Wegen der Pandemie und extremer Sicherheitsvorkehrungen: Die Feier zur Amtseinführung des neuen Führungsduos in Washington fällt bescheiden aus. Dennoch setzen Joe Biden und Kamala Harris ein Zeichen - mit den von ihnen eingeladenen Künstlern.
Eva Kraus, Intendantin der Bonner Bundeskunsthalle, vermisst eine Perspektive für die wegen der Pandemie geschlossenen Museen. Geschätzte Kultur könne dauerhaft in Vergessenheit geraten, warnt sie.
Die Designerin Anja Gockel produziert seit vielen Jahren Mode mit dem Anspruch auf besondere Nachhaltigkeit. Bei ihrer Modenschau auf der Berlin Fashion Week steht aber nicht nur die Mode, sondern auch die Förderung der Kunstszene im Mittelpunkt.
Die Weltgesundheitsorganisation untersucht nun im chinesischen Wuhan den Ursprung der Pandemie. Warum das so wichtig ist, behandelt die Doku "Die Virusjäger" auf sachliche und eindrückliche Art.
Die Reichsgründung fiel in die Hochphase des Historismus, Architekten griffen vor allem auf verschiedene Baustile früherer Zeiten zurück. Der Wettbewerb für den Reichstag sollte einen neuen Nationalstil hervorbringen.
Netzkunst – von der Kunstwelt weitgehend ignoriert – gibt es seit 25 Jahren. Museen, die coronabedingt schließen müssen, könnten gerade von dieser Internet-Kunstform lernen, findet Medienwissenschaftler Tilman Baumgärtel. Doch noch passiere zu wenig.
Die CDU hat digitales Neuland betreten und ihren Parteitag komplett im Netz stattfinden lassen. Dadurch standen erstmals wieder Inhalte im Mittelpunkt der Diskussion, wie der Politikberater Martin Fuchs findet.
Der Neubau der John-Cranko-Schule in Stuttgart ist fertig. Dort wird nicht nur Ballettnachwuchs unterrichtet, in der Schule proben auch die Profis. Ein "Tanztempel" sei entstanden, lobt der Erste Solist des Stuttgarter Balletts, Friedemann Vogel.
Theater und Opern bleiben mancherorts bis Ostern geschlossen, etwa in Berlin. Das stelle die Theater vor Herausforderungen, sagt Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Hamburgs Kultursenator - auch für die Zeit nach einem Lockdown.
Als Teil des Magierduos "Siegfried und Roy" war er mit seinem Partner weltberühmt - nun ist der Zauberer und Künstler Siegfried Fischbacher im Alter von 81 Jahren gestorben. Die Zauberei sei für ihn ein Fluchtpunkt aus dem grauen Nachkriegsdeutschland gewesen, sagt der Filmproduzent Nico Hofmann.
Das Original-Titelbild eines "Tim und Struppi"-Comics hat bei einer Auktion den Rekordpreis von 3,2 Millionen Euro erzielt. Damit ist es das wertvollste Comic-Titelbild. Vom Verleger sei die Zeichnung damals abgelehnt worden, sagt Kurator Alexander Braun.
Mit "Sylvie's Love" orientiert sich Regisseur Eugene Ashe am klassischen Melodram. Mit seinem eleganten Film erzählt er im Harlem der 50er-Jahre von einer Liebesbeziehung, die an Grenzen stößt und dadurch politisch ist.
Die "Sendung mit der Maus" erklärt seit 50 Jahren Kindern die Welt. Sie ist dank der im Grunde gleich gebliebenen Struktur ein verlässlicher Anker, sagt „Maus“-Moderator Ralph Caspers. Nur das mit dem Welterklären sei heute nicht mehr so einfach.
Eigentlich soll die 15. documenta 2022 stattfinden. Doch angesichts der Coronapandemie wachsen bei Generaldirektorin Sabine Schormann die Zweifel, ob der Termin gehalten werden kann. Eine Verschiebung um ein Jahr wird immer wahrscheinlicher.
Die Lyrikerin und Essayistin Barbara Köhler sei in der DDR unter anderem "Facharbeiterin für textile Flächenherstellung" gewesen, daran erinnert die Schriftstellerin Annett Gröschner. Beim Schreiben sei sie ähnlich vorgegangen.
Ein Coup für München: Sir Simon Rattle tritt die Nachfolge von Mariss Jansons als Chefdirigent des BR-Symphonieorchesters an. Der Musikkritiker Jörn Florian Fuchs hält den Briten für einen würdigen Nachfolger und verspricht sich neue Akzente.
In Polen wird Napoleon überwiegend als Befreier, in Deutschland eher als Eroberer gesehen. Das deutsch-polnische Geschichtsbuch „Europa – unsere Geschichte“ stellt beide Sichtweisen vor. Der vierte Band der Schulbuchreihe wartet in Polen noch auf Zulassung.
Seit 2013 kämpft der Verein Collegium Academicum für ein besonderes Projekt: Sie wollen ein selbst verwaltetes Studierendenwohnheim in Heidelberg bauen. Der Kampf hat sich gelohnt, denn Ende des Jahres werden die ersten Wohnungen bezugsfertig sein.
Twitter, Facebook und Instagram haben Donald Trumps Accounts gesperrt. Wenn jetzt seine Anhänger in den Untergrund oder auf andere Plattformen wechseln, wird das die Polarisierung der US-Gesellschaft verstärken, glaubt der Journalist Simon Hurtz.
Nach der Erstürmung des Kapitols reagiert die US-Kulturszene zumeist empört. Unter Schauspielern, Musikern und Künstlern sind Trump-Anhänger in der Minderheit. Es hagelt Kritik wegen des Verhaltens des Präsidenten und des Vorgehens der Polizei.
EU-Bürger, die ein Auslandssemester in Großbritannien absolvieren oder dort arbeiten wollen, haben es seit dem Brexit schwerer. Klare Regelungen fehlen. Das wirke sich auch auf den Kulturaustausch aus, sagt die Leiterin des Londoner Goethe-Instituts.
Kultureinrichtungen werden wohl bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Das steht für Klaus Lederer fest. Der Berliner Kultursenator und Chef der Kulturministerkonferenz zeigt sich zudem skeptisch, ob Probenarbeiten fortgesetzt werden können.
Der Duden listet in seiner Onlineausgabe gleichberechtigt männliche und weibliche Formen von Substantiven auf. Die Linguistin Gabriele Diewald befürwortet das, denn neue Schreibregeln seien Ausdruck einer veränderten Gesellschaft.
Der Missbrauch koreanischer Frauen als Sexsklavinnen für japanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg birgt noch immer Sprengstoff. Doch der Konflikt zwischen Japan und Korea gehe viel tiefer, sagt der Historiker Takuma Melber.
Im Online-Duden wird es künftig einen Eintrag für den Fleischer geben und einen eigenen für die Fleischerin. Damit verabschiedet sich das generisches Maskulinum. Zumindest online, denn gedruckt wird es aus Platzgründen noch länger verwendet werden.