00:00 Uhr | Nachrichten |
00:05 Uhr | „Mit einem einzigen frischen Sprung“ Die Lange Nacht über Manifeste Von Stefan Zednik Regie: Stefan Hilsbecher (Wdh. v. 04./05.05.2019) „Ein Gespenst geht um in Europa“ - mit diesem Satz des berühmtesten aller Manifeste, des „Kommunistischen Manifestes“, beginnt ein Reigen, bei dem sich bildende und performative Künstler, Architekten, Musiker, Literaten und Filmemacher ein Stelldichein geben. Es sind Texte, mitunter auch Inszenierungen, die den Mut haben, bei aller Unvernunft das ganz Andere zu denken. „Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen“ - so formulierte einmal ein beliebter Bundeskanzler sein Verständnis von der Kunst des politisch Machbaren. Angesichts einer Welt, deren eigenzerstörerisches Potenzial beständig wächst, verdienen Manifeste als Aufstand gegen das Gewohnte ein besonderes Interesse. Unabhängig davon, ob sie für die Erhaltung der Natur oder die totale Mobilität, ob sie für den funktionalen Zweckbau oder die Herrschaft des Schimmels, ob sie für die totale wirtschaftliche Freiheit des Einzelnen oder die Vergesellschaftung allen Besitzes eintreten. Oder gar für die Abschaffung des Manifests. Was macht diese Texte so faszinierend? Es hat immer etwas Aufrührerisches, im besten Fall gar Revolutionäres, wenn sich ein Mensch, eine Gruppe, eine Partei mit einem Manifest gegen alles Bisherige stellt. Radikale Ablehnung der Wirklichkeit, ungerecht, manchmal gewalttätig und unmenschlich - nicht immer wissen die Autoren, was an die Stelle des Alten treten könnte. Die „Lange Nacht” über Manifeste unternimmt einen Streifzug durch die Geschichte dieser ganz besonderen Gattung von Texten. 01:00 Nachrichten 02:00 Nachrichten |
03:00 Uhr | Nachrichten |
03:05 Uhr | Filmmusik Laurence Rosenthal The Power and the Glory (Die Kraft und die Herrlichkeit)
Maurice Jarre The Collector (Der Fänger)
Mark Lawrence David & Lisa (David und Lisa) Leitung: Norman Paris Moderation: Birgit Kahle 04:00 Nachrichten |
05:00 Uhr | Nachrichten |
05:05 Uhr | Hans Mayer - ein literarisches Porträt Von Sigrid Herzog RIAS Berlin 1977 Vorgestellt von Michael Groth |
06:00 Uhr | Nachrichten |
06:05 Uhr | Kultur und Politik am Morgen Moderation: Axel Rahmlow 06:20 Wort zum Tage Pfarrer Michael Becker, Kassel Evangelische Kirche 06:30 Nachrichten 06:40 Aus den Feuilletons 07:00 Nachrichten 07:30 Nachrichten 07:40 Interview "Das hohe C": Wie kann die CDU als Volkspartei erfolgreich bleiben? Gespräch mit Volker Kauder, CDU 08:00 Nachrichten 08:30 Nachrichten 08:50 Buchkritik "Ein englischer Winter" von Thomas B. Reverdy Rezensiert von Dirk Fuhrig |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | Bringt Corona Frauen an den Herd? Wo bleibt die Geschlechtergerechtigkeit?
Gäste: Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin - und Thomas Altgeld, Vorstandsvorsitzender des Bundesforums Männer Moderation: Vladimir Balzer
Live mit Hörern 08 00 22 54 22 54 gespraech@deutschlandfunkkultur.de Kinder, Küche, Homeoffice - Corona reaktiviert überholt geglaubte Rollenbilder. Unbezahlte Haus- und Familienarbeit bleiben überwiegend an den Frauen hängen. Ein Karrierekiller. Wie schaffen wir Geschlechtergerechtigkeit? Diskutieren Sie mit! 10:00 Nachrichten |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | Das politische Buch Sachbücher über die geheimen Gesetze von Geld, Macht und Gewalt Moderation. Christian Rabhansl
Buchkritik: „Das Gesetz der Ansteckung" von Adam Kucharski Rezensiert von Vera Linß
Buchkritik: „Der Code des Kapitals" von Katharina Pistor Rezensiert von Ursula Weidenfeld
Thomas Ramge: "Machtmaschinen" - Schadet uns einseitiger Datenschutz? Gespräch mit dem Autor
Barbara Prainsack: „Vom Wert des Menschen" |
12:00 Uhr | Nachrichten |
12:05 Uhr | Bettina Gaus, "tageszeitung" taz Moderation: Julius Stucke |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | Medien und digitale Kultur Moderation: Katja Bigalke und Martin Böttcher
Memes zum Kapitol-Sturm Verarbeitung oder Verharmlosung? Gespräch mit Berit Glanz
DALL·E: Aus Text mach Bild Gespräch mit Aljoscha Burchardt
Betrüger bei Caliphate - Auswirkungen auf journalistische Podcasts Gespräch mit Erik Wemple
Das Ende des RSS-Feed? Von Hagen Terschüren |
14:00 Uhr | Nachrichten |
14:05 Uhr | Das Theatermagazin Moderation: Janis El-Bira
Europas letzte offene Theater Warum Spanien weiter auf die Kultur setzt Gespräch mit Justo Barranco
Ein Netflix für die Bühnen? Wie kleinere Theater sich für das Streaming rüsten Von Stefan Keim
Die geniale Stelle Theaterkritikerin Christine Wahl über Margit Bendokat |
14:30 Uhr | Das Filmmagazin Moderation: Patrick Wellinski
Corona-Ticker: Kinosschließung; Filmuseen starten Streaming und Bildungsangebot Von Christian Berndt
Was ist New York? Martin Scorseses Doku-Serie: "Pretend it’s a City” Gespräch mit Susanne Burg
Der berühmteste Schrei der Filmgeschichte Der Wilhelmsschrei Von Julia Rodeland
Black Cinema dominiert das Oscarrennen 2020 Gespräch mit Anke Leweke
Top Five: Scientist - Der Wissenschaftler im Film Von Hartwig Tegeler 15:00 Nachrichten |
16:00 Uhr | Nachrichten |
16:05 Uhr | Das Magazin für Lebensart Moderation: Mandy Schielke
Eröffnungskolumne Von David Tschöpe
Zwischen Liebe und Hass Erwachsene Geschwister Von Ulrike Jährling
Eineiig, aber nicht mehr identisch Die Zwillinge Yentl und Laurens
Dasselbe sehen, dasselbe malen Kreative Geschwisterpaare Von Katharina Kühn
Auf Distanz Zwei Brüder in Corona-Zeiten Von Katja Bigalke
Stephan Orth über die Echtzeit-Serie "Couchsurfing in Saudi-Arabien" |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | Themen des Tages |
17:30 Uhr | Neuer CDU Chef: Wie viel Zukunft verspricht Armin Laschet? Heinz Bude, Soziologe, stellt sich den Fragen von Korbinian Frenzel Verlässlichkeit in Zeichen der Unübersichtlichkeit - damit hat sich Armin Laschet nach Einschätzung des Soziologen Heinz Bude den CDU-Vorsitz gesichert. Wenn er aber kein Design für die Zukunft entwickle, werde er in Koalitionsverhandlungen untergehen. |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:05 Uhr | Forever young - Zwei alte Schachteln auf der Suche nach der ewigen Jugend Von Margot Litten und Mechthild Müser Regie: Marlene Breuer Mit: Krista Posch, Cornelia Niemann, Ilona Fritsch-Strauß, Heiko Raulin, Anna Bardavelidze Ton und Technik: Ursula Potyra, Julia Kümmel Produktion: HR / Deutschlandfunk Kultur 2020 Länge: 54'04
Das Altern ist anstrengend. Die Welt hängt voller Spiegel. Die Autorinnen surfen durch die Kulturgeschichte des Alterns zwischen schönem Schein und wahrem Sein. Ach ja, die Schönheit. Muss sich ausgerechnet jetzt alles um Selbstoptimierung und Aussehen drehen, wo wir alt werden? Unsere Haut ist knittrig, wir kommen auf High-Heels ins Stolpern und das Kleingedruckte können wir nur noch mit Brille lesen. Es ist ein Elend, dass die klassischen Werte des Alters heute so wenig gefragt sind: Erfahrung, Weisheit, Geduld. Ältere Männer sind noch angesehen, selbst wenn sich die Haare lichten, ältere Frauen dagegen machen auf blond. Immer noch. Einst versprach der Atemhauch einer Jungfrau, Jahresringe weg zu pusten, heute sind es die Anti-Aging Propheten, die dem Alter die Stirn bieten - faltenfrei, versteht sich. Und wir Frauen fallen darauf rein, obwohl wir es eigentlich besser wissen müssten. Dass es dank wechselnder Moden manchmal auch Entlastung für uns gibt, soll hier nicht verschwiegen werden: Immerhin zwängen wir uns nicht mehr ins Korsett. Aber ein geruhsamer Lebensabend? Weit gefehlt.
Margot Litten, in München geboren, studierte Pädagogik und Psychologie. Viele Jahre Redakteurin, Regisseurin und Moderatorin in der Feature-Redaktion des Bayrischen Rundfunks. Ausgezeichnet mit diversen nationalen und internationalen Feature-Preisen. Seit 2015 freiberufliche Autorin für Funk und Fernsehen, u.a. Deutschlandfunk Kultur und 3sat.
Mechthild Müser, geboren in Hamm, ist Journalistin, Autorin und freie Redakteurin bei Bremen Zwei. 2013 erhielt sie den Feature-Preis Bremer Hörkino. Für „Jede Nacht haben sie andere geholt“ wurde sie mit dem Juliane-Bartel-Medienpreis und dem n-ost-Reportagepreis ausgezeichnet. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: „Problemzonen - Der Euro in der Pubertät“ (2016). |
19:00 Uhr | Nachrichten |
19:05 Uhr | Theater Osnabrück Aufzeichnung vom 17.01.2015
Manfred Gurlitt "Soldaten" Oper in drei Akten nach einer Dichtung von Jakob Michael Reinhold Lenz, bearbeitet vom Komponisten
Herr Wesener, ein Galanteriehändler in Lille - José Gallisa, Bass Frau Wesener - Almerija Delic, Mezzosopran Ihre Töchter: Marie - Susann Vent-Wunderlich, Sopran Charlotte - Erika Simons, Sopran Stolzius, Tuchhändler in Armentères - Jan Friedrich Eggers, Bariton Seine Mutter - Joslyn Rechter, Mezzosopran Desportes, ein Edelmann aus dem französischen Hennegau - Per-Håkan Precht Offiziere: Haudy - Sungkon Kim, Bariton Rammler - Silvio Heil, Bariton Mary - Genadijus Bergorulko, Bass Die Gräfin de la Roche - Joslyn Rechter, Mezzosopran Ihr Sohn - Daniel Wagner, Tenor Ein Offizier - Jong-Bae Bu, Bariton Bedienter der Gräfin - Ulrich Enbergs, Tenor Eine Tenorstimme im Kasino - Mark Hamman, Tenor Jäger - Tadeusz Jedras, Bass Chor des Theaters Osnabrück Orchester des Theaters Osnabrück Leitung: Andreas Hotz Marie, Braut des Tuchhändlers Stolzius, beginnt eine Affäre mit dem Offizier Desportes. Maries Vater, der Kaufmann Wesener, billigt diese Verbindung, hoffend, dass sie seiner Tochter den Eintritt in höhere Kreise verschafft. Als Desportes Marie fallen lässt, interessiert sich bereits ein weiterer Soldat, der Offizier Mary, für sie, und er wird nicht der letzte seines Standes sein. Marie gerät in einen unheilvollen Reigen, der ihr am Ende nur den Ruf als "Soldatenhure" und einen elenden sozialen Abstieg einbringt. Lenz’ bürgerliches Trauerspiel "Die Soldaten" richtete sich 1776 kritisch gegen die vorherrschende Ständegesellschaft, die keine Persönlichkeitsentfaltung zuließ, amoralisches Verhalten dagegen duldete, gar beförderte. Der deutsche Komponist Manfred Gurlitt (1890-1972) brachte diesen Stoff 1930 erfolgreich auf die Opernbühne. Ab 1939 wurde Japan seine künstlerische und private Heimat, während er in Deutschland nahezu in Vergessenheit geriet. Ironie des Schicksals: Die Stoffe zweier wesentlicher Opern Gurlitts, "Wozzeck" und "Soldaten", wurden in den Vertonungen Alban Bergs und Bernd Alois Zimmermanns berühmt. |
21:30 Uhr | Pierre Boulez Sämtliche Klavierwerke (3/3)
Reifer Stil und fragmentarisches Spätwerk
"Structures" pour deux pianos, deuxième livre (1956-61) "Structures" pour deux pianos, deuxième livre: Alternativ-Variante (1956-61)
"Fragment d’une ébauche" (1987)
"Incises" (1994/2001)
"une page d’éphéméride" (2005)
Michael Wendeberg, Klavier Nicolas Hodges, Klavier
Koproduktion: Deutschlandfunk Kultur, bastille musique & Pierre Boulez Saal 2018-2020
Moderation: Olaf Wilhelmer |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | Kultur vom Tage Moderation: Gabi Wuttke
Konservatismus digital Armin Laschet zum neuen CDU-Vorsitzenden gewählt Gespräch mit Martin Fuchs
Lyrik lebt Marcel Beyer erhält den Peter-Huchel-Preis 2021
Ein Bulgare in Deutschland Zum Tod von Marran Gosov Gespräch mit Bernhard Marsch
Wieder unter Druck Journalisten & Stiftungen in Kuba Von Peter Schumann
Netzkunst in Zeiten von Corona Angebot auch für deutsche Museen? Gespräch mit Tilman Baumgärtel 23:30 Kulturnachrichten Von Thomas Jaedicke 23:50 Kulturpresseschau Wochenrückblick Von Klaus Pokatzky |