Programm
Sonntag, 29.10.2023
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Studio LCB
Aus dem Literarischen Colloquium Berlin
Lesung: Michael Krüger
Gesprächspartner: Marcel Beyer, Felicitas von Lovenberg
Am Mikrofon: Tobias LehmkuhlManche Leben sind zu ereignisreich, um sie in ein Buch zu packen. Michael Krüger hat also gar nicht erst versucht, all seine Begegnungen mit Schriftstellern, Philosophen, Filmemachern und anderen Koryphäen niederzuschreiben, wollte weder eine Geschichte seines Wirkens als Hanser-Verleger, Zeitschriften-Herausgeber, Akademie-Präsident, Mitbegründer von Buchhandlungen und Lyrik-Kabinetten zu Papier bringen, geschweige denn Erinnerungen an sein eigenes Dichten und Erzählen über sechs oder sieben Jahrzehnte hinweg. Aber ein paar Reminiszenzen gönnt er uns doch: An die Kindheit am Wannsee, die Lehrjahre als Verleger, an Reisen nach Griechenland und Italien und an seine Begegnungen mit einigen ihm besonders am Herz liegenden Dichtern Nord- und Osteuropas. Das richtige Wort, das richtige Buch: Als Dichter und Verleger lernt man das Wesentliche vom Unwesentlichen zu scheiden. Was sein im Dezember 80-jähriges Leben ausmacht, ob nicht vielleicht doch noch ein zweiter Band Erinnerungen irgendwann auch die deutsche Literaturgeschichte der Nachkriegszeit, die er selbst so entscheidend geprägt hat, in den Blick nimmt, darum wird es, moderiert von Tobias Lehmkuhl, im Gespräch mit dem Dichterkollegen Marcel Beyer und der Kritikerin und Verlegerin Felicitas von Lovenberg an diesem Abend gehen. Das neue Buch von Michael Krüger „Verabredung mit Dichtern. Erinnerungen und Begegnungen“ erscheint am 30. Oktober im Suhrkamp-Verlag.
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02:00 Uhr
Nachrichten
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02:05 Uhr
Klassik-Pop-et cetera
Der Schauspieler Eugene Boateng
(Wdh. v. Deutschlandfunk)Als Sohn ghanaischer Eltern wuchs er mit sieben Geschwistern in Düsseldorf auf, das multikulturelle Umfeld inspirierte ihn zum Tanzen. Boateng organisierte sich Spiegel und Dachboden und begann zu trainieren. Es folgten Wettbewerbserfolge, Auftritte in Tanztheater-Kompanien und Musikvideos, Gesangs- und Schauspielunterricht. 2015 gab er sein Kinodebüt neben Christian Ulmen in der Komödie „Becks letzter Sommer” nach dem gleichnamigen Roman von Benedict Wells. Sechs Jahre später gelang ihm der Durchbruch mit dem Film „Borga”. Darin verleiht Boateng der Figur eines geflüchteten Ghanaers, der sich in Mannheim mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält, eine eindrückliche Authentizität und erhielt dafür unter anderem den Deutschen Schauspielpreis. Er selbst freut sich besonders über die Auszeichnung bei den African Movie Academy Awards als bester Schauspieler in einer Hauptrolle.
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03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Urban
Moderation: Martin Böttcher04:00 UhrNachrichten05:00 UhrNachrichten06:00 UhrNachrichten -
06:55 Uhr
Wort zum Tage
Unitarische Kirche
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07:00 Uhr
Nachrichten
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07:05 Uhr
Feiertag
"Was lange währt..."
Zur Neugestaltung der Berliner Sankt Hedwigskathedrale
Von Johannes Rogge, Berlin
Katholische Kirche -
07:30 Uhr
Kakadu für Frühaufsteher
Was können wir gegen den Klimawandel tun?
Von Jessica Zeller
Moderation: Ulrike JährlingEs wird heiß. In den letzten 100 Jahren ist es auf der Erde etwa ein Grad wärmer geworden. Tendenz steigend. Das hat schlimme Folgen für Natur und Menschen. Fest steht: Wir müssen alle zusammen etwas gegen den Klimawandel tun. Nur was? Und wer kann uns dabei helfen?
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08:00 Uhr
Nachrichten
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08:05 Uhr
Kakadu
Kinderhörspiel
Aus Kakadus Lebenserinnerungen - Wie ich als Gulliver auf Reisen ging (1/2)
Von Thomas Fuchs
Ab 6 Jahre
Regie: Klaus Michael Klingsporn
Mit: Dagmar Sitte, Horst Bollmann, Fritz Hammer, Wolfgang Unterzaucher, Ingolf Gorges u.a.
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 1997
(Teil 2 am 5.11.2023)
Moderation: Ulrike Jährling
Ob wirklich erlebt, erfunden oder gar von anderen geklaut, Kakadus Lebenserinnerungen sind zumindest unterhaltsam.Wohl jedes Kind hat schon einmal die Geschichte von Gullivers Reise nach Lilliput erzählt bekommen. Wo Gulliver eines Tages nach einem Schiffsunglück erschöpft am Strand eingeschlafen war und mit dünnen Stricken gefesselt am nächsten Tag wieder aufwacht und umgeben ist von kaum daumengroßen Menschen, den Lilliputanern.
Weitaus weniger bekannt ist aber, dass es in Wahrheit der Kakadu vom Deutschlandfunk Kultur war, der seinerzeit dieses merkwürdige und gefährliche Abenteuer in Lilliput erlebte. Woher wir dies wissen? Nun, vor einiger Zeit ist durch Zufall hier in der Kakadu-Redaktion ein älteres Tondokument gefunden worden, in dem Kakadu seine Wahrheit über Gullivers Reisen dem Schriftsteller und Biografen Herrn Birkbusch gebeichtet hat. -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Kakadu
Magazin
Moderation: Ulrike Jährling
08 00 22 54 22 54 -
09:30 Uhr
Sonntagsrätsel
Moderation: Ralf Bei der Kellen
sonntagsraetsel@deutschlandfunkkultur.de -
10:00 Uhr
Nachrichten
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10:05 Uhr
Plus Eins
11:00 UhrNachrichten -
11:59 Uhr
Freiheitsglocke
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12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Birgit Kolkmann -
12:30 Uhr
Die Reportage
100 Jahre Republik Türkei
„Wir hatten eines der besten Länder“
Von Susanne GüstenAm 29.10.1923 - also vor genau 100 Jahren - wurde das Ende des Osmanischen Reichs besiegelt. Es war die Geburtsstunde der Türkischen Republik. Ausgerufen von Mustafa Kemal - oder Atatürk, Vater der Türken - wie er auch genannt wird. Atatürk, bis zum Zeitpunkt der Machtübernahme Offizier, schaffte als Präsident der jungen Republik nicht nur kurzerhand das Kalifat ab sondern baute die Türkei mit ziemlich radikalen Reformen grundlegend um. Atatürks Vision war damals: aus der Türkei einen modernen säkularen Staat zu machen. Nach westlichem Vorbild. Was ist von diesem Vermächtnis geblieben in einer Türkei unter Recep Tayyip Erdogan und seiner islamisch-konservativen AKP?
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13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Sein und Streit
Das Philosophiemagazin
Martin Seel: "Spiele der Sprache" - Sprechen ist ein Schöpfungsakt
Gespräch mit Prof. Martin Seel, Universität Frankfurt am Main, Institut für Philosophie
Bücher zum Wind in der Philosophie: Der Atem der Welt -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Religionen
100 Jahre Religionsgemeinschaften im Radio
Verkündigung bis in die letzte Ecke
Von Christian Berndt -
15:00 Uhr
Nachrichten
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15:05 Uhr
Interpretationen
100 Jahre Musik im Radio
Muttersprache Musik
Der Dirigent Ferenc Fricsay (1914-1963)
Gast: Peter Sühring, Musikwissenschaftler
Moderation: Georg Beck
Nicht nur für den RIAS Berlin war Ferenc Fricsay einer der maßgeblichen Musiker nach 1945. Der einzigartige Interpretationsstil des früh verstorbenen Dirigenten wird im Gespräch mit seinem Biografen Peter Sühring erkundet.Als Überlebender der Shoah hat Ferenc Fricsay (1914-1963) seine Erfahrungen des Leids im Zweiten Weltkrieg in ein Vermächtnis humanen Musizierens umgewandelt und einen Fundus historischer Aufnahmen hinterlassen. Nach Anfängen als Militärkapellmeister in Szeged zwangen ihn seine jüdische Herkunft sowie seine Widerstandsaktionen gegen das Horthy-Regime 1944 in den Budapester Untergrund.
Nach 1945 war er am Wiederaufbau des Opern- und Konzertlebens maßgeblich beteiligt, erhielt Einladungen nach Wien, zu den Salzburger Festspielen 1947 bis 1949 und sorgte als reisender Dirigent in ganz Westeuropa, Nord- und Südamerika sowie in Israel für Furore. Bis zu seinem Tod 1963 wirkte er vor allem in Berlin und München. Untrennbar verbunden ist sein Name mit dem Aufbau und frühen Ruhm des RIAS-Symphonie-Orchesters. Fricsays Dirigier-Repertoire kreist um Bartók, Strawinsky, Verdi und immer wieder um Mozart, erschöpft sich aber nicht darin.
Die Breite und Tiefe seiner Interpretationen soll in der Sendung weniger an kanonisierten Hauptwerken als an für Fricsays Dirigierstil typischen Stücken vorgestellt werden. Wer sich einhört, bemerkt eine Begabung, Musik quasi unter den Händen entstehen zu lassen. Nach Erklärungen dafür wird im Gespräch mit Peter Sühring, dem Autor einer Fricsay-Biografie, gesucht.16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Birgit Kolkmann -
17:30 Uhr
Nachspiel
Das Sportmagazin
Moderation: Thomas Wheeler
u.a.:
Nature Athletes -Fitness,Gesundheit,Zusammenhalt ,Sportsozialarbeit an Schulen
Der "Retired Racehorse Cup" - ein Pokal für pensionierte (Sport)Pferde in Japan
Triumphe, Tränen und Tragödien - 100 Jahre Radio und der Sport18:00 UhrNachrichten18:05 Uhr Nachspiel. FeatureVon Besatzern zu Sportfreunden
Das sportliche Erbe der Briten in Deutschland
Von Heinz SchindlerMehr als 70 Jahre lang waren britische Streitkräfte im Norden und Westen Deutschlands allgegenwärtig. Sie kamen 1945 als Befreier und Besatzer, wurden Teil der NATO-Truppen in Westdeutschland und gingen als Freunde, als Nachbarn, als Gleichgesinnte im Sportverein. Mancherorts werden sie bis heute vermisst.
Zumal sie das Spektrum an Sportarten erweitert haben. Etwa um hierzulande exotisch anmutende Disziplinen wie Netball. Aber auch Rugby und Cricket wollte man den Einheimischen nahebringen. Nicht immer erfolgreich. Aber manch’ eine(r) hat das Golfspiel erlernt oder den ersten Fallschirmsprung absolviert, als sich von Briten gegründete Vereine auch für deutsche Gäste öffneten. -
18:30 Uhr
Hörspiel
Liebeskummerkunst
6 Interventionen
Von Elke Heinemann
Regie: Martin Zylka
Mit: Eva Blaschko, Hida Bicer, Elke Heinemann, Martin Zylka
Ton und Technik: Sebastian Nohl, Ulrike Wiebelitz
Produktion: Deutschlandradio Kultur/WDR 2011
Länge: 71'22
Drei Kunstwerke, die durch Liebeskummer inspiriert wurden, regen die Autorin Elke Heinemann zu sechs Interventionen an: Radiophone Eingriffe in die Welt der Liebeskummerkranken, die spannend und unterhaltsam zugleich sind.Orhan Pamuks Roman „Das Museum der Unschuld“, Leanne Shaptons fiktiver Auktionskatalog „Bedeutende Objekte und persönliche Besitzstücke aus der Sammlung von Leonore Doolan und Harold Morris, darunter Bücher, Mode und Schmuck“, Sophie Calles Aktion „Passen Sie auf sich auf“ - drei Kunstwerke, die von Liebeskummer handeln. Von ihnen ausgehend, geht Elke Heinemann der Frage nach, ob die romantische Vorstellung, Liebeskummer sei durch Kunst heilbar, wirklich haltbar ist. Und stellt die andere große Frage: Befördert der Liebeskummer die Kunstproduktion?
Elke Heinemann, geboren 1961, lebt als Autorin in Berlin. Sie wurde für ihre Essays, Hörfunksendungen und Romane - zuletzt „Fehlversuche. Kein Kinderbuch“ (2018) - mehrfach ausgezeichnet. Letzte Features: „Natur an Autorin - Autorin an Natur“ (WDR/BR 2020) und „Briefe an einen Verstorbenen. Memorial für den Schriftsteller W.G. Sebald“ (WDR/SR/Deutschlandfunk Kultur 2020). -
20:00 Uhr
Nachrichten
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20:03 Uhr
Konzert
100 Jahre Musik im Radio
Live aus der Philharmonie Berlin
100 Jahre Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Gernot Adrion
(geb. 1969)
Ouverture solennelle für Blasinstrumente, Schlagzeug und Klavier (Auftragswerk des RSB, Uraufführung)
Largo maestoso - Vivace con spirito
Fritz Kreisler
(1875 - 1962)
Andantino im Stile von Padre Martini für Violoncello und Klavier, instrumentiert für Violoncello und Orchester von Vladimir Jurowski
Andantino
Richard Wagner
(1813 - 1883)
„Die Meistersinger von Nürnberg“ - Vorspiel zum 1. Akt
Sehr mäßig bewegt - Bewegt, doch immer noch etwas breit - Mäßig, im Hauptzeitmaß
Paul Hindemith
(1895 - 1963)
Sinfonie „Mathis der Maler“
2. Satz „Grablegung“. Sehr langsam
Igor Strawinsky
(1882 - 1971)
Concerto en Ré - Konzert für Violine und Orchester in D
3. Satz „Aria II“
4. Satz „Capriccio"
Jean-Féry Rebel
(1666 - 1747)
„Les Caractères de la danse“ - Französische Tänze für Flöte, zwei Oboen, Streicher und Basso continuo
Gigue - Rigaudon - Passepied - Gavotte - Sonate - Loure - Musette - Sonate
Reiner Bredemeyer
(1929 - 1995)
„Bagatellen für B.“ für Orchester und Klavier
Heike Gneiting, Klavier
Hanns Eisler
(1898 - 1962)
Orchestersuite Nr. 3 op. 26 nach der Musik zum Film „Kuhle Wampe“
3. Satz „Rondo“. Molto allegro
4. Satz „Die Fabriken“. Energische, stampfende Viertel
Kurt Weill
(1900 - 1950)
„Youkali“ - Tango habanera aus der Oper „Marie Galante“
Text von Roger Bertrand/Fernay
Pjotr Tschaikowsky
(1840 - 1893)
Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48
4. Satz „Finale“. (Tema Russo). Andante - Allegro con spirito
Sergei Prokofjew
(1891 - 1953)
„Die Liebe zu den drei Orangen“ - Konzertsuite aus der Oper nach Carlo Gozzi/ Wsewolod
Meyerhold op. 33a
Marche. Tempo di Marcia
Katharine Mehrling, Gesang
Simone Lamsma, Violine
Konstanze von Gutzeit, Violoncello
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Deutsche Streicherphilharmonie (Patenorchester des RSB)
Leitung: Vladimir Jurowski -
22:00 Uhr
Nachrichten
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22:03 Uhr
Literatur
Unzeitgemäße Spezies
Kleine Ode auf den Vorleser
Von Dagmar Just
Den Vorlesern muss man wahrscheinlich nachtrauern.Zwei Stühle, zwei Menschen, ein Buch. Der eine liest vor, der andere hört zu, und danach ein Gespräch. Keine Hintergrundmusik, kein Schulersatz (Stichwort Lesepaten), keine Hör-CD, kein anonymes oder geladenes Publikum. Nur diese zwei allein, intim, mit dem Buch, manchmal auch einer Zeitung. Ab und an gab es eine Frau, eine Fürstin oder Königin, die Dichter, andere Frauen oder Studenten zum Vorlesen einlud und dafür bezahlte. Wieviel, ist unbekannt. Sicher ist nur, dass solche Buch-Seancen im Versailles des Sonnenkönigs ebenso wie im Berlin von Friedrich Wilhelm IV. stattfanden, in einem Zimmer im argentinischen Buenos Aires und in einer Maisonette-Wohnung gerade eben noch in Hamburg oder München. Auch dass es dabei immer um Trost ging, weiß man, um Zeitvertreib und Vergnügen, Welterfahrung und seelische oder auch sexuelle Erfüllung. Und dass die Vorleser später, auf sich allein gestellt, oft seltsame Wege gingen …
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23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Marietta Schwarz
u.a.:
Gewalt und Trauma - Quo vadis, Naher Osten? Diskussion in der Schaubühne
In Musik verwandelte Blutzellen & Automaten-Instrumente: Musikbiennale Venedig
Sigmund Freud und die Kunst in der Kunsthalle Tübingen
"Das Ohr ist ein untrügliches Organ" - Alexander Kluge über 100 Jahre Radio
Krieg im Nahen Osten: Spaltung der Kulturszene und das große Schweigen23:30 Uhr Kulturnachrichten23:50 Uhr Kulturpresseschau