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00:05 Uhr | Lange NachtGemeinschaft - ein verlorenes Paradies? Gemeinschaft, so der Soziologe Zygmunt Bauman, ist immer weniger zu finden in der "liquiden Moderne", die durch einen Mangel an Verbindlichkeit, durch Vielfalt und Beliebigkeit gekennzeichnet ist. Das zeigt sich auch in unseren Siedlungen, in denen "nichts lange genug überdauert, um einem vertraut zu werden und diesen Ort in jene behagliche und schützende Umgebung zu verwandeln, nach der die Gemeinschaft und Heimat entbehrenden Individuen inbrünstig suchen." Die Erfahrung anonymer Nachbarschaften in gesichtslosen Stadtvierteln und Vororten prägt das Leben vieler Menschen. Erzwungene Mobilität durch Jobwechsel und zunehmende Scheidungsraten bestimmen ihren Wohnalltag. In den großen Städten machen mittlerweile Einpersonenhaushalte 50 Prozent der Wohnungen aus. Gleichzeitig steigt durch die demografische Entwicklung die Zahl älterer Menschen, die ihr Lebensende in Alten- und Pflegeheimen verbringen müssen. Besserverdienende schotten sich in Gated Communties ab, steigende Mieten und Immobilienpreise führen zur Zerstörung von gewachsenen Hausgemeinschaften und der sozialen Entmischung ganzer Viertel im Zeichen der Gentrifizierung. "Gemeinschaft -", schreibt Bauman, "das Wort ist für uns zum Synonym für ein verlorenes Paradies geworden." Doch aus dem Unbehagen über die Kultur des isolierten Wohnens wachsen auch Widerstand und eine Sehnsucht nach Gemeinschaft und nachbarschaftlicher Solidarität, die sich in neuen Formen des Zusammenwohnens ausdrückt. Die Wiener 'Sargfabrik' gilt weltweit als Pilotprojekt gemeinschaftlichen Wohnens, in Gänserndorf entstand die erste Co-Housing-Siedlung Österreichs. In Deutschland stehen der Freiburger Stadtteil Vauban, das französische Viertel in Tübingen und die Münchner Wohnprojekte von Wagnis e.V. für Musterbeispiele einer gemeinschaftsorientierten Quartiersentwicklung. Baugemeinschaften und Baugenossenschaften spielten bei innovativen Wohnformen der Gegenwart eine große Rolle, Wohngemeinschaften sind nicht mehr nur für Studenten, sondern auch für Alte attraktiv. Die Kommunen fördern den Bau von Mehrgenerationenhäusern, Architekten und Stadtplaner stellen sich den veränderten Bedürfnissen und organisieren die Bebauung von Stadtvierteln im Geist einer neuen Nachbarschaftlichkeit. Eine 'Lange Nacht' über eine Gesellschaft, die wieder mehr Nähe sucht. 01:00 Nachrichten 02:00 Nachrichten |
03:00 Uhr | Nachrichten |
03:05 Uhr | TonartFilmmusik Das Prequel von Peter Jacksons gefeierter Verfilmung von J. R. R. Tolkiens Roman „Der Herr der Ringe“ ist die Hobbit-Trilogie, deren erster Teil, „The Hobbit: An Unexpected Journey“ 2012 in die Kinos kam. Die Musik schrieb Howard Shore, - und knüpfte damit an an die musikalischen Ideen, die er 2001 bis 2003 für die drei Teile von „The Lord of the Rings“ bereits entwickelt hatte. Er schuf einen opernhaften Entwurf mit Leitmotiven, die er dramaturgisch geschickt einzelnen Kulturkreisen, Figuren und Objekten zuordnete. - Ernesto Halffter, einer der bedeutendsten spanischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, schrieb 1926 seine erste Filmmusik. Und zwar für Jacques Feyders Stummfilm „Carmen“, der sich an Prosper Mérimées Novelle orientiert. Halffters Komposition mit ihren impressionistischen Klangfarben und ihrer großen Originalität und Intensität ist düsterer und tragischer angelegt als Georges Bizets Opernmusik. Mark Fitz-Gerald dirigiert das Frankfurter Radio Symphonie Orchester. - Voller Sehnsucht und Verlangen ist Alex Norths Jazz-orientierte Komposition, die Daniel Manns Drama „Hot Spell“ begleitet, das 1958 nach dem gleichnamigen Roman von Lonnie Coleman entstand. 04:00 Nachrichten |
05:00 Uhr | Nachrichten |
05:05 Uhr | Aus den ArchivenEs geschah in Berlin (Folge 303) Ein Elektrorasierer, eine Handkreissäge und ein paar Spirituosen - Kommissar Zett und seine Leute ermitteln auch, wenn der Verlust, den die Diebe verursachen, nicht so groß ist. Zumal, wenn es sich um eine Einbruchsserie in Laubenkolonien handelt. Und wie immer sind die Westberliner Polizisten nicht nur als Strafverfolger unterwegs, sondern auch als Volkserzieher. Diesmal geht es um die Sicherung von Wohnungen und Wochenendhäusern … |
06:00 Uhr | Nachrichten |
06:07 Uhr | Studio 9Kultur und Politik am Morgen 06:23 Wort zum Tage Beate Hirt 06:30 Nachrichten 06:40 Aus den Feuilletons 07:00 Nachrichten 07:20 Kommentar der Woche Russland am Scheideweg? Die Sankltionen und ihre Folgen 07:30 Nachrichten 07:40 Interview Wie ist die Ebola-Epidemie zu stoppen? 08:00 Nachrichten 08:20 Frühkritik "Sommer 2014" Premiere Hochhuth im Berliner Ensemble 08:30 Nachrichten 08:50 N/A Robert Seethaler: "Ein ganzes Leben", Roman, Hanser Verlag, Berlin 2014 |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | Im GesprächLive mit Hörern 10:00 Nachrichten |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | LesartDas politische Buch |
12:00 Uhr | Nachrichten |
12:05 Uhr | Studio 9 kompaktThemen des Tages |
12:30 Uhr | SchlaglichterDer Wochenrückblick |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | BreitbandMedien und digitale Kultur |
14:00 Uhr | Nachrichten |
14:05 Uhr | Rang 1Das Theatermagazin |
14:30 Uhr | VollbildDas Filmmagazin 15:00 Nachrichten |
16:00 Uhr | Nachrichten |
16:05 Uhr | EchtzeitDas Magazin für Lebensart Gefallene Helden, Designverbrechen und Schwarzweißmalerei |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | Studio 9 kompaktThemen des Tages mit Sport |
17:30 Uhr | Tacheles"Sanktionen gegen Russland sind kontraproduktiv" Johannes Voggenhuber, ehemaliger Europaabgeordneter der österreichischen Grünen, hält die jetzt beschlossenen Sanktionen gegen Russland für kontraproduktiv. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in einen Konflikt hineinschlittern, dessen Dynamik wir nicht verstehen", so Voggenhuber im Deutschlandradio Kultur. Für ihn tobt in der Westukraine ein Bürgerkrieg, "der für eine geopolitische Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland mit langer Vorgeschichte steht." Europa warf er vor, es versäumt zu haben, auf die legitimen Sicherheitsinteressen Russlands Rücksicht zu nehmen. "Wo ist denn die europäische Nachbarschaftspolitik? Wo ist denn die gemeinsame europäische Außenpolitik?" Außerdem hätten die jetzt gemeinsam von den EU-Staaten verabschiedeten Sanktionsmaßnahmen gegen Russland nichts mit einer gemeinsamen Europäischen Außenpolitik zu tun. "Weder das Europäische Parlament, noch die Kommission waren bei dieser Entscheidung mit einbezogen", so Voggenhuber. Aufgabe des Westens sei es, seine Anteile an den Ursachen dieses Konfliktes herauszustreichen. "Wir haben eine ganze Reihe von Brüchen in der Vorgeschichte dieses Konfliktes, wo wir Europäer weder ein Ruhmesblatt noch gar einen Olivenzweig an unser Haupt kränzen können." |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:05 Uhr | FeatureDie Todesstrafe ist angemessen Als am 17. Juni 1953 die Arbeiter in der DDR demonstrierten, war auch der Gärtner Ernst Jennrich aus Magdeburg dabei. Kurz darauf wurde er verhaftet. In einem Schauprozess sollte er zum Tode verurteilt werden, der Rundfunk zeichnete die Verhandlung auf. Doch der linientreue Richter schien plötzlich zu zweifeln, aus dem befohlenen Todesurteil wurde lebenslänglich und die Tondokumente verschwanden im Archiv. Mit diesem Material rollen die Autoren die Geschichte eines politischen Prozesses auf, bei dem der Angeklagte keine Chance hatte. |
19:00 Uhr | Nachrichten |
19:05 Uhr | OperOper in deutschen Ländern Die dramatischen Ereignisse auf dem Kriegsschiff „Indomitable“ (Die Unbezwingliche) stehen im Mittelpunkt dieser zweiten „maritimen“ Oper von Benjamin Britten. Wie bei PETER GRIMES ist auch hier kein Platz für Seefahrer-Romantik oder Meeres-Idylle. Das Leben auf See ist rau, die Regeln der Männergesellschaft unbarmherzig. Die ständige Bedrohung durch Naturgewalten und kriegerische Auseinandersetzungen erzeugt seelische Verhärtungen und lässt Gefühle wie Zuneigung und Liebe nur in pervertierter Form zu. Obwohl Captain Vere, Befehlshaber auf der „Indomitable“, seine Zuneigung zu dem jungen Bootsmann Billy Budd nicht verhehlen kann, hilft er ihm nicht, als dieser wegen Meuterei zum Tod durch den Strang verurteilt wird, nachdem er im Affekt den sadistischen Waffenmeister Claggart erschlagen hat. Edward Morgan Forster und Eric Crozier schrieben das Libretto nach einer Novelle von Hermann Melville, dem Autor von „Moby Dick“. Britten, für den der Kampf gegen Ungerechtigkeit und Ausgrenzung ein lebenslanges Anliegen war, komponierte das Stück 1950 / 1951 als Auftragswerk für das Royal Opera House Covent Garden. Dort wurde es am 1. Dezember 1951 uraufgeführt. |
22:00 Uhr | Die besondere AufnahmeStadtschloss Weimar |
22:30 Uhr | LesungBriefwechsel |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | FazitKultur vom Tage 23:30 Kulturnachrichten |