Programm
Samstag, 03.12.2022
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Meine Sprache versteht die ganze Welt
Eine Lange Nacht über Joseph Haydn
Von Nikolaus Scholz
Regie: der Autor
(Wdh. v. 25./26.05.2019)Joseph Haydn (1732-1809), vor 290 Jahren geboren, Begründer der klassischen Symphonie und Komponist der österreichischen Kaiserhymne und späteren deutschen Nationalhymne, lebte in einer schillernden, revolutionären Ära, und läutete zusammen mit Mozart und Beethoven eine neue musikalische Epoche ein, die der „Wiener Klassik“. Er ist 24 Jahre vor Mozart geboren und hat den genialen Zeitgenossen fast um 18 Jahre überlebt. Seine 77 Lebensjahre waren erfüllt von schöpferischer Vitalität und der Lust am musikalischen Experiment, worüber sich Joseph Haydn drei Jahre vor seinem Tod selbst äußerte: “Gewöhnlich verfolgen mich musikalische Ideen bis zur Marter; ich kann sie nicht loswerden, sie stehen wie Mauern formiert. Ist es ein Allegro, das mich verfolgt, dann schlägt mein Puls stärker, ich kann keinen Schlaf finden. Ist es ein Adagio, dann bemerke ich, dass der Puls langsamer schlägt. Die Fantasie spielt mich, als wäre ich ein Klavier.“ Die Lange Nacht über Joseph Haydn präsentiert nicht nur das musikalische Oeuvre das im Dienste der ungarischen Fürsten Esterházy entstand, sondern wirft ein breites Schlaglicht auf die Musikwelt im Wien des 18. Jahrhunderts von Karl VI. und Maria Theresia, auf die Wiener Freimaurerszene und die Ausbildung und Leidensgeschichte der Kastraten zu jener Zeit. Die Sendung widmet sich auch Haydns abenteuerlichen Reisen mit Kutsche und Schiff quer durch Europa. Damit nicht genug, erzählt uns eine groteske Coda vom Tod des Komponisten, der mit der Eroberung Wiens durch napoleonische Truppen zusammenfällt. Der Autor dieser Langen Nacht von 2019, Nikolaus Scholz, dem wir viele wunderbare Sendungen verdanken, ist Anfang des Jahres, viel zu früh verstorben. Wir denken an ihn.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Klassik reloaded
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05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Sammy Davis Jr: Der unmögliche Traum (2/5)
Broadway, New York und Studios, Studios
Von Siegfried Schmidt-Joos
RIAS Berlin 1984
Teil 3 am 07.01.2023, 05:05 UhrIn der zweiten Folge über einen der ersten Superstars im US-amerikanischen Showbusiness, widmet sich Siegfried Schmidt-Joos - Musik- und Kulturjournalist sowie Autor von Büchern aus der Jazz-, Pop- und Rockmusikkultur - der Musik, die Sammy Davis Junior liebte, und seiner Beziehung zu Schallplattenproduktionen, die sehr spät begannen: Erst 1949 mit 23 Jahren betrat Sammy Davis zum ersten Mal ein Plattenstudio, da war er auf Tourneen und im Broadway bereits ein Veteran. Denn er hatte schon mit drei Jahren seine erste Gage von zehn Dollar für einen Bühnenauftritt bekommen, als er an einer Amateurtanz-Ausscheidung in Philadelphia teilnahm. Dort gewann er mit Abstand den ersten Platz und erhielt außer den zehn Dollar auch noch einen Silberbecher. Das war im Jahr 1929. Seitdem lief die Karriere. Hat man diesen frühen Start in Erinnerung, kann man sich nur wundern, dass es von diesem Bühnendynamo erst so spät Schallplatten gab. Warum das so war, auch davon erzählt Siegfried Schmidt-Joos.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Axel Rahmlow06:20 Uhr Wort zum TagePfarrerin Kathrin Oxen, Berlin
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewKurznachrichtendienst mit 3 Buchstaben - SMS wird 30
Prof. Dr. Andreas Hepp, Uni Bremen08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Nord" von Merethe Lindström
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09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Im Dauerstress -
Wie finden wir zu mehr Zeitgerechtigkeit?
Gäste: Teresa Bücker, Journalistin und Autorin - und
Hans Rusinek, Managementberater
Moderation: Katrin Heise
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.de"Ich habe keine Zeit!“ Diesen Stoßseufzer hören wir allzu oft. Unser Alltag ist eng getaktet, zwischen To-do-Listen, Job, Familien- und Sorgearbeit. Ein Hamsterrad. Wie kann Zeit gerechter verteilt werden? Diskutieren Sie mit!
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Café Central, Grillo-Theater, Essen
Aufzeichnung vom 29.11.2022
Moderation: Christian Rabhansl -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Brigitte Fehrle, Autorin
Moderation: Julius Stucke -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Katja Bigalke
u.a.:
Proteste in China: Die Rolle der Medien
Zensur mit Grenzen: Wie Menschen in China die Überwachung umgehen
Interview mit Vincent Brussee, MERICS
China: Wie deutsche Medien über die Proteste berichten
Gespräch mit Xifan Yang, Journalistin, Die ZEIT -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Susanne Burkhardt
u.a.:
Vom Aushalten der Ost-West-Widersprüche: She She Pop zu "Mauern" & "Schubladen"
"Is anybody home"? Gob Squad probt Wohnen ausserhalb des Zuhauses
Die geniale Stelle: Achim Freyer über Christoph Marthalers Theater
Von Achim Freyer -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
u.a.:
"She Said" - Der Fall Weinstein filmisch betrachtet
Gespräch mit Maria Schrader, Schauspielerin, Regisseurin
Irrlicht - Eine queere Science-Fiction-Musicalkomödie
Lebensglück im Chaosalltag findet Lea Seydoux in "An einem schönen Morgen"
Iranische Filmemacher zwischen Haft, Revolution und Oscars
Surreale Kapitalismuskritik in "Weisses Rauschen" von Noah Baumbach15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Mandy Schielke
Extra - Aus der Reihe tanzen
Massagesitz und Sonderausstattung - der Dienstwagen als Extra für die Oberklasse
Hupen in Indien - Kampf gegen ein Warnsignals, das keins mehr ist
Serie: "Meine perfekte Beerdigung" (5): Mark Benecke
(LoT) Weniger Trinkgeld in der Krise? Wann wer was gibt -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Julius Stucke -
17:30 Uhr
Tacheles
Alternde Gesellschaft -
Konflikt zwischen arm und reich, nicht alt und jung
Prof. Dr. Silke van Dyk, Soziologin, stellt sich den Fragen von Susanne FührerDie Bevölkerung Deutschlands altert, die Politik muss reagieren. Das heißt nicht, dass ältere Gesellschaften per se problematisch sind. Die Soziologin Silke van Dyk sagt: Die Konfliktlinie verläuft nicht entlang des Alters, sondern entlang der Klasse.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Franco A. − Soldat und Terrorist
Von Christian Lerch
Regie: Thomas Wolfertz
Mit: Daniel Berger, Markus Bachmann, Susanne Reuter
Technische Realisation: Gerd Nesgen
Produktion: WDR/ORF 2022
Länge: 53'35
Im Winter 2017 wird der Bundeswehrsoldat Franco A. bewaffnet am Flughafen Wien von einer Spezialeinheit festgenommen. Der Mann − im Besitz einer gefälschten Geflüchtetenidentität − soll einen Anschlag geplant haben. Handelte er allein?Ehrgeizig macht der Offenbacher Franco A. Karriere in der Bundeswehr. Bereits im Alter von 26 Jahren ist er Oberleutnant. Dass Franco A. unter Kameraden als rassistisch und antisemitisch bekannt ist, bleibt ohne Konsequenzen. Für die Bundeswehr-Vorgesetzten gilt er als zu klug, um Rechtsextremist zu sein; es bleibt bei Verwarnungen. Franco A. selbst sieht sich als einfacher Soldat, der vorgibt seinem Eid zu folgen, um dieses Land zu schützen. 2015 nimmt er die Identität eines Geflüchteten an. Die Bundesanwaltschaft ist überzeugt: A. plante eine false flag operation, einen Anschlag mit gefälschter Identität, um Angst und vor allem Hass auf Geflüchtete zu schüren und zu belegen, dass der Staat nicht länger für Sicherheit sorgen kann. Nur durch puren Zufall − den Fund einer versteckten Waffe bei Wartungsarbeiten am Wiener Flughafen − scheitert der mutmaßliche Plan frühzeitig und er wird verhaftet. Oberleutnant Franco A. wird 2021 wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt. Am 15. Juli 2022 wird er zu fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt. Er ist damit der erste verurteilte Rechtsterrorist der Bundeswehr.
Christian Lerch, geboren 1978 am Bodensee, ist Journalist, Feature-Autor und Hörspielregisseur. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche internationale Auszeichnungen, u.a. den silbernen Award des New York Radio Festivals für „Illegale Drogen töten“ (DKultur/ORF 2016) und den Prix Europa für die beste europäische Radiodokumentation sowie den dokKa-Preis für „Papa, wir sind in Syrien“ (RBB/WDR 2016). Lerch lebt und arbeitet abwechselnd in Berlin und Wien. Zuletzt produzierte er den Podcast „six seasons: Von Bilden im Kunsthistorischen Museum Wien“ (ORF 2019). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
National Opera House, Wexford
Aufzeichnung vom 03.11.2022
Fromental Halévy
"La Tempesta", Grand-Opéra in drei Akten
Libretto: Eugène Scribe und Pietro Giannone
Miranda - Hila Baggio, Sopran
Alonzo - Rory Musgrave, Bariton
Fernando - Giulio Pelligra, Tenor
Propero - Nikolay Zemlianskikh, Bassbariton
Sicorace - Emma Jüngling, Mezzosopran
Antonio - Richard Shaffrey, Tenor
Calibano - Giorgi Manoshvili, Bariton
Ariele - Jade Phoenix, Sopran
Chor und Orchester des Wexford Festivals
Leitung: Francesco Cilluffo -
22:00 Uhr
Die besondere Aufnahme
Ars moriendi - die Kunst des Sterbens
Johann Sebastian Bach
"Die Kunst der Fuge" BWV 1080
und Arien aus Kantaten
Franz Vitzthum, Countertenor
Ensemble il capriccio
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Gabi Wuttke
u.a.:
Serebrennikov in Hamburg: Gogols Interpretation der ukrainischen Saga „Der Wij"
Theaterfestival in Aserbaidschan: Wie frei und zeitgenössisch ist es?
Lohengrin in München: Inszeniert von Kornél Mondruczo23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Christian Riedel
23:50 Uhr KulturpresseschauWochenrückblick
Von Arno Orzessek