Gordon Kampe: Oper "Dogville"

    Dunkle Welt in zarten Tönen

    Auf einer Bühne steht ein Auto vor großen fensterartigen Bauten, aus denen viel Licht scheint. Darunter erscheint eine Art Keller, der die gespiegelte Form des Autos auf der Bühne hat.
    Gordon Kampes Uraufführung seiner Oper "Dogville" in 18 Szene fand in Essen statt, in der Inzenierung von David Hermann, während Jo Schramm die Bühne dazu entwarf. © Matthias Jung
    Moderation: Stefan Lang · 17.06.2023
    Gordon Kampe brachte seine Oper "Dogville" im Theater Essen zur Uraufführung. Je zarter, je romantischer es klingt, umso gemeiner ist das, was passiert: Grace wird in ihrem Glauben bekräftigt, dass die Menschen gut seien, bevor sie entsetzlich missbraucht wird.
    Dogville. Ein kleiner, abgeschiedener Ort irgendwo in den Rocky Mountains, ein in sich geschlossener Kosmos. Nur der Hobbyschriftsteller Tom Edison hat hier so etwas wie Ambitionen.
    Der Alltag wird durchbrochen, als eines Tages die junge Grace, die vor Gangstern auf der Flucht ist, um Asyl bittet. Widerwillig gewährt man ihr Unterschlupf. Tom erwirkt schließlich, dass Grace sich bewähren darf, indem sie für alle Dorfbewohner niedere Dienste verrichtet.
    Die Bühne zeigt drei Räume, in dem mittleren findet eine Versammlung statt, während rechts eine in weiß gekleidete Frau im dritten Raum wartet.
    Die Dorfgemeinschaft von Dogville berät über das Bleiben von Grace.© Matthias Jung
    Zum einen will er seinen Mitbürgern damit eine Lektion in Sachen Moral erteilen, zum anderen hat er sich in Grace verliebt und will sie in seiner Nähe behalten. Der Plan scheint zunächst aufzugehen, doch allmählich kippt die Stimmung in Dogville.
    Grace wird zunehmend erniedrigt und gedemütigt, muss sich in ihrer Not jedoch auf alles einlassen. Schließlich gibt es aber doch noch eine überraschende Lektion in Sachen Moral.
    Wir präsentieren hier die Essener Uraufführungsinszenierung.
    Aalto-Musiktheater Essen Aufzeichnung vom 01.04.2023

    Gordon Kampe
    "Dogville", Oper in 18 Szenen (Uraufführung)
    Libretto nach dem gleichnamigen Film von Lars von Trier

    Tom Edison Jr. - Tobias Greenhalgh, Bariton
    Grace - Lavinia Dames, Sopran
    Thomas Edison Sr. - Bart Driessen, Bass
    Chuck - Heiko Trinsinger, Bariton
    Vera, Chucks Frau - Marie-Helen Joël, Mezzosopran
    Ma Ginger - Almuth Herbst, Mezzosopran
    Bill Henseon - Etienne Walch, Countertenor
    Liz Henson - Maartje Rammeloo, Sopra
    Martha - Alice Lackner, Mezzosopran
    Jack McKay - Andrei Nicoara, Bass
    Olivia - Christina Clark, Sopran
    Ben - Rainer Maria Röhr, Tenor
    Big Man - Karel Martin Ludvik, Bassbariton
    Policeman - Albrecht Kludszuweit, Tenor

    Essener Philharmoniker
    Leitung: Tomáš Netopil 

    Mehr zum Thema