Breitband Sendungsüberblick

Bildsprache und Wortgewalt

34:13 Minuten
Eine Hand blättert in einem Buch mit leeren Seiten.
Bilder und Worte haben - tausendfach in den Medien verbreitet - unheimliche Macht. © Unsplash / Anomaly
Moderation: Katja Bigalke und Martin Böttcher · 16.01.2021
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Der Kapitol-Sturm in den USA hat zahlreiche Memes hervorgebracht. Sie amüsieren, können aber auch als Verharmlosung verstanden werden. Eindeutiger ist es dagegen im Fall "Caliphate": In den Podcast hat sich ein Betrüger eingeschlichen.
Der Mann, der ein Rednerpult aus dem Kapitol trägt oder ein anderer, der im Vikingerkostüm die amerikanische Flagge schwenkt. Diese Bilder vom Sturm auf das Kapitol in Washington werden der Welt noch lange im Gedächtnis bleiben. Dass gerade diese Motive so eindrücklich sind, dafür sorgen auch die massenhaften Memes, die in den vergangenen Tagen entstanden sind.
Aber ist es richtig, diesen Sturm, bei dem auch Menschen ums Leben kamen, humoristisch aufzuarbeiten oder verharmlost das nur die Situation? Berit Glanz macht sich mit "Breitband" laut Gedanken darüber.

KI kreiert Bilder aus Texten

Auch wenn wir ein Bild nicht sehen können, lässt es sich relativ gut mit Worten beschreiben. Diese Umschreibungen macht sich das Unternehmen Open AI zunutze. Sie haben eine künstliche Intelligenz so trainiert, dass diese aus Text ein Bild kreieren kann.
Dazu müssen die Nutzer der KI eine Aufgabe geben, wie "erstelle ein Bild eines Stuhls in Avocado-Form" und schon durchforstet das System das Internet nach ähnlichen Bildbeschreibungen und imitiert quasi die Pixelstruktur des Bildes, dass zu der Beschreibung zeigt wird. Daraus kann die künstliche Intelligenz theoretisch dann ihr eigenes Bild erstellen.
Aljoscha Burchardt vom Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz erklärt, ob das System names DALL·E mit seinem Namensvorbild, dem spanischen Künstler Salvador Dalí, viel gemein hat.

Podcast "Caliphate" fällt auf Betrüger rein

Als "Caliphate" von der "New York Times" 2018 veröffentlicht wird, regnet es Jubelstürme. Der Podcast erzählt von einem Kanadier, der nach eigener Aussage für den Islamischen Staat in Syrien gekämpft hat und von seinen Gräueltaten erzählt. Eineinhalb Jahre nach der Premiere dann der Schock: Es stellt sich heraus, dass dieser intime Blick in die Terrororganisation nicht echt ist.
Dieser Hauptprotagonist hat über viele Ereignisse oder vielleicht sogar alle nicht die Wahrheit gesagt, wurde dafür sogar wegen Vortäuschung einer terroristischen Straftat verhaftet. Medienjournalist Erik Wemple von der "Washington Post" schreibt von Beginn an über den Fall und erzählt, was der Betrug für die Zukunft von journalistischen Podcasts bedeutet.

RSS-Reader: Es könnte so einfach sein

Die Veränderung des Internets bemerkt man auch immer häufiger an seinem Mail-Postfach: Neben Rechnungen und Arbeit stapeln sich dort auch immer mehr Newsletter voll mit interessanten Themen.
Doch ist das wirklich ein Ort, an dem man seine Nachrichten konsumieren möchte? Wie wäre es mit einer App, die wie dafür gemacht ist, lange Artikel möglichst einfach und ungestört lesen zu können? Dabei gibt es die sogar schon: Der RSS-Reader ist etwas in Vergessenheit geraten, aber eigentlich immer noch der beste Weg, Inhalte aus dem Netz zu verfolgen – meint zumindest Hagen Terschüren.

Das Team

Moderation: Katja Bigalke und Martin Böttcher
Redaktion: Carina Schroeder, Jochen Dreier und Jana Wuttke
Webredaktion: Carina Schroeder
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