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Samstag, 30.04.2022

  • 00:00 Uhr

    Nachrichten

  • 00:05 Uhr

    Lange Nacht

    Ich gehe in ein anderes Blau
    Eine Lange Nacht über den Dichter Novalis
    Von Burkhard Reinartz
    Regie: der Autor

    Vor 250 Jahren kam Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, der sich Novalis nannte, zur Welt. In seinem kurzen Leben von nur 28 Jahren prägte der Dichter, Philosoph, Bergbauingenieur und spirituelle Erneuerer die Epoche der Frühromantik. Romantik war für Novalis nichts Nebulöses oder sentimental Kitschiges: „Die Welt romantisieren heißt, sie als Kontinuum wahrzunehmen, in dem alles mit allem zusammenhängt.“ Nicht die Fantasie war der Ort seiner romantischen Ideale, er wollte das praktische Leben selbst verändern. Poesie umfasste für ihn nicht allein die Dichtung, sondern alle menschlichen Aktivitäten. „Die Poesie ist das absolut Reelle. Dies ist der Kern meiner Philosophie - je poetischer, je wahrer!“ Damit nahm er visionär das vorweg, was Joseph Beuys zwei Jahrhunderte später als Aufgabe der Kunst betrachtete. Wenn heute zunehmend der Ruf nach einer neuen Aufklärung auftaucht, erweist sich Novalis auch darin als Vorreiter. Einer empiristischen Weltsicht, die das Leben auf Messbares beschränken wollte, hielt er eine Weltanschauung entgegen, in der sich Verstand und Gefühl, exakte Naturwissenschaft und Poesie schöpferisch ergänzen. „Wir werden die Welt nur verstehen, wenn wir uns selber verstehen, weil wir und sie integrante Hälften sind. Das größeste Geheimnis ist der Mensch sich selbst.“ Wie aktuell Novalis’ Denken heute noch ist, zeigt sein Einfluss auf Künstler der Gegenwart wie Rolf Dieter Brinkmann. Der Schriftsteller griff das berühmte romantische Bild der Blauen Blume aus Novalis’ Roman „Heinrich von Ofterdingen“ in der Gedichtzeile auf: „Ich gehe in ein anderes Blau.“

    01:00 Uhr
    Nachrichten
    02:00 Uhr
    Nachrichten
  • 03:00 Uhr

    Nachrichten

  • 03:05 Uhr

    Tonart

    Filmmusik
    Moderation: Vincent Neumann

    04:00 Uhr
    Nachrichten
  • 05:00 Uhr

    Nachrichten

  • Einheit, Vielfalt, Unterdrückung
    Religion und Gesellschaft in Indonesien
    Von Herbert A. Gornik
    DeutschlandRadio Berlin 1997
    Vorgestellt von Margarete Wohlan

    Es gibt nur drei Dinge, bei denen ein Javaner nicht bereit ist, Kompromisse zu schließen, das erste betrifft seine Frau, das zweite betrifft sein Grundstück und das dritte betrifft das Wasser für den Reisanbau. Mit dieser Redensart werden auf der indonesischen Hauptinsel Java Konfliktvermeidung und Kompromissfähigkeit der Bewohner illustriert. Wie es um die Harmonie in Religion und Gesellschaft im heutigen Indonesien bestellt ist, wird die folgende Sendung untersuchen. Und weil sich die Toleranz einer Gesellschaft am Umgang mit Minderheiten erweist, richtet Herbert A. Gornick den Blick aus christlicher Sicht auf die islamische Umgebungskultur, denn über 90 Prozent der Indonesier sind Muslime. Ihre Lebenspraxis wiederum ist durchsetzt von Hinduismus und Buddhismus wie die der Christen auch. So haben in der indonesischen Inselwelt die Gläubigen mindestens zwei Seelen in einer Brust.

  • 06:00 Uhr

    Nachrichten

  • 06:05 Uhr

    Studio 9

    Kultur und Politik am Morgen
    Moderation: Liane von Billerbeck

    06:30 Uhr
    Nachrichten
    07:00 Uhr
    Nachrichten
    07:30 Uhr
    Nachrichten
    08:00 Uhr
    Nachrichten
    08:30 Uhr
    Nachrichten
  • 09:00 Uhr

    Nachrichten

  • Kinder erziehen heute: Zwischen Ratgeberflut und Bauchgefühl

    Gäste: Oliver Fina, Familientherapeut - und
    Nicola Schmidt, Autorin von Erziehungsratgebern
    Moderation: Katrin Heise

    Live mit Hörern
    08 00 22 54 22 54
    gespraech@deutschlandfunkkultur.de

    In Erziehungsfragen bekommen Eltern jede Menge gut gemeinter Ratschläge. Es gibt unzählige Ratgeber und Blogs vom Babyalter bis zur Pubertät, schon werdende Eltern sehen sich mit den verschiedensten Methoden konfrontiert. Wie kann Erziehung gelingen?

    10:00 Uhr
    Nachrichten
  • 11:00 Uhr

    Nachrichten

  • 11:05 Uhr

    Lesart

    Das politische Buch
    Moderation: Christian Rabhansl

    Susanne Garsoffky / Britta Sembach: "Die Kümmerfalle"
    Gespräch mit den Autorinnen

    Buchkritik:
    "Wir schlechten guten Väter" von Tobias Moorstedt
    Rezensiert von Axel Rahmlow

    Buchkritik:
    "Der Kalte Krieg der Generationen" von Johannes Pantel
    Gespräch mit dem Autor

    Rita Süßmuth: "Parität jetzt!"
    Rezensiert von Jonas Ochsmann

  • 12:00 Uhr

    Nachrichten

  • Prof. Dr. Gunter Gebauer, Freie Universität Berlin
    Moderation: Nicole Dittmer

  • 13:00 Uhr

    Nachrichten

  • 13:05 Uhr

    Breitband

    Medien und digitale Kultur
    Moderation: Katja Bigalke und Martin Böttcher

    Musk kauft Twitter: Was heißt das für die Moderation und Regulierung?
    Gespräch mit Julian Jaursch

    Öffentlich-Rechtliche Social-Media-Plattformen als Silocon-Valley-Alternative
    Gespräch mit Prof. Dr. Leonhard Dobusch, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät - Institut für Management, FU Berlin

    Strategie gegen SLAPP-Klagen - Wie die EU kritische Journalisten unterstützt
    Gespräch mit Daniel Moßbrucker

    Gesundheitswesen im Globalen Süden - Datensammeln für die Grundversorgung
    Von Katharina Nickoleit

  • 14:00 Uhr

    Nachrichten

  • 14:05 Uhr

    Rang 1

    Das Theatermagazin
    Moderation: Susanne Burkhardt

    Wenn "Brüste & Eier" nicht ziehen
    Wegbleiben des Publikums nach der Pandemie
    Gespräch mit Christopher Rüping

    Düstere Szenarien
    Gastland Spanien beim Heidelberger Stückemarkt
    Von Marie-Dominique Wetzel

    Die geniale Stelle:
    Schauspieler Leon Wieferich über "Entweder und" in Stuttgart

  • 14:30 Uhr

    Vollbild

    Das Filmmagazin

    Kino in Kriegszeiten
    Filmvorführungen in der U-Bahn in Kiew
    Von Christian Berndt

    Vom Überleben durch Pantomime
    Ein Dokumentarfilm über Marcel Marceau
    Gespräch mit Maurizius Staerkle-Drux

    Flucht als universelle Erfahrung in dem Animationsfilm "Die Odyssee"
    Gespräch mit Florence Miailhe

    Ein Chronist Amerikas
    Frederick Wiseman ist eine Retrospektive gewidmet
    Gespräch mit Hannes Brühwiler

    Spionage in Patagonien
    Die argentinische Serie "Iosi, el espía arrepentido"
    Von Victoria Eglau

    Auf Sinnesrausch mit Tilda Swinton: "Memoria"
    Von Patrick Wellinski

    Top Five:
    Auf der Couch - Therapie im Film
    Von Hartwig Tegeler

    15:00 Uhr
    Nachrichten
  • 16:00 Uhr

    Nachrichten

  • 16:05 Uhr

    Echtzeit

    Das Magazin für Lebensart

    Eröffnungskolumne
    Von David Tschöpe

    Live on Tape:
    Kochtrend Feuer: rösten, grillen, kokeln
    Gespräch mit Anne-Sophie Schmidt

    Wenn die Wohnung brennt
    Von Sonja Heizmann

    Malen mit (Toten)asche
    Gespräch mit Ina Pause-Noack

    Comeback der Zigarette?
    Von Julian Theilen

  • 17:00 Uhr

    Nachrichten

  • 17:05 Uhr

    Studio 9

    Themen des Tages
    Moderation: Nicole Dittmer

  • 17:30 Uhr

    Tacheles

    Kampf gegen Russlands Desinformationen -
    So wehrt sich die EU gegen mediale Kreml-Strategien

    Lutz Güllner, Leiter der Abteilung für strategische Kommunikation beim Auswärtigen Dienst der EU, stellt sich den Fragen von Annette Riedel

    Lange vor dem Angriff auf die Ukraine hat Moskau gezielt seine Sicht der Dinge in der EU verbreitet. Russische Staatsmedien, soziale Netzwerke und Troll-Armeen vervielfachen Falschinformationen und Lügen. Haupt-Gegenwehr von Brüssel: Transparenz schaffen.

  • 18:00 Uhr

    Nachrichten

  • 18:05 Uhr

    Feature

    Reihe: Wirklichkeit im Radio
    Fred S.: Ich wurde immer kleiner
    Von Karl-Heinz Schmidt-Lauzemis
    Regie: der Autor
    Mit: Fred S., Gabriele S., Christine S., Michael S.
    Produktion: HR / RIAS Berlin 1978
    Länge: 54'03

    Nach einem Arbeitsunfall verliert der Kraftfahrer Fred S. seinen Job. Die Folgen für ihn und seine Familie sind dramatisch. Was Arbeitslosigkeit bedeuten kann, das kommt in diesem Originaltonfeature von 1978 schonungslos zutage.

    Originaler Pressetext von 1978:
    „Der Kraftfahrer Fred S. verdient 600 Mark brutto in der Woche. Vierzehn Stunden sitzt er täglich auf dem Bock. Nach einem Arbeitsunfall - noch im Krankenbett - kriegt Fred seine Kündigung. Er meldet sich arbeitslos. Seine Akte verschwindet spurlos auf dem Dienstweg. Drei Monate sucht Fred ohne Erfolg einen neuen Job. Das Arbeitslosengeld kommt auch nicht. Bei einem Termin im Arbeitsamt flippt Fred aus und holt die Sachbearbeiterin über den Tisch.
    Gaby, seine Frau, besorgt eine Hauswartstelle. Ihr Lohn reicht nicht, um die Kinder zu ernähren, die laufenden Anschaffungskredite abzustottern und den gewohnten Lebensstandard zu finanzieren. Die Familie geht borgen. Gaby pumpt bei Verwandten und Freunden. Die Kinder leihen Geld von Schulkameraden, und als die nichts mehr geben, klauen sie im Supermarkt. Es gibt Ärger: mit der Polizei, den Freunden und Verwandten.
    Gaby S. kellnert und ist zehn Stunden aus dem Haus. Ihr Mann verzweifelt im Haushalt und kommt mit den Kindern nicht klar. Fred fühlt sich minderwertig. Früher war er der Ernährer der Familie. Jetzt sitzt er zu Hause, und die Frau bringt das Geld. Fred flüchtet in den Alkohol. Wenn der Rausch verflogen ist, denkt er an Selbstmord.
    Fred S., seine Frau und seine drei Kinder schildern in offenen Selbstaussagen ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit dem Makel der Arbeitslosigkeit - in der Familie, bei den Verwandten und Bekannten, in der Schule, auf dem Arbeitsamt, in der Kneipe, und immer wieder zu Hause, wo der Frieden gestört ist. Die Arbeitslosigkeit hat mich geschafft, sagt Fred S., ich wurde immer kleiner.”

    Karl-Heinz Schmidt-Lauzemis, geboren 1947 in Chemnitz, ist aufgewachsen im Berliner Nachkriegs-Westen. Er schrieb zahlreiche Hörspiele, Radio-Features, Film- und TV-Drehbücher. 1991 erhielt er für „Stille Helden siegen selten“ den Hörspielpreis der Kriegsblinden. Weitere Stücke: "Abschiedsbrief konnte nicht gefunden werden" (RIAS Berlin 1974), "Sterne unter Tage" (DLR Berlin 1997, mit Isabel Bayer) und "Hahn zu" (DKultur 2008). Er ist Mitglied in der Vereinigung deutschsprachiger Biografinnen und Biografen und im Autorentrio "DokuVitae: Erzähltes Leben".

  • 19:00 Uhr

    Nachrichten

  • 19:05 Uhr

    Konzert

    jazzahead!
    Live vom Messegelände in Bremen

    Höhepunkte von der German Jazz Expo und der Overseas Night

    Mit Musik von Quartabé, Chico Pinheiro Quartet, Tobias Meinhart, Clara Haberkamp u.a.

    Moderation: Matthias Wegner

  • George Antheil
    Sonaten und Sonatinen für Violine und Klavier

    Tianwa Yang, Violine
    Nicholas Rimmer, Klavier

    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021 im Haus des Rundfunks in Berlin

  • 23:00 Uhr

    Nachrichten

  • 23:05 Uhr

    Fazit

    Kultur vom Tage
    Moderation: Vladimir Balzer

    Kein Frieden ohne Waffen
    Warum Habermas und die Emma-Unterzeichner irren
    Gespräch mit Dr. Simon Strauß, F.A.Z.

    Ende der Illusionen
    Warum der Westen Russland nie verstanden hat
    Gespräch mit Victor Jerofejew

    Christopher Rüping inszeniert „Brüste und Eier“ nach Kawakami in Hamburg
    Von Katrin Ullmann

    Die Magnum-Fotografinnen Susan Meiselas und Bieke Depoorter bei c/o Berlin
    Gespräch mit Felix Hoffmann