Programm
Mittwoch, 01.03.2017
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Feature
Arbeit am Kunden
Die Sex-Dienstleisterinnen
Von Beate Hinrichs
Regie: Thomas Wolfertz
Mit: Anne Müller, Justine Hauer, Jonas Baeck, Reinhard Becker und Kerstin Thielemann
Ton: Dirk Hülsenbusch
Produktion: WDR 2015
Länge: 52'09
Sollen Sexarbeiterinnen gerettet oder anerkannt werden? Zeugnisse von Frauen aus der Branche.Viele Frauen, die ihren Lebensunterhalt mit Sex verdienen, sehen ihren Job als Dienstleistung. Sie wollen nicht von alten Feministinnen und neuen Moralaposteln 'gerettet' werden. Die Arbeit 'am Kunden' hat sich verändert. Das Internet und die Sexualisierung des Alltags lassen die Grenzen zwischen Prostitution und Privatheit immer mehr verschwimmen. Was bedeutet die Anerkennung von Sexarbeit als Erwerbstätigkeit?
Beate Hinrichs, geboren 1960 in Osnabrück. Studium der Publizistik, Geschichte und Politik in Berlin und Winston-Salem (North Carolina/USA). Redakteursjahre in Köln, seit 1993 freiberufliche Hörfunkautorin und -moderatorin. Kölner Medienpreis 2004, DRK Medienpreis 2012. Zuletzt: "Monopoly mit Mietern - Finanzinvestoren am Wohnungsmarkt" (WDR 2014) und "Ich sehe, was du geleistet hast - Drei Generationen Mütter" (WDR 2015). -
01:00 Uhr
Nachrichten
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01:05 Uhr
Tonart
Americana
Moderation: Uwe GolzMit ihrem Album "Freedom Road" meldet sich Rhiannon Giddens eindrucksvoll zurück, bei den Ameripolitan Awards wurden Jerry Lee Lewis und Pokey LaFarge ausgezeichnet, Reba McEntire veröffentlicht das erste Gospelalbum ihrer Karriere und Alison Krauss kommt nach 17 Jahren Pause mit der CD "Windy City" wieder auf Solopfaden daher. Das Alles und viel mehr, Kritiken und Meinungen und Abstecher in die Geschichte der gepflegten Landmusik in der heutigen Sendung.
02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Nana Brink05:30 UhrNachrichten05:50 Uhr KalenderblattVor 325 Jahren: In Neuengland beginnen die "Hexenprozesse von Salem"
06:00 UhrNachrichten06:20 Uhr Wort zum TagePfarrerin Marianne Ludwig
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den FeuilletonsVon Tobias Wenzel
07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Politisches FeuilletonUnser schüchterner großer Nachbar, der Anführer der freien Welt?
Von Merlijn Schoonenboom07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewSchriftsteller als Sprecher ihrer Kultur? Erfahrungen im Iran
Gespräch mit dem Schriftsteller Jan Wagner08:00 UhrNachrichten08:20 Uhr Frühkritik08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Size O" von Victoire Dauxerre und Valérie Péronnet
Rezensiert von Tabea Grzeszyk -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:07 Uhr
Im Gespräch
Theatermacher mit "krasser Energie"
Susanne Führer im Gespräch mit Ersan Mondtag, TheaterregisseurSein Regiestudium in München schmiss er nach zwei Jahren und gründete lieber seine eigene Theatergruppe: "Kapital Zwei Kolektif". Inzwischen ist der Regisseur Ersan Mondtag längst in den Stadttheatern angekommen, arbeitete in Frankfurt, Hamburg, München. Seine aktuelle Aufführung "Antigone und Ödipus" hatte kürzlich im Berliner Maxim Gorki-Theater Premiere. Ersan Mondtag sagt von sich, dass die besten Stücke in einer Atmosphäre von "krasser Energie" entstünden. Er gilt als streitbarer, als eigensinniger Regisseur, der die Zuschauer polarisiert. Sein Stück "Tyrannis", eine Art Familien-Horror-Spiel, wurde im vergangenen Jahr als eine der zehn "bemerkenswertesten" Inszenierungen deutscher Sprache ausgewählt. Beim Berliner Theatertreffen wurde es ebenso leidenschaftlich beklatscht wie ausgebuht. Der nicht einmal 30-jährige "Nachwuchsregisseur 2016" wurde als Ersan Aygün geboren. Den Künstlernamen Mondtag, die wörtliche Übersetzung seines türkischen Nachnamens, gab er sich schon mit 17.
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10:00 Uhr
Nachrichten
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10:07 Uhr
Lesart
Das Literaturmagazin
Moderation: Joachim Scholl
"Die Dunkelheit zwischen den Sternen" - ein Roman über Nepals Kinder
Gespräch mit dem Autor Benjamin Lebert
Straßenkritik: Geisterreise von Marie Pohl
Von Jule Hoffmann
"Licht" von Anthony McCarten
Rezensiert von Hans von Trotha
Alain Mabanckou über Frankophonie
Von Cornelius Wüllenkemper
Buchempfehlungen März
Gespräch mit Kolja Mensing -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:07 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Vormittag
Moderation: Matthias Wegner
Harry Belafonte wird 90 - und mischt sich noch immer ein
Von Laf Überland11:30 Uhr Chor der WocheDas Sonux Ensemble aus Uetersen
Die Sänger des Sonux Ensemble aus Uetersen arbeiten immer wieder mit befreundeten Chorleitern und Komponisten zusammen, so auch mit dem Amerikaner Eric Whitacre. Die etwa 30 norddeutschen Sänger singen klassische Chorliteratur, Werke der Moderne aber auch Pop und Jazz sowie Auftragskompositionen. Besonders freuen sie sich darüber, als einer von nur 24 Chören weltweit, im Juli beim IFCM World Symposium in Barcelona dabei zu sein.
11:35 Uhr TonartTim Kasher, Pionier der Omaha-Folk-Szene
Von Eric Leimann -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Mittag
Moderation: André Hatting13:00 UhrNachrichten -
13:30 Uhr
Länderreport
Kaum Nachwuchs in der Politik: Mandatsträger verzweifelt gesucht
Von Sandra VoßFast alle Parteien leiden unter Mitgliederschwund: Es finden sich immer weniger Menschen, die aktiv mitmachen wollen in der „kleinen“ wie der „großen“ Politik, im Stadtrat oder im Landtag etwa. Beobachter sehen bereits eine Gefahr für die Demokratie - zum Beispiel auch im Land Brandenburg.
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14:00 Uhr
Nachrichten
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14:07 Uhr
Kompressor
Das Kulturmagazin
Moderation: Timo Grampes
Frage des Tages:
Vernetze Kuscheltiere: Zu niedlich um gefährlich zu sein?
Gespräch mit Reto Wettach, Professor für Interactive Design, Fachhochschule Potsdam
"Sein Licht einsetzen für eine höhere Sache" +
Zum 90. Geburtstag von Harry Belafonte
Gespräch mit Tyron Ricketts, Musiker und Schauspieler
Mix-Tape-Cover-Art: Eine Sammlung
Von Axel Rahmlow
Das Lesen der Anderen: Merkur
Gespräch mit Ekkehard Knörer, Herausgeber
Vorgespult: "Silence", "Certain Women", "Der junge Karl Marx"
Von Christian Berndt14:30 Uhr Kulturnachrichten -
15:00 Uhr
Kakadu
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15:30 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Nachmittag
Moderation: Carsten Rochow
Nadia Reid und die blühende Musikszene Neuseelands
Gespräch mit der Sängerin
Songwriting kennt keine Regeln: Der Norweger Thomas Dybdahl zu Gast
Tim Kasher, Pionier der Omaha-Folk-Szene
Von Eric Leimann16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Abend
Moderation: Nicole Dittmer und Julius Stucke17:30 Uhr Kulturnachrichten18:00 UhrNachrichten -
18:30 Uhr
Weltzeit
Moderation: Margarete Wohlan
Niederlanden-Wahl: Die Etablierten fürchten Wilders Triumph
Von Kerstin Schweighöfer
Die Trabantenstadt Almere vor der Wahl
Von Bettina BaltschevNiederlanden-Wahl:
Am 15. März finden in den Niederlanden Parlamentswahlen statt. Auch wenn Wilders’ “Partei für die Freiheit” PVV aktuell mit den Rechtsliberalen von Premierminister Mark Rutte etwa gleichauf liegt, sorgen sich nicht nur die EU-Befürworter um den Ausgang der Wahl. Denn den etablierten Parteien laufen die Wähler davon. Die Sozialdemokraten, Ruttes Koalitionspartner, könnten sogar 75 Prozent ihrer Sitze verlieren. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:07 Uhr
Zeitfragen
Magazin
Moderation: Philipp Schnee
Sicherheitsdebatten: Die Geschichte der Prostitution
Von Paul Vorreiter
Ein Erinnerungsort für die Opfer des deutschen Kolonialismus?
Von Jochen Stöckmann
Reihe: Die Neuerfindung der Welt - Gedankensplitter zur Zeitenwende
"Organisiert Euch!" von Wolfgang Gründinger19:30 Uhr ZeitfragenDie große Ernüchterung
Geschichte der Kampagnen gegen den Alkoholkonsum
Von Tobias Barth und Lorenz Hoffmann
Hitler, Ulbricht, Kirchen, Arbeiterbewegung, Temperenzler, Abstinenzler: Sie alle bekämpften den Alkoholismus. Welche Wirkung hatten sie?Knapp zehn Millionen Menschen in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form, mehr als eine Million gelten als alkoholabhängig. Alkohol ist das Rauschmittel Nummer eins in Deutschland. Bier, Wein, Mixgetränke und Schnäpse gehören mit größter Selbstverständlichkeit zu unserer Alltagskultur - und das, obwohl es durchaus starke Bewegungen gegen den Alkoholkonsum gegeben hat.
Schon bald, nachdem mit neuen industriellen Produktionsbedingungen Hochprozentiges leicht verfügbar wurde, begannen die Blaukreuzler ihren Kampf gegen den Alkohol. Die Trunksucht in den Milieus der pauperisierten und (nach Marx) 'doppelt freien' Lohnarbeiter gab ihnen genügend Anlass zu radikaler Ablehnung des 'Teufels aus der Flasche'. Was die protestantischen Blaukreuzler und der katholische Kreuzbund als Sünde ansahen, galt auch alsbald in der Arbeiterschaft selbst als schädlich für das Klassenbewusstsein. "Der Schnaps ist unser Feind" verkündet der sozialdemokratische Vordenker Karl Kautsky und schwor die Genossen auf Bier als sozialdemokratischen Saft ein. Das ist die allgemeine Tendenz im 19. Jahrhundert: weg von der Abstinenz, hin zur Temperenz. Um 1846 zählte die Generalversammlung der Deutschen Mäßigkeitsvereine 180 000 Mitglieder in 900 Vereinen. 1923 machte sich Adolf Hitler in seiner Gefängniszelle Gedanken, wie der "gesunde Volkskörper" von alkoholdegenerierten Elementen bereinigt werden kann. Ab 1934 wurde der Gedanke im "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" festgeschrieben, Alkoholiker wurden zwangssterilisiert.
Nach dem Krieg besann sich die bundesdeutsche Gesellschaft auf die erwünschten Nebenwirkungen des Alkoholkonsums: Die Steuer auf Alkoholika spülte Milliarden in den Bundeshaushalt, Dujardin und Asbach Uralt wurden zu Insignien des Wirtschaftswunders. Ganz anders der Umgang mit Alkohol in der frühen DDR. Dort führte der Abstinenzler Walter Ulbricht im Bund mit dem Direktor des Dresdner Hygienemuseums einen Kampf gegen Branntwein und Eckkneipen. Die Umwidmung in 'Klubgaststätten' Ende der 50er-Jahre prägte die gastronomische (Un)Kultur der DDR - die trotz (oder gerade wegen?) ihrer staatlich verordneten Anti-Alkoholpolitik am Anfang bald zum Schnapsland Nummer eins in Europa mutierte. In den 80er-Jahren waren es kirchliche Gruppen, die das Thema Alkoholismus in die Gesellschaft trugen - als Teil der Systemkritik.
Und nach 1989/90? 'Kenn Dein Limit' plakatiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im ganzen Land - und steht mit ihren Werbemaßnahmen in harter Konkurrenz zu den findigen Marketingabteilungen der Alkoholproduzenten - die sich vom Frauenbier mit Papayageschmack bis zur Alko-Pop-Kultur für Jugendliche immer Neues einfallen lassen, um den Absatz von Alkoholika zu steigern. -
20:00 Uhr
Nachrichten
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20:03 Uhr
Konzert
8. Internationaler Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti
Alte Oper Frankfurt am Main
Aufzeichnung vom 12.02.2017
Carl Maria von Weber
Ouvertüre aus der Oper “Oberon”
Hector Berlioz
“Le Carnaval Romain”, Ouverture caractéristique op. 9
Paul Dukas
"L’Apprenti sorcier“ (Der Zauberlehrling), Sinfonisches Scherzo für Orchester
ca. 20.45 Konzertpause
Christine Anderson im Gespräch mit Jurymitgliedern
Maurice Ravel
“La Valse”, Poème choréographique für Orchester
Edward Elgar
"Pomp and Circumstance No. 1“ für Orchester op. 39
hr-Sinfonieorchester
Leitung: Farkhad Khudyev (Weber),
Wilson Ng (Berlioz),
Valentin Uryupin (Dukas, Ravel, Elgar) -
21:30 Uhr
Hörspiel
Träumen
Von Koraljka Meštrović
Übersetzung: Jana Mayer-Kristić
Regie: Ulrike Brinkmann
Mit: Valerie Tscheplanowa, Roman Knižka, Katharina Zapatka, Frank Arnold, Heidrun Bartholomäus, Hans Peter Hallwachs, Stefanie Hoster, Falk Rockstroh
Ton: Andreas Narr, Martin Eichberg
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2008
Länge: 43'24
(Wdh. v. 16.04.2008)
Anschließend:
Produktionsbericht von Anke Beims zu "Das Dorf ist überall" von Beate Becker, Ursendung am 08.03.2017.Ihr Mann glaubt nicht an Träume. Er glaubt, dass Pläne wahr werden. Aber sie hatte schon als Mädchen diese Träume, die immer eintrafen. Gut oder böse, stets kam es genauso. Die Kinder nannten sie Hexe. Sie hatten Angst, sie könnte ihre Geheimnisse erraten: Verlust der Unschuld, Schulschwänzerei, erste Zigaretten. "Ich bin doch kein Geheimdienst, sagte ich. Sie sahen mich misstrauisch an und versteckten Zigaretten und Kondome im Hydrantenkasten."
Koraljka Meštrović, geboren 1970 in Zagreb, studierte Sprachwissenschaften und Dramaturgie. Sie arbeitet hauptsächlich für den Film. "Träumen" entstand nach "Liebe" (2005) und "Die Hand" (2005) als dritter Teil der Hörspiel-Trilogie für Deutschlandradio Kultur. -
22:30 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Kerstin Hildebrandt -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Eckhard Roelcke
Kunst-und Pressefreiheit in der Türkei
Gespräch mit Imran Ayata
Proteste gegen "Schmarotzer-Steuer" in Weißrussland
Von Sabine Adler
Filme der Woche: "Silence" und "Certain Women"
Von Anke Leweke
Unternehmerin rettet Museum für Gegenwartskunst:
Lambrecht-Sammlung versteigert
Gespräch mit der Museumsdirektorin Dr. Eva Schmidt23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Rade Janjusevic