Programm
Samstag, 22.03.2014
-
00:00 Uhr
Nachrichten
-
00:05 Uhr
Lange Nacht
Anarchist und Kinderfreund
Eine Lange Nacht über Kasperls Metamorphosen
Von Markus Metz und Georg Seeßlen
Regie: Uta Reitz-RosenfeldUrsprünglich war das Kasperltheater ein derbes Jahrmarktsvergnügen für Erwachsene. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wandelte sich der Kasperl von einem fast schon ein wenig dämonischen und durchaus aggressiven zu einem stets weiter vermenschlichten und volkstümlichen Charakter. Zu seiner Vermenschlichung gehört es, dass neben seine Widersacher – den Teufel, das Krokodil, den Räuber, den Zauberer – auch eine eigene Familie trat, die Großmutter und die Gretel, sowie sein Freund, der Seppel. Leider wurde der Kasperl im Lauf seiner Entwicklung nicht nur menschlicher, sondern auch pädagogischer – bis er schließlich als echter Langweiler für die Hamburger Polizeipuppenbühne genauso herhalten musste wie als Verkehrskasper. Inzwischen gelingt es einer neuen Generation von Puppenspielern, dem Kasperl wieder etwas von seiner anarchischen Kraft zurückzugeben, ja sogar den Bogen zurück zum Kasperltheater für Erwachsene zu schlagen: Im Stück „Macbeth für Anfänger“ rebellieren Kasperl und Seppel gegen den Puppenspieler, der ihnen nicht zutraut, Shakespeare zu spielen. Dabei schrecken sie auch nicht vor dem Königsmord zurück: „Es ist soweit. Das war die Glocke, König, die uns lädt zu Himmel oder Hölle. Sprich dein Gebet …“
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
-
03:05 Uhr
Tonart
Musical Time
David Shire
„Closer Than Ever“
Liedtexte: Richard Maltby, Jr.
Leitung: Andrew Gerle
Mit Jenn Colella, Christiane Noll, Sal Viviano und George Dvorsky
Moderation: Birgit KahleWie aktuell ein Thema, ein Gedanke, ein Liedtext sein kann, der vor zwei Jahrzehnten entworfen wurde, verblüfft mitunter die Macher ebenso wie das Publikum. Die York Theatre Company unternahm im Juni 2012 ein hoch gelobtes Revival von David Shires und Richard Maltby Jr.s Musical-Revue „Closer Than Ever“, die entstand aus einer Sammlung von Fragmenten, Melodien, Beobachtungen und Skizzen, die menschliche Universalien betreffen, wie die Liebe, die Freundschaft und das Streben nach Sicherheit und persönlichem Glück. 26 Titel erzählen vignettenhaft aus dem Leben des urbanen Menschen in den 1980er Jahren. Ein Fächer kleiner, anspruchsvoll gearbeiteter Lied-Kunstwerke, die für sich allein stehen könnten, – und eine große Chance für die Interpreten. Die Zuschauer waren eher dankbar als begeistert, denn „Closer Than Ever“ schien genau in ihre Herzen und Köpfe zu blicken...
Wenn ich groß bin, dann... 1996 entstand Shires und Maltbys mehrfach Tony-nominierte Musical-Komödie „Big“, in der ein 12-jähriger Junge einen Wunsch erfüllt bekommt, der neue Realitäten schafft, in die er sich erst einmal hinein finden muss. Er erhält nämlich von jetzt auf gleich den Körper eines erwachsenen Mannes.04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
-
05:05 Uhr
Ortszeit
Themen des Tages
05:30 Uhr Aus den Feuilletons05:45 Uhr KalenderblattVor 40 Jahren: Der Bundestag beschließt, das Volljährigkeitsalter auf 18 Jahre herabzusetzen
05:50 Uhr Presseschau06:00 UhrNachrichten06:15 Uhr LänderreportDie Modewelt in der spröden Prignitz – Modemuseum in Meyenburg
Von Astrid Kuhlmey06:23 Uhr Wort zum TagePfarrerin Christina-Maria Bammel
06:30 Uhr Kulturnachrichten06:50 Uhr InterviewEnergiewende und Ökostromreform auf der Zielgeraden
Robert Habeck (Bündnis90/Die Grünen), Minister in Schleswig-Holstein für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr WochenkommentarUkraine-Krise: Besonnenheit statt Eskalation
Von Thomas Nehls07:30 Uhr Kulturnachrichten07:50 Uhr InterviewDebatte um Mindestlohn
Karl-Josef Laumann, Bundesvorsitzender der CDA (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft)08:00 UhrNachrichten08:10 Uhr Netscout08:20 Uhr ReportageZocken hin und zurück für 7,50 Euro
Mit dem Casino-Blitz nach Garmisch
Autor: Andi HörmannFür nur 7,50 Euro – hin und zurück, inklusive Eintritt – fährt täglich gegen Feierabend vom Hauptbahnhof in München der sogenannte „Casino-Blitz“ nach Garmisch-Partenkirchen. Der Shuttlebus hält direkt vor der Spielbank im historischen Ortskern von Garmisch. Gut fünf Stunden dürfen die Gäste – meist Rentner – dann ihrem Spieltrieb nachgehen. Um 23:00 Uhr geht es dann wieder zurück nach München. Andi Hörmann ist mitgefahren.
08:30 Uhr Kulturnachrichten08:50 Uhr KulturtippGitarrist Milos Karadaglic auf Konzertreise durch Deutschland
Tournee-Tipp von Arkadiusz Luba -
09:00 Uhr
Nachrichten
-
09:05 Uhr
Radiofeuilleton – Im Gespräch
Live mit Hörern
0 08 00.22 54 22 54
gespraech@deutschlandradiokultur.de
Thema: 25 Jahre WWW: Brauchen wir ein „Grundgesetz“ für das Internet?
Constanze Kurz, Informatikerin, Sachbuchautorin und Sprecherin des Chaos Computer Club und Jimmy Schulz, IT-Unternehmer und FDP-Netzpolitiker -
11:00 Uhr
Nachrichten
-
11:05 Uhr
Vorsorgeuntersuchungen – was nutzt, was schadet?
Von Stephanie Kowalewski11:15 Uhr Musik11:30 Uhr Kulturnachrichten11:33 Uhr KritikKindersachbuch: Isabel Müller
Die Grüne Meeresschildkröte, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 201411:40 Uhr Musik11:50 Uhr MahlzeitMahlzeit! Nitrat im Grundwasser – Entwarnung
Von und mit Udo Pollmer, Ernährungsexperte -
12:00 Uhr
Nachrichten
-
12:05 Uhr
Ortszeit
Themen des Tages
-
12:30 Uhr
Schlaglichter
Der Wochenrückblick
Moderation: Axel Rahmlow -
13:00 Uhr
Nachrichten
-
13:05 Uhr
Tacheles
Wachsam, aber blind: 1914 stolpern die europäischen Mächte in einen Krieg – können sie ihn heute in der Ukraine vermeiden?
Der Historiker Christopher Clark stellt sich den Fragen von Michael GrothLange Zeit galt das deutsche Kaiserreich als hauptverantwortlich für den Ersten Weltkrieg. In seinem Buch „Die Schlafwandler“ beschreibt der australische Historiker Christopher Clark die Interessen und Motive der damals Handelnden. Sein Ergebnis: Der Krieg entstand in einer Welt gegenseitigen Misstrauens, einer Welt voller Überheblichkeit und Nationalismus. Dabei war Deutschland ebenso schuldig oder unschuldig wie England, Frankreich, Russland oder Östereich-Ungarn. Gibt es Parallelen zwischen dem Balkan 1914 und der Krim 100 Jahre später? Haben wir aus der Geschichte gelernt? Was passiert, wenn die Regeln der internationalen Politik nicht mehr beachtet werden?
-
13:30 Uhr
Kakadu
Entdeckertag für Kinder
Ein Vogel wollte Hochzeit feiern …
Geschichten aus dem Liebes-, Ehe- und Familienleben der Tiere
Von Regina Voss
Moderation: Ulrike JährlingOhrenbetäubender Gesang, auffällige Färbung des Federkleides, komplizierte Tanzvorführungen: Wer das Herz eines Weibchens erobern will, muss in der Tierwelt mächtig kreativ sein. Wenn das Weibchen dann das passende Männchen – manchmal nur für eine Saison – gewählt hat, beginnt die Familiengründung. Doch in der Tierwelt tragen nicht nur die Weibchen die Kinder aus, auch manche Väter werden schwanger – oder das Ei landet gleich im fremden Nest. Und auch die Aufzucht der Jungen, wenn sie nicht gleich das Nest verlassen müssen, gestaltet jede Tierart anders. Das Liebes- und Familienleben der Tiere erzählt uns Menschen ungewöhnliche und komische Geschichten. Oder kommt uns manches vielleicht doch vertraut vor?
Regina Voss arbeitet als freie Autorin für den Hörfunk. Im Februar 2014 erscheint ihr drittes Kinderbuch, dass sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen aus dem Atelier Flora gestaltet hat. -
14:00 Uhr
Nachrichten
-
14:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
-
15:00 Uhr
Nachrichten
-
15:05 Uhr
Deutschlandrundfahrt
Eine Welt von Samt und Seide
Meyenburg und sein Modemuseum in der Prignitz
Von Astrid KuhlmeyEin Schloss, das man in der spröden Prignitz nicht erwartet – voller Glanz und Glamour, das in Champagnerlaune versetzt: das Modemuseum Schloss Meyenburg. Samt und Seide, feine Perlen und glitzernde Pailletten, opulente Hüte und schmale Kappen, elegante Schirme und erotische Fächer. Und natürlich Kleider – aber nicht nur die der Frau im Fin de siècle oder der Frau der 20er-Jahre. Josefine Edle von Krepl stellt auch Kleider aus, die sie im Müll gefunden hat oder von Frauen geschenkt bekam. Und sie erzählt Geschichten dazu – von Reichtum und Armut, Verschwendung und Sparsamkeit, von Hochzeiten und anderen Festen. Die karge Prignitz verwandelt sich unter diesem Blick der Mode unmerklich in eine Landschaft von Pracht und Prunk.
-
16:00 Uhr
Nachrichten
-
16:05 Uhr
Religionen
Es hat nie ein Palästina gegeben
Ein Interview mit dem Rabbiner David Bollag, der in der jüdischen Siedlung Efrat in den besetzten Gebieten lebt und arbeitet
Von Philipp Gessler
Geben die Taufurkunden Auskunft über die eigene Identität?
Die Großmütter von Kindern, die in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur Oppositionellen entwendet wurden, hoffen auf die Kirche
Von Victoria Eglau
Eine Reise zu sich selbst
Der Buddhist Jörn Materne bietet Pilgerreisen nach Nepal und Indien an – zu den Stätten, wo Buddha gewirkt haben soll
Von Franziska Schiller
Gute, hilfsbereite Freunde
Warum sich der Maler Paul Klee sein Leben lang mit Engeln auseinander gesetzt hat
Von Adolf Stock
Mit Trauer und Tod umgehen lernen
In Berlin hilft die Diakonie jungen Menschen, die sich als Freiwillige im Sozialen Jahr mit Sterben, Tod und Trauer auseinander setzen müssen
Von Klaus Martin Höfer
Moderation: Philipp Gessler -
17:00 Uhr
Nachrichten
-
17:05 Uhr
Ortszeit
Themen des Tages mit Sport
-
17:30 Uhr
Lesung
Aus „Heimkehr“ von Toni Morrison
Gelesen von Doris Wolters und André Benndorff -
18:00 Uhr
Nachrichten
-
18:05 Uhr
Feature
Shoppen in China
Afrikanische Händler in Guangzhou
Von Lorenz Rollhäuser
Realisation: der Autor
Mit: Thomas Arnold, Bernhard Schütz, Claudia Eisinger u.a.
Produktion: NDR/SWR 2013
Länge: 51’25
Die Handelsachsen verschieben sich: Europa war gestern. Heute kaufen afrikanische Händler containerweise in China, sie leben dort in stetig wachsenden Kolonien.Jules ist Kongolese. Seit 20 Jahren lebt er in Guangzhou und fühlt sich längst wie ein schwarzer Chinese. Nice dagegen will nicht in China leben. Sie fliegt nur viermal pro Jahr zum Einkaufen ein. Seit etwa zehn Jahren hat sich in der südchinesischen Industriemetropole eine stetig wachsende Kolonie afrikanischer Händler gebildet. Hinzu kommen Zigtausende Handelsreisende, die hin und her jetten, um containerweise Waren einzukaufen. Denn es gibt hier alles, was in Afrika gebraucht wird: Baumaterialien und Autoersatzteile, Kleidung und Computer. Die Handelsreisenden sind aus dem Kongo, aus Mali oder Nigeria. Die einen werden reich, bei den anderen reicht es gerade zum Überleben. Doch in einem sind sie sich einig: China ist gut für sie und gut für Afrika.
Lorenz Rollhäuser, 1953 in Marburg geboren, lebt in Berlin. Seit 1990 Autor und Produzent von Features und Hörspielen. Zuletzt: „Kreuzberg von oben“ (Deutschlandradio Kultur 2014). -
19:00 Uhr
Nachrichten
-
19:05 Uhr
Oper
Opéra de Lyon
Aufzeichnung vom 01.03.2014
Gioacchino Rossini
„Le Comte Ory“
Opéra comique in zwei Akten
Libretto: Eugène Scribe und Charles-Gaspard Delestre-Poirson
Le Comte Ory – Dmitry Korchak, Tenor
Le Gouverneur – Patrick Bolleire, Bariton
Isolier – Antoinette Dennefeld, Mezzosopran
Raimbaud – Jean-Sébastien Bou, Bariton
La Comtesse Adèle – Désirée Rancatore, Sopran
Ragonde – Doris Lamprecht, Mezzosopran
Choeurs de l’Opéra de Lyon
Orchestre de l’Opéra de Lyon
Leitung: Stefano Montanari
nach dem 1. Akt ca. 20.20 Nachrichten -
21:45 Uhr
Die besondere Aufnahme
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73
Mari Kodama, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Kent Nagano
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013 -
22:30 Uhr
Erotikon
Lesung zur Nacht
Aus „Nabokovs Katze“ von Thomas Lehr
Gelesen von Götz Schubert
(Wdh. v. 08.11.2008) -
23:00 Uhr
Nachrichten
-
23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Belgiens Rolle im 1. Weltkrieg: Luc Perceval schaut in seine Heimat und inszeniert am Thalia Theater Hamburg „Front“ (UA) – eine Polyphonie nach „Im Westen nichts Neues“, „Le Feu“ und Zeitdokumenten
Haus der Kulturen der Welt, B.: Kongress über „fiktion“, Netzprojekt für anspruchsvolle Literatur
„Dieudonné. Zwischen Meinungsfreiheit und Zensur“. Eine Gesprächsrunde in Berlin über die Grenzen der Kunstfreiheit
Von Komödie zu Tragödie: Andreas Kriegenburg inszeniert an der Dresdner Semperoper „Cosi fan tutte“ von Mozart, ML: Omer Meir Wellber
Das Schaurige hinter dem Schönen: Die Krakauer Künstlerin Maria Loboda im Kunstverein Braunschweig
Aus den Feuilletons