Mit einer Bearbeitung von Heiner Müllers "Medeamaterial" unter der Regie von Tom Kühnel und Jürgen Kuttner startet das Augsburger Brechtfestival. Kritiker Stefan Keim hat eindrucksvolle Szenen gesehen. Aber es fehle die Radikalität Heiner Müllers.
An der KZ-Gedenkstätte Dachau ist ein Machtkampf um die neu zu besetzende Leitung der pädagogischen Abteilung entbrannt. Das schade dem Ruf der Einrichtung, meint unser Landeskorrespondent in Bayern, Michael Watzke.
Philippe Jaccottet war einer der wichtigsten französischsprachigen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Er übersetzte auch Dichter wie Hölderlin und Musil. Jaccottet schätzte die Stille fern vom Literaturbetrieb. Nun ist er mit 95 Jahren gestorben.
Billie Eilish war 18 Jahre alt, als sie 2020 in allen vier Hauptkategorien die Grammys für ihr Album gewann. Ein Filmteam hat die Künstlerin in den Jahren 2019/2020 begleitet. Entstanden ist dabei ein Film nicht nur für Fans.
Eine Suchanzeige aus München erheitert: Angeblich hat ein Porschefahrer seinen Wagen "verloren". Stecken Künstler dahinter? Wenn es sich um einen Fake handele, sei dieser "supergut gemacht", sagt der bayrische Musiker und Kabarettist Hans Well.
Wie zeigt sich Antisemitismus in Kunst und Kultur? Darüber diskutierten die Journalistin Mirna Funk, der Künstler Leon Kahane und Museumsdirektorin Mirjam Wenzel. Beim Thema BDS waren sich alle einig.
In "Stronger still" des Berliner Maxim-Gorki-Theaters geht es um die Unterdrückung von Künstlern und Journalisten in der Türkei. Kuratiert wurde das Projekt von dem im Exil lebenden Journalisten Can Dündar, der selbst drei Monate in Haft saß.
In den Ländern gelten unterschiedliche Corona-Einschränkungen für Buchläden. Dies treffe vor allem unabhängige Buchhandlungen und Verlage hart, sagt der Verleger Jörg Sundermeier. Er befürchtet, dass die literarische Vielfalt verloren geht.
Vom alten Ägypten über das Mittelalter bis in die Gegenwart: Seuchen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte der Menschheit. Wie genau, das soll die multimediale Schau "Seuchen" in Hildesheim zeigen. Es soll die größte ihrer Art werden.
Wie hielten es die Expressionisten mit dem Kolonialismus? In Berlin wird die Herkunft einer Sammlung von Karl Schmidt-Rottluff untersucht. In Kopenhagen und Amsterdam beleuchten Ausstellungen die Haltung von Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner.
Jana Kaesdorf hat viel Zeit und Geld in ihr Dokumentarfilmdebüt „Experiment Sozialismus. Rückkehr nach Kuba“ gesteckt. Doch dann fiel der Kinostart mitten in den ersten Lockdown. Für soloselbständige Filmschaffende wie sie gibt es kaum Unterstützung.
Seit 1700 Jahren leben Juden in Deutschland. Trotzdem werden sie nicht als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft behandelt, sagt der Publizist Rafael Seligmann: „Juden werden entweder als Opfer gesehen oder als Israeli“.
Arzty, Kellny, Fahry – so könnten gendersensible Bezeichnungen für Ärzt*in, Kellner*in oder Fahrer*in auch lauten. Die Y-Form im Neutrum geht zurück auf den Aktionskünstler Hermes Phettberg. Für den Germanisten Thomas Kronschläger hat sie Vorteile.
Aischylos' "Orestie" gilt als Gründungstext der Demokratie. Das Theaterfestival "Democracy 2.0" hat ihn auf heute übertragen. Verbindendes Element ist der Theaterchor, der auch schon in der Antike das gemeine Volk auf die Bühne brachte.
Ein breites Medienbündnis kritisiert die Neufassung des BND-Gesetzes. Mangelnder Quellenschutz sei für Geheimdienste eine willkommene Änderung, könne für Informanten und Journalisten allerdings fatal sein, sagt der DJV-Vorsitzende Frank Überall.
Das Staatstheater Augsburg entwickelt viele Stücke für Virtual Reality. Kritiker Tobi Müller hat die Premiere des virtuellen Schauspiels "14 Vorhänge" von Einar Schleef mit VR-Brille vom heimischen Sofa aus erlebt und extreme Blickwinkel eingenommen.
Nach einer aktuellen Studie denkt ein Fünftel der Nachwuchsmusiker über einen Berufswechsel nach. Der Grund dafür ist die Coronakrise. Auch Studenten seien besonders betroffen, sagt Elmar Fulda, Präsident der Musikhochschule in Frankfurt am Main.
Eine Konferenz diskutiert, wie man Hass im Internet begrenzen kann. Die Kunsthistorikerin Timea Junghaus hat daran teilgenommen und empfiehlt eine Nulltoleranzhaltung. Hatespeech einzuschränken sei rechtlich immer noch schwierig.
Die Berliner Künstlerin Maria Eichhorn wird den Deutschen Pavillon der Biennale in Venedig 2022 gestalten. Der Kurator Yilmaz Dziewior schätzt ihre eindringliche gesellschaftskritische Bildsprache, ihren Humor und ihre Unvorhersehbarkeit.
Die Musikerin und Künstlerin Françoise Cactus ist mit 57 Jahren in ihrer Wahlheimat Berlin gestorben. Die Französin war mit ihrer Band "Stereo Total" weltweit bekannt. Musikjournalistin Jenni Zylka erinnert an ein unkorrumpierbares Multitalent.
Wer vor mehr als hundert Jahren von einer Lungenkrankheit befallen wurde, reiste zur Liegekur nach Davos. Das hatte kulturelle Auswirkungen, wie eine Ausstellung in Nürnberg zeigt. Und bringt Erkenntnisse, die auch heute hilfreich sind.
Erst nach über 50 Jahren wurde Bruno Lüdke von dem Verdacht befreit, ein Serienmörder zu sein. Da war er lange tot. Sein Fall wurde in Zeitungen, Magazinen und im Film als wahre Geschichte verkauft. Eine Doku zeichnet die Lügen dahinter nach.
Nach dem Erscheinen seines neuen Lyrikbands habe ihn eine Freundin angerufen, sagt der niederländische Schriftsteller Cees Noteboom. Die Melancholie darin habe ihr Sorgen bereitet. Doch der Autor präsentiert sich bei einem Besuch in bester Laune.
Einem Wissenschaftsjournalisten der "New York Times" wurde aufgekündigt, weil er einen rassistischen Begriff benutzt hat. US-Korrespondent Peter Mücke beleuchtet den komplexen Fall und erklärt, warum das hierzulande so nicht passiert wäre.
Damit sich so ein Fehlgriff wie kürzlich bei der WDR-Sendung "Die letzte Instanz" nicht wiederholt, ist Vielfalt in den Medienhäusern dringend geboten. Doch dafür müssen sich Bewusstsein, Strukturen und Prozesse ändern.