr
Zeitfragen
Kultur und Geschichte – Magazin
Archiv oder Container? Wohin mit all den Fotos
Von Elmar Krämer
Ein Keller voll Musik – Der Saxofonist Gunter Hampel räumt auf
Von Ralf Bei der Kellen19:30 Uhr Zeitfragen. FeatureDer Jaguarkopf in der Kiste (1/2)
Ein familiäres Erbstück und seine kolonialen Geschichten
Von Jonas Lüth
(Teil 2 am 28.12.2022)
Das Luf-Boot im Berliner Humboldt Forum ist berühmt. Aber was ist zu tun, wenn man privat in einer Kiste der verstorbenen Tante koloniales Treibgut entdeckt?Beim Ausräumen der Wohnung einer verstorbenen Tante stößt Jonas Lüth zwischen altem Gerümpel auf einen verstaubten, ausgestopften Jaguarkopf in einer Kiste. „Irgendwie cool“, findet er. In den gesellschaftlichen Debatten wird aber die Forderung nach einer Aufarbeitung des Kolonialismus immer lauter. Und das Artensterben wird ein immer drängenderes Problem. Auf einmal ist der aus Lateinamerika verschleppte Jaguarkopf nicht mehr cool, sondern ein schwieriges Erbe.
Auf der Suche nach der Herkunft des Jaguarkopfs stößt Jonas Lüth auf eine ungewöhnliche Persönlichkeit seiner Familie: den in Vergessenheit geratenen tschechischen Schriftsteller Vladimír Šustr, der in den Jahren 1937-38 in Paraguay als reisender Reporter das Abenteuer suchte und später antikoloniale Jugendromane verfasste. Geblieben sind von ihm, dessen einziges Kind früh verstorben ist, Romane, Zeitungsartikel aus den 30er-Jahren und – der Jaguarkopf, den er seiner Halbschwester vererbt hat. Als sie, die Urgroßtante von Jonas Lüth, 2010 kinderlos in Prag stirbt, gehört der Jaguarkopf zu ihrem Nachlass.
Welche Geschichten stecken in diesem Erbstück? Jonas Lüth beginnt zu forschen. Er landet bei einem Tierpräparator des Leipziger Naturkundemuseums, beim Zoll in der Asservatenkammer des Frankfurter Flughafens, beim Bundesamt für Naturschutz. Den Kopf darf er erst mal behalten. Mit der Empfehlung: Entsorgung als Sondermüll. Aus Respekt dem toten Tier gegenüber ist das für ihn aber undenkbar. Und er möchte die koloniale Geschichte, die darin steckt, entschlüsseln. Im Naturkundemuseum Berlin erfährt er: „Es ist ein ganzes Bündel an bedeutungsvollen Begegnungen, die sich in einem Objekt treffen.“
Eine Historikerin in Prag gibt ihm Einblicke in das damalige Machtgefüge in Paraguay, wo Vladimír Šustr in den späten 30er-Jahren gelebt hat und als Gringo, als Weißer, hierarchisch über den Ureinwohnern stand. Nach seiner Rückkehr hatte er 1938 den Jaguarkopf im Gepäck, zur gleichen Zeit okkupierten die Nationalsozialisten die Tschechoslowakei. Aus dem überlegenen weißen Abenteurer aus der zivilisierten Welt war unversehens ein Untermensch geworden, Angehöriger eines unterlegenen Volkes, dessen Zukunft und Überleben in Gefahr war.
Auch diese Wende gehört zu den Geschichten, die in der Kiste mit dem Jaguarkopf stecken. Doch die Suche nach den Hintergründen des Erbstücks geht noch weiter. Aus Paraguay erfährt Jonas Lüth, dass Viehzüchter für das massenhafte Erschießen von Jaguaren verantwortlich waren. Auch Vladimír Šustr „wäre gerne Rancher“ geworden, wie er 1939 in seinem Zeitungsroman schrieb. Für Indigene hatten Jaguare eine kulturelle Bedeutung, die die weißen Rancher ignorierten. Eigentlich, denkt Jonas Lüth, ist eine Restitution des Jaguarkopfes an der Zeit. Doch dazu braucht es Menschen, die eine Rückgabe fordern … -
20:00 Uhr
Nachrichten
-
20:03 Uhr
Konzert
St. Paul's Church Knightsbridge, London
Aufzeichnung vom 18.11.2022
Werke von Judith Weir, Joanna March, William Byrd, Bob Chilcott, Eriks Ešenvalds, Cecilia McDowall, Owain Park, Hildegard von Bingen u.a.
BBC Singers
Leitung: Owain Park -
21:30 Uhr
Alte Musik
Dark corners – dunkle Ecken
Georg Friedrich Händel und der Sklavenhandel
Von Georg BeckZwischen zehn und zwölf Millionen Menschen wurden im transatlantischen Sklavenhandel zwischen Afrika und Amerika zur Handelsware gemacht. Der Transport über den Atlantik spottet jeder Beschreibung. Unter Deck lagen die Verschleppten in dicht gedrängten Reihen, getrennt nach Männern, Frauen, Kindern, aneinander gekettet. Für die Schiffsbesatzung blieb das Elend weitgehend unsichtbar, ebenso für die in London und anderswo sitzenden Auftraggeber. Eine Royal African Company, hauptverantwortlich für die Versklavung, brauchte Investoren. Sie fand sie unter den wohlhabenden Familien des Landes, auch unter den Abonnenten des Opernunternehmens Royal Academy of Music – inklusive ihres musikalischen Leiters Georg Friedrich Händel. Jüngst wurden Dokumente publik, wonach Händel gleich mehrere solcher Aktien besaß, dass er zudem in eine South Sea Company investierte, und dass er während seiner gesamten englischen Zeit an der Börse spekulierte. Komponieren und Investieren ging Hand in Hand. Nach der Premiere seines Oratoriums „Samson” im Februar 1743 eröffnete er ein neues Konto für Gewinne aus der South Sea Company. Was ging vor in Händel, von dem andererseits bekannt ist, dass er große Summen für Sozialprojekte spendete?
-
22:00 Uhr
Nachrichten
-
22:03 Uhr
Hörspiel
Stille Nacht II
Von Paul Plamper
Regie: der Autor
Mit: Margarita Broich, Schorsch Kamerun, Caroline Peters, Franz Broich-Wuttke, Thomas Blisniewski
Blockflöten: Hannes Höfer, Ronja Scheler, Wiebke Köplin
Ton und Technik: Roman Vehlken, Paul Plamper, Elena Zieser, Tilman Meckel, Tilman Böhnke, Astrid Drechsler, Mario Weise, Sebastian Doss
Produktion: WDR 2021
Länge: 53'21
Paul Plampers Komödie widmet sich dem feierlichen Masochismus, jedes Jahr aufs Neue ein angespanntes Fest zu begehen. Auch die pandemiebedingte Variante „Weihnachten als Online-Meeting“ ändert daran nichts.Pandemie-Weihnachten 2020: Die alleinerziehende Mutter Amarillis, ihr pubertierender Sohn Arthur, Patenonkel Klaus, Oma Iris und deren On-Off-Beziehung Stefan feiern diesmal im Videocall. Spaß macht das nicht wirklich − hätte man nicht vorher in Quarantäne gehen können? Oder freut sich sogar der ein oder andere, die Familie nicht live ertragen zu müssen?
Jedenfalls streitet man sich wieder ums Essen, die Blockflöten klingen schief, und die Geschenke bleiben emotionale Währung einer um sich selbst kreisenden ersten Welt. Familie als Dilemma: Oft ist der, den man am meisten braucht, auch der, der einem am meisten schadet …
Paul Plamper, 1972 in Ulm geboren, Autor, Theater- und Hörspielregisseur. Er inszenierte diverse Stücke im Grenzbereich zwischen Musik und Theater, u.a. am Berliner Ensemble, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und am Stadttheater Istanbul. Seit 1999 arbeitet er überwiegend für den WDR als Hörspielmacher. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, 2002 und 2011 den Prix Europa für „Tacet“ und „Top Hit leicht gemacht“, 2009 den Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Ruhe 1“, 2010 den Robert Geisendörfer Preis für „Der Assistent“ sowie 2012/13 den Deutschen Hörbuchpreis und den Deutschen Hörspielpreis der ARD für „Der Kauf“.
Letzte Arbeiten: „Dienstbare Geister“ (WDR/BR/Deutschlandfunk Kultur/MDR/Ruhrtriennale/Maxim Gorki Theater 2017), „Der Absprung“ (WDR/Schloss- und Kulturbetrieb Altenburg/BR/Deutschlandfunk Kultur 2018). -
23:00 Uhr
Nachrichten
-
23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Sigrid Brinkmann
Der neuer Direktor des Wiener Burgtheaters Stefan Bachmann stellt sich vor
Von Oliver Soos
Schweizer an der Burg: Stefan Bachmann wechselt als Intendant nach Wien
Gespräch mit Stefan Keim
Entlassung und Hausverbot: Was ist los am Theater Naumburg?
Gespräch mit Stefan Neugebauer
Was ist mir heilig ? Wolfgang Tilmanns
Von Gerd Brendel
Filme der Woche:
EO / Ennio Morricone – Der Maestro
Gespräch mit Jörg Taszman
Deutsch-Ukrainische Kooperationen: Museumspartnerschaften
Gespräch mit Beate Reifenscheid23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Frederick Wyrwich
23:50 Uhr KulturpresseschauVon Klaus Pokatzky