Programm
Sonntag, 07.01.2018
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00:00 UhrNachrichten
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00:05 UhrLiteratur„Wenn ich schreibe, sage ich alles“ 
 Annie Ernaux, Didier Eribon und Édouard Louis
 Frankreichs Schriftsteller mit Soziologenbrille
 Von Christoph Vormweg
 Produktion: WDR 2017
 Drei Aufsteiger aus dem französischen Arbeitermilieu blicken mit soziologischer Brille auf Kindheit, Jugend und "soziale Schande".Wie verändert der soziologisch geschulte Blick das literarische Schreiben? Die Bücher von Annie Ernaux, Didier Eribon und Jungstar Édouard Louis lassen sich als Kampfansagen wider die in Frankreich populäre Autofiktion lesen. Denn die drei Aufsteiger aus dem Arbeitermilieu geben ihrer Nabelschau eine analytisch-gesellschaftliche Dimension. Édouard Louis beschreibt in seinem nicht-fiktionalen Roman ‚Im Herzen der Gewalt‘, wie eine euphorisch begonnene Liebesnacht eskaliert - bis hin zum Mordversuch. Annie Ernaux, Jahrgang 1940, seziert in ihrem erfolgreichsten Buch ‚Die Jahre‘ den eigenen Werdegang als unpersönliche Autobiografie. Und der 1953 geborene Didier Eribon, Professor der Soziologie, wagt Jahrzehnte nach seinem Weggang die Rückkehr nach Reims, wo er soziale Schande erlebte. 
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01:00 UhrNachrichten
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01:05 UhrTonartChansons und Balladen 
 Moderation: Jürgen Liebing02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten
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04:00 UhrNachrichten
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04:05 UhrTonartClublounge 
 Moderation: Martin Böttcher05:00 UhrNachrichten06:00 UhrNachrichten
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06:55 UhrWort zum TageBaptisten 
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07:00 UhrNachrichten
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07:05 UhrFeiertagDie Spätberufenen 
 Auf den Spuren der mittelalterlichen Christen in der Mark Brandenburg
 Von Elena Griepentrog
 Katholische Kirche
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07:30 UhrKakadu für FrühaufsteherErzähltag 
 Bille, Holger und der Schneemann
 Von Hans Zimmer
 Gelesen von Tonio Arango
 Ab 6 Jahren
 Produktion: Deutschlandradio Kultur 2009
 Moderation: Patricia Pantel
 Bille und Holger gehen mit ihrem Schneemann Pozzo auf Reisen.Es ist Winter. Bille und der lange Holger haben einen Schneemann gebaut. Er heißt Pozzo und ist wirklich der schönste Schneemann, den man je gesehen hat. Aber dann kommt der Frühling, es wird wärmer und wärmer und fängt schließlich an zu tauen. Nicht gesund für einen Schneemann! Dabei hätte Bille ihm so gern den Sommer gezeigt. Kann vielleicht Enrico, der Eismann, Pozzo retten? Aber nein, der braucht seinen Eiskeller fürs Speiseeis. Da haben Holger und Bille die rettende Idee: Sie gehen mit Pozzo auf Reisen! 
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08:00 UhrNachrichten
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08:05 UhrKakaduHörspieltag 
 Tischlein deck dich
 Von Stephan Göritz
 Nach dem Märchen der Brüder Grimm
 Ab 7 Jahren
 Regie: Manfred Täubert
 Komposition: Joachim Schmeißer
 Mit: Hans Joachim Hanisch, Siegfried Seibt, Hans Oldenbürger, Hans
 Jan Spitzer, Joachim Kaps, Hannjo Hasse
 Produktion: Rundfunk der DDR 1981
 Länge: 44'45
 Moderation: Patricia Pantel
 Drei Söhne ziehen in die Welt, um einen Beruf zu lernen. Nur der Jüngste hat Erfolg und rächt seine betrogenen Brüder.Seit Jahr und Tag sitzt der Vater auf seinem winzigen Schneidertisch und näht. Er arbeitet für sich und seine drei Söhne. Von der Welt weiß er wenig, hier in seiner Stube sieht und hört er nichts Neues. Nun endlich sind die Söhne herangewachsen und könnten den Vater unterstützen, aber anstatt das Schneiderhandwerk zu erlernen, drängt es die Söhne hinaus in die Welt. Sie gehen auf Wanderschaft, lernen andere Menschen kennen, erlernen andere Berufe und suchen sich ihren Platz. 
 Stephan Göritz, geboren 1960 in Berlin, studierte Theaterwissenschaften, lebt als freier Autor, Liedtexter und Journalist in Berlin.
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09:00 UhrNachrichten
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09:05 UhrSonntagmorgenDas Rätselmagazin 
 Steine
 Moderation: Matthias Hanselmann
 sonntagmorgen@deutschlandfunkkultur.de10:00 UhrNachrichten10:30 Uhr SonntagsrätselModeration: Ralf Bei der Kellen 
 sonntagsraetsel@deutschlandfunkkultur.de
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11:00 UhrNachrichten
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11:05 UhrDeutschlandrundfahrtDer lange Duft der Vanille 
 Holzminden an der Weser
 Von Klaus Wilhelm
 (Wdh. v. 11.06.2017)
 Die Industrie der Aromen begann in Holzminden mit der Produktion des Aromastoffs Vanilin - eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.Die Revolution der Düfte kam aus dem Bergland an der Weser und nicht aus Frankreich. Doch kaum jemand weiß davon: 1874 begann in Holzminden die Produktion des Aromastoffs Vanilin. Damit begründete der Chemiker Wilhelm Haarmann einen ganzen Wirtschaftszweig: die Industrie der Aromen - und der Düfte. Dieser Mann ist eine Ikone der Zunft. Zeugnisse seines Wirkens finden sich allenthalben in der Stadt der Düfte und Aromen, wie sich Holzminden nennt. Bis heute residieren hier die modernen Nachfolger Haarmanns in Form der Firma Symrise, eine der weltweit größten in dieser Branche. Der Stadt gefällt es, einerseits: Ohne Symrise wäre Holzminden eine Kleinstadt wie jede andere. Andererseits liegt zuweilen eine Duftglocke über den Dächern, die nicht immer so bezaubert wie das Bouquet von Chanel N°5. Trotzdem bleibt Holzminden die Stadt der Parfumeure, dieser Leute mit ihren unglaublichen Nasen, die Tausende Gerüche unterscheiden. Wo anders als hier hätte ein altgedienter Parfümeur auch noch das Duftkino erfunden. Bei der Stadterkundung kann sich in Holzminden jeder an der Nase herumführen lassen. Wer im Weserbergland nicht lernt, was ein (guter) Geruch ist, der lernt es nirgendwo. 
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11:59 UhrFreiheitsglocke
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12:00 UhrNachrichten
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12:05 UhrStudio 9 kompaktThemen des Tages 
 Moderation: Nana Brink
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12:30 UhrDie ReportageAbseits der Welt 
 Besuch im spanischen Aussteigerdorf Matavenero
 Von Catalina Schröder
 (Whd. v. 18.12.2016)Die Bewohner des spanischen Aussteigerdorfes Matavenero leben anders als die meisten anderen Menschen: ohne Steuern, ohne Krankenversicherung, ohne fließend Wasser oder eine Heizung. Dafür aber basisdemokratisch und naturverbunden. Viele von ihnen sagen, sie seien hergekommen, um aus dem starren Korsett auszubrechen, das ein Leben in der Zivilisation ihnen auferlegt. Doch einfacher ist ihr Leben dadurch nicht geworden. 
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13:00 UhrNachrichten
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13:05 UhrSein und StreitDas Philosophiemagazin 
 Moderation: Christian Möller
 Sag mir, wo die hehren Ziele sind
 Von Lene Morgenstern
 1968 - Was bleibt vom anti-autoritären Impuls?
 Gespräch mit dem Historiker Philipp Felsch, Juniorprofessor für Geschichte der Humanwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin
 Alterstests für Flüchtlinge
 Die Körper zum Sprechen bringen
 Von David Lauer
 Wie autoritär war die Studentenbewegung?
 Von Philipp Schnee
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14:00 UhrNachrichten
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14:05 UhrReligionenNeuanfänge - mit und ohne kirchliche Weihen 
 Moderation: Kirsten Dietrich
 jung, transgender, protestantisch
 Gespräch mit Béla Doerr, Vorsitzender der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EJBO)
 Christliches Engagement ohne Kirche
 Der Flüchtlingsberater Michael Vierus
 Von Josefine Janert
 Geheime Weihe
 Katholische Untergrundpriester in der kommunistischen CSSR
 Von Gunnar Lammert-Türk
 Heilig, aber nicht keimfrei - das Weihwasser
 Von Simon Schomäcker
 Bewegend ohne Kitsch
 Die dänische Kirchenmusikerin Janne Mark
 Von Martin Risel
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15:00 UhrNachrichten
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15:05 UhrInterpretationen"Nimm sie hin denn, diese Lieder" 
 Robert Schumanns 2. Sinfonie
 Moderation: Ulrike Timm16:00 UhrNachrichten
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17:00 UhrNachrichten
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17:05 UhrStudio 9 kompaktThemen des Tages mit Sport 
 Moderation: Nana Brink
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17:30 UhrNachspielDas Sportmagazin 
 Moderation: Thomas Wheeler
 Vom Keller bis zum Dach - Extremsport Treppenmarathon
 Von Almuth Knigge
 Wachsen am Widerstand: Eine philosophische Betrachtung der Langhantel
 Von Elmar Krämer
 Mehr als ein Kneipensport - Kegelbillard
 Von Sandra Voß18:00 UhrNachrichten18:05 Uhr Nachspiel. FeatureDer Torwart, der sich das Leben nahm 
 Über seelische Gesundheit und Sport
 Von Alexa HenningsDer Torwart, der sich das Leben nahm - so ist der Name des Fußballers Robert Enke im kollektiven Bewußtsein verankert. 2009 starb der Torwart von Hannover 96 und der Nationalmannschaft an einem Bahnübergang bei Hannover. Er litt unter Depressionen. Leistungssportler gelten als geistig stark und gesund. Doch auch - oder besonders sie - empfinden Leistungsdruck und Versagensängste und leiden unter der ständigen, größtenteils öffentlichen, Bewertung. Seit Enkes Tod hat sich im Umgang mit dem Thema Depression viel geändert. 2010 wurde die Robert-Enke-Stiftung gegründet, die das Thema der psychischen Erkrankungen enttabuisieren will. Dazu geht die Stiftung regelmäßig auf Tour: Bei Bundesliga-Spielen informiert sie vor den Stadien über Depression und Suizidgefährdung und erreicht damit Zehntausende. 2016 wurde die EnkeApp zu diesem Thema entwickelt, mit SOS-Funktion für den allerhöchsten Notfall. Jugendliche werden ausgebildet, die per E-Mail Gleichaltrige beraten. Psychologen und Psychiater gründeten ein Netzwerk für seelische Gesundheit, das Sportlern und anderen Nutzern offen steht. Das Motto der Helfer: Robert Enke konnten wir nicht retten - dich schon. 
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18:30 UhrHörspielGesänge des Charon 
 Frei nach Motiven aus dem Roman "I fatti della fera" von Stefano D’Arrigo und Zitaten aus der Zweitausgabe "Horcynus Orca"
 Von Werner Cee
 Übersetzungen: Moshe Khan, Bettina Obrecht
 Regie, Komposition, Field-Recordings: Werner Cee
 Mit: Gaspare Balsamo (Sizilianischer Cunto - Sprechgesang und Improvisation), Sandra Borgmann, Gerd Wameling
 Musiker: Norbert Grossmann, Kirchenorgel
 Ton: Martin Eichberg
 Produktion: Deutschlandfunk Kultur / hr2 Kultur 2017
 Länge: 89'11
 (Ursendung)
 N’drja versucht dem Krieg zu entfliehen und nach Sizilien zurückzukehren. Doch die Schrecken begleiten ihn.Oktober 1943. N’drja ist weit gegangen, über die Berge Kalabriens, entlang der Küste, viele tausend Schritte. Fort vom Krieg, fort aus der Fremde, nach Hause. Die Fähren nach Sizilien sind von den Amerikanern versenkt worden, doch im Landstrich der Feminoten bietet ihm die sirenengleiche Hure Ciccina Circe eine Überfahrt in ihrer Barke an. Die brennende Sonne ist Heimat. Das Meer zwischen zwei Meeren ist Heimat. N’drja erreicht sein Dorf, doch nichts ist mehr wie früher. 
 "Mein Vater hat mich nicht erkannt, als ich ins Dorf gekommen bin, und meine Mutter ist tot, am Grunde des Meeres. Vater, all diese Geschichten, was erzählst du denn für Geschichten, hör auf, Vater ... "
 Diese Überfahrt mit ihren Anklängen an die Begegnung mit Charon, dem Fährmann, der ins Jenseits geleitet, ist Leitmotiv des Stückes. Die Welt gerät im Krieg aus den Fugen, die Menschen verlieren ihre Orientierung zwischen Isolation, Kriegstrauma, Lüge, Vorurteil und Fremdheit.
 Das Hörspiel zeichnet das Bild des Südens, in dem sich zahlreiche Facetten des menschlichen Lebens widerspruchsfrei verbinden: Archaischer Mythos mit alltäglicher Banalität, tiefe kulturelle Wurzeln mit derber, wilder Burleske, Göttliches und äußerst Menschliches. Es schafft klare akustische Bilder und Tagträume. Epische Gesänge bieten Orientierung, wobei die Semantik der Narration nicht immer durch Worte, sondern auch in Klang, Musik und Geräusch fortgeführt wird. Die Sprache selbst verliert ihren vertrauten Charakter, ihre Verständlichkeit, reduziert sich auf Geste, Klang. Über die ausufernden sizilianischen Cunto-Improvisationen von Gaspare Balsamo und den Aufnahmen archaisch-expressiver Stimmen der "Devoti" aus Catania wird die literarisch/kunstvolle Sprache wieder in ihrem Ursprungsland "ausgewildert".
 Und auch die Musik zerfällt in Materie: Die Musik der Kirchenorgel, eine Instanz der abendländischen Kultur, verliert ihre Struktur, zerfällt in Klangflächen, Geräusche, komplexeTonalität diffundiert in Schwebungen, wird zunehmend dissonant in ihrem fortschreitenden Diminuendo.
 Werner Cee, geboren 1953 im hessischen Friedberg, ist Komponist, Klangkünstler, Hörfunkautor und Regisseur. Er studierte Malerei, arbeitete als bildender Künstler und war in der Rockmusikszene aktiv. In den letzten zwanzig Jahren sind mehrere akustische Großprojekte entstanden. Werner Cee schafft Verbindungen zwischen visueller und akustischer Kunst. Für "Winterreise" (HR 2010) erhielt er den Prix Italia. Zuletzt für Deutschlandradio Kultur 2016: "KLIMA|ANLAGE", eine begehbare Hörinstallation zur Verklanglichung von Klimadaten. Werner Cee lebt mit seiner Familie in Nordeck/Stadt Allendorf.
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20:00 UhrNachrichten
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20:03 UhrKonzertBerwaldhallen Stockholm 
 Aufzeichnung vom 01.12.17
 Robert Schumann
 Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129
 Allan Pettersson
 Sinfonie Nr. 7
 Maximilian Hornung, Violoncello
 Schwedisches Radio-Symphonieorchester
 Leitung: Daniel Harding
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22:00 UhrMusikfeuilletonAm Anfang stand die Französische Revolution 
 Das Musée de la musique in Paris
 Von Michael Kuhlmann
 Ein Rundgang durch Frankreichs bedeutendstes Musikmuseum.1793 - das Jahr des Schreckens in Frankreich: der berüchtigte Robespierre und die Jakobiner leben ihren Blutrausch aus, unzählige Aristokraten fliehen vor der Guillotine ins Ausland. Zurück lassen sie ihre Habe, nicht zuletzt Musikinstrumente wie Cembali, Harfen oder Violoncelli. Diese Instrumente sollten nach dem Willen der Revolutionäre nun der Allgemeinheit gehören, sollten der neuen französischen Musikkultur dienen. Doch der Terror der Revolution verging, und aus der Sammlung zurückgelassener Instrumente in Paris wurde bald ein Instrumentenmuseum - das nach und nach seinen Ansatz erweiterte und heute als Musée de la musique die Musik im Ganzen abbilden will. An die 7000 Stücke gehören zum Bestand des Museums. 
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22:30 UhrStudio 9 kompaktThemen des Tages mit Sport 
 Moderation: Kerstin Hildebrandt
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23:00 UhrNachrichten
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23:05 UhrFazitKultur vom Tage 
 Moderation: Eckhard Roelcke
 Betonwürfel ohne Fassade?
 Das Bauhaus-Museum in der Kritik
 Von Henry Bernhard
 Nach der Neubesetzung: Wie sieht es aus im Museum des 2. Weltkriegs in Danzig?
 Von Florian Kellermann
 Sexfilmfestival in Zeiten von #MeToo-Debatten
 Ein Besuch beim Hofbauer-Kongress
 Gespräch mit Matthias Dell












