Film „She Said“

Was hat sich seit Harvey Weinstein und #metoo geändert?

32:59 Minuten
Drei Frauen in Business-Kleidung diskutieren miteinander, während sie durch einen hellen Gang eines Bürokomplexes laufen.
Was hat Harvey Weinstein getan und wie können sie ihn überführen? Szene aus dem Film "She Said" mit Patricia Clarkson, Carey Mulligan und Zoe Kazan. © JoJo Whilden / Universal Pictures
Von Julius Stucke und Christine Watty · 08.12.2022
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Der Film „She Said“ erzählt die Geschichte der Journalistinnen, die die Enthüllungen um Harvey Weinstein recherchierten. Hat sich seit 2017 in Sachen #metoo etwas geändert? Ein Gespräch mit Filmkritikerin Susanne Burg und Autorin Mithu Sanyal.
Der Film „She Said“, unter der Regie von Maria Schrader, besticht durch einen herzzerreißenden Spannungsbogen, der der knallharten Realität entlehnt ist: Werden es die Frauen, die unter mannigfaltigen Übergriffen des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein leiden mussten, tatsächlich wagen, öffentlich darüber zu sprechen?
Die Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey, dargestellt von Zoe Kazan und Carey Mulligan, durchdringen die betonfesten und teilweise angsterfüllten Abwehrhaltungen der Frauen am Ende mit dem Verweis auf die eigene Verantwortung – selbst als Opfer – für die nachfolgenden Generationen: Sprechen diese Frauen nicht, werden solche Macht- und Missbrauchssysteme auf ewig erhalten bleiben. 

Bademantel, Hotelzimmer, Schweigegeld 

Der Film erzählt geradezu dokumentarisch – wenn auch mit Schauspielerinnen, Drehbuch und Dramaturgie versehen – die Geschichte der spektakulären Recherche, ohne auch nur einen Moment einen erwartbaren Leinwand-Voyeurismus zu bedienen.

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Ebensowenig gibt es aber glitzernde Heldinnen in diesem Film, dafür jede Menge Hartnäckigkeit der Journalistinnen und ihrer Gesprächspartnerinnen. Sie alle wollen Licht ins Dunkel der Hotelflure, Besetzungssofas, Bademäntel, Abfindungen, Schweigegelder und männlichen Komplizen-Netzwerke bringen. 

#metoo ist mehr als ein Hashtag   

Die Enthüllungen rund um Harvey Weinstein, der inzwischen verurteilt im Gefängnis sitzt, wurden 2017 mit einer Hashtag-Bewegung begleitet: Unter #metoo erzählten Frauen ihre Geschichten von erlittenem Sexismus oder konkreten Übergriffen. Der Hashtag wurde zum geflügelten Wort.
Aber was ist nun seitdem passiert? Schauen wir den Film „She Said“ wie ein historisches Zeugnis? Können sich alle auf die Schulter klopfen, dass solche Zeiten vorbei sind? Filmkritikerin Susanne Burg berichtet über den Film und das dazugehörige Buch. Mit welchem Fazit gingen die Journalistinnen aus dieser Recherche? Hat sie dem Lauf der Zeit – auch wenn es nur fünf Jahre sind – standgehalten?
Mithu Sanyal hat die #metoo-Bewegung und den Fall Harvey Weinstein als Journalistin und Autorin immer wieder thematisiert. Wie sieht sie die Entwicklungen der vergangenen Jahre, und was kann heute die Botschaft des Films und der Enthüllungen sein?
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