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00:05 Uhr | Lange NachtDas Moor, die Künstler und das Dorf Der Name verströmt einen eigentümlichen Zauber - Worpswede, ein kleines Dorf bei Bremen. Zwischen Wiesen, Mooren und Bächen finden bildende Künstler hier Ende des 19. Jahrhunderts einen Ort der Kreativität und des intellektuellen Austauschs. Ihre Künstlerkolonie dient ihnen als idealisierte Gegenwelt zu verschulten Akademien und zunehmender Industrialisierung. Der Maler Fritz Mackensen widmet sich in seinen Gemälden den Bauern der Gegend, unterrichtet Paula (Modersohn-)Becker und Clara (Rilke-)Westhoff, die voller Übermut die Kirchenglocken läuten. Der Jugendstilkünstler Heinrich Vogeler schafft sich auf seinem Barkenhoff eine bis ins Detail durchgestaltete Lebenswelt, von märchenhaften Illustrationen über das Reformkleid der Ehefrau bis zur hauseigenen Gabel. Doch auf Utopien folgen Ernüchterungen und getrennte Lebenswege. Der Gründer der Künstlerkolonie, Fritz Mackensen, wird in den 30er-Jahren örtlicher Vertrauensmann der Reichskulturkammer des NS-Regimes, kommt auf die Führerliste und gehört somit zu den 100 wichtigsten deutschen Künstlern. Der Visionär Heinrich Vogeler geht als Kommunist nach Russland, gerät in den 40er-Jahren auf die Fahndungsliste der SS und verhungert elendig. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchen auch die Künstler in Worpswede nach einem Neuanfang. Der Einfluss der ersten Künstlergeneration ist bis heute spürbar. Sie legte den Grundstein für ein kulturelles Leben, das bis heute viele Besucher anzieht. Eine 'Lange Nacht' über einen Ort zwischen Mythos und Gegenwart. 01:00 Nachrichten 02:00 Nachrichten |
03:00 Uhr | Nachrichten |
03:05 Uhr | TonartFilmmusik 04:00 Nachrichten |
05:00 Uhr | Nachrichten |
05:05 Uhr | Aus den ArchivenDie Sorgen um die Macht - Regie: Das Zentralkomitee In dem Theaterstück 'Die Sorgen und die Macht' von Peter Hacks geht es um allerlei Schwierigkeiten beim Aufbau des Sozialismus. 1962 erreichte das Stück die Bühne des Deutschen Theaters in Berlin. Nach wenigen Aufführungen wurde es abgesetzt - zugleich das Ende des Intendanten Wolfgang Langhoff. Anhand von Protokollen und Mitschnitten damaliger Parteikonferenzen sowie in Gesprächen mit Zeitzeugen rekonstruiert Alexander Weigel einen Fall spätstalinistischer Kulturpolitik. |
06:00 Uhr | Nachrichten |
06:07 Uhr | Studio 9Kultur und Politik am Morgen 06:20 Wort zum Tage Pastoralreferentin Maria-Anna Immerz 06:30 Nachrichten 06:40 Aus den Feuilletons 07:00 Nachrichten 07:20 Kommentar der Woche Künftiger Bundespräsident Steinmeier - Gepflegte Langeweile im Schloß Bellevue 07:30 Nachrichten 07:40 Interview Manegenkünste 08:00 Nachrichten 08:20 Frühkritik Der indische Künstler Bhupen Khakhar in der Deutschen Bank KunstHalle in Berlin 08:30 Nachrichten 08:50 Buchkritik "Chinabox. Neue Lyrik aus der Volksrepublik China" |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | Im GesprächVor Vorreiter zum Bremser? Ist das Weltklima noch zu retten - und wenn ja, wie? 10:00 Nachrichten |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | LesartDas politische Buch |
12:00 Uhr | Nachrichten |
12:05 Uhr | Studio 9 kompaktThemen des Tages |
12:30 Uhr | SchlaglichterDer Wochenrückblick |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | BreitbandMedien und digitale Kultur |
14:00 Uhr | Nachrichten |
14:05 Uhr | Rang 1Das Theatermagazin |
14:30 Uhr | VollbildDas Filmmagazin 15:00 Nachrichten |
16:00 Uhr | Nachrichten |
16:05 Uhr | EchtzeitDas Magazin für Lebensart Die Nacht ist der Teil des Tages, an dem die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Für manche ist sie zum Schlafen da, für andere geht es im Dunkeln erst richtig los. In der Echtzeit kommen sie alle dran: Der legendäre Nachttalker Domian, der endlich wieder am Tag leben möchte. Hoteliers, die für ihre Gäste nach der Zauberformel für den perfekten Schlaf suchen. Ein Bus im Silicon Valley, in den Obdachlose bei Dunkelheit flüchten, und die Fotografen, die mit lichtempfindlichsten Digitalkameras endlich das Bild der Nacht einfangen können. |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | Studio 9 kompaktThemen des Tages mit Sport |
17:30 Uhr | TachelesPopulismus im Aufwind - versagen die Eliten oder das Volk? Nicht zufällig gehörte die rechtsnationale Politikerin Marine Le Pen zu den ersten, die Donald Trump zu seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl in den USA gratulierten. Weltweit scheint der Populismus auf der Erfolgsspur. Lässt sich daraus auf ein Versagen der bisherigen Eliten schließen? Nicht automatisch, meint der Politikwissenschaftler Herfried Münkler. Man müsse anerkennen, dass es große Teile des Volkes gebe, "die sind nicht besonders informiert, geben sich auch keine Mühe, glauben aber dafür umso besser genau zu wissen, was der Fall ist. Also: Sie sind dumm." Das heiße aber nicht, dass man sie nicht klüger machen könne. Und das sei die Aufgabe der Eliten. |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:05 Uhr | FeatureWarum Herr Ziegenfuß nach Afrika muss Der Schädel lag schon im Wohnzimmerschrank, als Gerhard Ziegenfuß ein Kind war. Ein Geschenk des Großonkels, eines Missionars in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Angeblich der Schädel eines bekehrten Herero-Häuptlings. Viele Jahrzehnte später macht Ziegenfuß sich Gedanken: Wieso wurde der Schädel einst überhaupt an seine Familie in Deutschland geschickt? Muss er nicht dort bestattet werden, wo er herstammt? Herr Ziegenfuß beschließt, der Geschichte dort auf den Grund zu gehen, wo sie begonnen hat: in Afrika. |
19:00 Uhr | Nachrichten |
19:05 Uhr | OperBayreuther Festspiele Minutenlanges Tremolo auf einem Ton - so beginnt die 'Walküre' und erzeugt ein Gefühl der Finsternis, eine Welt aus Unheil und Angst. Dann mischen sich dumpfe Bässe dazu - es wird in großer Lautstärke permanent geschoben und gezogen. Pauken und Bläser fahren wie Blitze dazwischen. Ein Sturm der Elemente, der zum Sturm der Herzen wird. Schöner Wohnen bei den Hundings - wir werden in ein aufgeladenes zwischenmenschliches Verhältnis geradezu hineingezogen. Man könnte Wagners 'Walküre' als die eigentliche Musiktragödie des 'Ring' betrachten, ein Superlativ von Leid, Schmerz und Verzweiflung, wie Wagner selbst bekannte, alles ist auf leidenschaftliche Erkenntnis der Willens- und Machtlosigkeit getrimmt. Wotan hat den Ring nicht an die Rheintöchter zurückgegeben - ein großes Glück für die abendländische Musikgeschichte. So wird aus dem einmaligen Unrecht ein sich fortsetzendes, wachsendes Unheil mit Auswirkungen für die ganze Welt und alle Opernfans - die 'Ring'-Welt hat dabei Symbolcharakter. |