Krimibestenliste März 2022

Rotlichtmilieu-Krimi bleibt auf Platz eins

Hier geht es zur Krimi-Bestenliste im März 2022.
Denise Mina führt mit "Totstück" die Krimibestenliste weiter an. Richard Osman folgt mit "Der Mann, der zweimal starb" vor Doug Johnstones "Eingeäschert" © Deutschlandradio / Ariadne/Argument, List, Polar
04.03.2022
Denise Mina liegt mit "Totstück" auch im März an der Spitze der Krimibestenliste. Der höchstplatzierte Neueinsteiger kommt von Richard Osman: Auf Platz zwei legt sich sein „Donnerstagsmordclub“ british-amüsant mit der New Yorker Mafia an.
Deutschlandfunk Kultur präsentiert die besten Krimis des Monats.
Das Cover des Krimis von Denise Mina, "Totstück", auf orange-weißem Hintergrund. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
Denise Mina: "Totstück"© Deutschlandradio / Ariadne im Argument Verlag
Glasgow. Margo Dunlop, Ärztin, Mittelschicht, schwanger, in der Krise. Nach dem Tod ihrer Adoptivmutter forscht sie nach ihrer leiblichen Mutter: Susan, süchtig, Prostituierte, mit 19 ermordet. Über Tante Nikki wird Margo bekannt mit der realen Unterwelt von Frauen, die keiner sieht und mit sehr üblen Kerlen.

1 (1) Denise Mina: "Totstück"
Aus dem Englischen von Karen Gerwig
Ariadne im Argument Verlag, Hamburg 2021
317 Seiten, 23 Euro


Das Cover des Krimis von Richard Osman, "Der Mann, der zweimal starb", auf orange-weißem Grund. Das Cover zeigt eine Zeichnung eines Gebäudes auf einem Hügel in okkergelb, darunter steht der Titel auf dunklem Lila. Im oberen, okkergelben Bereich sitzt im Vordergrund eine Eule. Das Buch findet sich auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
Richard Osman: "Der Mann, der zweimal starb"© Deutschlandradio / List
Kent. Der „Donnerstagsmordclub“ legt sich im zweiten Band der british amüsanten, komödiantisch aufgedrehten Weltbestseller-Konfektion mit der New Yorker Mafia an. Ein Geheimdienstler und Ex-Ehemann von Clubchefin Elizabeth hat sich im Seniorenheim versteckt. Mit geklauten Diamanten. Viele Morde, aber Ende gut, alles…

2 (-) Richard Osman: "Der Mann, der zweimal starb"
Aus dem Englischen von Sabine Roth
List, Berlin 2022
446 Seiten, 16,99 Euro


Das Cover des Krimis von Doug Johnstone, "Eingeäschert", auf orange-weißem Grund. Autorenname und Titel stehen auf dem Cover ganz oben auf weißem Grund, darunter ist ein Schwarz-Weiß-Foto zu sehen, auf dem mehrere SUV schräg versetzt nebeneinander geparkt sind.
Doug Johnstone: "Eingeäschert"© Deutschlandradio / Polar
Edinburgh. Chef Skelf ist verbrannt, jetzt übernehmen Witwe, Tochter und Enkelin das Bestattungsunternehmen samt Privatdetektei. Ihre Fälle: primär Folgen toxischer Männlichkeit schottischer Ausprägung. Im Original „A Dark Matter“: einfühlsam konstruiertes Geflecht, Beginn einer Serie, auf die wir gespannt sein können.

3 (6) Doug Johnstone: "Eingeäschert"
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger
Polar, Stuttgart 2022
423 Seiten, 25 Euro


Das Cover des Krimis von Greg Buchanan, "Sechzehn Pferde", auf orange-weißem Hintergrund. Auf einer Landschaftsansicht mit einem Baum am linken Rand stehen der Autorenname und der Titel. Das Buch findet sich auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
Greg Buchanan: "Sechzehn Pferde"© Deutschlandradio / S. Fischer
„Ilmarsh“, englische Ostküste. 16 Pferdeköpfe liegen verbuddelt im Kreis. Durch ein Stonehenge von Verbrechen an Seelen, Körpern und Tieren tapsen die beiden Ermittler, der abgehalfterte Cop Alec und die Tierforensikerin Cooper, im dahinsiechenden Land zwischen Marsch und weichender Zivilisation. Extraklasse.

4 (-) Greg Buchanan: "Sechzehn Pferde"
Aus dem Englischen von Henning Ahrens
S. Fischer, Frankfurt am Main 2022
443 Seiten, 22 Euro


Das Cover des Krimis von Candas Jane Dorsey, "Drag Cop", zeigt den Schattenriss eines Menschen mit Polizeimütze und zwei am Gürtel befestigten Pistolen. Der Hintergrund ist in Regenbogenfarben gehalten.
Candas Jane Dorsey: "Drag Cop"© Deutschlandradio / Suhrkamp
Großstadt in Kanada. Die namenlose, herzlich ambisexuelle Ich-Erzählerin war Sozialarbeiterin. Gefeuert und ohne Geld setzt sie Unverfrorenheit, soziale Kompetenz und Kontakte ein, um die Mörder einer jungen Prostituierten zu schnappen. Witzig geschriebene und übersetzte frohe Jagd auf Betrüger, Mörder und Vorurteile.

5 (9) Candas Jane Dorsey: "Drag Cop"
Aus dem Englischen von Conny Lösch
Suhrkamp, Berlin 2021
361 Seiten, 11 Euro


Das Cover des Krimis von Omar Shahid Hamid, "Verrat", auf orange-weißem Hintergrund. Das Cover ist bis auf ein Bildelement und Autorenamen sowie Titel schwarz. Auf dem Bild sind ein Gewehr und zwei hochhackige Schuhe zu erkennen. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
Omar Shahid Hamid: "Verrat"© Deutschlandradio / Draupadi
Islamabad, Karatschi, Paris. „Deaf Leopard“ ist der Code für den Maulwurf, den Indiens Geheimdienst in der Regierung Pakistans installiert hat. Den soll Samir Ali Khan, Sicherheitsberater des Präsidenten, schnappen. Statt Frieden zwischen den Atommächten: Machtspiele. Bezahlt von den Anständigen und den Liebsten.

6 (4) Omar Shahid Hamid: "Verrat"
Aus dem Englischen von Almuth Degener
Draupadi, Heidelberg 2021
328 Seiten, 19,80 Euro


Das Cover des Krimis von Mathijs Deen, "Der Holländer", auf orange-weißem Grund. Das Cover zeigt ein Foto mit zwei Menschen im Gegenlicht in einer Wattlandschaft, darüber steht der Name des Autors und der Titel. Das Buch findet sich auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
Mathijs Deen: "Der Holländer"© Deutschlandradio / Mare
Nordsee zwischen Niederlanden und Deutschland. Auf einer Sandbank liegt die Leiche von Klaus, strömungstechnisch undenkbar. Mit Freund Peter wollte er den „Everest“ der Extremwattwanderer, die Querung nach Borkum, machen. Atmosphärisch starker Mordfall für Kommissar Cupido. Wundersam.

7 (-) Mathijs Deen: "Der Holländer"
Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke
Mare, Hamburg 2022
263 Seiten, 20 Euro


Buchcover "Kleine Grausamkeiten" von Liz Nugent auf orange-rotem grafischen Hintergrund.
Liz Nugent: "Kleine Grausamkeiten"© Deutschlandradio / Steidl Verlag
Dublin. Die drei Brüder Drumm sind bei der Beerdigung, einer davon im Sarg. Statt „Wer wars?“ ist die Frage „Wer wird das Opfer sein?“ Drei Brüder – drei Ich-Erzähler – beklagen ihr Leid unter einer toxischen Familienkonstellation, eine Mixtur aus Narzissmus, Gier und Kampf um Anerkennung. Da ist Mord fast die Erlösung.

8 (7) Liz Nugent: „Kleine Grausamkeiten“
Aus dem Englischen von Kathrin Razum
Steidl, Göttingen 2021
400 Seiten, 24 Euro


Das Cover des Krimis von Massimo Carlotto, "Und es kommt ein neuer Winter", auf orange-weißem Hintergrund. Auf dem ist ein Paar zu sehen, das sich in einem Säulengang umarmt. Der Mantel der Frau ist grün. Autor und Titel stehen im oberen Bereich.  Das Buch findet sich auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
Massimo Carlotto: "Und es kommt ein neuer Winter"© Deutschlandradio / Folio
Norditalien. Nichts ändert sich an den Verhältnissen im Dorf: „Immer kommt ein neuer Winter.“ Bruno ist aus der Stadt und wird den Winter nicht erleben. Gemobbt, tot: ein fremder Immobilienmann, verheiratet mit Tochter aus alteingesessener Familie. Autopsie der Unkultur des Schweigens in Sciascia-Tradition.

9 (-) Massimo Carlotto: "Und es kommt ein neuer Winter"
Aus dem Italienischen von Ingrid Ickler
Folio, Wien/Bozen 2022
220 Seiten, 16,99 Euro


Das Cover des Krimis von Josef Kleindienst, "Mein Leben als Serienmörder", auf orange-weißem Grund. Auf dem Cover ist das Foto einer Waldlandschaft zu sehen, darauf steht der Name des Autors und in Pink der Titel des Buches. Das Buch findet sich auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
Josef Kleindienst: "Mein Leben als Serienmörder"© Deutschlandradio / Sonderzahl
Wien. Schriftsteller Mola erleidet das Medienschicksal, wenn Spiel und Realität nicht unterschieden werden. Von ihm nicht, denn er fühlt wie ein Serienkiller, nachdem er im Film einen solchen gespielt hat; von der Umwelt nicht, zeigt doch ein Überwachungsfoto Mola nahe einer ermordeten Sexarbeiterin. Alles ist hinter ihm her. Subtil.

10 (-) Josef Kleindienst: "Mein Leben als Serienmörder"
Sonderzahl, Wien 2022
182 Seiten, 20 Euro


Sie können die Krimibestenliste als PDF herunterladen. Alles über Mord und Totschlag gibt es auf unserem Krimiportal, das über die aktuellen Trends in der Kriminalliteratur informiert und die wichtigsten Neuerscheinungen vorstellt.
Haben Sie Fragen oder Anregungen zur Krimibestenliste? Dann wenden Sie sich über krimi@deutschlandradio.de an die Jury oder die Redaktion.
Wie funktioniert die Abstimmung?
Die Krimibestenliste wird im Auftrag von Deutschlandfunk Kultur durch eine Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt. Es sind 18 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet. Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht. Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.
Die Jury:

Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, „Hamburger Abendblatt“
Andreas Ammer, „Druckfrisch“, ARD
Gunter Blank, „Rolling Stone“
Katrin Doerksen, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Kino-Zeit“
Hanspeter Eggenberger, „Tagesanzeiger“
Fritz Göttler, „Süddeutsche Zeitung“
Jutta Günther, „Radio Bremen Zwei“
Sonja Hartl, „Zeilenkino“, „Crimemag“, „Deutschlandfunk Kultur“
Hannes Hintermeier, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Alf Mayer, „CulturMag“, „Strandgut“
Kolja Mensing, „Deutschlandfunk Kultur“
Marcus Müntefering, „Der Spiegel“
Ulrich Noller, „Deutschlandfunk Kultur“, „Deutschlandfunk“, „SWR“, „WDR“
Frank Rumpel, „SWR“
Ingeborg Sperl, „Der Standard“
Sylvia Staude, „Frankfurter Rundschau“
Jochen Vogt, „NRZ“, „WAZ“

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