Programm
Samstag, 19.11.2016
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00:00 UhrNachrichten
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00:05 UhrLange NachtDas Moor, die Künstler und das Dorf 
 Eine Lange Nacht über die Künstlerkolonie Worpswede
 Von Berit Hempel
 Regie: Burkhard ReinartzDer Name verströmt einen eigentümlichen Zauber - Worpswede, ein kleines Dorf bei Bremen. Zwischen Wiesen, Mooren und Bächen finden bildende Künstler hier Ende des 19. Jahrhunderts einen Ort der Kreativität und des intellektuellen Austauschs. Ihre Künstlerkolonie dient ihnen als idealisierte Gegenwelt zu verschulten Akademien und zunehmender Industrialisierung. Der Maler Fritz Mackensen widmet sich in seinen Gemälden den Bauern der Gegend, unterrichtet Paula (Modersohn-)Becker und Clara (Rilke-)Westhoff, die voller Übermut die Kirchenglocken läuten. Der Jugendstilkünstler Heinrich Vogeler schafft sich auf seinem Barkenhoff eine bis ins Detail durchgestaltete Lebenswelt, von märchenhaften Illustrationen über das Reformkleid der Ehefrau bis zur hauseigenen Gabel. Doch auf Utopien folgen Ernüchterungen und getrennte Lebenswege. Der Gründer der Künstlerkolonie, Fritz Mackensen, wird in den 30er-Jahren örtlicher Vertrauensmann der Reichskulturkammer des NS-Regimes, kommt auf die Führerliste und gehört somit zu den 100 wichtigsten deutschen Künstlern. Der Visionär Heinrich Vogeler geht als Kommunist nach Russland, gerät in den 40er-Jahren auf die Fahndungsliste der SS und verhungert elendig. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchen auch die Künstler in Worpswede nach einem Neuanfang. Der Einfluss der ersten Künstlergeneration ist bis heute spürbar. Sie legte den Grundstein für ein kulturelles Leben, das bis heute viele Besucher anzieht. Eine 'Lange Nacht' über einen Ort zwischen Mythos und Gegenwart. 01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten
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03:00 UhrNachrichten
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03:05 UhrTonartFilmmusik 
 Lalo Schifrin
 Kelly's Heroes (Stoßtrupp Gold)
 David Shire
 Farewell, My Lovely (Fahr zur Hölle, Liebling)
 André Previn
 House of Numbers (Der Henker nimmt Maß)
 Moderation: Birgit Kahle04:00 UhrNachrichten
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05:00 UhrNachrichten
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05:05 UhrAus den ArchivenDie Sorgen um die Macht - Regie: Das Zentralkomitee 
 Von Alexander Weigel
 Deutschlandsender Kultur 1992
 Vorgestellt von Michael GrothIn dem Theaterstück 'Die Sorgen und die Macht' von Peter Hacks geht es um allerlei Schwierigkeiten beim Aufbau des Sozialismus. 1962 erreichte das Stück die Bühne des Deutschen Theaters in Berlin. Nach wenigen Aufführungen wurde es abgesetzt - zugleich das Ende des Intendanten Wolfgang Langhoff. Anhand von Protokollen und Mitschnitten damaliger Parteikonferenzen sowie in Gesprächen mit Zeitzeugen rekonstruiert Alexander Weigel einen Fall spätstalinistischer Kulturpolitik. 
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06:00 UhrNachrichten
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06:07 UhrStudio 9Kultur und Politik am Morgen 
 Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TagePastoralreferentin Maria-Anna Immerz 
 Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Kommentar der WocheKünftiger Bundespräsident Steinmeier - Gepflegte Langeweile im Schloß Bellevue 
 Von Sabine Adler07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewManegenkünste 
 Zirkus als ästhetisches Modell
 Gespräch mit Margarete Fuchs, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Philipps-Universität Marburg08:00 UhrNachrichten08:20 Uhr FrühkritikDer indische Künstler Bhupen Khakhar in der Deutschen Bank KunstHalle in Berlin 
 (18.11.16 - 05.03.17)
 Gespräch mit Simone Reber08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Chinabox. Neue Lyrik aus der Volksrepublik China" 
 Herausgegeben von Lea Schneider
 Rezensiert von Gregor Dotzauer
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09:00 UhrNachrichten
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09:05 UhrIm GesprächVor Vorreiter zum Bremser? 
 Deutschland und die Energiewende
 Eicke Weber, Direktor des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg
 Thilo Schaefer, Leiter des Kompetenzfelds Umwelt, Energie, Infrastruktur beim Insitut der deutschen Wirtschaft Köln
 Moderation: Matthias Hanselmann
 Telefonnummer 00800 2254 2254
 Email unter gespraech@deutschlandradiokultur.de
 sowie auf Facebook und TwitterIst das Weltklima noch zu retten - und wenn ja, wie? 
 Darum ging es erneut beim 22. UN-Klimagipfel in Marrakesch; verhandelt wurde die konkrete Umsetzung des Pariser Abkommens, auf das sich 195 Länder im vergangenen Jahr geeinigt hatten und das am 4. November in Kraft getreten ist. Mitunterzeichner des Abkommens ist auch Deutschland, das lange als Vorreiter und Vorbild für die Energiewende gefeiert wurde. Doch das Musterschüler-Image hat längst Kratzer bekommen. Spätestens seitdem Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mit einem deutlich abgespeckten und entschärften Klimaschutzplan nach Marrakesch reisen musste, fragen sich viele, ob sich Deutschland nicht langsam zum Bremser der Energiewende entwickelt.10:00 UhrNachrichten
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11:00 UhrNachrichten
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11:05 UhrLesartDas politische Buch 
 Bücher über Luther
 Moderation: Maike Albath
 Georg Diez: "Martin Luther, mein Vater und ich"
 Verlag C.Bertelsmann
 Rezensiert von Susann El Kassar
 Andrew Pettegree: "Die Marke Luther"
 Piper Verlag
 Lyndal Roper: "Der Mensch Martin Luther"
 S.Fischer Verlag
 Eine Doppelrezension von Paul Stänner
 Lutherol und Kloppo-Bibel
 Gespräch über Auswüchse des Lutherbooms mit dem Literaturkritiker Florian Felix Weyh
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12:00 UhrNachrichten
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12:05 UhrStudio 9 kompaktThemen des Tages 
 Moderation: Miriam Rossius
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12:30 UhrSchlaglichterDer Wochenrückblick 
 Moderation: Axel Rahmlow
 Bundespräsident Steinmeier
 Obamas Europa-Tour
 Trump in Transition
 Gespräch mit Dieter Wonka, Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung
 Brillant oder Bullshit!?
 Das Wochenchaos
 Von Panajotis Gavrilis
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13:00 UhrNachrichten
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13:05 UhrBreitbandMedien und digitale Kultur 
 Moderation: Teresa Sickert und Christian Conradi
 Want to live forever? - Unsterblichkeit in der Science Fiction
 Von Jochen Dreier
 Alter und Technologie - Heilung vom Tod?
 Gespräch mit Martin Denzel, Humanbiologe am Max-Planck-Institut für die Biologie des Alterns
 Wie Google & Co das Leben verlängern wollen
 Von Anja Krieger
 Photoshop für Stimmen - Adobe VoCo
 Gespräch mit Holger Schulze, Kulturwissenschaftler und Professor der Musikwissenschaft an der Universität Kopenhagen
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14:00 UhrNachrichten
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14:05 UhrRang 1Das Theatermagazin 
 Moderation: Janis El-Bira
 Immer diese "Immersion": Ist das einfach nur "Mitmachtheater"?
 Gespräch mit Cornelius Puschke
 In Zeiten des Populismus: Was macht das Volkstheater Wien so erfolgreich?
 Von Michael Laages
 Die geniale Stelle
 Tora Augestad über "der die mann" von Herbert Fritsch
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14:30 UhrVollbildDas Filmmagazin 
 Moderation: Susanne Burg
 Vorgespult
 "Florence Foster Jenkins", "Sparrows" und "Kater"
 Von Christian Berndt
 "Ich, Daniel Blake"
 Gespräch mit dem Regisseur Ken Loach
 Arrival! - Ein linguistischer Alienfilm
 Gespräch mit Patrick Wellinski
 Ohnmächtige Rebellion
 Das österreichische Drama "Einer von uns"
 Gespräch mit dem Regisseur Stephan Richter
 Fiktionalisierte Katastrophe
 "Deep Water Horizon"
 Gespräch mit Anna Wollner
 Aufbruch der Frauen
 Die Kinotour "Femmes Totales"
 Gespräch mit Monika Kijas
 Top Five
 "Aliens als Projektionsfläche der Menschheit"
 Von Hartwig Tegeler15:00 UhrNachrichten
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16:00 UhrNachrichten
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16:05 UhrEchtzeitDas Magazin für Lebensart 
 Durch die Nacht
 Moderation: Mandy Schielke
 Nie wieder Nachtschicht
 Gespräch mit Jürgen Domian
 Nachtasyl auf Rädern
 Von Wolfgang Stuflesser
 Schlaf gut, Gast
 Gespräch mit Gesine Kühne
 Licht aus, Kamera an!
 Von Matthias FingerDie Nacht ist der Teil des Tages, an dem die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Für manche ist sie zum Schlafen da, für andere geht es im Dunkeln erst richtig los. In der Echtzeit kommen sie alle dran: Der legendäre Nachttalker Domian, der endlich wieder am Tag leben möchte. Hoteliers, die für ihre Gäste nach der Zauberformel für den perfekten Schlaf suchen. Ein Bus im Silicon Valley, in den Obdachlose bei Dunkelheit flüchten, und die Fotografen, die mit lichtempfindlichsten Digitalkameras endlich das Bild der Nacht einfangen können. 
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17:00 UhrNachrichten
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17:05 UhrStudio 9 kompaktThemen des Tages mit Sport 
 Moderation: Miriam Rossius
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17:30 UhrTachelesPopulismus im Aufwind - versagen die Eliten oder das Volk? 
 Herfried Münkler, Politikwissenschaftler, stellt sich den Fragen von Susanne FührerNicht zufällig gehörte die rechtsnationale Politikerin Marine Le Pen zu den ersten, die Donald Trump zu seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl in den USA gratulierten. Weltweit scheint der Populismus auf der Erfolgsspur. Lässt sich daraus auf ein Versagen der bisherigen Eliten schließen? Nicht automatisch, meint der Politikwissenschaftler Herfried Münkler. Man müsse anerkennen, dass es große Teile des Volkes gebe, "die sind nicht besonders informiert, geben sich auch keine Mühe, glauben aber dafür umso besser genau zu wissen, was der Fall ist. Also: Sie sind dumm." Das heiße aber nicht, dass man sie nicht klüger machen könne. Und das sei die Aufgabe der Eliten. 
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18:00 UhrNachrichten
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18:05 UhrFeatureWarum Herr Ziegenfuß nach Afrika muss 
 Von Bernhard Pfletschinger
 Regie: Antje Vowinckel
 Mit: Martin Engler, Katrin Jaehne, Oliver Nitsche, Sylvia Rentmeister und Tom Vogt
 Ton: Bernd Bechtold und Bodo Pasternak
 Produktion: RBB/WDR 2015
 Länge: 52'06
 Die Rückführung eines Häuptlingsschädels.Der Schädel lag schon im Wohnzimmerschrank, als Gerhard Ziegenfuß ein Kind war. Ein Geschenk des Großonkels, eines Missionars in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Angeblich der Schädel eines bekehrten Herero-Häuptlings. Viele Jahrzehnte später macht Ziegenfuß sich Gedanken: Wieso wurde der Schädel einst überhaupt an seine Familie in Deutschland geschickt? Muss er nicht dort bestattet werden, wo er herstammt? Herr Ziegenfuß beschließt, der Geschichte dort auf den Grund zu gehen, wo sie begonnen hat: in Afrika. 
 Bernhard Pfletschinger, geboren 1946 in Mühlacker (Baden-Württemberg). Er ist promovierter Historiker, Produzent und Autor für Hörfunk und Fernsehen. Er produzierte zahlreiche Filme, Hörspiele und Features für die ARD. Neben seinem Schwerpunkt Italien beschäftigen ihn immer wieder sozialpolitische Themen in Deutschland. Zuletzt: "Die Drückerin" (WDR 2011).
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19:00 UhrNachrichten
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19:05 UhrOperBayreuther Festspiele 
 Festspielhaus
 Aufzeichnung vom 27.07.2016
 Richard Wagner
 "Die Walküre"
 Erster Tag des Bühnenfestspiels "Der Ring des Nibelungen"
 Christopher Ventris, Tenor - Siegmund
 Georg Zeppenfeld, Bass - Hunding
 John Lundgren, Bariton - Wotan
 Heidi Melton, Sopran - Sieglinde
 Catherine Foster, Sopran - Brünhilde
 Sarah Conolly, Mezzosopran - Fricka
 Caroline Wenborne, Sopran - Gerhilde
 Dara Hobbs, Sopran - Ortlinde
 Stephanie Houtzeel, Mezzosopran - Waltraute
 Nadine Weissmann, Mezzosopran - Schwertleite
 Christiane Kohl, Sopran - Helmwige
 Mareike Morr, Mezzosopran - Siegrune
 Wiebke Lehmkuhl, Alt - Grimgerde
 Alexandra Petersamer, Mezzosopran - Rossweiße
 Orchester der Bayreuther Festspiele
 Leitung: Marek JanowskiMinutenlanges Tremolo auf einem Ton - so beginnt die 'Walküre' und erzeugt ein Gefühl der Finsternis, eine Welt aus Unheil und Angst. Dann mischen sich dumpfe Bässe dazu - es wird in großer Lautstärke permanent geschoben und gezogen. Pauken und Bläser fahren wie Blitze dazwischen. Ein Sturm der Elemente, der zum Sturm der Herzen wird. Schöner Wohnen bei den Hundings - wir werden in ein aufgeladenes zwischenmenschliches Verhältnis geradezu hineingezogen. Man könnte Wagners 'Walküre' als die eigentliche Musiktragödie des 'Ring' betrachten, ein Superlativ von Leid, Schmerz und Verzweiflung, wie Wagner selbst bekannte, alles ist auf leidenschaftliche Erkenntnis der Willens- und Machtlosigkeit getrimmt. Wotan hat den Ring nicht an die Rheintöchter zurückgegeben - ein großes Glück für die abendländische Musikgeschichte. So wird aus dem einmaligen Unrecht ein sich fortsetzendes, wachsendes Unheil mit Auswirkungen für die ganze Welt und alle Opernfans - die 'Ring'-Welt hat dabei Symbolcharakter. 











