Programm
Mittwoch, 08.10.2014
-
00:00 Uhr
Nachrichten
-
00:05 Uhr
Feature
Das mit Laura
Von Eduard Stürmer
Regie: der Autor
Ton: Jonathan Pauli
Produktion: HFG Karlsruhe 2010
Länge: 54‘30
Laura hat sich mit 18 Jahren vor den Augen ihrer Schwester umgebracht. Ihr Tod ist einige Jahre her, Angehörige und Freunde können inzwischen von dem Danach sprechen."Ich habe kein Blut gesehen. Ich habe ihr Gesicht nicht mehr gesehen. Ich habe sie einfach gar nicht mehr gesehen. Ich war nicht traurig oder schockiert. Ich konnte auch nicht richtig weinen. Dann habe ich mich dazu gezwungen, damit die Polizisten nicht denken, es wäre meine Schuld gewesen." Laura hat sich mit 18 Jahren vor den Augen ihrer Schwester umgebracht. Ihr Tod ist einige Jahre her, Angehörige und Freunde können inzwischen von dem Danach sprechen: von der Wunde, die der Tod der Freundin, der Schwester hinterlassen hat, von der aussichtslosen Suche nach dem Warum, aber schließlich auch ganz direkt von Laura. Und es tut immer noch weh. "Ich sitze in der U-Bahn, denke an nichts und spüre plötzlich, dass ich weine."
Eduard Stürmer, geboren 1987 in Tschkalowo/Kasachstan. 1992 Übersiedelung nach Deutschland. Studium an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, seit 2013 Hörspiel- und Filmemacher. Bundeskunstpreis 2013 für "Ortung" (Dok-Film & Installation) beim 21. Kunstwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. -
01:00 Uhr
Nachrichten
-
01:05 Uhr
Tonart
Americana
Moderation: Christian Graf02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
-
05:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Nana Brink05:30 UhrNachrichten05:50 UhrKalenderblattVor 25 Jahren: Claudio Abbado wird Chefdirigent der Berliner Philharmoniker
06:00 UhrNachrichten06:23 UhrWort zum TagePfarrer Hans-Peter Weigel
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 UhrAus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:20 UhrPolitisches FeuilletonVom Wilden Westen in den Nahen Osten
Von Hartwig Tegeler07:30 UhrNachrichten07:40 UhrInterviewDer nächste EU-Gipfel zur Jugendarbeitslosigkeit
Heiner Flassbeck, Wirtschaftswissenschaftler08:00 UhrNachrichten08:20 UhrFrühkritikElvis Costello auf Deutschlandtour
08:30 UhrNachrichtenFrankfurter Buchmesse - Gespräch zum Auftakt
-
09:00 Uhr
Nachrichten
-
09:07 Uhr
Im Gespräch
Von der Frankfurter Buchmesse
Was wären die Finnen ohne Bücher?
Gisela Steinhauer im Gespräch mit Stefan Moster, Schriftsteller und Übersetzer -
10:00 Uhr
Nachrichten
-
10:07 Uhr
Lesart
Das Literaturmagazin
Live von der Frankfurter Buchmesse
Moderation: Joachim Scholl -
11:00 Uhr
Nachrichten
-
11:07 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Vormittag
Moderation: Axel Rahmlow
u.a.
"Schutzraum" für Kreative:
Eröffnung des Instituts für populäre Musik in Essen
Von Marburg nach Nashville:
Die Countrysängerin Lisa Marie Fischer11:30 UhrChor der WocheFunjazztics aus Landshut
11:35 UhrTonart -
12:00 Uhr
Nachrichten
-
12:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Mittag
Moderation: Katja Schlesinger und Frank Meyer13:00 UhrNachrichten -
13:30 Uhr
Länderreport
-
14:00 Uhr
Nachrichten
-
14:07 Uhr
Kompressor
Das Kulturmagazin
Moderation: Max Oppel
u. a.
Frage des Tages: Wie gestaltet man ein Hexen-Mahnmal?
"Future of Publishing" - Digitales auf der Buchmesse
Von Kolja Mensing
"Grad Raus" - Musik und Literatur im Wirtshaus
Von Andi Hörmann
Das Kulturmagazin 'Dummy' zum Thema: Pfusch
Gespräch mit Fabian Dietrich, Chefredakteur
"Was bin ich wert?"- eine Kinodokumentation von Peter Scharf
Von Susanne Luerweg14:30 UhrKulturnachrichten -
15:00 Uhr
Kakadu
-
15:30 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Nachmittag
Moderation: Olga Hochweis
u. a.
Finnische Bands
Kinostart "Get On Up" - Die Lebensgeschichte von James Brown
Von Vincent Neumann
Vom Bloghype zum Debutalbum - die britischen Newcomer Childhood
Von Martin Risel16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
-
17:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Abend
Moderation: Birgit Kolkmann und Oliver Thoma -
18:30 Uhr
Weltzeit
Hoffnung auf Neuanfang? - Bosnien nach den Protesten und vor den Wahlen
Gespräch mit Karla Engelhard
Nach dem "Bosnischen Frühling" - Parlamentswahl in Bosnien-Herzegowina
Es hat sich etwas bewegt in dem Land, das am 12.10. die Wahl hat: im Februar sind in allen großen Städten die Bürger aus Protest gegen Armut und Korruption auf die Straße gegangen. Was ist aus den Hoffnungen der jungen Menschen geworden?
Von Dirk Auer
Aktivität trotz Stillstand - Bulgarien setzt auf diePipeline South Stream
Von Ralf Borchard
Moderation: Isabella Kolar -
19:00 Uhr
Nachrichten
-
19:07 Uhr
Zeitfragen
Magazin
19:30 UhrZeitfragenDas Schweigen der Mütter
Vom Umgang der Finnen mit ihrer Geschichte im 20. Jahrhundert
Von Jenni Roth
Waffenbrüderschaft mit Nazi-Deutschland. Friedensvertrag mit der Sowjetunion. Und ein großes Tabu: Kinder von Wehrmachtssoldaten. Ein finnisches Trauma.Lappland 1942. Seit einem Jahr sind bei Kemijärvi, der nördlichsten Stadt Finnlands, mehr als 200 000 Wehrmachtssoldaten stationiert. In der Kaserne arbeitet die 17-jährige Helli-Maija als Küchengehilfin für die deutschen Waffenbrüder. Einer von ihnen ist Rudolf Joksch. Die beiden verlieben sich, ein Jahr später kommt Tochter Maija zur Welt - und wächst ohne Vater auf. Denn 1944 kehrt Joksch nach Deutschland zurück, die junge Mutter bleibt in Finnland, verschrien als Nazi-Hure: Der finnisch-russische Friedensvertrag beendet die Waffenbrüderschaft mit den Deutschen, bei ihrem Rückzug hinterlassen sie verbrannte Erde - und tausende Wehrmachtskinder, die oft nicht erfahren, wer oder wo ihr Vater ist. Das Thema wird totgeschwiegen. Von den Müttern und von der ganzen Nation. Der Krieg ist bis zur Jahrtausendwende ein Tabu, nicht einmal der Kriegsveteranen darf gedacht werden. Schuld ist einerseits eine tief verwurzelte Schweigekultur. Andererseits will man den wirtschaftlich und politisch wichtigen russischen Nachbarn nicht vergrätzen. Erst später entsteht der Mythos vom kleinen Finnland als David, der im Kampf gegen den russischen Goliath seine noch junge Unabhängigkeit verteidigte. Aber das große Schweigen schafft Scham- und Schuldgefühle nicht aus der Welt. Die Folgegenerationen leiden vermehrt unter psychischen Problemen. Wie lebendig die Vergangenheit noch ist, zeigen die vielen jungen finnischen Autoren, die das Thema in ihren Romanen aufgreifen.
-
20:00 Uhr
Nachrichten
-
20:03 Uhr
Konzert
Begegnungen mit Ursula Mamlok (1/5)
Kindheit und Jugend in Berlin
Ruth Jarre und Habakuk Traber im Gespräch mit der Komponistin Ursula Mamlok
(Teil 2 am 15.10.2014)
Frédéric Chopin
Mazurka b-Moll op. 24 Nr. 4
Raoul Koczalski, Klavier
Giuseppe Verdi
Menuett: "Sie flieh'n mich? Wie grausam!"
aus: Rigoletto
Karla August Hartmann, Rigoletto
Erna Berger, Gräfin
Igor Strawinsky
Feuervogel-Suite (Auszug)
Berliner Philharmoniker
Leitung: Oscar FriedUrsula Mamlok wollte schon als Kind Komponistin werden. 1923 wurde sie in Berlin geboren. Wegen ihrer jüdischen Herkunft musste sie die Schule verlassen, das Musikstudium an einer Staatlichen Hochschule war ihr verwehrt. 1939 emigrierte sie mit ihren Eltern nach Ecuador, von dort aus kam sie als 17-Jährige zunächst ohne ihre Eltern zum Studium nach New York. Ihr erster Kompositionslehrer dort war George Szell. Der Weg zum eigenen Stil war lang; sie suchte die Auseinandersetzung mit der neuen Musik, ihre Lehrer aber, darunter Jerzy Fitelberg, Erich Itor Kahn und Stefan Wolpe, konzentrierten sich immer wieder auf die Grundlagen der tradierten Kompositionslehre .Durch die nationalsozialistisch erzwungene Emigration wurden ihr wichtige Jahre gestohlen. Immer wieder von vorn beginnen - eine Art Lebensthema Ursula Mamloks. Seit den späten 1950er-Jahren unterrichtete sie selbst an Hochschulen und Universitäten, über 40 Jahre lang an der Manhattan School of Music in New York. Nach dem Tod ihres Mannes zog Ursula Mamlok wieder in ihre Geburtsstadt Berlin - nach 66 Jahren in den USA. Und auch heute ist Ursula Mamlok als Komponistin tätig. In fünf Folgen berichtet Ursula Mamlok von ihrem Leben und Wirken, im Gespräch mit Ruth Jarre und Habakuk Traber.
-
21:30 Uhr
Hörspiel
Das Tangotier oder Reibung erzeugt Wärme
Von Andra Joeckle
Regie: Alexander Schuhmacher
Mit: Jördis Triebel, Ulrich Noethen, Christian Schmidt, Markus Meyer
Ton: Martin Eichberg
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014
Länge: 56’34
(Ursendung)
Merit kennt das Tangotier: "Es schwimmt mir im Blut, nagt an meinen Knochen, beißt mir ins Herz.""Wir vertanzten uns ineinander. Wir veratmeten uns ineinander. Es ist Lust, gierig zu sein. Wir schliefen miteinander Tango. Wir machten das zweirückige Tier, das tanzt. Elegant, souverän, frei." Eine Leidenschaft verbindet Meret mit Alexander. Das beginnt in Clärchens Ballhaus in der Berliner Tangoluft, es hört nicht auf in den Trennungen danach, nicht durch Weltreisen, Depressionen und Eifersucht. "Es schwimmt mir im Blut, nagt an meinen Knochen, beißt mir ins Herz."
Andra Joeckle, 1967 in Freiburg geboren, lebt als Autorin und Übersetzerin in Berlin, schreibt Features und Hörspiele. Für "Krakau mit Händen und Füßen" (DKultur 2009) erhielt sie den deutsch-polnischen Journalistenpreis 2010. DKultur produzierte "Eine Stadtschreiberin ist interessanter als eine Bohrmaschine" (2011), "Am tiefsten ist die Haut" (2012) und 2013 ihre Übersetzung "Drei Menschen und das Salz im Meer" nach Mathieu Beurton. -
22:30 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Hans-Joachim Wiese -
23:00 Uhr
Nachrichten
-
23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Anke Schaefer
u.a.
Tagesbericht von der Frankfurter Buchmesse
Von Kolja Mensing
Arabische Vagina-Monologe
Theatertreffen Arabischer Frühling in Hannover
Gespräch mit Alexander Kohlmann
Filme der Woche: The Salvation / Ein Geschenk der Götter
Gespräch mit Ulrich Pönack
Bauhaus-Archiv: Sensing the Future
Interview mit dem kanadischen Kurator Oliver Botar
Glenn Branca Ensemble in Hamburg
Von Dirk Schneider23:30 UhrKulturnachrichten