Zum Tod von Abraham B. Jehoschua

Ein Kämpfer für den Frieden

06:14 Minuten
Der Schriftsteller Abraham B. Jehoschua
Abraham B. Jehoschua meldete sich auch in tagespolitischen Fragen zu Wort. In Israel zählte er zu den bedeutendsten Schriftstellern des Landes. © picture alliance / dpa / Albert Olive
Ruth Achlama im Gespräch mit Gabi Wuttke |
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Der Schriftsteller Abraham B. Jehoschua war das „Gewissen Israels“, sagt die Übersetzerin Ruth Achlama. Seine Essays und Theaterstücke waren politisch, er wollte eine Versöhnung mit Palästina – jetzt ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.
Abraham B. Jehoschuas Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina konnte der israelische Schriftsteller nicht erleben. Am Dienstag ist er im Alter von 85 Jahren in Tel Aviv gestorben. Trotzdem sei er bis zuletzt immer optimistisch gewesen, was die Versöhnung mit den Palästinensern anging, sagt Ruth Achlama, die Jehoschuas Werke ins Deutsche übersetzt hat.
„Ich kann nicht sagen, dass er irgendwie verzweifelt gewesen wäre oder meinte, sein Lebensziel nicht erreicht zu haben – so kannte ich ihn nicht.“ Dann müssten eben andere Wege gesucht werden, das sei bis zuletzt Jehoschuas Credo geblieben.

Wichtige Stimme der Friedensbewegung

Gemeinsam mit David Grossman und Amos Oz gehörte er zu den prominenten Stimmen der israelischen Friedensbewegung, politische Essays der drei Schriftsteller seien zum Teil in Sammelbänden erschienen, erläutert Achlama.

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Wie sein Freund Amos Oz sei Jehoschua einer der bekanntesten und beliebtesten Autoren in Israel gewesen, dessen Werke auch in rund 30 andere Sprachen übersetzt wurden. Der Roman „Die Manis“ über die Geschichte einer jüdischen Familie, die sich über mehr als 100 Jahre nicht vom Unheil befreien kann, sei Jehoschuas Hauptwerk, sagt die Übersetzerin.
„Das war mit großen Recherchen verbunden, dieses Zurückgehen fängt in der Jetztzeit an und geht dann bis in ins 19. Jahrhundert, quasi jedes Kapitel in einer anderen Sprache – natürlich ist alles auf Hebräisch geschrieben.“

Rückhalt in der Familie

Als Professor für vergleichende Literaturwissenschaft habe Jehoschua eine besondere Vorliebe für William Faulkner gehabt: „Er war sicher beeinflusst von ihm, und es war einer seiner Lieblingsschriftsteller.“
(mle)
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