Programm
Samstag, 25.06.2022
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Als ein schwarzer Kater ganz Paris in seinen Krallen hatte
Die Lange Nacht über das berühmte Montmartre-Cabaret „Le Chat Noir"
Von Peter Mayer
Regie: Claudia MützelfeldtEs gab die „Tote Ratte”, den „Roten Esel”, den „Rauchenden Hund” und den „Flinken Hasen”. Doch das attraktivste Gehege im Vergnügungszoo der Pariser Gesellschaft auf dem Montmartre war der „Schwarze Kater”. Ende 1881 hat Rodolphe Salis das Cabaret „Le Chat Noir” gegründet. Vor der Tür stand ein Wächter in der Uniform der päpstlichen Schweizergarde und mit Hellebarde, drinnen servierten Kellner im brokatbestickten Ehrenkleid der Académie Française Bockbier oder wahlweise Absinth. Schon bald drängten sich allabendlich Musensöhne wie bürgerliche Nachtschwärmer hinein. Auf ein Podium wagten sich junge Verskünstler zu dem, was sich heute Poetry-Slam nennt. Claude Debussy oder Erik Satie improvisierten am Piano. Der Polizeipräsident kam nicht inkognito als Spitzel, sondern nur, um sich zu amüsieren wie Minister der Dritten Republik oder der englische Kronprinz Albert Edward, den seine Mutter Victoria immer noch nicht auf den Thron ließ. Rodolphe Salis pries sein Cabaret ungeniert als die grandioseste Schöpfung seit den Zeiten Julius Cäsars. Er machte seinen Gästen weis, dass sie aus Gläsern von Ludwig XIV., Robespierre und Bonaparte tranken. Und er brachte es fertig, dass sie seinen Spott als liebenswürdige Verehrung verstanden. Das „Chat Noir” als Stammkneipe der Künste wie Fundort der Pariser Glückssucher-Gesellschaft genügte dem Entertainer-Genie bald nicht mehr. Er gründete mit Erfolg die Zeitschrift „Chat Noir”, organisierte Kunstausstellungen und führte vom Publikum und der Kritik bejubelte Schattenspiele auf, mit denen er auch auf Tournee ging. Das ruhelose Leben des Rodolphe Salis als Wirt, Ideenschleuder und origineller Mitreißer endete früh. Er starb 1897, mit 46 Jahren. Und vorbei war es mit seinem „Chat Noir”.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Oliver Schwesig04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Mit Volldampf in den Sozialismus
Von Dieter Bub
RIAS Berlin 1984
Vorgestellt von Margarete WohlanPfeifen, Stampfen, Keuchen. So beginnt die Geschichte von Dieter Bub über die Dampflokomotiven in der DDR. Sie sind Mitte der 80er-Jahre trotz fortschreitender Elektrifizierung zwischen Rügen und dem Erzgebirge nach wie vor im Einsatz. Und für die wahren Eisenbahnfans in Ost und West ein Eldorado, denn die Begeisterung für den Oldtimer der Schiene kennt keine Grenzen. So organisierte beispielsweise der Deutsche Modelleisenbahnverein der DDR einen Sonderzug, mit dem Besucher - es sind ausnahmslos Männer, die teilnehmen - sowohl ihrer Leidenschaft frönen als sich auch mit Lokomotivführern und Heizern austauschen können.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TageVera Krause, Köln
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewEröffnung des Fluchtmuseums in Dänemark
Gespräch mit Siegfried Matlok08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Mama ist verrückt und Papa ist betrunken" von Fredrik Sjöberg
Rezensiert von Carsten Hueck -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Inflation und steigende Preise - Wo machen Sie Abstriche?
Gäste: René Böhme, Sozialwissenschaftler an der Universität Bremen - und Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik bei der Diakonie Deutschland
Moderation: Gisela Steinhauer
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deDie steigenden Preise für Energie und Lebensmittel machen immer mehr Menschen das Leben schwer. Nicht nur Armutsgefährdete kommen kaum über die Runden. Wo machen Sie Abstriche bei den Ausgaben? Beim Essen, der Freizeit, beim Urlaub? Diskutieren Sie mit!
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Maike Albath
Bachmannpreis 2022: Wer schlägt sich wie in Klagenfurt?
Gespräch mit Miriam Zeh
Gespräch mit Verleger Wolfgang Hörner -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Basil Kerski, deutsch-polnisches Magazin "Dialog"
Moderation: Axel Flemming -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Vera Linß
Passwortloses Login: Wie soll das gehen?
Von Hagen Terschüren
Biometrie statt Passwort? Verheißung und Wirklichkeit
Gespräch mit Markus Dürmuth
Wollen Mediennutzer*innen weniger Nachrichten & mehr Personality?
Gespräch mit Lina Timm
Albtraum oder Artefakt: Die KI erträumt den "Crungus"
Von Matthias Finger -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot
Wehmut und Neugier
Manuel Soubeyrand beendet seine Intendanz in Senftenberg -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
u.a. Filmfest München
Moderation: Patrick Wellinski
Fake it, till you make it
"Axiom" ist fasziniert von einem Lügner
Gespräch mit Jöns Jönsson
Konferenz Cinema Vision 2030 sucht nach dem Kinopublikum der Zukunft
Von Christian Berndt
Verleihung Deutscher Filmpreis: Gewinner und Emotionen der Lola-Gala
Von Frauke Gust
Deutscher Filmpreis 2022: Zeit für Reformen?
Gespräch mit Anke Leweke
Top Five:
Jürgen Jürges - Das Auge des deutschen Films
Von Hartwig Tegeler
Divers und Existenziell: "Neues Deutsches Kino" beim Filmfest München
Gespräch mit Christoph Gröner
Filmfest München: Neue Normalität mit lokalen Stars
Gespräch mit Christoph Gröner15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Susanne Balthasar
Am Zug - Eine Sendung übers Reisen mit der Bahn
Eröffnungskolumne: Bahnfahren
Von David Tschöpe
ABC der Bahnsprache: Im Rhetorikseminar für Lokführer
Von Peter Backof
Heil Dir im Sonderzug! Kleine Geschichte der politischen Bahnreise
Gespräch mit Susanne Balthasar
Kreuzfahrt auf Schienen: Luxuszugreisen im Aufwind
Von Matthias Finger
Wie eine Kellerassel!
Bahnhofsbegehung mit Publizist Peter Richter
Serie "Klassik drastisch" #44: Elena Kats-Chernin, "Wild Swans"
Von Axel Ranisch -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Axel Flemming -
17:30 Uhr
Tacheles
Gleichstellung ist nicht nur Frauensache - Warum Männer sich emanzipieren sollen
Thomas Altgeld, Vorsitzender des Bundesforums Männer, stellt sich den Fragen von Jan GarvertMänner sterben im Schnitt fünf Jahre früher als Frauen. Der Psychologe und Vorsitzende des Bundesforums Männer, Thomas Altgeld, meint, das liegt vor allem daran, dass Männer in überkommenen Rollenbildern feststecken, die ihnen nicht guttun.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Reihe: Wirklichkeit im Radio
Ägypten
Eine Reise in 4.000 Jahre Vergangenheit
Von Horst Krüger
Regie: Klaus Lindemann
Produktion: SFB 1977
Länge: 53'52
Die Reisefeatures von Horst Krüger waren Kult − auch wegen der einmaligen Art, mit der ihr Autor sie ohne Punkt und Komma vortrug. Noch heute erinnert man sich im SFB an die Wäschekörbe von Hörerpost, nachdem „der neue Krüger“ im Radio gelaufen war.Aus dem Pressetext von 1979:
„Eine Reise durch Ägypten gehört auch heute noch zu den unvergesslichen Ereignissen. Macht man sie wie Horst Krüger als einzeln Reisender auf eigene Faust und nicht in der Gruppe, so gleicht sie durchaus einem Abenteuer, einer Expedition in den Orient. 4.000 Jahre Vergangenheit schlagen in diesem Wüstenstaat über dem Fremden zusammen, uralte Bilderflut reißt den Fremden fort. Kairo, die Stadt der tausend Moscheen, versteht sich heute als Mutter der arabischen Völker. Der Autor fuhr den Nil aufwärts − mit der ägyptischen Eisenbahn. Er sah in Luxor und Karnak die Tempel und Gräber der Pharaonen, in Assuan die wilde und erhabene Flusslandschaft, in Abu Simbel unter nubischem Mond die Tempel Ramses‘. Geschichte, Natur und Kunst haben in Ägypten eine mythische Dimension. Aber heute wirkt das Land wie gelähmt. Es wird von Jahr zu Jahr trotz aller Entwicklungshilfe immer ärmer. Horst Krüger erzählt seine Reise in 4.000 Jahre Vergangenheit: bewegt, erschrocken oft, oft auch verzaubert.“
Horst Krüger (1919−1999) war Schriftsteller und Publizist. Sein 1966 erschienener Roman „Das zerbrochene Haus“ thematisiert eine Jugend in der NS-Zeit. Als Publizist leitete er unter anderem von 1952−1964 das Nachtstudio des SWF in Baden-Baden und schrieb zwischen 1952 und 1964 für die ZEIT. Berühmt wurde Krüger für seine zahlreichen Reisereportagen, die er häufig selbst mit unverkennbarer Stimme im Radio las. Beispiele für seine Features: „An den Küsten Kaliforniens“ (HR/SFB/WDR 1973), „Luthers Lebensräume − Eine Reise in die Reformation“ (SFB/Deutschlandfunk/BR/SWF 1983), „Über Reisen schreiben“ (SFB 1989). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Theater Osnabrück
Aufzeichnung vom 14.06.2022
Kinan Azmeh
"Songs for Days to Come", Interdisziplinäres Musiktheater
Frau - Sascha Maria Icks
Sami - Jan Friedrich Eggers
Die Töchter seiner Gedanken:
Tochter 1 - Julie Sekinger
Tochter 2 - Susanna Edelmann
Tochter 3 - Susann Vent-Wunderlich
Tochter 4 - Olga Privalova
Tochter 5 - Dima Orsho
Beamter/Patient/Erzähler - Manuel Zschunke
Soldat - Silvio Heil
Patienten und Patientinnen - Kathrin Brauer, Heike Hallenberg, Stefan Kreimer
Kinan Azmeh, Klarinette
Issam Rafea, Oud
Opernchor des Theaters Osnabrück
Osnabrücker Symphonieorchester
Leitung: Daniel Inbal
Ein imaginäres neues Syrien schafft der Komponist und Klarinettist Kinan Azmeh mit seiner ersten Oper auf Texte von 14 syrischen Dichtern. Das Werk hat im Juni 2022 in Osnabrück Weltpremiere. -
21:30 Uhr
Die besondere Aufnahme
François Couperin
8 Préludes aus "L'Art de toucher le clavecin"
"Pièces de clavecin" (Auswahl)
Olivier Messiaen
Huit Préludes
Luisa Imorde, Klavier
Koproduktion: Deutschlandfunk Kultur / Berlin Classics 2022 im Kammermusiksaal Köln -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Sigrid Brinkmann
Landesweite Proteste in den USA gegen Abtreibungsverbot des Obersten Gerichts
Von Katrin Brand
Antisemitismus: Ein Konflikt nur für Weiße?
Gespräch mit Saba-Nur Cheema
Auf Wasserwegen: Arbeiten des Künstlers Asad Raza im Portikus Frankfurt/Main
Gespräch mit Laura Helena Wurth
Noel Gay's „Me and My Girl“ an der Musikalischen Komödie Leipzig
Gespräch mit Uwe Friedrich
Deutsche Vertriebene und Geflüchtete: Dänemark eröffnet Flucht-Museum
Von Johannes Kulms
Alternativlos? Der Abriss der Fluchtkirche in Berlin-Spandau
Gespräch mit Nikolaus Bernau23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Daniel Marschke
23:50 Uhr KulturpresseschauWochenrückblick
Von Arno Orzessek