
00:00 Uhr | Nachrichten |
00:05 Uhr | LiteraturBesetzt Erst kürzlich hat Peter Handke in seinem Versuch über den Stillen Ort, die Toilette zum „Grundanderen“ erklärt, das in dem "großen Aufatmen: Endlich allein!" seinen unverwechselbaren Ausdruck findet. Diese Wertschätzung mag erstaunen, ist aber nicht neu. Schon James Joyce schilderte, wie sich Leopold Bloom mit einer Zeitung in einen maroden Abtritt zurückzieht und seine Gedanken fließen lässt, während er sich erleichtert. Ob Bertolt Brecht oder Erich Maria Remarque, ob Max Frisch, Günter Grass, Hans Magnus Enzensberger, Henry Miller, Jonathan Franzen, J.M. Coetzee oder Péter Nádas: die Liste der Literaten, die in die Tabuzone des wohl menschlichsten aller menschlichen Bedürfnisse vorgedrungen sind, ist lang - und die Art und Weise, in der sie das tun, denkbar unterschiedlich. So ist für Elfriede Jelinek die Toilette kein Ort der Stille und Ruhe, sondern der Demütigung und Gewalt. Für Victor Hugo wiederum spiegelte sich in der Geschichte der Kloaken die Geschichte der Menschheit wider. Mehr als 100 Jahre später kommt auch Mario Vargas Llosa zu diesem Schluss, wenn er als „Flaggschiff von Zivilisation und Fortschritt“ nicht das Buch oder das Internet bezeichnet, sondern die Toilette, die für uns selbstverständlich zum Alltag gehört, jedoch für mindestens ein Drittel der Menschheit ein unerreichbares Luxusgut darstellt. |
01:00 Uhr | Nachrichten |
01:05 Uhr | TonartChansons und Balladen 02:00 Nachrichten 03:00 Nachrichten |
04:00 Uhr | Nachrichten |
04:05 Uhr | TonartClublounge 05:00 Nachrichten 06:00 Nachrichten |
06:55 Uhr | Wort zum TageIslamische Gemeinschaft |
07:00 Uhr | Nachrichten |
07:05 Uhr | FeiertagTheologie trifft Therapie? |
07:30 Uhr | Kakadu für FrühaufsteherErzähltag Mit dem Zug fahren Rike und ihre kleine Schwester Pia in die Ferien. Allein, ohne ihre Eltern. Zwei Wochen soll Rike nun mit ihrer neuen kleinen Schwester zu ihrer Oma. Und das nur, weil ihr Vater mit seiner neuen Freundin zusammenziehen will und die Wohnung renoviert werden muss. Rike findet das unmöglich, denn sie findet die sechsjährige Tochter von Vaters Freundin einfach nur nervend. Bis Pia plötzlich weg ist. |
08:00 Uhr | Nachrichten |
08:05 Uhr | KakaduHörspieltag Ludwigs Brotdose liegt in den Sommerferien einsam im Küchenschrank. Sie fühlt sich vergessen und erzählt uns ihr Leben. Es begann in einer Tiefziehmaschine im chinesischen Guangzhou und nahm seine entscheidende Wendung, als Zaocan - so der Name der Brotdose - die Brotdose eines Schulkindes wurde. Zur Schuleinführung verspotten Federtasche und Turnbeutel die gewöhnliche Brotdose. Auch Radiergummi und Arbeitsblatt schauen verächtlich auf sie herab. Aber das Schulkind Ludwig liebt seine Brotdose und holt sie in jeder Pause aus der Schultasche. Unerschrocken übernachtet sie auf dem Schulhof und im Kühlschrank, sie lernt andere Brotdosen kennen, mit denen sie das Inferno einer Spülmaschine überlebt. Sogar aus dem Fundbüro wird sie auf wunderbare Weise gerettet. Und nach den langen Sommerferien fängt endlich wieder die schöne Schulzeit an. Zaocan wird gefüllt mit Butterbrot, Apfel und 5 Gramm Glück und begleitet ihren Ludwig wieder durch den langen Schultag. |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | SonntagmorgenDas Rätselmagazin 10:00 Nachrichten 10:30 Sonntagsrätsel Moderation: Ralf Bei der Kellen |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | DeutschlandrundfahrtWo der Jazz in Deutschland Fuß fasste „Willst du in Deutschland Fuß fassen“, hieß es früher unter amerikanischen Musikern, „musst du über Villingen kommen …“. Dort, am Rande des mittleren Schwarzwaldes, war das erste deutsche Platten-Label beheimatet, das sich (zunächst) ausschließlich mit Jazz beschäftigte: MPS, die Musik-Produktion-Schwarzwald. Jazz hat Tradition im Ländle. Seinen Weg ins Schwabenland fand er nach dem Zweiten Weltkrieg, im Tross amerikanischer Besatzungssoldaten. So mancher Musiker, der den Soldatensender AFN hörte und in den Soldatenclubs tingelte, sollte hier seine Chance bekommen. Darunter Kurt Edelhagen. Er revolutionierte den deutschen Jazz im beschaulichen Baden-Baden. Auch sein Kollege in Stuttgart, Erwin Lehn, stellte mit seinem Südfunk-Tanzorchester die Weichen in Richtung Jazz. |
11:59 Uhr | Freiheitsglocke |
12:00 Uhr | Nachrichten |
12:05 Uhr | Studio 9 kompaktThemen des Tages |
12:30 Uhr | Die ReportagePolizei 2020 - Was bleibt vom Freund und Helfer? Die Polizei sucht Nachwuchs. Überall. Es gab Zeiten, da haben sich junge Menschen begeistert für den Beruf des Freunds und Helfers und für die damit verbundene Sicherheit, nämlich das Leben als unkündbarer Beamter. Heute setzen Schulabgänger offenbar andere Prioritäten. Polizist - das ist für viele kein Traumjob mehr: Man wird angepöbelt, womöglich angegriffen und von der Politik allein gelassen. So die gängige Meinung. Was bewegt junge Leute, genau dieser Einstellung zu trotzen und dennoch zur Polizei zu gehen? |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | Sein und StreitDas Philosophiemagazin |
14:00 Uhr | Nachrichten |
14:05 Uhr | ReligionenSeelsorge in der Urlaubszeit |
15:00 Uhr | Nachrichten |
15:05 Uhr | Interpretationen"Requiem für Fanny“ 16:00 Nachrichten |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | Studio 9 kompaktThemen des Tages mit Sport |
17:30 Uhr | NachspielDas Sportmagazin 18:00 Nachrichten 18:05 Nachspiel Der verschlafene Riese In fast allen führenden europäischen Fußballligen nehmen Hauptstadtklubs Spitzenpositionen ein: Real und Atletico Madrid in der Primera Division, Chelsea, Arsenal und Tottenham in der Premier League, AS und Lazio Rom in der Serie A. Nur in der Bundesliga schafft es kein Klub aus der Hauptstadt, sich dauerhaft an der Spitze festzusetzen. Platzhirsch Hertha BSC ringt mit seinen Möglichkeiten und um den Anschluss nach "Oben". Der 1. FC Union ist gerade am Erstligaaufstieg gescheitert. Woran liegt es, dass der Berliner Profifußball seinen Ansprüchen seit Jahrzehnten nicht gerecht wird? Mangel an Talenten kann es nicht sein, da ehemalige Berliner Nachwuchsspieler anderswo starke Karrieren hinlegen. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit einer oder gar zwei Erstligisten aus Berlin in der Liga endlich einmal für Furore sorgen? |
18:30 Uhr | HörspielKunststücke / documenta "Nicht mehr das Wahrgenommene ist wichtig, sondern das Wahrnehmen selbst." 1969 klang diese Forderung des 27-jährigen Kriwet provokativ. Das Stück treibt das Prinzip Collage in unverwechselbarer Weise zur artistischen Perfektion. Herkömmliche Hörgewohnheiten werden abgebaut, von Fabel ist keine Rede mehr. |
20:00 Uhr | Nachrichten |
20:03 Uhr | KonzertLudwigsburger Schlossfestspiele „Die Farben und Schattierungen der Freiheit grundieren den diesjährigen Festivaljahrgang bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen“, so sagt es Intendant Thomas Wördehoff. Das trifft tatsächlich auf viele Konzerte zu, ob nun in Werken von Schostakowitsch oder Sibelius, wie im Eröffnungskonzert, oder auch in den vielen unterschiedlichen Begegnungen, die die Ludwigsburger Schlossfestspiele ermöglichen, auf menschlicher ebenso wie auf musikalischer Ebene. Das Konzert bietet einen Rückblick auf die Festspiele 2017 mit Auszügen aus verschiedenen Veranstaltungen, im Gespräch mit Thomas Wördehoff. Da begegnen sich Volksmusik und Neue Musik, Alte Musik und Improvisation - manchmal sogar an einem einzigen Abend. |
22:00 Uhr | Musikfeuilleton"Dass in Tiflis eine solche Sängertruppe existiert, überrascht mich sehr" „Dass in Tiflis eine solche Sängertruppe existiert, überrascht mich sehr!“ Alexandre Dumas, von dem dieser Satz des Erstaunens stammt, war nicht der einzige prominente westliche Künstler, der im 19. Jahrhundert die kaukasische Stadt Tbilissi als kulturelles Zentrum für sich entdeckte. Ein ‚Musikfeuilleton‘ über die Geschichte, das kulturelle und politische Umfeld des Hauses. |
22:30 Uhr | Studio 9 kompaktThemen des Tages mit Sport |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | FazitKultur vom Tage |