Sachbuchbestenliste

    Die 10 besten Sachbücher im Januar

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    © Deutschlandradio
    Deutschlandfunk Kultur, ZDF und "Die Zeit" präsentieren gemeinsam die stärksten Sachbücher des Monats. Gekürt werden die Titel von einer Jury aus 30 Kritikern.

    1 (-) Julia Encke: Wer ist Michel Houllebecq? Porträt eines Provokateurs
    Rowohlt, 256 Seiten, 19,95 Euro

    Buchcover "Wer ist Michel Houllebecq?" von Julia Encke
    Buchcover "Wer ist Michel Houllebecq?" von Julia Encke© Rowohlt / picture alliance
    Kaum ein Schriftsteller hat gleichermaßen so viele Fans wie Gegner wie der Franzose Michel Houllebecq. Er gilt als Provokateur, schillernder Intellektueller und zugleich als scharfsinniger Diagnostiker unserer Zeit. Julia Encke hat den Künstler mehrfach getroffen. Jetzt legt die F.A.S.-Journalistin ein Porträt vor, das sich dem Phänomen Houellebecq pünktlich zu seinem 60. Geburtstag vorsichtig nähert.

    1 (7) Ina Hartwig: Wer war Ingeborg Bachmann? Eine Biographie in Bruchstücken
    S. Fischer, 320 Seiten, 22 Euro

    Buchcover von Ina Hartwig: Wer war Ingeborg Bachmann?
    Buchcover "Wer war Ingeborg Bachmann?" von Ina Hartwig© S. Fischer / dpa
    Die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann ist auch ein Mythos: Ihre Auftritte, ihre Beziehungen zu Paul Celan und Max Frisch, ihre glamouröse Aura und ihr mysteriöser Tod machten sie zu einer der faszinierendsten Intellektuellen der Nachkriegsgeschichte. Ina Hartwig hat endlich eine entmystifizierende Biografie über diese ehrgeizige, so fragile wie derbe Diva geschrieben, die ein Medienprofi war.

    3 (-) Sandra Richter: Eine Weltgeschichte der deutschen Literatur
    C. Bertelsmann, 728 Seiten, 36 Euro

    Buchcover von "Eine Weltgeschichte der deutschen Literatur" von Sandra Richter
    Buchcover "Eine Weltgeschichte der deutschen Literatur" von Sandra Richter© Bertelsmann / picture alliance
    Dies ist keine einfache Literaturgeschichte, sondern eine erhellende Analyse über die Wechselbeziehung zwischen Globalisierung und literarischer Genese: Erstmals erzählt die Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter die Entstehung der deutschsprachigen Literatur im Zusammenhang der Weltgeschichte und macht die kulturellen Einflüsse in den verschiedenen Epochen transparent: von den mittelalterlichen Minnesängern bis hin zu Nobelpreisträgern wie Herta Müller.

    4 (2) Ibram X. Kendi: Gebrandmarkt
    Aus dem Englischen von Susanne Röckel und Heike Schlatterer
    C. H. Beck, 604 Seiten, 34 Euro

    Cover: Ibram X. Kendi: Gebrandmarkt
    Buchcover "Gebrandmarkt" von Ibram X. Kendi: © C. H. Beck / dpa
    Die Studie des Historikers Ibram Kendi ist ein halbes Jahr vor dem Wahlsieg von Donald Trump erschienen. Jetzt liegt das Buch auf Deutsch vor: In der Chronik, die von den Puritanern bis zur Black-Lives-Matter-Bewegung reicht, zeigt der Historiker, warum die Gesellschaft der USA nach wie vor auf rassistischen Werten basiert. Ein Buch, so schmerzhaft wie informativ.

    5 (1) Andreas Bernard: Komplizen des Erkennungsdienstes. Das Selbst in der digitalen Kultur
    S. Fischer, 240 Seiten, 24 Euro

    Buchcover von Andreas Bernards "Komplizen des Erkennungsdienstes".
    Buchcover "Komplizen des Erkennungsdienstes" von Andreas Bernard© S.Fischer/imago/xim.gs
    Der Kulturwissenschaftler Andreas Bernard hat eine packende Studie über die Genese des Selbst in der digitalen Kultur verfasst. Bernards Befund: Die Techniken der Selbstdarstellung haben ihre Ursprünge im 19. Jahrhundert, als in Gefängnissen und Psychiatrien zur Kontrolle von Straftätern die Profilerstellung entwickelt wurde. Heute geben wir unsere Profildaten an Google und Facebook freiwillig heraus.

    6 (3) Bernd Roeck: Der Morgen der Welt Geschichte der Renaissance
    C. H. Beck, 1304 Seiten, 44 Euro

    Cover: Bernd Roeck: Der Morgen der Welt
    Buchcover "Der Morgen der Welt" von Bernd Roeck© C. H. Beck / Imago
    Warum stieg Europa in der Renaissance zur Weltdominanz auf? Diese Frage beantwortet der Historiker Bernd Roeck in seinem faszinierenden, faktenreichen Panorama. Seine Gründe für den Siegeszug seit 1500: Die italienische Kunst, die Ideen des Humanismus, der Rückbezug auf die Antike, die Technikbegeisterung, aber auch die Kolonialisierung machten den Kontinent selbstbewusst.

    7 (4) Andreas Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten
    Suhrkamp, 480 Seiten, 28 Euro

    Der Soziologe Andreas Reckwitz hat eine originelle Generaltheorie unserer Epoche vorgelegt: Nach der industriellen Moderne herrsche im Westen ein Kulturkapitalismus, der wieder soziale Klassen kenne, die sich aber nach kultureller Dominanz sortieren. Reckwitz erzählt, wie der Drang zum Singulären den nach Gleichheit ablöst – und so neue Eliten und Abgehängte, Spaltungen und Konflikte entstehen.

    8 (-) Stefan Klein: Das All und das Nichts. Von der Schönheit des Universums
    S. Fischer, 240 Seiten, 20 Euro

    Buchcover "Das All und das Nichts" von Stefan Klein, im Hintergrund eine Strenschnuppe am Nachthimmmel
    Buchcover "Das All und das Nichts" von Stefan Klein© S. Fischer Verlag / dpa / /Patrick Pleul
    Gibt es das Nichts? Sind Raum und Zeit nur Illusionen? Reicht unser Verstand aus, um das All zu verstehen? Das sind die Fragen, mit denen sich der Wissenschaftsjournalist Stefan Klein beschäftigt. Seine Sprache ist schnörkellos, seine Beschreibungen physikalisch genau, ohne unverständlich zu sein. Ein Buch, das den Rätseln der Welt kenntnisreich auf den Grund geht.

    8 (-) Guillaume Paoli: Die lange Nacht der Metamorphose: Über die Gentrifizierung der Kultur
    Matthes & Seitz, 220 Seiten, 20 Euro

    Buchcover "Die lange Nacht der Metamorphose" von Guillaume Paoli
    Buchcover "Die lange Nacht der Metamorphose" von Guillaume Paoli© Matthes & Seitz / dpa
    Die Gesellschaft driftet auseinander: Die einen suchen das Heil im digitalen Fortschritt, die anderen wenden sich ab und verteidigen einen reaktionären Kulturbegriff. Wie kam diese Spaltung zustande? Der in Berlin lebende Philosoph Guillaume Paoli erkennt im Liberalismus der Siebziger Jahre den Anfang dieser "anthropologische Mutation". Die einleuchtende These: Die Entfremdung von einem kollektiven Sinnzusammenhang ist das zentrale Problem unserer Zeit. Es wird uns auch 2018 beschäftigen.

    10 (-) Niklas Luhmann: Systemtheorie der Gesellschaft
    Suhrkamp, 1121 Seiten, 49,45 Euro

    Buchcover "Systemtheorie der Gesellschaft" von Niklas Luhmann
    Buchcover "Systemtheorie der Gesellschaft" von Niklas Luhmann© Suhrkamp / imago
    Der Soziologe Niklas Luhmann versprach 1967, innerhalb von 30 Jahren sein Hauptwerk zu schreiben: eine Analyse der gesamten Gesellschaft und ihrer Funktionsmechanismen. Luhmann hielt sein Wort und veröffentlichte 1997 sein opus magnum. Doch was bisher nicht jeder wusste: Er schrieb es immer wieder um. Jetzt hat der Suhrkamp-Verlag das Ursprungsmanuskript aus den Siebziger Jahren veröffentlicht, das auf über 1000 Seiten einen tiefen Einblick in Luhmanns Denken gibt – so detailliert wie noch nie zuvor.

    Die Jury der Sachbuch-Bestenliste:
    René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur)
    Peter Arens (ZDF)
    Susanne Billig (Deutschlandfunk Kultur)
    Ralph Bollmann ("F.A.S.")
    Stefan Brauburger (ZDF)
    Alexander Cammann ("DIE ZEIT")
    Gregor Dotzauer ("Der Tagesspiegel")
    Heike Faller ("DIE ZEIT")
    Daniel Fiedler (ZDF)
    Svenja Flaßpöhler ("Philosophie Magazin")
    Jenny Friedrich-Freksa (Kulturaustausch)
    Manuel J. Hartung ("DIE ZEIT")
    Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur)
    Ekkehard Knörer ("Merkur")
    Inge Kutter ("DIE ZEIT")
    Hannah Lühmann ("DIE WELT")
    Ijoma Mangold ("DIE ZEIT")
    Tania Martini ("taz")
    Christoph Möllers (HU Berlin)
    Jutta Person (freie Literaturkritikerin)
    Bettina von Pfeil (ZDF)
    Jens-Christian Rabe (Süddeutsche Zeitung)
    Christian Rabhansl (Deutschlandfunk Kultur)
    Anne Reidt (ZDF)
    Anna Riek (ZDF)
    Stephan Schlak (Zeitschrift für Ideengeschichte)
    Hilal Sezgin (freie Autorin)
    Catrin Stövesand (Deutschlandfunk)
    Elisabeth von Thadden ("DIE ZEIT")
    Julia Voss (Leuphana-Uni Lüneburg)

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