Programm
Samstag, 11.01.2020
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Fremd in der Welt und frei im Leben
Eine Lange Nacht über Jean-Paul Sartre und Albert Camus
Von Christoph David Piorkowski
Regie: Vera Teichmann
(Wdh. v. 14./15.04.2018)Anfang der 1940er-Jahre: Im besetzten Paris begegnen sich die jungen Schriftsteller-Philosophen Jean-Paul Sartre (1905-1980) und Albert Camus (1913-1960) zum ersten Mal. Je bedrückender die Lebensverhältnisse durch die deutsche Okkupation werden, desto größer wird die Freiheit geschrieben. Die bald als Existenzialisten bezeichneten Intellektuellen feiern im Künstler- und Literatenviertel Saint-Germain-des-Prés ein intensives Leben und begeben sich gleichzeitig in den Widerstand gegen die Besatzer. In den angesagten Cafés kann man den existenzialistischen Bürgerschrecks, die in der Nachkriegszeit zu Ikonen der Philosophie werden, öffentlich beim Denken und Schreiben zuschauen. Der seit der Kindheit von Büchern umgebene Sartre und der in bitterer Armut aufgewachsene Algerienfranzose Camus thematisieren auf je eigene Weise die prekäre Existenz des Individuums in einer absurden und gottlosen Welt. Ab den 50er-Jahren engagieren sich Sartre und seine nicht minder populäre Lebensgefährtin Simone de Beauvoir immer stärker für den Kommunismus. Mit dem politisch gemäßigteren Moralisten Camus kommt es darüber zum Bruch. Als Persona non grata wird der einst von der Pariser Intelligenz aufgenommene Aufsteiger aus Algier nun aus deren Mitte verbannt. Bis zu seinem Unfalltod im Jahr 1960 zieht sich Albert Camus auf ein Leben und Denken im Zeichen der mittelmeerischen Sonne zurück. Jean-Paul Sartre schwört dem orthodoxen Kommunismus ab und wahrt seine Stellung als einer der tonangebenden Linksintellektuellen des 20. Jahrhunderts.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
"Die Menschheit retten will ich nun nicht mehr" - Ein Marxist gibt auf
Eine Geschichte über persönliches und politisches Scheitern in der DDR
Von Beate Schönfeldt
Deutschlandfunk 1991
Vorgestellt von Michael Groth -
06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TageJohanna Vering, Langenberg
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewEntwicklungshilfe als koloniales Erbe?
Gespräch mit Hubertus Büschel, Historiker08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Vivaldi und seine Töchter" von Peter Schneider
Rezensiert von Johannes Kaiser -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Per Crashkurs zum Lehrer
Quereinsteiger - mehr als Lückenbüßer?
Moderation: Vladimir Balzer
Gäste: Anne Deimel, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Bildung und Erziehung in NRW - und
Nicolás Urióstegui, Quereinsteiger an einer Grundschule
Live mit Hörern
0 08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deDer Lehrermangel an deutschen Schulen spitzt sich zu: 26.300 Pädagogen fehlen bis zum Jahr 2025 bundesweit allein an Grundschulen. Jeder zehnte neue Lehrer ist bereits ein Quereinsteiger. Was bedeutet das für den Unterricht? Diskutieren Sie mit!
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Moderation: Christian Rabhansl
Samantha Cristoforetti: "Die lange Reise. Tagebuch einer Astronautin"
Gespräch mit der Autorin und Astronautin
Buchkritik:
"Über die Grenzen. Wien, Damaskus, Kabul: Drei wahre Geschichten von Reise und Flucht" von Franz Paul Horn
Rezensiert von Christiane Enkeler
Buchkritik:
"Spion ohne Grenzen. Heinz Felfe - Agent in sieben Geheimdiensten" von Bodo v. Hechelhammer
Rezensiert von Nana Brink -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Prof. Wolfgang Kaschuba, Dirketor des Instituts für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin
Moderation: Axel Fleming -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Teresa Sickert und Tim Wiese
Streaming War
Wo geht die Reise hin und wie will der deutsche Markt da mitmischen?
Von Hagen Terschüren
Irreführende Meldungen
Was läuft falsch in der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei?
Gespräch mit Peter Ulrich
Sonderzeichen als Störkultur
Von Jochen Dreier -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Susanne Burkhardt
Klimawandel im Theater
Vom Anfang und Ende der Braunkohle
Gespräch mit Hans-Werner Kroesinger
Deutsche Leitkultur am Grill?
Warum das Stück "Extrawurst" so erfolgreich ist
Von Stefan Keim
Geniale Stelle
Bonn Park über Marthalers "0 Ein subpolares Basislager" -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
"Vom Giessen des Zitronenbaums"
Palästina ist überall
Gespräch mit dem arabisch-israelischen Filmregisseur Elia Suleiman
Vorgespult:
Lindenberg! / Klavierstunden / Why don't you just die
Von Christian Berndt
Von Quoten und Netzwerken
Hollywoods Versuche, Frauen zu fördern
Von Katharina Wilhelm
Neue Heldinnen?
Strategien der Frauen-Förderung im deutschen Film
Gespräch mit Susanne Bieger
Eigenwilliges aus Island
"Milchkrieg in Dalsmynni - The County"
Gespräch mit Grímur Hákonarson
Globe Gewinner "1917"
Der One-Shot als Gimmick?
Von Patrick Wellinski
Top Five:
Der Erste Weltkrieg im Film
Von Hartwig Tegeler15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Mandy Schielke
Live on Tape:
Der Wein des Ostens- Teebegleitung zum Dinner
Von Florenz Gilly
Kotti Berlin Döner
Fleischtasche jetzt auch in New York
Von Peter Mücke
Bitter is back
Rückkehr eines Geschmacks
Gespräch mit Manuela Ruether
Essen für das Klima
Die CO2-Diät
Von Matthias Finger -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Axel Flemming -
17:30 Uhr
Tacheles
Stasi-Unterlagenbeauftragter Roland Jahn stellt sich den Fragen von Patrick Garber
"Die Stasi-Akten sind eine Trophäe der Revolution"
Vor 30 Jahren stürmten Bürger die Zentrale der Stasi in Berlin und bewahrten die dort lagernden Akten vor der Vernichtung. Roland Jahn will dieses Erbe für die Zukunft sichern und wirbt für einen differenzierteren Blick auf den Unrechtsstaat DDR. -
18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
This little light (3/4)
Aufbrüche
Von Chris Koch, neu gehört und in Ausschnitten präsentiert von Martina Groß
Regie: Martina Groß
Länge: 53'59
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018
(Teil 4 am 14.01.2020, 22:03 Uhr)
US-Dokuserie von 1964: Schulboykotts, Gründung der Freedom Democratic Party und Streit auf dem Parteitag der Demokraten in Atlantic City.In der dritten Folge von Chris Kochs wegweisender Südstaaten-Doku stehen die Aufbrüche in Mississippi im Mittelpunkt: Die Freedom Schools, ein friedlicher Schulboykott und die Forderung nach der Registrierung schwarzer Wähler. Die Forderung nach politischer Gleichberechtigung, die zur Formierung und Organisierung der Freedom Democratic Party führt. Die Auseinandersetzung mit der fast vollständig weißen Demokratischen Partei Mississippis sorgt auf dem Parteitag in Atlantic City für nationale Schlagzeilen und Aufmerksamkeit.
Chris Koch, geboren 1935 in Schenectady/New York, gehört zur ersten Generation investigativer Radiojournalisten. Er begann 1960 in Berkeley, bevor er als Programmdirektor zu WBAI nach New York wechselte. Für das er neben Malcolm X, Martin Luther King Jr. oder Che Guevara auch Ex-FBI-Agenten Jack Levine interviewte, der erstmals öffentlich Interna der Behörde preisgab. 1965 berichtete Koch als erster US-Journalist aus Nordvietnam. Er drehte unzählige politische Dokumentarfilme, für die er mehrere Emmys erhielt. Koch unterrichtet Journalismus am Montgomery College in Washington D.C.
Martina Groß, 1963 in Berlin geboren, studierte Germanistik, Soziologie und Publizistik, seit 1997 Feature-Autorin. Ihre Sendung „Noch zehn Sekunden. Die amerikanische Radiopionierin Elsa Knight Thompson“ (Deutschlandfunk 2010) wurde mit dem Juliane Bartel Medienpreis ausgezeichnet, „Lynne Stewart, eine amerikanische Geschichte“ (Deutschlandfunk /NDR 2011) für den Liberty Award 2013 nominiert. Zuletzt u.a. „Obamas verlorene Graswurzelbewegung. Die verpasste Chance?“ (Deutschlandfunk 2018) und „Mississippi Revisited - Auf den Spuren der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung“ (WDR/Deutschlandfunk 2019). Für Deutschlandfunk Kultur: „God save(d) the Queen“ (DeutschlandRadio Berlin 2002) und „Take half a hit - Cannabis in Kalifornien“ (Deutschlandfunk Kultur 2019). -
19:00 Uhr
Oper
Live aus der Metropolitan Opera New York
Alban Berg
"Wozzeck“, Oper in drei Akten mit 15 Szenen
Libretto: Alban Berg nach Georg Büchners "Woyzeck“
Marie - Elza van den Heeve, Sopran
Margret - Tamara Mumford, Alt
Tambourmajor - Christopher Ventris, Tenor
Hauptmann - Gerhard Siegel, Tenor
Andres - Andrew Stables, Tenor
Wozzeck - Peter Mattel, Tenor
Doktor - Christian van Horn, Bass
Narr - Brenton Ryan, Tenor
1. Handwerksbursche - Richard Bernstein, Bass
2. Handwerksbursche - Miles Mykkanen, Bariton
Soldat - Daniel Clark Smith, Tenor
Bürger - Gregory Warren, Tenor
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Yannick Nézet-Séguin -
21:00 Uhr
Die besondere Aufnahme
Max Meyer-Olbersleben
Trio E-Dur für Klavier, Violine und Violoncello op. 7
Elegische Sonate d-Moll für Klavier, Viola und Violoncello op. 113
Sonate für Viola und Klavier C-Dur op. 14
"Lose Blätter", Drei Stücke für Violoncello und Klavier op. 10
Nina Karmon, Violine
Roland Glassl, Viola
Benedict Kloeckner, Violoncello
Oliver Triendl, Klavier
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019 -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Gabi Wuttke
Fake-Identity
"Kudlich in Amerika": Thomas Köck-Trilogie-Teil in Wien
Gespräch mit Martin Thomas Pesl
Gabe der Erinnerung
Internationales Auschwitz Komitee zeichnet Igor Levit aus
Gespräch mit Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees
Uraufführung „The Cold Trip - Eine Winterreise“
Bernhard Lang/ Schubert in Mainz
Gespräch mit Jörn Florian Fuchs
Kulturpresseschau - Wochenrückblick
Von Ulrike Timm