Programm
Samstag, 09.04.2016
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Wörter auf Abruf
Die Lange Nacht über Günter Grass
Von Gabriele Gillen und Hermann Theißen
(Wdh. v. 13./14.10.2007)Günter Grass schrieb und kämpfte gegen die Treuhänder des status quo und gegen Heilsarmisten jeglicher Couleur. Für den in Danzig geborenen Nobelpreisträger war die Erfahrung der eigenen Fanatisierbarkeit ein starker Motor seines künstlerischen Schaffens und seines politischen Engagements. In seinen Schriften hat er sich mit der Faszination des Totalitären auseinandergesetzt, seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS hat er zwar erst in seiner Autobiografie bekannt, nie aber verschwiegen, dass er in seiner Jugend ein glühender Nazi war. Grass zorniger und wortgewaltiger Protest galt der Diktatur des Proletariats wie der Diktatur des Marktes. Er polemisierte gegen die Stadtguerilla und gegen den Ausverkauf der Treuhand, gegen die Entsorgung der Vergangenheit und gegen den Raubbau an der Zukunft. Als er 1959 in der 'Blechtrommel' die ganz alltägliche Nazifizierung der Deutschen und die biedermeierliche Beschweigsamkeit der Nachkriegsrepublik karikierte, gaben sich die Profiteure der Restauration empört, als er sich im 'Tagebuch einer Schnecke' zum Reformismus bekannte, nahm man auf der Linken übel. Dem Lesepublikum in aller Welt blieb er ein großer Autor. Vor einem Jahr, am 13. April 2015 ist Günter Grass verstorben. Anlass, eine Sendung mit dem Nobelpreisträger aus dem Jahr 2007 zu wiederholen, in der er sein Leben Revue passieren ließ.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann
Im Interview: Hans Zimmer
Ab dem 6. April ist der Film-Komponist mit Band, Chor, Orchester und jeder Menge Special Guests auf großer Europa-Tournee. Damit bringt Deutschlands Hollywood-Export Nummer 1 Musik wie "Der König der Löwen", "Fluch der Karibik", "Inception" oder "The Dark Knight" erstmals ohne die dazugehörigen Bilder auf die Konzertbühne.04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Seine Waffe ist das Wort.
Zum 60. Geburtstag von Andrei Sacharow
Elfie Siegl im Gespräch mit Lew Kopelew
RIAS 1981
Nobelpreisrede von Andrei Sacharow (Auszüge)
RIAS 1975
Vorgestellt von Michael GrothAndrei Sacharow gehörte zu den Vätern der sowjetischen Atomforschung - bis Mitte der 50er-Jahre ein Umdenken einsetzte. Sacharow wurde in den 60er-Jahren zu einem führenden Kopf der Menschenrechtsbewegung. 1970 gründete er ein Komitee zur Durchsetzung der Menschenrechte und verlangte in einem offenen Brief eine Demokratisierung der Sowjetunion. Am 19.5.1981 sendete der RIAS zum 60. Geburtstag von Sacharow ein Gespräch mit Lew Kopelew, ebenfalls Dissident, Literaturwissenschaftler und - vor allem - ein Freund Sacharows.
Am 10. Dezember 1975 wurde Sacharow der Friedensnobelpreis verliehen. Die sowjetische Regierung untersagte eine Reise nach Oslo. Die Rede des Dissidenten wurde verlesen. Der RIAS sendete eine übersetzte Fassung - daraus im zweiten Beitrag Ausschnitte. -
06:00 Uhr
Nachrichten
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06:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TageSpiritual Paul Deselaers
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Kommentar der WochePanama Papers
Von Ernst Rommeney07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewWie können sich Kriminalautoren für Kinderrechte einsetzen?
Gespräch mit Prof. Dr. med. Michael Tsokos, Kriminalautor und Leiter des Instituts für Rechtsmedizin an der Charité08:00 UhrNachrichten08:20 Uhr FrühkritikMach dich hübsch:
Isa Genzken Retrospektive im Martin Gropius Bau
Von Simone Reber08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Maestro, Magistrat und Mathematiker" von Tendai Huchu
Rezensiert von Birgit Koß -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Live mit Hörern
0 08 00.22 54 22 54
gespraech@deutschlandradiokultur.de
Höflichkeit - ein alter Hut?
Matthias Hanselmann im Gespräch mit Dr. Rainer Erlinger, Mediziner, Jurist und Publizist10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Medien als Meinungsmacher?
Die ungewisse Zukunft der Presse
Stefan Schulz, Publizist
Redaktionsschluss - Die Zeit nach der Zeitung
Hanser 2016
Uwe Krüger, Mitarbeiter am Institut für Praktische Journalismusforschung der Universität Leipzig
Mainstream - Warum wir den Medien nicht mehr trauen
Beck 9.2016
Andreas Tyrock, Chefredakteur der WAZ
Moderation: Christian Rabhansl, Deutschlandradio Kultur
Aufzeichnung vom 05.04.2016 aus dem Café Central, Grillo-Theater Essen -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Kerstin Hildebrandt -
12:30 Uhr
Schlaglichter
Der Wochenrückblick
Moderation: Julius Stucke -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
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14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
Disneys Trend zur Realverfilmung von Klassikern:
Jetzt auch "The Jungle Book"
Von Thomas Klein
Vorgespult: "The Lady In The Van", "A War und "Beti und Amare"
Vorgestellt von Christian Berndt
Die mit dem Wolf wohnt: der Film "Wild"
Gespräch mit der Regisseurin Nicolette Krebitz und der Schauspielerin Lilith Stangenberg
In Marokko verboten, in Frankreich ein Hit: "Much Loved"
Von Jörg Taszman
Wie Fritz Langs Meisterwerk "M" entstanden sein könnte: "Fritz Lang"
Von Prof. Dr. Norbert Grob
Heimkino: "99 Homes" von Rahmin Bahrani
Von Patrick Wellinski
Top Five - Die Arthouse-Charts
Von Hartwig Tegeler15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
billigbillig
Moderation: Susanne Balthasar
Eröffnungskolumne: billigbillig
Von David Tschöpe
Extreme Couponing - Adrenalinkick zum Ausschnibbeln
Sonja Beeker
Billiglook - ganz teuer
Von Jürgen Stratmann
Live on tape: Freetours in Barcelona
Von Julia Macher
Radioserie: Analoge Meditationen Folge 6
Von Julie Bräuning -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages mit Sport
Moderation: Kerstin Hildebrandt -
17:30 Uhr
Tacheles
Mit Diplomatie aus dem Stellungskrieg geschichtspolitischer Kontroversen herausfinden
Gundula Bavendamm, Direktorin der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung stellt sich den Fragen von Patrick GarberAm 1. April hat die Historikerin Gundula Bavendamm auf dem Direktorensessel der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung Platz genommen, der ihren beiden Vorgängern zum Schleudersitz geraten war. Im Berliner Deutschlandhaus will die Stiftung einen Erinnerungsort für Millionen Deutsche schaffen, die aufgrund des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat im Osten verlassen mussten. Doch um die konkrete inhaltliche Umsetzung dieses Gesetzesauftrags gibt es seit Jahren Streit; die Gräben verlaufen zwischen dem Stiftungsrat - in dem der Bund der Vertriebenen eine st arke Stellung hat - und dem Wissenschaftlichen Beraterkreis mit Historikern aus dem In- und Ausland.
Welches Konzept schwebt der neuen Direktorin für die Gestaltung vor allem der umstrittenen Dauerausstellung vor? Ist die Vertreibung aus Ostmitteleuropa ein blinder Fleck deutscher Erinnerungskultur? Wie soll das Leid, das Deutschen widerfahren ist, in den europäischen Kontext gestellt, wie immer wieder geäußertem Revisionismus-Verdacht begegnet werden? Welche Bezüge zur aktuellen Flüchtlingsproblematik bieten sich an? Und wie können Historiker aus Tschechien und vor allem Polen für den Beraterkreis gewonnen werden, in deren Heimatländern eine eher nationalbetonte Sicht auf die Geschichte en vogue ist? -
18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Das Uwe-Johnson-Puzzle
Von Mecklenburger Versuchen, eines Dichters habhaft zu werden
Von: Alexa Hennings
Regie: Nikolai von Koslowski
Mit: Peter Lohmeyer, Cornelia Schirmer
Ton: Gerd-Ulrich Poggensee
Produktion: NDR 2015
Länge: 54’30
Mecklenburg will Johnson neu entdecken. Aber Dichter und Land machen es sich gegenseitig nicht einfach.Ein Tonstudio, 365 Bürger aus Mecklenburg-Vorpommern lesen Uwe Johnsons 'Jahrestage'. Manche tun sich schwer mit seiner Sprache. Und mancher Mecklenburger tut sich schwer mit Uwe Johnson selbst - er ging im Unfrieden, manche vergessen ihm das noch immer nicht. Gleichzeitig werben mehrere Kleinstädte damit, Vorbild für 'Jerichow' zu sein, den Ort, in dem Uwe Johnsons Romanfigur Gesine Cresspahl lebte. Bis auch sie die mecklenburgische Heimat verließ.
Alexa Hennings, geboren 1961, Journalistik-Studium, seit 1992 Autorin. Zuletzt: 'Pommerland - Klein Jasedow oder: Leben vor dem Kollaps' (DLF 2016). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Oper in deutschen Ländern
Bühnen der Stadt Gera
Aufzeichnungen vom 01./02.04.2016
Hans Sommer
"Rübezahl und der Sackpfeifer von Neiße"
Phantastisch-romantische Oper in vier Aufzügen
Libretto: Eberhard König
Rübezahl - Magnus Piontek
Buko - Johannes Beck
Gertrud - Anne Preuß
Wido - Hans-Georg Priese
Brigitte - Merja Mäkelä
Bernhard Kraft - Jueun Jeon
Stäblein/ Ein Diener Bukos - Alexander Voigt
Totengräber/ Kettner/ Nachtwächter - Kai Wefer
Philharmonisches Orchester Altenburg-Gera
Leitung: Laurent WagnerRübezahl ist eine Sagengestalt, ein Bergschrat aus dem Riesengebirge, zahlreiche Legenden ranken sich um ihn. Hans Sommer hat ihn zum Haupthelden einer heute vollends vergessenen Oper gemacht.
Rübezahl ist unberechenbar, mal beschützt er Menschgen, mal bringt er sie vom rechten Wege ab. Oft nimmt er Gestalt anderer Personen an, um dann mit ihnen Schabernack zu treiben oder um sie aus der Bahn zu werfen. Hans Sommers Oper "Rübezahl oder der Sackpfeifer von Neiße" handelt von der Macht der Liebe, der Macht der Musik und der grundsätzlichen Wirkung großer Künste.
Der junge Maler Wido befindet sich im Zwiespalt: Soll er der Frau, die er liebt, folgen oder sich loyal zu den Menschen verhalten, die ihn zum Anführer ihres Freiheitskampfes gemacht haben. Widos Geliebte ist die Ziehtochter des Vogtes Buko, der die Bevölkerung der Stadt Neiße am Fuße des Riesengebirges grausam unterdrückt und ausbeutet, der die armen Menschen auch verspottet. Wido ist verzweifelt und ruft in schier aussichtsloser Lage Rübezahl an - der auch gleich erscheint. Rübezahl nimmt die Gestalt eines Sackpfeifers an und ordnet die Dinge, indem er vieles durcheinander bringt. -
22:15 Uhr
Die besondere Aufnahme
Alberto Ginastera
"Estudios Sinfonicos" für Orchester op. 35
"Glosses sobre temes de Pau Casals" für Streichorchester und Streichquintett op. 46
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Arturo Tamayo
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014/2015 -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Eckhard Roelcke
Sprache und Wissen
Veranstaltung im Haus der Kulturen der Welt, Berlin
Von Tobias Wenzel
Musikmesse Frankfurt
Von Natascha Pflaumbaum
Kulturpresseschau
Von Arno Orzessek