Programm
Samstag, 06.08.2022
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Nachrichten
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Lange Nacht
Er spielte immer wie zum ersten und zum letzten Mal
Eine Lange Nacht über Swjatoslaw Richter
Von Beate Bartlewski
Regie: die Autorin
(Wdh. v. 21./22.03.2015)Der Spiegel des Komponisten wolle er sein, weiter nichts, bekannte Swjatoslaw Richter. Dabei war er doch der individuellste Spieler von allen. Ein Konzertabend mit ihm, mit unbedingter Wahrhaftigkeit zelebriert, war jedes Mal neu und aufregend. Die erschütternde Traurigkeit der einzelnen Töne und die plötzliche Explosion von Klängen, so eine Ohrenzeugin, könne man sich nicht vorstellen, wenn man sie nicht gehört habe. Swjatoslaw Richter, 1915 im damals russischen Schitomir geboren und in Odessa aufgewachsen, lernte das Klavierspielen mehr oder weniger autodidaktisch. Erst mit 22 Jahren, nachdem er sich bis dahin als Korrepetitor durchgeschlagen hatte, ging er nach Moskau, um beim legendären Heinrich Neuhaus zu studieren. Neuhaus erkannte in Richter ein Genie, dem er eigentlich nichts mehr beibringen könne. Er machte ihn mit Sergej Prokofjew bekannt. Mit der Uraufführung dessen 6. Sonate begann seine russische Karriere. Als sogenannter Volksdeutscher durfte er lange Zeit nicht im Westen auftreten. Erst mit 45 Jahren, nachdem ihm ein legendärer Ruf vorausgeeilt war, gab er in New York sein frenetisch umjubeltes Debüt. In der Folge konzertierte er in allen wichtigen Musikzentren der Welt, er gründete sein eigenes Festival in Frankreich und öffnete sich mehr und mehr auch der Kammermusik. Aber Richter war kein Tastenlöwe, er war eher scheu und introvertiert, zeitweise litt er an Depressionen. So verweigerte er sich nach und nach dem kommerziellen Konzertbetrieb. 1997 ist er auf seiner Datscha in der Nähe von Moskau an einem Herzinfarkt gestorben.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Liverpool - Tod einer Legende
Die Musik-Story der Stadt am Mersey Fluss
Von Barry Graves
DeutschlandRadio Berlin 1994
Vorgestellt von Margarete WohlanDie Erinnerungen, Lebensgefühle und Sehnsüchte der Beat-Kids, jener Generation, die die Musik der 1960er-Jahre als Ventil aus ihrem tristen Alltag nutzte - das ist Thema der Sendung von Barry Graves. Berlin, Hamburg, aber vor allem Liverpool, die Stadt am Mersey, in der der Sound der 1960er-Jahre geboren wurde, kommen vor. „Entweder man wird Fußballer oder man geht in ne Band“, so sahen es die Jugendlichen in Liverpool, immerhin gab es damals 380 Bands in der Stadt. Englands Schmuddelkind war für sie ein Nest, aus dem man nur wegwollte. Doch auch wenn man es nicht schaffte rauszukommen, hatte man durch die Beatmusik eine eigene kulturelle Welt, in der die echten grauen Straßenzüge mit den tristen Backsteinhäusern, die Hoffnungslosigkeit und Armut draußen blieben.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
06:20 Uhr Wort zum TageDietmar Kretz, Würzburg
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewLand als Sehnsuchtsort - wenn die Idylle zerbricht ändert sich alles
Norbert Scheuer, Schriftsteller08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Gewittergäste" von Dirk von Petersdorff
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09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Atomkraft-Debatte: AKW-Laufzeiten verlängern - ja oder nein?
Gäste: Prof. Dr. Veronika Grimm, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg -
und Dr. Felix Christian Matthes, Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik am Öko-Institut
Moderation: Gisela Steinhauer
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deDie Gaskrise beschert uns eine brisante Debatte: Sollen unsere Atomkraftwerke länger laufen, um den drohenden Energiemangel abzumildern? Streit droht nicht nur in der Politik, auch in der Wissenschaft gibt es Pro und Contra.
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Sachbücher zur Zukunft der Arbeit
Moderation: Christian Rabhansl
Sara Peschke: "Wie wir arbeiten wollen. Über Selbstbestimmung und Selbstausbeutung"
Interview mit der Journalistin und Autorin
Amelia Horgan: "Lost in Work. Dem Kapitalismus entkommen"
Eine Buchkritik von Vera Linß
Mareile Pfannebecker, James A. Smith: "Alles ist Arbeit. Mühe und Lust am Ende des Kapitalismus"
Eine Buchkritik von Bodo Morshäuser
Matthias Herzberg: "Andersrum in die Chefetage. Queer Karriere machen in der Männerwirtschaft"
Interview mit dem Führungskräfte-Coach und Autor Matthias Herzberg -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Ulrike Herrmann, finanzpolitische Redakteurin, taz
Moderation: Nicole Dittmer -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Jenny Genzmer
u.a.:
Accounts löschen oder pausieren - Hat digitale Gewalt auf Twitter zugenommen?
Digitale Gewalt auf Twitter - Können Menschen überhaupt geschützt werden?
Gespräch mit Josephine Ballon, HateAid gGmbH
Vor der Präsidentschaftswahl in Kenia: Wird Facebook abgeschaltet?
Frankreich schafft die Rundfunkgebühren ab -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Janis El-Bira
u.a.:
"Verrückt nach Trost": Theaterstars im neuen Stück von Thorsten Lensing
Gespräch mit dem Schauspieler Sebastian Blomberg
Die geniale Stelle: Stefan Neugebauer über Ibsens "Gespenster" am DT Berlin
Aus Australiens Gefängnissen: Gruppe Marrugeku bei Tanz im August -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Patrick Wellinski
u.a. Live vom 75. Locarno Film Festival15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Party ohne Ende? -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Nicole Dittmer -
17:30 Uhr
Tacheles
Afghanistan ein Jahr nach dem Sieg der Taliban - Vom Westen vergessen?
Emran Feroz, Journalist und Buchautor, stellt sich den Fragen von Patrick GarberEin Jahr nach dem Sieg der Taliban ist Afghanistan wirtschaftlich im freien Fall, die Lage der Menschen- und besonders der Frauenrechte verschlechtert sich. Gerade darum sollte der Westen das Land nicht abschreiben, sagt Landeskenner Emran Feroz.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Schwerpunkt: Für die Arbeit in die Fremde
Wer putzt die Schweiz?
Von Irene Grüter
Regie: die Autorin
Mit: Seljim Zeka, Yaimi Cuellar, Sailagh Gnanarangithan, Ali Suvan, Martin Spycher und Svetlana
Ton: Simon Meyer
Produktion: SRF 2021
Länge: 54'17
Die Schweiz gilt als eines der saubersten Länder der Welt. Wer sorgt eigentlich dafür, dass das so ist und bleibt? Ein Einblick in den Alltag von Menschen, die beruflich hinter anderen herräumen.Die Autorin begleitet fünf Menschen bei ihrer Arbeit, die täglich gemacht, aber wenig wahrgenommen wird: einen Mann aus Serbien, der Privatwohnungen putzt. Eine Mitarbeiterin der Stadtreinigung, die in ihrer Kindheit in Kuba mit wenig auskommen musste und nun mit den Folgen des Überflusses konfrontiert ist. Einen kurdischen Abfallkontrolleur, der tagsüber Müllsündern auf der Spur ist und abends Poetry-Slam-Texte schreibt. Eine illegal beschäftigte Hausarbeiterin, die ständig Angst vor Kontrollen hat. Eine tamilische Mitarbeiterin einer Reinigungsfirma, die mit dem engen Zeitplan ihrer Frühschicht kämpft.
Irene Grüter, geboren 1979, studierte Germanistik und Geschichte in Bern und Berlin. Sie arbeitete zunächst als freie Kulturjournalistin für verschiedene Medien, seit 2007 ist sie Moderatorin und Redaktorin bei Radio SRF2 Kultur in Basel. Für ihr Feature „Wer putzt die Schweiz?“ erhielt sie den Förderpreis „katalysatOHR“ 2019 der Stiftung Radio Basel.
Denkfabrik 2022: Von der Hand in den Mund. Wenn Arbeit kaum zum Leben reicht -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Nationaltheater Weimar
Aufzeichnung vom 04.06.2022
Anton Schweitzer
"Aurora", Singspiel in einem Aufzug
Libretto: Christoph Martin Wieland
Diana - Heike Porstein, Sopran
Schäfer - Daniel Blumenschein, Bariton
Aurora - Ylva Sofia Stenberg, Sopran
Amor - Emma Moore, Sopran
Staatskapelle Weimar
Leitung: Dominik Beykirch -
21:00 Uhr
Die besondere Aufnahme
Adolf Busch
Konzert für Klavier und Orchester C-Dur op. 31
Florence Millet, Klavier
Vogtland Philharmonie Greiz Reichenbach
Leitung: David Marlow
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 im Neuberinhaus Reichenbach
anschließend:
Olena Kushpler spielt Klavierwerke von Toru Takemitsu, Arvo Pärt, Valentin Silvestrov und Philip Glass
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 im Kammermusiksaal Köln -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Eckhard Roelcke
u.a.:
Starbesetzung: Thorsten Lensings Uraufführung „Verrückt nach Trost“ in Salzburg
Die Renaissance des barocken Theaters begann in Drottningholm
Gespräch mit Nikolaus Bernau, Architektur-Kritiker
Caetano Veloso, Brasiliens Protestsänger wird 80
"Notre-Dame de Paris" - Weltreise einer Kathedrale jetzt in Dresden23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Ulrike Stengel
23:50 Uhr KulturpresseschauWochenrückblick
Von Klaus Pokatzky