Programm
Samstag, 11.11.2017
-
00:00 Uhr
Nachrichten
-
00:05 Uhr
Lange Nacht
Ewig hoffend - ewig liebend
Eine Lange Nacht über den Musiktheaterregisseur Götz Friedrich
Von Barbara Giese
Regie: Clarisse CossaisDer 1930 in Naumburg an der Saale geborene Götz Friedrich war einer der leidenschaftlichsten Musiktheaterregisseure. Er liebte die Jazzmusik und wurde Opernregisseur. Als Bürgerlicher in der DDR durfte er nicht Jura wie sein Vater studieren, sondern Theaterwissenschaften. Er wollte bei Bertolt Brecht im Schauspiel hospitieren, kam aber zu dem Erneuerer des Musiktheaters, Walter Felsenstein an die Komische Oper in Ostberlin. Mit seinen eigenständigen Denkansätzen in der Oper war er so erfolgreich, dass Wolfgang Wagner den DDR-Regisseur 1972 für die Inszenierung des ‚Tannhäuser‘ nach Bayreuth einlud. Bei der Premiere kam es zu einem Eklat. Das vermeintlich sozialistisch geprägte Regiekonzept wurde ausgebuht, von anderen Zuschauern bejubelt. Im November des gleichen Jahres nutzte Götz Friedrich ein Gastspiel in Schweden, um dem Übervater Felsenstein und der DDR zu entfliehen und arbeitete fortan in Hamburg und im westlichen Ausland. Als Republikflüchtling durfte er nicht einmal die Transitstrecke benutzen. 1981 wurde er Generalintendant und Chefregisseur der Deutschen Oper Berlin. Der Fall der Mauer brachte ihm neben der Freude über die Wiedervereinigung aufreibende Diskussionen über die Finanzierung und Organisation der drei Opernhäuser der Stadt. Im letzten Jahr seiner Opernintendanz 2000 inszenierte er die Menotti-Oper ,Amahl und die nächtlichen Besucher’. Wenige Tage nach der Premiere starb er. Fantasie, Understatement, Hartnäckigkeit und Witz auf der Suche nach der Wahrheit waren bis zu seinem Tod kennzeichnend für ihn.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
-
03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
-
05:05 Uhr
Aus den Archiven
Im Gespräch - Werner Lang, Vater des Trabbis
DeutschlandRadio Berlin 1997
und
Wie der Trabant entsteht
Eine Reportage aus Zwickau
Rundfunk der DDR 1962
Vorgestellt von Michael Groth
Am 7. November 1957 begann die DDR in Zwickau mit der Produktion des Trabant, besser bekannt unter seinem Spitznamen 'Trabbi'.Werner Lang war ab 1949 für den Automobilhersteller Horch tätig. 1958 wurde er Chefkonstrukteur des VEB Sachsenring in Zwickau. Bis zur Einstellung der Produktion blieb Lang, den man den Vater des Trabbi nannte, der Autoherstellung und -konstruktion verbunden.
-
06:00 Uhr
Nachrichten
-
06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TagePfarrerin Johanna Friese
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Kommentar der Woche07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewFünf Korrespondentenjahre in Moskau. Alltag und Paranoia in Russland
Gespräch mit Dr. Gesine Dornblüth08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Briefe an Vera" von Vladimir Nabokov
Rezensiert von Olga Hochweis -
09:00 Uhr
Nachrichten
-
09:05 Uhr
Im Gespräch
Ausgesummt - Was tun gegen das Insektensterben?
Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein, Professorin für Naturschutz und Landschaftsökologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Josef Tumbrinck, NRW-Landesvorsitzender des Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Moderation: Matthias Hanselmann
Tel: 0800 2254 2254
E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de
sowie auf Facebook und TwitterEine Untersuchung sorgt für Aufregung: In den letzten knapp 30 Jahren ist die Zahl der Insekten in Teilen Deutschlands um mehr als drei Viertel gesunken. Dies belegt erstmals eine Langzeitstudie des Entomologischen Vereins Krefeld. Gesammelt wurden die Daten an mehr als 60 Standorten in Naturschutzgebieten hauptsächlich in NRW. Da aber auch in anderen Bundesländern gezählt wurde, ist von einem starken Schwund deutschlandweit auszugehen. Umweltschützer machen insbesondere die industrielle Landwirtschaft für den Rückgang verantwortlich; die Bauernverbände sehen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt und weisen die Vorwürfe zurück.
Wie bedrohlich ist die Lage der Insekten?
Welche Folgen hat der Rückgang für die Natur und uns Menschen?
Was können wir gegen das Insektensterben tun?10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
-
11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Florian Felix Weyh
Michael Chabon, Ayelet Waldman (Hrsg.): "Oliven und Asche"
Schriftstellerinnen und Schriftsteller berichten über die israelische Besatzung in Palästina
Gespräch mit Eva Menasse
Natan Sznaider: „Gesellschaften in Israel“
Rezensiert von Rafael Seligmann
Dmitrij Belkin (Hrsg.): "Neues Judentum - altes Erinnern?"
Rezensiert von Shelly Kupferberg
Gregor Maria Hoff: "Religionsgespenster"
Versuch über den religiösen Schock
Gespräch mit dem Autor -
12:00 Uhr
Nachrichten
-
12:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Oliver Thoma -
12:30 Uhr
Schlaglichter
Der Wochenrückblick
Moderation: Jenny Genzmer -
13:00 Uhr
Nachrichten
-
13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Martin Böttcher und Vera Linss
Datenspuren ins Paradies
Die Bedeutung digitaler Werkzeuge im Journalismus
Gespräch mit Vanessa Wormer
Audible, SZ, Spiegel
Wie differenziert sich die Podcastlandschaft aus?
Von Sandro Schröder
Experimente fürs Ohr: Das RadioLAB
Von Christian Conradi
Medien und Meinungen
Von Teresa Sickert -
14:00 Uhr
Nachrichten
-
14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Susanne Burkhardt -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
Frivol - Der "Fikkefuchs" kommt
Gespräch mit Regisseur Jan Henrik Stahlberg
Vorgespult: "Human Flow", "Teheran Tabu" und "The Big Sick"
Vorgestellt von Christian Berndt
Blutiger Beziehungshorror in "Animals - Stadt Land Tier"
Gespräch mit dem Regisseur Greg Zglinski
Der Eremit: Terrence Malicks Arbeitseifer
Gespräch mit Anke Leweke
Việt Nam in Osteuropa beim IFF Cottbus
Von Wolfgang Martin Hamdorf
Netflix auf Oscar-Kurs mit "Mudbound"
Von Anna Wollner
Top Five: Schlammiges Terrain
Von Hartwig Tegeler15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
-
16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Blumenkinder - Das Erbe der Hippies
Moderation: Katja Bigalke
Warum die utopische Architektur der 60er und 70er heute relevanter ist denn je
Gespräch mit dem Journalisten Dr. Niklas Maak
Die Schamanin von nebenan
Von Matthias Finger
Wo alles begann: Ein Ausflug nach Haight-Ashbury
Von Wolfgang Stuflesser
Serie: Wer hat Lukas gebissen? - Folge 7: Freddie
Von Sebastian Hocke -
17:00 Uhr
Nachrichten
-
17:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages mit Sport
Moderation: Oliver Thoma -
17:30 Uhr
Tacheles
Autos sind den Menschen lieber als Kinder
Herman Knoflacher, Verkehrswissenschaftler, stellt sich den Fragen von Susanne FührerIn Deutschland leben rund 11 Millionen Kinder unter 14 Jahren, angemeldete Kraftfahrzeuge gibt es fast sechs Mal so viele: nämlich 62,6 Millionen. Das Auto ist nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel in Deutschland. Umweltbewusstsein und Bonner Klimakonferenz hin oder her. Woran liegt das?
Der Verkehrswissenschaftler Hermann Knoflacher macht dafür nicht nur gesetzliche Regelungen verantwortlich, die das Auto vor allen anderen privilegieren, sondern auch evolutionäre Gründe: im Auto ist der Mensch wieder Vierbeiner, außerdem stark und schnell. Das Auto sitzt also quasi im Gehirn. Der Mensch mutiert zum Autofahrer. „Wären die Eltern Menschen, dann würden sie die Umwelt nicht autogerecht machen, aber sie sind Autofahrer. Das Auto ist dem Menschen immer näher als jeder zweite andere Mensch.“ -
18:00 Uhr
Nachrichten
-
18:05 Uhr
Feature
Drei Löcher im Pappkafka
Oder: Fünf Korrespondentenjahre in Moskau
Von Thomas Franke und Gesine Dornblüth
Regie: Thomas Franke
Mit: Roman Kanonik, Irina Platon und beiden Autoren
Ton: Martin Eichberg
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017
Länge: 54'30
(Ursendung)Nach Moskau zieht man nicht, da ist man froh, wenn man heil weg kommt, sagten unsere Mütter. Dann fällt eine Horde Möbelpacker über unseren Haushalt her, und fünf Jahre Leben und Arbeiten in Moskau beginnen. Moskau ist eine Stadt zum Erleben, nicht zum Leben. Es wird stressig, das ist klar. Dann besetzt Russland auch noch die Krim. Wir haben einen Pappkafka. Eines Tages hat die Figur drei Löcher im Kopf. Message understood. Wir werden beobachtet - oder auch nicht. Wer weiß das schon.
"Die Tatsache, dass Sie paranoid werden, heißt ja nicht, dass niemand Sie beobachtet."
"Sie sind Journalistin? Also Spionin!"
Gesine Dornblüth, geboren 1969, Slawistik-Studium und Promotion in Hamburg. Thomas Franke, geboren 1967, Politologie-Studium in Hamburg. Beide sind Journalisten seit 1989. Gemeinsam gründeten sie das Büro "Texte und Töne" in Berlin, das vor allem aus Südosteuropa und der ehemaligen Sowjetunion berichtet. 2012 bis 2017 lebten sie in Moskau, Dornblüth als Deutschlandradio-Korrespondentin. Ihr gemeinsames Stück "Bruderküsse in Demjansk" (DLF 2001) wurde mit dem Prix Europa in der Kategorie "Current Affairs" ausgezeichnet. 2017 erschien das Buch von Thomas Franke: "Russian Angst, Einblicke in die postsowjetische Seele". -
19:00 Uhr
Nachrichten
-
19:05 Uhr
Konzert
Bolschoj Theater Moskau
Aufzeichnung vom 15.06.2017
Nikolaj Rimskij-Korsakow
"Schneeflöckchen", Oper in einem Prolog und vier Akten
Libretto: der Komponist nach dem gleichnamigen Märchen von Alexander Ostrowski
Olga Seliverstova, Sopran - Schneeflöckchen
Alexandra Kadurina, Alt - Lel, ein Hirte
Anna Nechaeva, Sopran - Kupawa, ein junges Mädchen
Elchin Azizov, Bariton - Misgir, ein Kaufmann
Bogdan Volkov, Tenor - Zar Berendej
Agunda Kulaeva, Mezzosopran - Frühlingsfee
Gleb Nikolsky, Bass - König Frost
Roman Muravitsky, Tenor - Bakula, ein Häusler
Marina Lapina, Mezzosopran - Bakulas Gattin
Vladimir Komovich, Bass - Bermata, Bojar und Vertrauer des Zaren
Marat Gali, Tenor - Waldgeist
Vadim Babichuk, Tenor - Erster Bote
Valery Gilmanov, Bass - Zweiter Bote
Nikolai Kazansky, Bass - Maslenitsa, eine Strohpuppe
Eleonora Gvozdkova, Mezzosopran - Diener des Zaren
Chor und Orchester des Bolschoj-Theaters
Leitung: Tugan Sokhiev -
23:00 Uhr
Nachrichten
-
23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
Großes Hörspielfest: Bilanz der ARD-Hörspieltagen in Karlsruhe
Gespräch mit Marie-Dominique Wetzel
Trauma und Tabu. Eine Ausstellung sucht das Böse im Expressionismus
Von Jochen Stöckmann
Wie weiter mit dem "Haus der Österreichischen Geschichte"?
Von Stephan Oszváth
Kulturpresseschau
Von Arno Orzessek