Urlaubsbücher

Lese-Empfehlungen aus dem Funkhaus

Besucher des Hay Festivals
Urlaubszeit = Lesezeit © Hay Festival / Sam Hardwick
11.07.2016
Was lesen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Deutschlandradio Kultur, wenn Sie nicht gerade alles für ein gutes Programm tun? Zehn Empfehlungen für die Urlaubslektüre.

Dirk Fuhrig empfiehlt: "Straße der Diebe" von Mathias Énard

Dirk Fuhrig
Dirk Fuhrig© Deutschlandradio - Julia Riedhammer
Dirk Fuhrig aus der Redaktion "Lesart" empfiehlt Mathias Énard "Straße der Diebe". Es ist die Geschichte eines jungen Mannes aus Tanger, der in die islamistische Terrorszene abrutscht und sich am Ende doch aus ihr befreien kann. "Der Autor schildert das Innenleben dieses Marokkaners extrem gut. Man kann sich die Entwicklung sehr gut vorstellen. Deshalb ist das ein tolles Buch, das man jetzt unbedingt lesen sollte."
Mathias Énard "Straße der Diebe" Hanser Verlag 2013, 352 Seiten, 19,90 Euro, Übersetzung: Holger Fock

Andreas Buron empfiehlt: "Ignaz oder Die Verschwörung der Idioten" von John K. Toole

Andreas Buron
Andreas Buron © Deutschlandradio - Julia Riedhammer
Andreas Buron aus der Online-Redaktion hat ein Herz für skurrile Romanfiguren wie Ignaz aus "Die Verschwörung der Idioten": Ignaz, der übergewichtige Dreißigjährige, lebt noch immer bei seiner Mutter und lässt sich von ihr durchfüttern. Als sie stirbt, ist er auf sich selbst gestellt und scheitert an den Problemen des Alltags. Anfangs wollte kein Verlag dieses Buch veröffentlichen. "Der Autor hat deshalb Suizid begangen und elf Jahre nach seinem Tod ist das Werk erstmals erschienen", erzählt Andreas Buron. Posthum bekam Toole sogar den Pulitzer-Preis für diesen Roman.
John Kennedy Toole, "Die Verschwörung der Idioten", dtv 2013, 464 Seiten 9,95 Euro, Neuübersetzung: Alex Capus

Philipp Gessler empfiehlt: "Waterloo" von Bernard Cornwell

Philipp Gessler
Philipp Gessler© Deutschlandradio - Julia Riedhammer
Philipp Gessler, Redakteur in der Abteilung Hintergrund und Politik hat "Waterloo" von Bernard Cornwell gelesen. "Das Interessante an dem Buch ist, dass es gelingt, diese Schlacht (…) aus ganz verschiedenen Perspektiven zu schildern" sagt er. Aus Tagebucheinträgen, Bildern, Briefen und Depeschen hat Cornwell Zeitzeugenberichte zusammengetragen, die er zu einem vielschichtigen Bild dieser knapp zweitägigen Schlacht zusammenfügt. "Packend!" findet Philipp Gessler.
Bernard Cornwell, "Waterloo - Eine Schlacht verändert Europa", Wunderlich Verlag 2015, 480 Seiten, 24,95 Euro, Übersetzung: Karolina Fell und Leonard Thamm

Kim Kindermann empfiehlt: "Wieder beste Freunde" von Katja Reider

Kim Kindermann moderiert eine Deutschlandradio-Veranstaltung auf der Buchmesse Frankfurt.
Kim Kindermann auf der Buchmesse Frankfurt© Deutschlandradio - Bettina Fürst-Fastré
Kim Kindermann arbeitet als Kinder- und Sachbuchredakteurin beim Deutschlandradio Kultur. Sie findet, dass Kinder in den Sommerferien unbedingt "Wieder beste Freunde" von Katja Reider dabei haben sollten. "Das ist eine großartige Geschichte", sagt sie. Es geht um zwei Freunde, die sich so streiten, dass sie nie wieder etwas miteinander zu tun haben wollen. "Besonders gut gefallen hat mir, dass (…) die beiden sich dann zum Schluss wieder ohne große Worte in die Arme fallen können".
Katja Reider, "Wieder beste Freunde", Coppenrath 2016, 32 Seiten, 12,99 Euro mit Illustrationen von Henrike Wilson

Kolja Mensing empfiehlt: "Die letzten Tage des Condor" von James Grady

Kolja Mensing
Kolja Mensing© Deutschlandradio - Julia Riedhammer
Kolja Mensing aus der Literaturredaktion hat sich für seine Buchempfehlung von einem seiner Lieblingsfilme inspirieren lassen: "Die drei Tage des Condor" von Sydney Pollack. James Grady, der die Romanvorlage zu diesem Film geschrieben hat, kommt jetzt, gut vierzig Jahre später mit einer Fortsetzung dieses Thrillers heraus: "Die letzten Tage des Condor". Der Held ist entsprechend gealtert und kämpft allein gegen die CIA. "Das liest sich so ein bisschen wie ein Don DeLillo Roman, bloß dass er richtig spannend ist."
James Grady, "Die letzten Tage des Condor", Suhrkamp 2016, 367 Seiten, 14,99 Euro, Übersetzung: Zoë Beck

Hartwig Vens empfiehlt: "Der goldene Handschuh" von Heinz Strunk

Hartwig Vens
Hartwig Vens © Deutschlandradio - Julia Riedhammer
Hartwig Vens arbeitet für den "Kompressor". Heinz Strunk lässt bei ihm romantische Erinnerungen an den Anfang der Beziehung mit seiner Frau aufkommen. Sie haben sich damals gegenseitig seinen Erfolgsroman "Fleisch ist mein Gemüse" vorgelesen. Jetzt, gut zehn Jahre später, haben Hartwig Vens und seine Frau das mit "Der goldene Handschuh" wiederholt. "Nicht schrecken konnte uns, dass das Milieu, in dem das spielt, vom Allerschrecklichsten ist. Es ist einfach (...) faszinierend."
Heinz Strunk "Der goldene Handschuh" Rowohlt Verlag 2016, 256 Seiten, 19,95 Euro

Catherine Newmark empfiehlt: "Böses Denken" von Bettina Stangneth

Catherine Newmark
Catherine Newmark© Foto: privat
Catherine Newmark ist Redakteurin der Philosophiesendung "Sein und Streit". Sie liest gerade eine philosophische Schrift von Bettina Stangneth. In "Böses Denken" hinterfragt die Autorin die Annahme, "dass das Denken vor dem Bösen bewahrt. Dass, wenn wir nur selber denken, wir nicht böse sind" sagt Newmark. Damit kritisiert sie die Philosophiegeschichte seit der Aufklärung. "Ein wilder philosophischer Essay, der sehr schön geschrieben ist."
Bettina Stangneth, "Böses Denken", Rowohlt 2016, 256 Seiten, 19,95 Euro

Oliver Klein empfiehlt: "Es" von Stephen King

Oliver Klein
Oliver Klein© Deutschlandradio - Julia Riedhammer
Oliver Klein arbeitet in der IT-Abteilung und ist ein Fan des amerikanischen Schriftstellers Stephen King. Der Horror-Roman "Es" gefällt ihm besonders gut. In einer fiktiven amerikanischen Kleinstadt verschwinden auf mysteriöse Weise Kinder oder sie werden ermordet. Es stellt sich heraus, dass ein Monster, das dort in der Kanalisation lebt, sein Unwesen treibt. Viele von Stephen Kings Romanen wurden verfilmt. "Aber die Filme reichen nicht annähernd an die Bücher heran. Darum kann ich nur jedem empfehlen: Lest die Bücher!"
Stephen King, "Es", Heyne 2011, 1533 Seiten, 14,99 Euro, Übersetzung: Joachim Körber

Marion Schönsee empfiehlt: "Alles Licht, das wir nicht sehen" von Anthony Doerr

Marion Schönsee
Marion Schönsee© Deutschlandradio - Julia Riedhammer
Marion Schönsee arbeitet in der Sendeleitung und hört Bücher am liebsten, wenn sie mit ihrem Hund spazieren geht. Zum Beispiel "Alles Licht, das wir nicht sehen" des amerikanischen Schriftstellers Anthony Doerr. Darin erzählt er zwei Geschichten parallel: die eines Jungen im Ruhrgebiet und die eines blinden Mädchens in Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. "Gefallen haben mir besonders die beiden Stimmungen, die da rüber gekommen sind", sagt Marion Schönsee. "Einmal dunkles Ruhrgebiet und dann Sonne, Strand und Meer."
Anthony Doerr, "Alles Licht, das wir nicht sehen", btb 2016, 528 Seiten, 10,99 Euro, Übersetzung: Werner Löcher-Lawrence
Als Hörbuch bei audible, Erzähler: Frank Arnold

Sandra Thiel empfiehlt: "Der Grüffelo" von Julia Donaldson

Sandra Thiel
Sandra Thiel © Deutschlandradio - Julia Riedhammer
Sandra Thiel aus der Personalentwicklung ist Vielleserin und geht mindestens einmal pro Woche in die Bibliothek, um gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter neuen Lesestoff zu besorgen. Momentan ist ihr Lieblingskinderbuch "Der Grüffelo" von Julia Donaldson. Darin geht es um eine Maus, die sich einen großen, starken Freund ausdenkt: den Grüffelo. Doch dann taucht der auf einmal wirklich auf. "Meine Tochter hängt wirklich an meinen Lippen, wenn ich ihr das vorlese."
Axel Scheffler, "Der Grüffelo", Beltz 2016, 30 Seiten, 13,95 Euro, mit Illustrationen von Axel Scheffler
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