Sendungsüberblick

Panamaische Leaks, falsche Videos und museale Viren

55:11 Minuten
09.04.2016
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Es sind schwer fassbare Zahlen: 2,6 Terrabyte Daten, 11,5 Millionen Dokumente und 214.000 Briefkastenfirmen.
Es sind schwer fassbare Zahlen: 2,6 Terrabyte Daten, 11,5 Millionen Dokumente und 214.000 Briefkastenfirmen. Die Veröffentlichung der Panama Papers diese Woche ist das Thema der Stunde - sowohl in politischer, wirtschaftlicher, journalistischer als auch moralischer Hinsicht. In Medien und politischen Hinterzimmern weltweit werden die Inhalte der geleakten Dokumente diskutiert, und nicht zuletzt der journalistische Umgang mit den Informationen ist Gegenstand von Kritik .
Fernab der inhaltlichen Brisanz von politischen und ökonomischen Enthüllungen stellt sich die Frage: Brauchen wir ethische Standards im Umgang mit geleakten Inhalten?
Matthias Finger fasst die Aussagen der Panama Papers und die kontroverse Kritik, die sie begleiten, für uns zusammen. Im Anschluss sprechen wir mit Annegret Falter, Politologin und Vorsitzende des Whistleblower Netzwerk e.V. über das Zusammenspiel von Journalismus und Whistleblowing und den medialen Umgang mit Leaks.
Nach den übrigen Meldungen der Woche von Vera Linß schlägt die Suche nach der Wahrheit neue Wege ein - diesmal in Sachen Webvideos. In denen lassen sich nun live die Gesichtszüge eines Protagonisten manipulieren. Ein Verfahren dazu wurde jedoch ganz ohne Geheimnisse von deutschen und US-amerikanscihen Forschern entwickelt. Prof. Dr. Christian Theobalt vom Max-Planck-Institut für Informatik hat die Methode mitentwickelt und erklärt uns im Gespräch Funktion und Ziel dieser Rekonstruktionstechnik.
Computervieren nerven, sorgen für technischen Frust und finanziellen Ärger. Und trotzdem sind sie museumsreif: Mike Herbstreuth war für uns im digitalen Malware-Museum, das 20 Jahre alte Computerviren ausstellt.
Gänzlich virenfrei führen Teresa Sickert und Christian Grasse durch die Sendung, letzterer hat außerdem frische Netzmusik dabei. Die Redaktionbande knüpfen Vera Linß und Jana Wuttke, ins Netz schreibt Miriam Sandabad.
Foto: "We got to open Post Secret's mail" von Valerie Hijonosa, CC BY-SA 2.0