Das Festival „Klangwerkstatt Berlin“ hat sein 30jähriges Bestehen gefeiert! Es zeigte dabei, welche Komponisten mit dem Festival gewachsen sind. So kamen auch Werke auf das Programm, die das Festival bei inzwischen bekannten Komponisten einst in Auftrag gab.
Der Sinuston ist ein Grundelement der elektronischen Klangsynthese. Er existiert nicht in der Natur und kommt nur als elektronisches Artefakt vor. Gleichwohl haben viele Komponisten nicht nur in elektronischer Musik mit Sinustönen gearbeitet.
Der amerikanische Komponist Joseph Lake interessiert sich für musikalische Intensitäten, die aus widersprüchlichen Anforderungen resultieren. So entstehen Texturen entrückter Brüchigkeit, die Musiker wie Hörer besonders sensibilisieren.
Das MONDRIAN ENSEMBLE kontrastiert alte mit neuer Musik. Auf diese Weise bringt das in der Schweiz ansässige Klavierquartett thematische, formale oder strukturelle Parallelen innnerhalb der Musikgeschichte zum Vorschein.
Am 25. Oktober 2020 starb Jan Boerman. Sein elektroakustisches Œuvre ist ein mehrdimensionales Gebilde von Querverweisen, in dem Klangobjekte aus weit von einander entfernten Zeiten in Beziehung zu einander treten.
Die Avantgarden des 20. Jahrhunderts haben mit der Infragestellung der Autorschaft auch zum Frontalangriff auf das Urheberrecht geblasen. Mit der digitalen Verfügbarkeit von Text, Bild und Musik gewinnt die Frage nach dem Copyright neue Brisanz.
Seine Musik ist biografisch, aber nie anekdotisch. Gösta Neuwirths Stücke gleichen Hörbildern unterschiedlichster Ausformungen, die der brilliante Analytiker mal erinnernd, mal surealistisch oder einer strukturellen Logik folgend anlegt.
Gaida ist litauisch und bedeutet „Note“ oder „Melodie“. Seit 30 Jahren gibt es in der Litauischen Hauptstadt Vilnius das Festival für aktuelle Musik – eine 10 bis 14-tägige Veranstaltungsreihe im Spätherbst mit vorwiegend komponierter Neuer Musik.
Sie zu hören reicht eigentlich nicht, man muss sie erleben - die Italienische Sängerin Anna Clementi verkörpert Neue Musik. Im Laufe der Jahre sind viele Stücke für sie entstanden, zeitgenössische Komponisten haben sie ihr "auf den Leib geschneidert".
Noch vor einem halben Jahrhundert galten sie als die Instrumente der Zukunft, als Boten einer neuen Klangwelt. Heute dagegen lösen sie eher Nostalgie und Rührung aus: die alten (meist analogen) Synthesizer.
Annesley Black gehört zu den besonderen Begabungen innerhalb der Neuen-Musik-Szene. Sie registriert seismographisch, wo die Unstimmigkeiten unserer Gegenwart liegen und versucht für diese Erfahrungen musikalische Entsprechungen zu finden.
Peter Cusacks Aufnahmen sind oft mehr als bloße Field Recordings. Der englische Klangkünstler spürt den menschlichen Eingriffen in bestehende ökologische und gesellschaftliche Systeme nach und kommt dabei auch in unwirtliche Gegenden.
Bereits in seiner Freiburger Ausbildung hat Günter Steinke wesentliche Erfahrungen im Elektronischen Studio sammeln können. Die Möglichkeit live-elektronischer Umformung von Instrumentalklängen hat auch sein strukturelles Denken geprägt.
Er konnte mit Worten Bomben zünden. Pierre Boulez hat den Weg der Nachkriegsmusik mitbestimmt und eine Musik hinterlassen, die ihre Stärke oft aus Zartheit gewinnt. Vor fünf Jahren ist er gestorben. Ein Rückblick aus kurzer Distanz.
2020 erhielt die in Deutschland lebende koreanische Komponistin Younghi Pagh-Paan den Großen Kunstpreis Berlin. Ihrem Komponieren liegen Begegnungen zwischen traditionellen koreanischen Imaginationen und westeuropäischer Musikkultur zugrunde.
Drei Komponisten und sechs Musiker bilden den Kern des Kollektivs 3:6Koeln. Für seine Konzertreihe "#" sucht das Ensemble spezielle Aufführungsorte. Die Musiker reagieren auf sie mit räumlich choreografierten Stücken.
Der Chor der Slowenischen Philharmonie bringt zwei Klangwelten zusammen: die Klangbilder Morton Feldmans mit ihren minimalistisch sich verändernden Klangflächen und Musik von Claudio Monteverdi, des größten Erneuerers seiner Zeit.
Seit 15 Jahren wendet sich die oft als elitär abgestempelte zeitgenössische komponierte Musik verstärkt gesellschaftspolitischen Fragen zu. Ein wichtiger Faktor dabei sind die veränderten medialen Bedingungen im Zeitalter der Digitalisierung.
Morton Feldman verstand unter Kommunikation, dass Menschen sich n i c h t verstehen. "Denn dann", so Feldman, "entsteht aus einem selbst ein bestimmter Grad von Bewusstheit, aus dem heraus eine Anstrengung unternommen wird.“
Musikalische Notation wird oft als Gegenpol zur Improvisation betrachtet. Doch der englische Komponist Alistair Zaldua stellt die Arbeit von Improvisatoren vor, die beides kreativ miteinander verbinden.
Wojtek Blecharz interessiert sich nicht so sehr für die spezifisch musikalischen Aspekte seiner Stücke, sondern mehr für das Aufzeigen kommunikativer Konstellationen - durch Arrangieren und Erweitern von Präsentationsformen.
"Es funktioniert und klingt wie Klassik: genauso steif — und dann auch noch falsch!" Martin Schüttler wendet sich gegen eine Musikpraxis, die Rituale über Inhalte stellt und ihre Bedingungen weiter verfestigt, anstatt sie grundlegend in Frage zu stellen.
Die chinesische Composer-Performerin Yiran Zhao vergrößert und verstärkt akustische Nuancen, subtile Bewegungsstrukturen sowie kleine physische Gesten mit medialen Mitteln, um sie auf diese Weise überhaupt erst wahrnehmbar zu machen.
Die Wiederentdeckung der vorbarocken Musik hat ab den 1960er Jahren zunehmend auch moderne Komponisten inspiriert. Sie bearbeiteten alte Werke oder setzten sich assoziativ mit ihnen auseinander.
Uwe Rasch thematisiert Kommunikation als Problem. Es geht um das Erleben von Sprachlosigkeit und den Versuch ihrer Überwindung. Dabei spielt Körperlichkeit die zentrale Rolle für seine oft multimedialen Arbeiten.