Universum Heinrich Schütz – Teil 7

Der lange Abschied von Dresden

29:42 Minuten
Durch eine verrostete Schiffskette kann der Blick über den Fluss schweifen, an dem das historische Dresden mit seiner Frauenkirche liegt.
Heinrich Schütz hätte gern die Ketten seiner Dresdner Hofanstellung vollständig abgeschüttelt. © IMAGO / Steffen Unger / IMAGO / Steffen Unger
Von Bernhard Schrammek · 21.09.2022
1645 legt Heinrich Schütz seine Kündigung beim Dresdner Hof vor. Er will andere Ziele erreichen. Doch der Kündigung wird nicht stattgegeben. Dennoch schafft sich Schütz Freiheiten, um auch außerhalb Dresdens zu wirken, womit sich sein Ruf weiter vergrößert.
Nach knapp drei Jahrzehnten des Hofdienstes in Dresden, zum Teil unter schwierigsten Bedingungen, bittet Heinrich Schütz 1645 um Entbindung von seinen Aufgaben als Hofkapellmeister. Kurfürst Johann Georg I. jedoch lehnt das kategorisch ab, weiß er doch nur zu gut, was er an seinem Chefmusiker hat.

„nach mehrern Freiheit verlangen“

Schütz beugt sich der Anweisung und bleibt dem Dresdner Hof treu. Dort gestaltet sich der Wiederaufbau der Hofkapelle nach dem Krieg als kompliziert, zudem sieht sich Schütz mit wesentlich jüngeren, überwiegend italienischstämmigen Kollegen konfrontiert. Dennoch gelingt es dem Kapellmeister in diesen späten Dresdner Jahren, Freiräume zu erlangen und auch überregional zu einer führenden Musiker-Autorität aufzusteigen.
Mehr zum Thema