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Samstag, 17.06.2023

  • 00:00 Uhr

    Nachrichten

  • 00:05 Uhr

    Lange Nacht

    Literatur schlägt Leben
    Eine Lange Nacht über Ingeborg Bachmann
    Von Helmut Böttiger
    Regie: Vera Teichmann

    Ingeborg Bachmann gilt als eine der größten Schriftstellerinnen ihrer Zeit, und sie eignete sich schon sehr früh als Projektionsfläche. Die Porträts von ihr widersprechen sich oft. Für viele ist sie, etwa durch ihren Roman „Malina“ von 1971, eine feministische Ikone, andere wiederum sehen in ihr eher eine haltlose, drogenabhängige Frau. Je nach dem jeweiligen Zeitgeist wechseln die Zuschreibungen zwischen Heiligenlegende und Boulevardmelodram. Vor allem ihr früher Tod 1973 im Alter von 47 Jahren scheint das zu befeuern: Sie war nach der Einnahme von Tabletten im Bett mit einer brennenden Zigarette in der Hand eingeschlafen. Die „Lange Nacht“ zeigt Ingeborg Bachmann vor allem als eine Frau, die zu früh kam. Ihre Gedichte waren in den 1950er-Jahren aufsehenerregend, und sie versuchte, als freie Schriftstellerin ein emanzipiertes Leben zu führen - in einer Zeit, als das noch nicht vorgesehen war. Das ist das Zentralmotiv ihrer Biografie und erklärt auch ihre spätere Lebenskatastrophe. Der Vergleich mit Gottfried Benn wirkt dabei sehr erhellend: Benns viele Altersaffären verstärken heute eher seine Aura, bei Bachmann hingegen wird wieder von „Sich jedem an den Hals werfen“ gesprochen, von „Selbstzerstörung“. Die Literatur diente Ingeborg Bachmann bereits früh zur Selbstdefinition. Sie inszenierte ihr Leben als Spiel, als Theater - aber im Lauf der Zeit wurde das zu einer Überforderung. Für eine Radionacht ist ihr Verhältnis zur Musik besonders ergiebig. Einmal schrieb sie über Maria Callas - und insgeheim über sich selbst: Die Callas habe „auf der Rasierklinge gelebt“, sie sei „das letzte Märchen“ gewesen, „die letzte Wirklichkeit“. Und sie fasst zusammen: „Die Callas - ja, wann hat sie gelebt, wann wird sie sterben? - ist groß, ist ein Mensch, ist unvertraut in einer Welt der Mediokrität und der Perfektion.“

    01:00 Uhr  
    Nachrichten
    02:00 Uhr  
    Nachrichten
  • 03:00 Uhr

    Nachrichten

  • 03:05 Uhr

    Tonart

    Klassik reloaded

  • 05:00 Uhr

    Nachrichten

  • Volk ohne Farbfilm - 70 Jahre nach dem 17. Juni 1953
    Eine Collage aus Originaltönen
    Zusammengestellt von Isabella Kolar

    Es begann am 16. Juni mit ersten Arbeitsniederlegungen durch Bauarbeiter auf der Ostberliner Stalinallee. Dann, am Samstag vor 70 Jahren, wurde daraus ein landesweiter Volksaufstand. Die vor allem von Industriearbeitern in den Großstädten und Industriezentren der DDR getragene Erhebung vom 17. Juni 1953 wird auch als Juniaufstand bezeichnet. Auslöser für die Proteste war die Erhöhung der Arbeitsnormen um mindestens zehn Prozent durch die SED-Führung. Den Bauarbeitern der Stalinallee schlossen sich schnell Belegschaften weiterer Betriebe an. Am 17. Juni weiteten sich Streik und Demonstration über alle größeren Städte zu einem Aufstand gegen das SED-Regime aus. Gegen Mittag gingen sowjetische Panzereinheiten und kasernierte Volkspolizei gegen die Demonstranten vor, der Juniaufstand brach zusammen. Mindestens 55 Menschen kamen dabei ums Leben. Der 17. Juni war bis 1990 nationaler Feiertag („Tag der Deutschen Einheit”) in der Bundesrepublik Deutschland, seither ist er ein Gedenktag.

  • 06:00 Uhr

    Nachrichten

  • 06:05 Uhr

    Studio 9

    Kultur und Politik am Morgen
    Moderation: Liane von Billerbeck

    06:30 Uhr  
    Nachrichten
    07:00 Uhr  
    Nachrichten
    07:30 Uhr  
    Nachrichten
    08:00 Uhr  
    Nachrichten
    08:30 Uhr  
    Nachrichten
  • 09:00 Uhr

    Nachrichten

  • Lichtverschmutzung - Was ist ein gesunder Umgang mit Licht?

    Gäste: Dr. Annette Krop-Benesch, biologische Lichtberaterin und Manuel Philipp, Geschäftsführer von "Paten der Nacht"

    Moderation: Vladimir Balzer

    Live mit Hörern
    08 00 22 54 22 54
    gespraech@deutschlandfunkkultur.de

    Bis zu 5000 Sterne könnten wir am Nachthimmel sehen. Doch über den meisten Städten ist es zu hell. Diese Lichtverschmutzung hat Folgen für Mensch und Natur. Was können wir dagegen tun? Was ist ein gesunder Umgang mit Licht? Unsere Experten geben Auskunft.

    10:00 Uhr  
    Nachrichten
  • 11:00 Uhr

    Nachrichten

  • 11:05 Uhr

    Lesart

    Das politische Buch
    Moderation: Christian Rabhansl

    Spitzenforschung unter der gläsernen Decke - Sachbücher zum Wissenschaftsbetrieb

    Kann das Universum denken?
    Gespräch mit Physikerin Sabine Hossenfelder

    "Einmischung unerwünscht"
    Rüdiger Strempel über Sexismus in der Wissenschaft

    Buchkritik:
    "Marie Curie und ihre Töchter" - Was macht eine gute Wissenschaftsbiografie aus?
    Rezensiert von Andrea Roedig

    Buchkritik:
    "Foellig nerdiges Wissen" von Jens Foell
    Rezensiert von Martin Mair

  • 12:00 Uhr

    Nachrichten

  • Michael Koß, Leuphana Universität Lüneburg
    Moderation: Nicole Dittmer

  • 13:00 Uhr

    Nachrichten

  • 13:05 Uhr

    Breitband

    Medien und digitale Kultur
    Moderation: Katja Bigalke und Marcus Richter

    Reddit erhöht die Preise für Drittanbieter - Die Community zieht nicht mit
    Von Hagen Terschüren

    Zukunft von Reddit - Was ist die Community-Plattform ohne Drittanbieter-Apps?
    Gespräch mit Simon Hurtz

    Intendanten-Wahl beim RBB - Der lang ersehnte Neuanfang?
    Gespräch mit Claudia Tieschky

    Wissenschaft: KI hilft Forschenden, Theorien zu entwickeln
    Von Thomas Reintjes

  • 14:00 Uhr

    Nachrichten

  • 14:05 Uhr

    Rang 1

    Das Theatermagazin
    Moderation: Janis El-Bira

    Aufstieg und Scham eines Arbeiterkinds: Ewe Benbeneks "Juices" in Mannheim
    Gespräch mit Ewe Benbenek

    Wenn Kinder die Straße beherrschen: Turbo Pascal beim Impulse-Festival
    Von Dorothea Marcus

    Die geniale Stelle: Tim Sandweg über "Echo of an End" von Li Kemme

  • 14:30 Uhr

    Vollbild

    Das Filmmagazin
    Moderation: Patrick Wellinski

    Queerer Thriller: "Bis ans Ende der Nacht" sucht nach der Fassbinderformel
    Gespräch mit Christoph Hochhäusler

    Gekidnapped oder Radikalisiert? Die Doku "Tanja - Tagebuch einer Guerillera"
    Gespräch mit Marcel Mettelsiefen

    Der 17. Juni - Ein historisches Datum ohne Kinomythos
    Gespräch mit Andreas Kötzing

    Serienstart - "Farmrebellion"
    Von Anna Wollner

    Rumba-Therapie - Tanz dich glücklich
    Gespräch mit Franc Dubosc

    Wie leitet man ein Filmarchiv im Krieg?
    Von Christian Berndt

    15:00 Uhr  
    Nachrichten
  • 16:00 Uhr

    Nachrichten

  • 16:05 Uhr

    Echtzeit

    Das Magazin für Lebensart
    Moderation: Martin Böttcher

    Wasser

    Den Klimawandel bezeugen - Das Phänomen Dürre-Tourismus
    Gespräch mit Julia Macher

    Trinkwasser-Kult - Wie rein kann Wasser sein?
    Von Susanne Balthasar

    Der Geschmack des Meeres - Die Auster und der Mensch
    Gespräch mit Andreas Ammer

    Ohne eigene Toilette leben - Toilettenhäuser im kenianischen Slum
    Von Antje Diekhans

    Radio Tele Funke Folge 14 "Autoreset"
    Von Mariola Brillowska

  • 17:00 Uhr

    Nachrichten

  • Themen des Tages
    Moderation: Nicole Dittmer

  • 17:30 Uhr

    Tacheles

    Künstler*innen-Förderung - Was hat das Programm Neustart Kultur gebracht?
    Zoë Claire Miller, Künstlerin und Sprecherin des „Berufverbands bildender Künstler*innen Berlin, im Gespräch mit Thorsten Jantschek

  • 18:00 Uhr

    Nachrichten

  • 18:05 Uhr

    Feature

    Dabei sein ist alles.
    Ein Feature in Leichter Sprache über die Special Olympics.
    Von Lorenz Schröter mit Nikolai Prodöhl
    Mit: Karim Chérif, Verena Jost und Nikolai Prodöhl
    Ton und Technik: Michael Kube
    Regie: Friederike Wigger
    Redaktion: Katrin Moll
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023

    In dieser Sendung dreht sich alles um die Special Olympics. Es ist das größte Sportereignis für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Sport ist für viele der Weg aus der Isolation, raus aus der Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen und weg von der Playstation.

    Die Special Olympics finden jedes Jahr in einem anderen Land statt. Sie sind ein besonderes Highlight für Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt. Nikolai Prodöhl, Reporter mit Handicap, hat mit vielen Sportlerinnen und Sportlern gesprochen. Und er hat dem Autor Lorenz Schröter dabei geholfen, diese Sendung in Leichter Sprache zu machen. Damit alle Menschen sie verstehen können. Wir erzählen euch in dieser Sendung mehr über die Geschichte der Special Olympics und die Bedeutung dieser Wettkämpfe für die Freiheit und Selbstbestimmung von Menschen mit Handicaps. Die Wettkämpfe sehen aus wie Spiel und Spaß. Aber für die Sportlerinnen und Sportler bedeuten sie die Freiheit, alles tun zu können. Freiheit ist wichtig. Für Freiheit muss man kämpfen. Und dafür, als Mensch mit Beeinträchtigung, von der Gesellschaft gesehen zu werden.
    Auch deshalb haben bei diesem Feature ein Reporter mit Beeinträchtigung und ein Reporter ohne Beeinträchtigung zusammengearbeitet. So ist es eine inklusive Sendung geworden, die die Bedürfnisse der Menschen mit Beeinträchtigungen zeigt.

    Lorenz Schröter, Triathlet (3´07 auf der olympischen Distanz), 1960 in München geboren, lebte eine Zeitlang in Hongkong und Berlin. Weitere Sportfeatures: Schwimmen über den Ärmelkanal, Marathon in Äthiopien, Weltumradler, Tour de France, Besteigung des Kilimandscharos und die Schach-WM zwischen Bobby Fischer und Boris Spasski.
    Nikolai Prodöhl, geboren 1989, lebt in Hamburg und arbeitet in einer Gärtnerei, einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen. Außerdem arbeitet er als Radio-Moderator beim Bürger-Radio TIDE und moderiert dort die Sendung „Wohnen und Arbeiten - Menschen mit Handicaps“ und er ist als Videojournalist TV und Redakteur in der inklusiven Redaktion „andererseits“ tätig.

  • 19:00 Uhr

    Nachrichten

  • 19:05 Uhr

    Oper

    Aalto-Musiktheater Essen
    Aufzeichnung vom 01.04.2023

    Gordon Kampe
    "Dogville", Oper in 18 Szenen (Uraufführung)
    Libretto nach dem gleichnamigen Film von Lars von Trier

    Tom Edison Jr. - Tobias Greenhalgh, Bariton
    Grace - Lavinia Dames, Sopran
    Thomas Edison Sr. - Bart Driessen, Bass
    Chuck - Heiko Trinsinger, Bariton
    Vera, Chucks Frau - Marie-Helen Joël, Mezzosopran
    Ma Ginger - Almuth Herbst, Mezzosopran
    Bill Henseon - Etienne Walch, Countertenor
    Liz Henson - Maartje Rammeloo, Sopra
    Martha - Alice Lackner, Mezzosopran
    Jack McKay - Andrei Nicoara, Bass
    Olivia - Christina Clark, Sopran
    Ben - Rainer Maria Röhr, Tenor
    Big Man - Karel Martin Ludvik, Bassbariton
    Policeman - Albrecht Kludszuweit, Tenor

    Essener Philharmoniker
    Leitung: Tomáš Netopil 

    Dogville. Ein kleiner, abgeschiedener Ort irgendwo in den Rocky Mountains, ein in sich geschlossener Kosmos. Nur der Hobbyschriftsteller Tom Edison hat hier so etwas wie Ambitionen. Der Alltag wird durchbrochen, als eines Tages die junge Grace, die vor Gangstern auf der Flucht ist, um Asyl bittet. Widerwillig gewährt man ihr Unterschlupf. Tom erwirkt schließlich, dass Grace sich bewähren darf, indem sie für alle Dorfbewohner niedere Dienste verrichtet. Zum einen will er seinen Mitbürgern damit eine Lektion in Sachen Moral erteilen, zum anderen hat er sich in Grace verliebt und will sie in seiner Nähe behalten. Der Plan scheint zunächst aufzugehen, doch allmählich kippt die Stimmung in Dogville. Grace wird zunehmend erniedrigt und gedemütigt, muss sich in ihrer Not jedoch auf alles einlassen. Schließlich gibt es aber doch noch eine überraschende Lektion in Sachen Moral.

  • Conrad Ansorge
    Konzert für Klavier und Orchester
    Oliver Triendl, Klavier
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Roland Kluttig

    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019 / 2022 im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks Berlin

    Walter Kaufmann
    Sinfonie Nr. 3
    "An Indian Symphony"
    "Six Indian Miniatures for Orchestra"
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: David Robert Coleman

    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023 im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks Berlin

    Walter Kaufmann war Komponist, Dirigent und Lehrer - und er war Jude, der ins Exil gehen musste. Nach langer Zeit wurde sein Werk erst kürzlich wiederentdeckt. In seinen frühen Jahren wirkte Kaufmann in Prag und Berlin, nach seiner Emigration 1934 im damaligen Bombay, in London, Winnipeg und Bloomington. Die drei Orchesterwerke dieser Sendung wurden erstmals aufgenommen und sind nun erstmals im Radio zu hören.

  • 23:00 Uhr

    Nachrichten

  • 23:05 Uhr

    Fazit

    Kultur vom Tage
    Moderation: Sigrid Brinkmann

    Propagandastätte: Das Russische Haus in Berlin
    Gespräch mit Gesine Dornblüth

    Arbeiter- und Einwanderergeschichte: Ewe Benbeneks "Juices" in Mannheim
    Gespräch mit Björn Hayer

    SaarArt - Au rendez-vous des amis
    Von Anke Schaefer

    Grenzland: Spuren jüdischen Lebens in Osteuropa
    Gespräch mit Christian Herrmann

    No one is an island - Bilanz des 24. Poesiefestivals
    Von Cornelius Wüllenkemper