Programm
Samstag, 18.06.2022
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
„Hingabe ja, Preisgabe nein.“
Eine Lange Nacht über den Schauspieler Dieter Mann
Von Thomas Gaevert
Regie: Tobias BarthAnfang der 60er-Jahre stand der damals erst 20-jährige Dieter Mann zum ersten Mal in Viktor Rosows Stück „Unterwegs“ auf der Bühne - auf Anhieb ein erster Erfolg. Doch so richtig berühmt wurde er schließlich durch die Rolle des Rebellen Edgar Wibeau in Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“. Am Deutschen Theater in Berlin spielte er sie mehr als dreihundertmal. Es folgten Auftritte in „Wallenstein“, „Torquato Tasso“ oder Gerhart Hauptmanns „Biberpelz“. Dieter Mann verstand sich selbst als Kämpfer für ein „präzises Theater“, in dem „mehr mitgeteilt als hingenuschelt wird“. „Sprache ist wichtig“, sagte er einmal, „sonst bin ich beleidigt, als Zuschauer und als Schauspieler.“ Genau dieses Anliegen machte seine Darstellungskunst nicht nur auf der Bühne, sondern auch in Film, Fernsehen, Hörfunk und anderen Medien unverwechselbar. Sein Arbeitsmotto lautete: „Hingabe ja, Preisgabe nein“. Besonders seine Auftritte als Komödiant und TV-Entertainer machten ihn in der DDR zum Publikumsliebling. Mitte der 80er-Jahre wurde Dieter Mann Intendant des Deutschen Theaters in Berlin, das er schließlich mit Mut und Engagement durch die Wendezeit führte. 1991 setzte er seine Karriere als Schauspieler fort - nunmehr vor einem gesamtdeutschen Publikum. Kinogänger konnten nun auch seinen allerersten Filmauftritt aus den 60er-Jahren erleben: „Berlin um die Ecke“ gehörte zu jenen DEFA-Verbotsfilmen, die erst nach dem Mauerfall gezeigt werden durften.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Träume, Wünsche, Pläne - Porträt einer Generation
Von Christa Ruden und Udo Krause
Radio DDR II 1964
und
Hineingeboren - vom Wir zum Ich
Junge DDR-Künstler suchen ihren Weg
Von Norbert Sperling
RIAS Berlin 1984
Vorgestellt von Margarete WohlanZwei Beiträge, die zu verschiedenen Zeiten die jeweils junge Generation in der DDR vorstellen. Im „Porträt einer Generation“ aus dem Jahr 1964 konfrontieren Christa Rude und Udo Krause 21 Abiturientinnen aus dem Ostberliner Bezirk Friedrichshain mit denselben Fragen, die die westdeutsche Illustrierte Quick den 21 Abiturientinnen aus dem Westberliner Bezirk Steglitz gestellt hat. Darin geht es um berufliche und private Pläne, um Wünsche und Ängste. Natürlich gibt es vieles, was sich unterscheidet - aber es gibt auch erstaunlich viele Überschneidungen. Das ist im zweiten Beitrag von Norbert Sperling, der 20 Jahre später produziert und gesendet wurde, anders. Die Künstler, um die es hier geht, haben die DDR kurz zuvor verlassen und erzählen, wie sie zu Außenseitern wurden, durch eigenes Zutun oder durch den bürokratischen Staatsapparat.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Julius Stucke06:20 Uhr Wort zum TagePfarrer Michael Becker, Kassel
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewDie große Steine-Show von LEGO
Gespräch mit Lukas Kurth08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Knecht, allein" von Gerbrand Bakker
Rezensiert von Pascal Fischer -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Brauchen wir einen sozialen Pflichtdienst?
Gäste: Rainer Hub, Referent für Freiwilliges Engagement bei der Diakonie Deutschland - und Ben Krischke, Redakteur bei Cicero
Moderation: Katrin Heise
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deDer Vorschlag von Bundespräsident Steinmeier für eine „soziale Pflichtzeit“ für junge Menschen sorgt für Debatten. Was spricht für, was gegen eine Pflicht? Dient sie dem gesellschaftlichen Zusammenhalt oder beschränkt sie die Freiheit der Jungen? Diskutieren Sie mit!
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Kann man wirklich immer anständig sein? Sachbücher über Moral und Realität
Moderation: Christian Rabhansl
Buchkritik:
"Warum es so schwer ist, ein guter Mensch zu sein" von Armin Falk
Rezensiert von Ursula Weidenfeld
Jörg-Uwe Albig: "Moralophobia. Wie die Wut auf das Gute in die Welt kam"
Gespräch mit dem Autor
Wirtschaftsethiker Nils Ole Oermann: Sind Sanktionen unmoralisch?
Gespräch mit Dr. Siegfried Russwurm
Rudolf Buntzel "Pig Business"
Rezensiert von Jantje Hannover
Noam Chomsky / Marvin Waterstone: "Konsequenzen des Kapitalismus"
Von Tom Schimmeck -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Brigitte Fehrle, Autorin
Moderation: Nicole Dittmer -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Katja Bigalke und Dennis Kogel -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Janis El-Bira
Publikumsforschung: Braucht es jetzt das 9-Euro-Ticket für Theater?
Gespräch mit Prof. Birgit Mandel, Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim
Vor der Preisverleihung: Christiane Jatahy erhält Goldenen Löwen in Venedig
Von Michael Laages -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Patrick Wellinski
Vom Glück einer Adoption - "Mein fremdes Land"
Gespräch mit Johannes Preuss
Festival-Hits kommen endlich ins Kino: Cinemalovers kooperieren mit TrigonFilm
Von Christian Berndt
Liebe in der Seele - Zum Tod von Jean-Louis Trintignant
Gespräch mit Jörg Taszman
Komiker-Comeback in "Stand Up! Was bleibt, wenn alles weg ist"
Gespräch mit Timo Jacobs
ELVIS - Der King of Rock in der Buz Luhrmann Version
Gespräch mit Susanne Burg
"A Chiara" beendet Jonas Campingnanos Kalabrien-Trilogie
Gespräch mit Anke Leweke
Top Five: Das Telefon
Von Hartwig Tegeler15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Susanne Balthasar
Euphorie - Freude über alles
Live on Tape:
Gender Euphorie: Wenn sich Trans-Sein richtig anfühlt
Gespräch mit Shahrzad Golab
Rausch durch religiöses Drehen: Bei Derwischen in Istanbul
Von Uwe Lueb
Hochgefühlsproduktion: Wie man Theater 20 mal am Abend für je eine Person spielt
Gespräch mit Susanne Wolff
"Euphoria", die ansteckt: Wie eine Serie Make-Up-Styles prägt
Von Katja Bigalke
Klassik drastisch, Folge 43:
Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur
Von Axel Ranisch -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Nicole Dittmer -
17:30 Uhr
Tacheles
Krisentauglichkeit der Demokratie
Prof. Harald Welzer, Soziologe, stellt sich den Fragen von Annette RiedelAngesichts von Krisen wie der Pandemie oder dem Klimawandel wünschten manche einen Staat, der schneller und kompromissärmer durchgreift. Verbote und Gebote gehören zur Demokratie, meint Harald Welzer. Aber was er keinesfalls will: eine Ökodiktatur.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Ein Haus läuft los
Wie sich ein Berliner Mietshaus gegen den Verkauf an einen Investor wehrt
Von Klaus Schirmer
Regie: Giuseppe Maio
Mit: Meriam Abbas, Roman Kanonik, Ulrich Hoppe
Ton: Michael Kube
Produktion: Deutschlandfunk Kultur/SWR 2022
Länge: 54'29
(Ursendung)
Ein Berliner Mietshaus wird an eine internationale Kapitalgesellschaft verkauft. Es drohen: Luxussanierung, rapider Anstieg der Mieten, Verdrängung. Aber die Bewohnerschaft wehrt sich und führt einen Sommer lang einen spontanen, entschlossenen Kampf.Seit 1991 wurden in Berlin über 300.000 Mietwohnungen in Eigentum umgewandelt. Rund zwei Drittel davon werden danach wieder vermietet, dann aber zur doppelten bis dreifachen Miete. Viele der bisherigen Mieterinnen und Mieter müssen deshalb ihre Wohnung und ihren Kiez verlassen. Dieses Schicksal droht auch den Bewohnern eines Mietshauses in Berlin-Pankow, als sie vom Verkauf ihres Hauses an eine internationale Kapitalgesellschaft erfahren. Viele wohnen hier seit 20, 30 oder fast 40 Jahren. Weil ihr Haus in einem Milieuschutzgebiet liegt, prüft der Bezirk innerhalb von zwei Monaten, ob sie von Verdrängung bedroht sind. Nach anfänglicher Schockstarre wird den Mieterinnen und Mietern schnell klar: Darauf wollen sie sich nicht verlassen. Sie müssen sich selbst um das Schicksal ihres Hauses kümmern.
Zudem erfahren sie von anderen Betroffenen: Nur wer laut und kreativ in die Öffentlichkeit dringt, wird von Politik und Verwaltung gehört. Das Haus hat aber nur wenige Wochen Zeit, sich nach innen wie außen zu mobilisieren. Und viele der 38 Mietparteien kennen sich nur flüchtig aus dem Treppenhaus. Wer macht nun schnell Pressearbeit, wer Flyer? Wer findet den richtigen Ansprechpartner in der Politik und recherchiert zum Käufer? Wer kann pointiert twittern? Wer hat Mut, eine Demo zu leiten? Und dies alles, ohne sich in endlosen Diskussionen zu zerstreiten. Und wie geht man mit jenen um, die in Kontakt mit dem Käufer treten und vielleicht an eine Abfindung denken, weil sie sowieso bald umziehen wollten?
Es entwickelt sich ein Krimi mit einer aufmüpfigen Hausgemeinschaft, gewählten Volksvertretern, einer aufgeschreckten Verwaltung sowie einer finanzstarken Kapitalgesellschaft. Ein Lehrstück über den ungleichen Kampf um bezahlbaren Wohnraum.
Klaus Schirmer, geboren 1975 in Künzelsau, ist Autor von Reportagen und Features. Er studierte Hispanistik, Politikwissenschaft und Germanistik in Berlin, La Coruña, Toulouse und Buenos Aires. 2011 wurde er mit dem Georg-Schreiber-Medienpreis für „Sich selbst fremd geworden“ (BR 2010) ausgezeichnet, 2014 mit dem Europäischen CIVIS-Radiopreis für „Schrubben gegen Rechts“ (SWR 2013). Letzte Beiträge für „Zeitfragen“ bei Deutschlandradio Kultur: „Die Entscheider“ (2015) und „Erst zermürbt, dann prämiert“ (2017). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Philharmonie Liège
Aufzeichnung vom 15.05.2022
César Franck
"Hulda" - Oper in drei Akten
Libretto: Charles Grandmougin
Hulda - Jennifer Holloway, Mezzosopran
Gudrun - Véronique Gens, Mezzosopran
Gudruns Mutter - Marie Karall, Mezzosopran
Swanhilde - Judith van Wanroij, Sopran
Halgerde - Marie Gautrot, Sopran
Thordis -Ludivine Gombert, Sopran
Eiolf - Edgaras Montvidas, Tenor
Gudleik - Boris Pinkhasovich, Bariton
Aslak - Matthieu Lécroart, Bass
Eyrick - Artavazd Sargsyan, Tenor
Gunnard - François Rougier, Tenor
Eynar - Sébastien Droy, Tenor
Thrond - Guilhem Worms, Bariton
Arne - Matthieu Toulouse, Bass
Kammerchor Namur
Königlich Philharmonisches Orchester Liège
Leitung: Gergely Madaras
Das Leben war hart und gewalttätig im Norwegen des Mittelalters - Hulda wird entführt und ermordet. Ihre Seele sinnt auf Rache. César Francks Oper blieb zu Lebzeiten unaufgeführt und wird jetzt in seiner Heimatstadt Lüttich wiederentdeckt. -
22:15 Uhr
Die besondere Aufnahme
Karel Reiner
Klaviersonate Nr. 3
"Zárodky" für Klavier solo
Moritz Ernst, Klavier
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 im Großen Sendesaal in Saarbrücken -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Gabi Wuttke
documenta 15: Bei Eröffnung hält Bundespräsident mit Kritik nicht hinterm Berg
gespräch mit Ludger Fittkau
Wundertüte: Berliner Galerie verkauft Zeichnungen anonym zum Festpreis
Von Thorsten Jantschek
Nach "Rigoletto" nun "Turandot": Philipp Stölzl inszeniert in Berlin
Gespräch mit Uwe Friedrich
Lange Nacht: Finale der 25. Autor:Innentage des Deutschen Theaters Berlin
Gespräch mit André Mumot
Frauenpower beim Max-und-Moritz-Comic-Preis 2022
Gespräch mit Bodo Birk23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Thomas Jaedicke
23:50 Uhr KulturpresseschauWochenrückblick
Von Klaus Pokatzky