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Mittwoch, 27.03.2024

  • 00:00 Uhr

    Nachrichten

  • 00:05 Uhr

    Chormusik

    Die Jüden aber schrieen
    Zum Antijudaismus in Bachs Passionsmusik
    Von Georg Beck

    Am 7. April 2024 jährt sich die Erstaufführung der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach zum 300. Mal. Wie sämtliche geistlichen Kantaten des Komponisten war auch die oratorische Passion fest im Gottesdienst verankert, war Kirchenmusik, deren Zweck darin bestand, die Glaubenswelt der lutherisch-orthodoxen Theologie zum Ausdruck, ihre Dogmatik zum Klingen zu bringen, die Gottesdienstteilnehmer für ihre Botschaften empfänglich zu machen. Was der Leipziger Thomaskantor an Passionsmusiken, an geistlichen Kantaten komponiert hat, bewegte sich in einem System, das als Substitutionstheologie zu beschreiben ist. In deren Zentrum stand das Dogma vom neuen Bund, der den alten Bund Gottes mit dem Volk Israels abgelöst habe, sodass es für eine nachbiblische Existenz der jüdischen Religion keine Rechtfertigung gäbe. Ein Antijudaismus, den die lutherische Orthodoxie systematisch ausgebaut, propagiert hat - in Wort, in Kirchenkunst, in Musik. Namentlich in den Passionsmusiken häufen sich die diskreditierenden Verweise auf „die Juden”. Ein verstörender Befund, den die Bachforschung weitgehend ausgeklammert hat und ausklammert. Bis heute sind es Einzelstimmen, die sich zu Wort melden. Mit der Folge, dass die Bach musizierende, Bach liebende Community mit einem Störsignal alleingelassen wird. Verstärkt wird der Leidensdruck durch die antisemitischen An- und Übergriffe der Gegenwart. Wie also sprechen über ein Thema, das einen sprachlos zu machen droht? Wie umgehen mit dem neuen alten Unbehagen beim Wieder-Anhören der Johannes-Passion im Jahr ihres großen Jubiläums?

  • 01:00 Uhr

    Nachrichten

  • 01:05 Uhr

    Tonart

    Vokal
    Moderation: Dirk Schneider

    02:00 Uhr
    Nachrichten
    03:00 Uhr
    Nachrichten
    04:00 Uhr
    Nachrichten
  • 05:00 Uhr

    Nachrichten

  • 09:00 Uhr

    Nachrichten

  • Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer im Gespräch mit Tim Wiese
    Forever young?

    Schon als Kind wußte Jasna Fritzi Bauer: Ich will Schauspielerin werden. Es klappte: Burgtheater Wien, Volksbühne Berlin, preisgekrönte Filmrollen. Meist wurde sie für jugendliche Rollen eingesetzt. Jetzt spielt die 35jährige im Bremer „Tatort“ als Ermittlerin endlich eine Gleichaltrige.

  • 10:00 Uhr

    Nachrichten

  • 10:05 Uhr

    Lesart

    Das Literaturmagazin
    Moderation: Frank Meyer

    "Nochmal von vorne": Jüdischer Familienroman zwischen München und Tel Aviv
    Gespräch mit Dana von Suffrin

    Straßenkritik von der Messe:
    "Strandgut" von David Wiesner

    Buchkritik:
    "Sieben Sekunden Luft" von Luca Mael Milsch
    Rezensiert von Dr. Maha El Hissy

    Mops des Monats März 2024
    Von Hans von Trotha

    Buchhandlung Schmetz am Dom in Aachen empfiehlt...
    Gespräch mit Dr. Walter Vennen

  • 11:00 Uhr

    Nachrichten

  • 11:05 Uhr

    Tonart

    Das Musikmagazin am Vormittag
    Moderation: Marie König

    Der berühmteste Zebrastreifen der Welt: Buch zu den Abbey Road Studios
    Von Fabian Elsäßer

    Album der Woche: Waxahatchee

    Vor 100 Jahren: Die amerikanische Jazz-Sängerin Sarah Vaughan geboren
    Von Monika Dittrich

    Das muss man gehört haben ... oder auch nicht: Klassik
    Von Rainer Pöllmann

    Elternschaft hinter den Decks - "Mother" von Logic1000
    Von Christoph Möller

  • 12:00 Uhr

    Nachrichten

  • 13:00 Uhr

    Nachrichten

  • Moderation: André Hatting

    Visionär von nebenan - Ein Polizist kämpft für Bildungsgerechtigkeit
    Von Leon Fried

    Verkehrswende - Wie Radverkehr in Baden-Württemberg sicherer werden soll
    Von Thomas Wagner

    Weltkriegsmunition - Warum die Lübecker Bucht zuerst geräumt wird
    Von Jörn Schaar

    Ukrainische Geflüchtete - Wie Berlin neue Pflegekräfte gewinnt
    Von Luise Sammann

    Fachkräftemangel - Azubis leiten Station im Seniorenheim Dortmund
    Von Sonja Gerhardt

  • 14:00 Uhr

    Nachrichten

  • 14:05 Uhr

    Kompressor

    Das Popkulturmagazin
    Moderation: Gesa Ufer

    "Shrimp Jesus" - Wenn KI Clickbait generiert
    Gespräch mit Roland Meyer

    Das Lesen der Anderen:
    Missy Magazine und Ableismus
    Gespräch mit Amina Aziz

    Oral History - Sexarbeitende erzählen ihre Geschichte
    Gespräch mit Isaak Ron

  • 15:00 Uhr

    Nachrichten

  • 15:05 Uhr

    Tonart

    Das Musikmagazin am Nachmittag
    Moderation: Oliver Schwesig

    Boykott, Strike Germany und Innenschau: Julia Holters "Something In The Room..."
    Von Juliane Reil

    Aufhören, wenn es am schönsten ist: Sum 41 “Heaven :x: Hell”
    Gespräch mit Laura Aha

    Vor 100 Jahren: Die amerikanische Jazz-Sängerin Sarah Vaughan geboren
    Von Monika Dittrich

    Newcomerin der Woche: gglum
    Gespräch mit Ella Smoker

    16:00 Uhr
    Nachrichten
  • 17:00 Uhr

    Nachrichten

  • 17:05 Uhr

    Studio 9

    Kultur und Politik am Abend
    Moderation: Axel Rahmlow

  • 18:30 Uhr

    Weltzeit

    Moderation: Andre Zantow

    Islands Wildlachs
    Die Gefahr aus norwegischen Aquafarmen
    Von Michael Marek und Jörn Breiholz

    Das norwegische Unternehmen Mowi ist der größte Zuchtlachs-Konzern der Welt. In vielen Ländern haben die Norweger ihre Aquafarmen vor den Küsten aufgebaut. Inzwischen ist es ein Milliardengeschäft, weil der Hunger nach Lachs steigt und die natürlichen Vorkommen in den Weltmeeren längst nicht mehr ausreichen. Auch auf Island ist der Wildlachs rar geworden. Seine Existenz wird nun auch durch den Zuchtlachs gefährdet, weil tausende Exemplare im vergangenen Jahr aus einer Aquafarm entkamen und sich nun womöglich mit dem Wildlachs paaren.

  • 19:00 Uhr

    Nachrichten

  • 19:05 Uhr

    Zeitfragen

    Kultur und Geschichte - Magazin
    Moderation: Lydia Heller

    Arabischsprachige AutorInnen in Berlin nach dem 7. Oktober
    Von Lara Sielmann

    Front und Familie: Frauen im Ukrainekrieg
    Von Sabine Zollner

  • Frauen für den Führer
    Der Bund Königin Luise
    Von Stefanie Oswalt

    Dass rechtsextreme Parteien und Interessengruppen Netzwerke schmieden und mit ihren reaktionären politischen Fantasien versuchen, in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen, ist kein neues Phänomen. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg organisierten sich in der neu gegründeten Republik Parteien, Vereine und Verbände, um die verhasste Weimarer Demokratie schnellstmöglich zu beerdigen. Die Rolle, die Frauen dabei spielten, ist bis heute wenig beleuchtet, dabei spielten sie als Propagandistinnen nationalsozialistischer Ideologie und als Vorbereiterinnen für den Krieg eine wichtige Rolle: Allen voran der rechtskonservative, völkische und antisemitische Bund Königin Luise, der in seinen Blütezeiten an die 200.000 Mitglieder zählte und Hitler frenetisch zujubelte.

  • 20:00 Uhr

    Nachrichten

  • 22:00 Uhr

    Nachrichten

  • 22:03 Uhr

    Hörspiel

    Oslower Straße
    Die erste Berliner Organismendemokratie
    Von David Lindemann
    Komposition, Ton, Regie: David Lindemann
    Mit: Anna Brooks-Beckman, Marianne Ramsay-Sonneck, Georg Reinhardt, Aurelie Richards, Lennard Hertz, Toni Jessen, Angela Krüger, Mathias Lenz, David Lindemann, Paz Ponce, Robert Rädel, Liliana Ramsay, Tuire Tuomisto, Moritz, Caspar und Jutta Wangemann und Parlamentarier*innen der Volksherrschaft im Garten, Berlin
    Produktion: Autorenproduktion 2020
    Länge: 55'50

    Ein neuartiges Politikexperiment auf einem verwilderten Flurstück in Berlin-Wedding: gleiche Rechte für alle Spezies! Doch dann ruft ein seltenes Virus die Sicherheitskräfte auf den Plan.

    Ein verwildertes Flurstück in Wedding wird zum Schauplatz eines neuartigen Politikexperiments: Hier gründet eine Künstlerinnen- und Künstlergruppe die erste Berliner Organismendemokratie. Allen Bewohnern, gleich welcher Spezies, werden die gleichen Rechte zuerkannt. Für die Sicherheit garantiert ein privater Dienstleister, der mit englischsprachigen Kräften arbeitet. Sergeant Brooks und Lieutenant Richards können der Idee zunächst schwer folgen, nehmen ihre Aufgabe „to serve and protect“ aber sehr ernst. Als das Gerücht die Runde macht, die Volksherrschaft habe einem in Deutschland ausgestorbenen Virus Asyl gewährt, legen sie eine verhängnisvolle Nachtschicht ein.

    Das Hörspiel entstand aus dem Projekt „Jenseits der Natur“ mit der Performancegruppe Club Real und wurde durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa (2019/2020) gefördert.

    David Lindemann, geboren 1977 in Herford, studierte Soziologie und Philosophie. Autorenpreis des Berliner Theatertreffens 2003 für „Koala Lumpur“. Einladungen u.a. zum Heidelberger Stückemarkt (2007 und 2014), zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin (2011) sowie zum Theaterfestival „Augenblick Mal“ in Berlin (2017). Seine Stücke wurden unter anderem an der Volksbühne Berlin, am Maxim Gorki Theater Berlin und am Burgtheater Wien uraufgeführt. Stückentwicklungen in Zusammenarbeit mit den Schauspielern sind wesentlicher Teil seiner Arbeit, etwa bei: „Über Grenzen“ am Schauspiel Leipzig (2018). Hörspiele u.a.: „Ulzanas Rache“ (Deutschlandradio Kultur 2005) „Butchers Block“ (Deutschlandradio Kultur 2013, Hörspiel des Monats Februar 2014), „Freak Volk“ (Deutschlandfunk Kultur 2019), „Rosie Future“ (Dlf Kultur 2023).

  • 23:00 Uhr

    Nachrichten

  • 23:05 Uhr

    Fazit

    Kultur vom Tage
    Moderation: Gabi Wuttke

    Richard Serra: Der Poet des Stahls
    Von Antje Passenheim

    Fritzi Wartenberg inszeniert Ingeborg Bachmanns "Malina" im Berliner Ensemble
    Gespräch mit Peter Claus

    Vorwurf Vetternwirtschaft: Diskussion um das Kasseler Staatstheater
    Von Ludger Fittkau

    Filme der Woche:
    One Life / Club Zero
    Gespräch mit Jörg Taszman

    Russland im Fokus: Wie sich das Theater in Finnland und Estland positioniert
    Von Eberhard Spreng