Programm
Sonntag, 21.09.2014
-
00:00 Uhr
Nachrichten
-
00:05 Uhr
Literatur
Luftlinien
Über gute und böse Winde, Atemluft und den Traum vom Fliegen
Eine literarische Erkundung
Von Jörg Magenau
Ein Element in der Literatur: von Don Quijotes Kampf mit den Windmühlen über Thomas Manns Lungensanatorium bis zur Luftverschmutzung in Monika Marons „Flugasche".Ohne Luft kein Leben. Vom ersten Schrei bis zum letzten Seufzer: Der Mensch ist ein Luft-Wesen. Luft ist als das unsichtbare Element nur schwer zu greifen. Lange Zeit war es nicht selbstverständlich, dass da etwas ist und nicht vielmehr nichts. Nur indirekt war sie zu erfahren im Wind, im Sturm, im Flattern der Segel und der Fahnen oder in den Bewegungen von Rauch, Wolken und Vögeln. Man musste sich die Götter gewogen halten, damit sie günstige Winde schickten. Agamemnon war bereit, dafür seine Tochter Iphigenie zu opfern. Die Gefährten des Odysseus öffneten die Schläuche, in denen die Winde gefangen waren und zerstörten damit die Hoffnung auf rasche Rückkehr in die Heimat. Mit Dädalos und Ikaros beginnt die Geschichte der technischen Eroberung der Luft und der Traum vom Fliegen als Freiheit. Jörg Magenau verfolgt die Luftlinien in der Literaturgeschichte, die über Don Quijotes Kampf mit den Windmühlen und Thomas Manns Lungensanatorium im "Zauberberg" bis zu Thomas Bernhards "Atem" und der Luftverschmutzung in Monika Marons "Flugasche" reichen. Dass auch das Schreiben für manche Autoren nichts anderes ist als Atmen, fügt der Luft noch eine weitere existenzielle Dimension hinzu.
-
01:00 Uhr
Nachrichten
-
01:05 Uhr
Tonart
Chansons und Balladen
Von der Magie der Melancholie
Leonard Cohen wird 80
Moderation: Wolfgang MeyeringLeonard Cohen ist beides: Wortgewandter Poet und Schriftsteller - ein "Titan der Worte" (Christof Graf) - und genialer, stilprägender Singer/Songwriter, der Generationen seiner Zunft maßgeblich beeinflusst hat und das weit über seine kanadische Heimat hinaus. Doch es war nicht die Musik, die das Leben des damals 20jährigen zunächst dominierte. Es war das Wort. Und Cohens erste Veröffentlichung war keine LP, sondern 1956 ein Lyrik-Band. Dem folgten weitere, machten ihn populär und letztlich verfestigten Mitte der 60er Jahre zwei Romane seinen Ruf als Literaten. Erst 1967 gab er beim Newport Folk Festival sein Debüt als Singer/Songwriter, konnte sofort überzeugen und ein Jahr später mit seinem Debütalum "Songs of Leonard Cohen" einen weltweiten Siegeszug antreten. Nach etlichen preisgekrönten wie kontrovers diskutierten Alben zog sich Cohen 1992 nach dem Album "The Future" (eine bitterböse, politisch inspirierte Bestandsaufnahme) desillusioniert aus dem Showgeschäft zurück und begab sich, quasi auf dem Höhepunkt seiner literarischen und musikalischen Karriere, in ein buddhistisches Kloster. Niemand konnte ahnen, dass Leonard Cohen eines Tages wieder auf die Bühnen der Welt zurückkehren würde. 2001 gelang ihm mit "Ten New Songs" ein phänomenales Comeback und nicht zuletzt haben seine Welttourneen 2008 und 2010 mit dazu beigetragen dass dieser Musiker, der 2010 mit einem Grammy für sein Lebenswerk geehrt wurde, heute noch zu den populärsten und wichtigsten Musikern der Welt gezählt werden kann. "Alle Fragen dieser Welt", schreibt Cohen-Biograph Christof Graf, "hinterfragt der Poet philosophisch, beantwortet sie auf seine Weise in einer andauernden Reise der Emotion und Eindringlichkeit."
02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten -
04:00 Uhr
Nachrichten
-
04:05 Uhr
Tonart
Clublounge
Moderation: Martin Böttcher05:00 UhrNachrichten06:00 UhrNachrichten -
06:55 Uhr
Wort zum Tage
Buddhistische Gesellschaft
-
07:00 Uhr
Nachrichten
-
07:05 Uhr
Feiertag
"Jenseits der Mauern die Freiheit" -
Ein Stück Reformationsgeschichte jenseits der Klischees
Von Vikarin Anne Bezzel
Evangelische Kirche -
07:30 Uhr
Kakadu für Frühaufsteher
Erzähltag
Mo, Lukas und die Anderen
Von Mara Schindler
Ab 6 Jahren
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014
(Ursendung)
Moderation: Patricia Pantel
Nach einer gescheiterten Mutprobe liegt Mo mit einer Gehirnerschhütterung flach. Doch schlimmer als die Kopfschmerzen ist das Gefühl der Scham.Natürlich war es eine komplett idiotische Idee, dem Straßenmusikanten das Geld aus dem schwarzen Hut zu klauen. Aber Mutproben sind nun einmal meistens bescheuert. Und wer konnte ernsthaft damit rechnen, dass der Beklaute schneller rennen konnte als Mo, ihn einholen und niederstrecken würde. Nun liegt Mo flach. Mit einer Gehirnerschütterung und einem schlechten Gewissen. Wenn ihm bloß ein Ausweg aus diesem Dilemma einfallen würde.
-
08:00 Uhr
Nachrichten
-
08:05 Uhr
Kakadu
Hörspieltag
Blini oder das Geheimnis im Schrank
Von Hans Zimmer
Ab 8 Jahren
Regie: Klaus-Michael Klingsporn
Mit: Annemarie Nazarek, Peggy Lukac, Fabian Wien, Cornelius Obonya, Claudia Hübbecker
Produktion: DeutschlandRadio Berlin 1998
Länge: 52'
Moderation: Patricia Pantel
Mamas Sommerkleid und Papas Anzug erzählen Blini wie ihre Eltern sich kennengelernt haben.Blini ist zehn Jahre alt und lebt allein mit ihrer Mutter. Die Eltern sind geschieden. Jedes zweite Wochenende holt ihr Vater sie ab. In der Woche ist Blini dann wieder bei ihrer Mutter. So lebt Blini ganz zufrieden. Bis sich die Mutter eines Tages neu verliebt. Plötzlich will ihre Mutter am Abend ausgehen und am Wochenende wegfahren. Warum ist sie nicht mehr froh mit mir? Wozu braucht sie einen neuen Mann? Warum haben sich die Eltern eigentlich getrennt? Viele Fragen jagen durch Blinis Kopf. Im Schrank wohnen zwei, die ihr viel von Mutter und Vater erzählen können: Mamas Sommerkleid und Papas bester Anzug. Längst sind sie vergessen, aber sie waren dabei, als die Eltern sich kennenlernten, als sie sich auf ihr Baby freuten und ihm einen Namen gaben. Sie erzählen von einer großen Liebe. Blini hört gern zu.
Hans Zimmer, geboren 1946 in Hessen, ist Theaterpädagoge, schreibt Texte für Kabarett, Theater und Rundfunk. -
09:00 Uhr
Nachrichten
-
09:05 Uhr
Sonntagmorgen
Das Rätselmagazin
10:00 UhrNachrichten10:30 Uhr SonntagsrätselModeration: Uwe Wohlmacher
sonntagsraetsel@deutschlandradiokultur.de -
11:00 Uhr
Nachrichten
-
11:05 Uhr
Deutschlandrundfahrt
Der Mythos des "Hyde Park"
Das Herz der Subkultur im Osnabrücker Land
Von Ralf Bei der Kellen und Gesa Ufer
(Wdh. v. 02.11.2013)Er ist über die Grenzen Osnabrücks hinaus bekannt, beliebt und berüchtigt: der Disco- und Musikclub Hyde Park. Sein erstes Domizil fand er 1976 in einem heruntergekommenen Ausflugslokal aus der vorletzten Jahrhundertwende, heute logiert er in einem zirkuszeltartigen Bau im Industriegebiet. Laut Wikipedia ist der ›"Park" "die älteste Diskothek mit unveränderter Geschäftsführung in Deutschland". Viele Menschen aus der Region verbinden mit ihm ihr Erwachsenwerden, sind hier musikalisch sozialisiert worden und gerieten zum ersten Mal mit Subkultur, aber auch mit Drogen in Berührung. Im "Park" traf sich alles, was anders dachte, als der Mainstream. Im Laufe der 38 Jahre wandelte sich seine Rolle vom "Wohnzimmer der Alternativkultur" zu einer normalen Diskothek ohne familiäre Anbindung. Seinen Reiz aber übt der Club noch immer aus. Die "Deutschlandrundfahrt" macht sich auf Spurensuche nach dem Mythos des Hyde Park, bringt unvergessene Park-Hits zu Gehör und fragt bei alten und jungen Fans nach, wie eine einfache Diskothek ihre Lebensgeschichten prägte.
-
11:59 Uhr
Freiheitsglocke
-
12:00 Uhr
Nachrichten
-
12:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Ute Welty -
12:30 Uhr
Die Reportage
Die Rückkehr der Altkleider
Recycling-Mode aus Mosambik
Von Leonie MarchHaben Sie sich einmal gefragt, wo die Altkleider landen, die überall in Deutschland in Containern und Kleidersäcken gesammelt werden? Einige erreichen tatsächlich Bedürftige in Katastrophengebieten, andere landen auf Märkten in Entwicklungsländern. Zum Beispiel in Mosambik. Dort ist der Handel mit den Secondhand-Klamotten aus Europa ein lukratives Geschäft. Manche der Altkleider sind jedoch auch den Mosambikanern zu altbacken oder kaputt - sie landen dort im Müll oder werden verbrannt. Eigentlich schade, dachten sich zwei Schwestern in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo. Sie kaufen vor allem die Kleider, die keiner mehr haben will und schneidern sie zu schicken Vintage-Modellen um.
-
13:00 Uhr
Nachrichten
-
13:05 Uhr
Sein und Streit
Das Philosophiemagazin
Moderation: Catherine Newmark -
14:00 Uhr
Nachrichten
-
14:05 Uhr
Religionen
Der Papst will wissen, was katholische Familien bewegt
Vor der Bischofssynode in Rom
Kirsten Dietrich spricht mit Ute Eberl, Leiterin der Ehe- und Familienseelsorge im Erzbistum Berlin, die als neben Kardinal Reinhard Marx als einzige deutsche Teilnehmerin zur Familiensynode im Oktober nach Rom reist
Kirchen im Wandel (I):
Eine Kirche für die Stille
Von Heinz-Jörg Graf
Kirchen im Wandel (II):
Die Wiederherstellung der Heilandskirche Sacrow
Von Peter Kaiser
Kirchen im Wandel (III):
Vor 100 Jahren wurde die Kathedrale in Reims zerstört
Von Ursula Welter
Kirchen im Wandel (IV):
Neues Licht für die Sixtinische Kapelle
Von Jens Rosbach
Moderation: Kirsten Dietrich -
15:00 Uhr
Nachrichten
-
15:05 Uhr
Interpretationen
Offene Zweierbeziehungen
Sextett B-Dur op. 18 von Johannes Brahms
(Wdh. v. 30.09.2012)
Moderation: Ulrike Timm16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
-
17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages mit Sport
Moderation: Ute Welty -
17:30 Uhr
Nachspiel
Das Sportmagazin
Moderation: Johannes Ostermann18:00 UhrNachrichten18:05 Uhr Nachspiel. FeatureBasejumping
Der Tod fliegt mit
Von Georg GruberFliegen ist ein alter Menschheitstraum und immer mehr Menschen wollen ihn sich erfüllen. Basejumping heißt eine boomende Trendsportart, mit speziellen Anzügen springen die Sportler in die Tiefe. Das Schweizer Lauterbrunnental ist ein Mekka der Basejumper, weltweit bekannt. Bis zu 800 Meter hoch sind dort die senkrechten Felswände. Rund 20000 Sprünge werden in dem Tal jährlich gezählt. Mittlerweile kann man sich bei der Swiss Base Association eine Landekarte für 25 Franken kaufen, mit dem Erlös werden die Bauern im Lauterbrunnental für nach der Landung zertrampelte Wiesen entschädigt. Jedes Jahr gibt es Todesfälle - und Diskussionen darüber, die risikoreiche Sportart zu verbieten.
-
18:30 Uhr
Hörspiel
Ludwigshöhe (1/2)
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Hans Pleschinski
Bearbeitung und Regie: Irene Schuck
Mit: Ulrich Noethen, Jens Wawrczeck, Hedi Kriegeskotte, Astrid Meyerfeldt u.a.
Ton: Gerd-Ulrich Poggensee
Produktion: NDR/Deutschlandradio Kultur 2011
Länge: 74‘54
(Wdh. v. 10.07.2011)
(Teil 2 am 28.09.2014)
Ein vertracktes Erbe werden die Geschwister Berg antreten: In der Villa an der Ludwigshöhe müssen sie ein Hospiz für Lebensmüde einrichten.
Anschließend: "Oh Freunde, nicht diese Töne" (September 1914) von Hermann Hesse (11'58)Die drei Geschwister Berg -Clarissa, Monika und Ulrich - treten ein vertracktes Erbe an. Ihr Onkel Robert hat sie mit gewaltigen Vermögenswerten bedacht, u.a. mit einer Villa am Starnberger See. Auf einen Schlag wären alle drei ihre Existenzsorgen los. Aber im Testament gibt es eine Klausel: Sie müssen dieses Haus als Hospiz für Lebensmüde betreiben und ihnen dabei helfen, ihren Wunsch auch in die Tat umzusetzen. Voller Skrupel und Ängste, aber auch scharf aufs Erbe, öffnen die Geschwister die Villa an der Ludwigshöhe für eine stetig wachsende Zahl von "Finalisten".
Hans Pleschinski, 1956 in Celle geboren, lebt in München. Veröffentlichte zahlreiche Romane, u.a. "Ostsucht" (1993) und "Leichtes Licht" (2005). 2008 erschien der Roman "Ludwigshöhe", für den er 2008 den Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen erhielt. -
20:00 Uhr
Nachrichten
-
20:03 Uhr
Konzert
Musikfest Berlin
Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 15.09.2014
Georg Friedrich Haas
„concerto grosso Nr. 1“ für vier Alphörner und Orchester
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 8 c-Moll („Originalfassung“, herausgegeben von Robert Haas)
hornroh modern alphornquartett
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
Leitung: François-Xavier Roth -
22:30 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages mit Sport
Moderation: Oliver Thoma -
23:00 Uhr
Nachrichten
-
23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
u.a.
Kimmig und Riemenschneider:Tschechow und Handke: Premierenwochenende in Bochum
Gespräch mit Ulrike Gondorf
Museen im 1. Weltkrieg
Zum Tagungsende ein Gespräch mit Nikolaus Bernau
Benedikt von Peter inszeniert in Bremen Wagners "Meistersinger"
Gespräch mit Bernhard Doppler23:30 Uhr Kulturnachrichten