Goethe-Institut erwartet "Richtungsweisung" für die zukünftige Arbeit

Der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Hans-Georg Knopp, erwartet von der morgigen Sitzung des Kulturausschusses des Bundestages eine "Richtungsweisung" für die zukünftige Arbeit des Goethe-Instituts. Es müsse endlich eine Entscheidung über eine Umstrukturierung der Institute oder über einen größeren Etat getroffen werden, sagte Knopp im Deutschlandradio Kultur.
Mit den vorhandenen Mitteln sei das Netz der Goethe-Institute nicht mehr zu halten, betonte Knopp, "es sei denn, wir würden auf die Wirksamkeit und Sichtbarkeit der Institute verzichten". Die langfristige Arbeit der Goethe-Institute sei heute mehr denn je notwendig, erklärte er am Vortag der Sitzung, zu der auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier geladen ist.

Die Frage, ob das Goethe-Institut seinen politischen Rückhalt verloren habe, verneinte Knopp. Die Bestimmungen des Koalitionsvertrages und die Äußerungen von Bundesaußenminister Steinmeier zeigten einen "sehr großen Rückhalt" für die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik des Goethe-Instituts.

Knopp verteidigte das geplante stärkere Engagement des Goethe-Instituts in China: "Zum ersten Mal tritt uns hier eine sehr selbstbewusste Kultur entgegen, die auch die ökonomische Macht hat. Ich glaube, da gibt es eine Riesenaufgabe in China."

Vor dem Hintergrund der Diskussion um die geplanten Umstrukturierungen verwies Knopp darauf, dass 43 Prozent der Mittel des Goethe-Instituts in Europa ausgegeben würden und zum Beispiel nur 1,5 Prozent in Indien. Dieses Verhältnis belege, dass überhaupt nicht geplant sei, sich gänzlich aus den europäischen Kulturinstituten zurückzuziehen. "Es handelt sich darum, dass man statt 1,5 Prozent in Indien vielleicht 2,5 Prozent ausgibt", sagte er.
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