Programm
Dienstag, 14.06.2022
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Neue Musik
Verlassene Stimmen
Musik und Sprache bei Walter Zimmermann (*1949)
Von Thomas Groetz
In seinem Werk spürt Walter Zimmermann der Möglichkeit oder Unmöglichkeit von Gesang auf unterschiedliche Weise nach.„Voces Abandonadas” (Verlassene Stimmen) heißt ein Stück von Walter Zimmermann. In seinem Komponieren kommt der Klangrede eine grundsätzliche Bedeutung zu. Diese lässt sich nicht nur auf Stücke mit Vokalklängen - seien es Solostimmen oder Chöre-, sondern auch auf die instrumentale Musik beziehen. Zimmermann befreit in seiner Musik nicht nur das Wort zum Klang, sondern inszeniert gleichwertige Verhältnismäßigkeiten zwischen instrumentalen und vokalen Bestandteilen, wobei die Musik nicht dazu dienen soll, Gesang in einer untergeordneten oder bloß dienenden Rolle zu begleiten. Darüber hinaus entstehen ebenso Partnerschaften wechselseitiger Art zwischen Musik und Text.
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01:00 Uhr
Nachrichten
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01:05 Uhr
Tonart
Jazz
Moderation: Andreas Müller02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Liane von Billerbeck05:30 UhrNachrichten05:50 Uhr Aus den Feuilletons06:00 UhrNachrichten06:20 Uhr Wort zum TagePfarrer Michael Becker, Kassel
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Politisches FeuilletonModetrend - Secondhand-Kleider fürs gute Gewissen
Von Leon Igel07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewErnährungssicherung und Klimaschutz - Bäuerinnen zwischen allen Stühlen
Gespräch mit Bettina Hueske, Landwirtin08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Jeder wird verrückt" von Stefan Capaliku
Rezensiert von Jörg Magenau -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Familienforscherin und Grünen-Politikerin Gisela Erler im Gespräch mit Katrin Heise
In jungen Jahren war Gisela Erler Verlegerin der „Mao-Bibeln“ und Feministin, dann entdeckte sie das Thema Familie und Beruf, wurde Forscherin, Unternehmerin, schließlich bündnis-grüne Staatsrätin. Ein folgerichtiger Weg, sagt sie heute.
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10:00 Uhr
Nachrichten
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10:05 Uhr
Lesart
Das Literaturmagazin
Moderation: Andrea Gerk
"Das Grauen der Kleinstadt" - Eine Tragic-Novel
Gespräch mit Jan Blum
Literaturtipps
Von Susanne von Schenck
Buchkritik:
Elizabeth C. Bunce: „Mord im Gewächshaus. Ein Myrtle Hardcastle Krimi“
Rezensiert von Kim Kindermann
Zum Tod des israelischen Schriftstellers Abraham B. Yehoshua
Gespräch mit Carsten Hueck
Persönliche Post aus der Schreibstube: Newsletter von Autor:innen
Gespräch mit Stefan Mesch -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Vormittag
Moderation: Oliver Schwesig
"Alt wie ein Baum": Zum Tod des Puhdys Schlagzeugers Klaus Scharfschwerdt
Gespräch mit Götz Hintze
Konzertbericht: Wie waren The National in Hamburg?
Gespräch mit Dirk Schneider11:30 Uhr Musiktipps11:40 Uhr Chor der WocheBalticoro
11:45 Uhr Rubrik: KlassikDer weibliche Beethoven? Neuaufnahmen der Komponistin Emilie Mayer
Gespräch mit Cornelia de Reese -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Prof. Dr. Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin
Moderation: Korbinian Frenzel -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Länderreport
Moderation: Susanne Arlt
BGH-Urteil zu antijüdischem Relief an der Wittenberger Stadtkirche
Gespräh it Niklas Ottersbach
Schwieriges Gedenken an NS-Zwangsarbeit im KZ-Außenlager "HASAG Leipzig"
Von Ronny Arnold
Tiny Farming - große Ernte auf kleiner Fläche in der Nähe von Berlin
Von Anna Goretzki -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Kompressor
Das Popkulturmagazin
Moderation: Gesa Ufer
Wikimedia vor Gericht - Wie frei ist die Online-Enzyklopädie in Russland?
Gespräch mit Prof. Dr. Leonhard Dobusch
Youtube-Show "Callspiracy" - Hilfe, Vater glaubt an Verschwörungen
Gespräch mit Tobias Meilicke
Ein Comiczeichner auf der documenta? Nino Bulling und sein Comic "abfackeln"
Von Jule Hoffmann
RRR - Indischer Film über die Kolonialzeit als globaler Netflix-Hit
Von Bettina Weiz14:30 Uhr KulturnachrichtenVon Rade Janjusevic
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15:00 Uhr
Nachrichten
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15:05 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Nachmittag
Moderation: Martin Böttcher
Nova Twins - junges Londoner Duo mit neuem Album "Supernova"
Von Christopher Möller
NDR/SWR Recherchen: Rechtsextremistische Musik auf Soundcloud
Gespräch mit Christoph Heinzle
"Hard, Heavy & Happy" - Warum Metalfans die glücklicheren Menschen sind
Gespräch mit Dr. Nico Rose
Musikkarrieren: Im Nebenberuf TikToker
Von Mathis Raabe15:30 Uhr Musiktipps15:40 Uhr Live SessionKing Hannah
16:00 UhrNachrichten16:30 Uhr KulturnachrichtenVon Rade Janjusevic
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17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Abend
Moderation: Nicole Dittmer17:30 Uhr KulturnachrichtenVon Rade Janjusevic
18:00 UhrNachrichten -
18:30 Uhr
Weltzeit
Moderation: Isabella Kolar
Auf der Flucht vor Putin
Russen in der Türkei
Von Uwe Lueb und Karin SenzIn die Türkei kommen viele Russ:innen, die in ihrer Heimat verfolgt werden, weil sie die Entwicklung auch aber nicht nur im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine missbilligen und kritisieren. Sie fürchten zu einem späteren Zeit-punkt nicht mehr aus ihrem Land herauszukommen. Die meisten aber kommen mit der Türkei in ein Land, in dem sie nur schwer einen Neustart finden und in dem sie eigentlich nicht bleiben wollen. Eine Perspektive zu entwickeln fällt ihnen schwer. Ganz auf sich gestellt sind sie aber nicht zwingend. In Istanbul gibt es die sogenannte Arche, eine Einrichtung, die Russ:innen Unterschlupf gewährt und ihnen hilft.
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19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Zeitfragen
Wirtschaft und Umwelt - Magazin
Moderation: Franziska Rattei
Elternzeit für Kühe - Landwirte zwischen Milchwirtschaft und Profit
Von Mirjam Mischke-Stöckel
Klimaneutral mit Wasserstoff unterwegs in Richtung Energiewende
Von Frank Grotelüschen19:30 Uhr Zeitfragen. FeatureIm rasenden Strom (1/2)
Wie die Elektrifizierung unser Leben verändert hat
Von Günther Wessel
Teil 2 am 15.06.2022Zwischen 1880 und 1920 begann die Elektrizität, zunächst in den Großstädten, später auch im ländlichen Raum, die menschliche Zivilisation zu verändern. Die Pariser Weltausstellung 1900 prunkte mit einem über und über illuminierten „Palast der Elektrizität“, und der Scientific American schrieb im selben Jahr: „Das Publikum ist der Auffassung, wenn es irgendetwas unter der Sonne gibt, das Elektrizität nicht zu tun vermag, ist es nicht wert, überhaupt getan zu werden.“
Elektrizität und Moderne wurden gleich gesetzt: Sie ermöglichte Kino und Varieté und die Ausweitung der Arbeit, da Fabrikanlagen nun durchgehend beleuchtet waren. Sie erleichterte diese auch: „Die Maschinen machten alles. Elektrisch angetrieben, ein erhebender Anblick, eine Armee gehorsamer, ausdauernder und unermüdlicher Arbeiter,“ heißt es in Emile Zolas Romans „Arbeit“ von 1901. Sie schafft Zukunft: In der frühen Sowjetunion wurde der Kommunismus als Sowjetmacht plus Elektrifizierung des gesamten Landes definiert.
„Gibt es irgendwas, was unser Leben mehr verändert hat als Strom?", fragt Hanswalter Dobbelmann, der Leiter des Elektrizitätsmuseums im Umspannwerk Recklinghausen. Und er weiß, dass die Entwicklung einer modernen Gesellschaft ohne Elektrizität nicht möglich ist. „Deutschland verbraucht ungefähr 560 Terrawattstunden Strom pro Jahr“, sagt Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck. Der Bedarf wird steigen, wenn Industrie, Verkehr und Wohnen perspektivisch weitgehend ohne fossile Energien auskommen.
Eine Geschichte der Elektrifizierung - vom Blitze schleudernden Gott bis zur Fotovoltaik. -
20:00 Uhr
Nachrichten
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20:03 Uhr
Konzert
Freiheitshalle Hof
Aufzeichnung vom 20.05.2022
Kurt Weill
Suite aus dem Wintermärchen "Der Silbersee"
André Jolivet
Konzert für Trompete und Orchester Nr. 2
Kurt Weill
Sinfonie Nr. 2
Selina Ott, Trompete
Hofer Symphoniker
Leitung: Martijn Dendievel -
22:00 Uhr
Nachrichten
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22:03 Uhr
Feature
Leben ohne Giuseppe
Von Jean-Claude Kuner und Roswitha Quadflieg
Regie: der Autor
Mit: Anne Müller, Christian Schmidt, Mohamed Chahrour, Konstantin Bez, Christoph Gawenda, Hüseyin Ekici
Ton: Michael Kube
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 54'18
(Ursendung)
Ein nächtlicher Streit eskaliert. Ein junger Mann wird von drei Jugendlichen durch die Stadt gejagt und stirbt. Das war 2011, aber die Erinnerung daran ist nicht verblasst. Ein Feature über Trauerarbeit und die Frage: Was tun gegen Jugendgewalt?Giuseppe Marcone ist mit 23 Jahren tragisch ums Leben gekommen. In einer Nacht im September 2011 werden er und sein Begleiter am U-Bahnhof Kaiserdamm wegen einer Zigarette von drei Jugendlichen provoziert, angegriffen und gejagt. Giuseppe will deeskalieren. Auf der Flucht aus dem U-Bahnhof verunglückt er auf der Straße tödlich. Eine sinnlose Tat, verübt von Jugendlichen, die an Konsequenzen und Folgen keinen Gedanken verschwendet haben. Wie lebt eine Familie mit den Folgen einer solchen Gewalttat nach mehr als einem Jahrzehnt? Bleibt die in diese Familie gerissene Lücke für immer offen? Wie gehen die Marcones mit ihrem Schmerz um und wie denken sie über die Täter? Eine Geschichte von Toleranz, Resilienz und einem langen Weg − und zugleich die Geschichte einer italienisch-bulgarischen Familie in Deutschland.
Jean-Claude Kuner, geboren 1954 in Basel, arbeitete von 1982 bis 1996 als Theater- und Opernregisseur, seit 1996 als Rundfunkautor und -regisseur mit dem Schwerpunkt Kulturthemen aus fremden Ländern. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. für "Traumrollen" (Deutschlandfunk/HR 2013) − Hörspiel des Jahres 2013, und für "Bukhara Broadway" (RBB/Deutschlandfunk/NDR 2012) − 2013 von der Asia-Pacific Broadcasting Union als bestes Feature geehrt. Zuletzt: "Im Schatten des amerikanischen Traums − Die Audiotagebücher des Künstlers David Wojnarowicz" (RBB 2020) und "Matsutake. Ein Pilz im Anthropozän" (Dlf Kultur 2021).
Roswitha Quadflieg, in Zürich geboren, in Hamburg aufgewachsen, dort Kunststudium, Abschluss als Dipl. Designerin. 1973 Gründung der Raamin-Presse, eigene Verlagswerkstatt, in der sie bis 2003 Texte der Weltliteratur mit eigenen Bildern druckte. Ankäufe weltweit, Ausstellungen, Preise, Auszeichnungen.
Seit 1985 im zweiten Beruf und seit 2003 ausschließlich Schriftstellerin. Sie schreibt Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher. Seit 2012 lebt sie in Berlin. Zuletzt erschienen: "Neun Monate. Über das Sterben meiner Mutter" (2014), "Das kurze Leben des Giuseppe M." (2016), "Frei" (2018), gemeinsam mit Burkhart Veigel, "Ihr wart doch meine Feinde" (2022).
"Das kurze Leben des Giuseppe M." gab die Idee für dieses Feature. -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Gabi Wuttke
Gewissen Israels - Schriftsteller Abraham B. Yehoshua mit 85 Jahren gestorben
Gespräch mit Ruth Achlama
Lachen hilft kämpfen. Odessa bleibt im Krieg "Hauptstadt des Humors"
Von Florian Kellermann
BGH-Urteil: Antijüdisches Schweine-Relief darf an Wittenberger Kirche bleiben
Von Niklas Ottersbach
Warum ist es richtig, die antijüdische "Judensau" in Wittenberge zu lassen?
Gespräch mit Prof. Dr. Michael Wolffsohn
Gegen Rassismus: Candice Breitz mit "Whiteface" im Folkwang Museum
Von Sabine Oelze
Nino Bulling: Ein Comiczeichner auf der documenta 15
Von Jule Hoffmann23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Oliver Thoma
23:50 Uhr KulturpresseschauVon Ulrike Timm