Programm
Samstag, 16.04.2016
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
„Hier ist Tirana …“
Eine Lange Nacht über Albanien
Von Fritz Schütte
Regie: Rita HöhneKaum vorstellbar, dass es einmal ein Land in Europa gab, das komplett abgeschottet war. Nur eine Stimme drang durch das Rauschen im Äther nach außen. "Hier ist Tirana …" In mehr als 20 Sprachen pries Radio Tirana das "freie und fröhliche Leben der Albaner und die glänzenden Perspektiven, die ihnen der Sozialismus eröffnet". Doch wer konnte das nachprüfen? Touristen durften das Land nur in Reisegruppen besuchen. Kontakte zu Einheimischen waren unerwünscht. Diktator Enver Hoxha hatte 1961 mit der Sowjetunion gebrochen. Ingenieure und Facharbeiter aus China kamen ins Land. Albaner studierten in Peking. 1978 zerbrach auch diese Freundschaft, und mit der Isolation wuchs die Paranoia des Diktators. Politische Säuberungen und Schauprozesse waren an der Tagesordnung. Wie überall auf der Welt träumten auch in Albanien Jugendliche davon, Sängerinnen zu werden, Schauspieler oder Schriftsteller. Das Liederfestival war der kulturelle Höhepunkt des Jahres. Da es in Albanien keine Schallplattenindustrie gab, lebten Titel, die nicht mehr im Radio gespielt wurden, nur in der Erinnerung weiter. Nach Jahrzehnten erzwungenen Schweigens erklingt die Stimme von Alida Hisku wieder. Sie lebt jetzt in Deutschland. Der Schriftsteller Bashkim Shehu hatte gerade ein Buch veröffentlicht, als er in Ungnade fiel. Sein Vater war Ministerpräsident, der zweite Mann nach Enver Hoxha, und wurde nach seinem Selbstmord von diesem posthum der Spionage verdächtigt. Die Familie kam ins Gefängnis. Heute lebt Bashkim als Autor und Übersetzer in Spanien. Die 'Lange Nacht' erzählt über ein Land, das 25 Jahre nach der Wende immer noch so unbekannt ist wie damals. Damit das nicht so bleibt, heißt es auch auf Kurzwelle noch heute: "Hier ist Tirana …"
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Jerry Fielding
The Enforcer (Dirty Harry III - Der Unerbittliche)
Christopher Komeda
Rosemary's Baby
David Newman
The Spirit
Elmer Bernstein
The Caretakers (Frauen, die nicht lieben dürfen)
Moderation: Birgit KahleIn jeder Jerry Fielding-Partitur gibt es einen Mittelpunkt auf den alles zugeschnitten ist. Im Falle von James Fargos Regie-Debüt „The Enforcer“ ist dies die neue Partnerin von Dirty Harry. Auf sie richtete er seine gesamte, von beachtlicher stilistischer Bandbreite geprägte Komposition aus und schrieb eine Musik, die direkt ins Herz des Helden zielte. Wehklagender Jazz, reiche Harmonien und stakkatohafte Schlagzeug-Rhythmen. - Für Roman Polanskis meisterhaft inszenierten Psycho-Thriller „Rosemary’ s Baby“ schuf der vom Jazz kommende polnische Komponist Christopher Komeda eine Golden Globe-nominierte Musik, die bewusst keine Klischees bemüht und die Dramaturgie des Filmes vor allem auf der emotionalen und psychologischen Ebene unterstützt. - Frank Millers auf der gefeierten Comic-Vorlage von Will Eisner beruhender Thriller „The Spirit“ stellte eine Herausforderung dar für David Newman, dessen geschickt konzipierte, zurückhaltende Musik einige Defizite der Inszenierung auszugleichen vermochte. - Mit einer die Fans betörenden Mischung aus Jazz-betonten und Orchester-betonten Cues begleitete Elmer Bernstein das von Hall Bartlett inszenierte engagierte Melodram „The Caretakers“.
04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
20 Jahre Berliner Ensemble
Tondokumente zur Entwicklung eines berühmten Theaters
RIAS 1969
Vorgestellt von Michael GrothAm 19.04.1941 feierte Bertolt Brechts 'Mutter Courage' in Zürich Premiere. Ein Stück, mit dem die Sendung beginnt, mit der der RIAS 1969 an den 20. Geburtstag des Berliner Ensembles erinnerte. Zu hören sind u.a. Auszüge aus der 'Winterschlacht' und der 'Dreigroschenoper' - zu Wort kommen auch Bertolt Brecht und Helene Weigel.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TagePfarrer Michael Becker
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Kommentar der WocheDer Fall Böhmermann und die hyperventilierende Republik
Von Andreas-Peter Weber07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewDie Radikalisierung junger Mädchen durch dschihadistische Salafisten
Interview mit André Taubert, Religionspädagoge; Leiter von Legato, "Fachstelle für religiös begründete Radikalisierungen" in Hamburg08:00 UhrNachrichten08:20 Uhr FrühkritikNeuübersetzung von Shakespeares "Sturm" in Frankfurt
Von Natascha Pflaumbaum08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr BuchkritikSachbuch Christian Welzbacher: Monumente der Macht
Rezensiert von Dorothee Brill -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Live mit Hörern
0 08 00.22 54 22 54
gespraech@deutschlandradiokultur.de
Fango statt Tango! - Neue Wege in der Schmerztherapie
Klaus Pokatzky im Gespräch mit Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger, Schmerzforscher10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation Sigrid Brinkmann
Diana Johnstone
Die Chaos-Königin
Hillary Clinton und die Außenpolitik der selbsternannten Weltmacht
Westend-Verlag Frankfurt
Rezensiert von Michael Groth
Gespräch mit Josef Braml
über
Auf Kosten der Freiheit
Der Ausverkauf der amerikanischen Demokratie
und die Folgen für Europa
Quadriga Verlag Köln
Niall Ferguson
Kissinger
Der Idealist, 1923 - 1968, Band 1
Aus dem Englischen von Michael Bayer und Werner Roller
Propyläen Verlag Berlin
und
Greg Grandin
Kissingers langer Schatten
Amerikas umstrittener Staatsmann und sein Erbe
Aus dem Amerikanischen von Claudia Kotte und Thorsten Schmidt
C.H.Beck Verlag München
Rezensiert von Sabina Matthay
Tim Weiner
Ein Mann gegen die Welt
Aufstieg und Fall des Richard Nixon
Aus dem Englischen von Christa Prummer-Lehmair und Rita Seuß
S. Fischer Verlag Frankfurt
Rezensiert von Nana Brink -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Birgit Kolkmann -
12:30 Uhr
Schlaglichter
Der Wochenrückblick
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13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
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14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
"Memories on Stone": Kurdische Geschichte als Film im Film
Gespräch mit dem Regisseur Shawkat Amin Korki
Vorgespult: "Die Kommune", "Gods of Egypt" und "Chevalier"
Vorgestellt von Christian Berndt
Die Nominierungen vom Deutschen Filmpreis sind bekannt
Gespräch mit Parick Wellinski
Wie steht's um die Meinungsfreiheit beim 35. Istanbul Film-Festival?
Von Amin Farzanefar
Mythologische Reise in den Amazonas: "Der Schamane und die Schlange"
Von Burkhard Birke
TV-Spiele zur Umerziehung der Deutschen? "Overgames"
Gespräch mit Lutz Dammbeck, Künstler und Filmemacher
Living Archive - Berliner Filmarchiv im ehemaligen Krematorium
Von Anke Leweke
Top Five - Die Mainstream-Charts
Von Anna Wollner15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Lust auf Neues!
Moderation: Martin Böttcher
Lust auf Neues
Von David Tschöpe
Die Fesseln sind das neue Dekolleté
Von Katja Bigalke
Urban Sketching - Die Stadt mit dem Pinsel sehen
Von Jürgen Stratmann
Aber bitte ohne Sahnetorte - wie New Yorker Trendsetter heiraten
Von Sonja Beeker -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages mit Sport
Moderation: Birgit Kolkmann -
17:30 Uhr
Tacheles
Die griechische Krise - Tragödie ohne Ende?
Alexander Kritikos, Forschungsdirektor Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, stellt sich den Fragen von Axel RahmlowDie Schuldenkrise hält Griechenland weiter fest im Griff. Derzeit verhandelt Athen mit den Geldgeber-Institutionen über die Umsetzung eines dritten Hilfsprogramms in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro, doch die griechische Regierung tut sich schwer mit den geforderten Sparauflagen. Auch unter den Gläubigern gibt es Streit: Der Internationale Währungsfonds fordert Schuldenerleichterungen für die klammen Hellenen, was die EU - allen voran die Bundesregierung - ablehnt.
Geht die griechische Tragödie in eine neue Runde? Wie viel Sparen ist den Griechen noch zuzumuten - auch angesichts der Belastungen durch die Flüchtlingskrise? Ist ein Schuldenschnitt nötig, um das Land wieder auf die Beine zu bringen? Droht doch noch der Grexit? Und wie können Wirtschaft und Gesellschaft Griechenlands nach jahrelanger Dauerkrise wieder aufgebaut werden? -
18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Guten Tag auf Polnisch
Von: Lisbeth Jessen
Regie: die Autorin
Übersetzung und Sprachregie: Ingo Kottkamp
Mit: Frauke Poolman, Leslie Malton, Maria Perlick und Carl-Heinz Choynski
Ton: Andreas Narr
Produktion: Deutschlandradio Kultur/WDR 2014
Länge: 52’06
(Wdh. v. 06.09.2014)
Eine New Yorkerin entdeckt ihre jüdischen und schlesischen Wurzeln neu. Das alte Familiengut steht zum Verkauf.Ann Elizabeth wohnt in Manhattan. Ihre Großmutter war 1936 mit zwei Söhnen aus Deutschland emigriert, und die Söhne haben sich in den USA neu erfunden. Nach dem Tod der Großmutter wird ein Koffer mit alten Familienfotos geöffnet und bringt Familiengeheimnisse zum Vorschein. Ann wird sich ihrer jüdischen Ursprünge bewusst und reist nach Dobrodzien, das früher Guttentag hieß. Das Familiengut steht jetzt zum Verkauf.
Lisbeth Jessen, geboren 1956, Journalistik-Studium, arbeitet seit 1984 für Danmarks Radio. Prix Italia 2003 für 'Nach dem Fest'. Zuletzt: 'Nicht ohne meinen Hund' (WDR/DKultur 2016). -
19:00 Uhr
Konzert
Live aus der Metropolitan Opera New York
Gaetano Donizetti
"Roberto Devereux"
Tragedia lirica in drei Akten
Libretto: Salvadore Cammarano nach François Ancelots Tragödie "Elisabeth d'Angleterre"
Elisabeth I., Königin von England - Sondra Radvanovsky, Sopran
Der Herzog von Nottingham - Mariusz Kwiecien, Bariton
Sara, Herzogin von Nottingham - Elīna Garança, Mezzosopran
Roberto Devereux, Earl von Essex - Matthew Polenzani, Tenor
Lord Cecil - Brian Downen, Tenor
Sir Walter Raleigh - Christopher Job, Bass
Ein Page - Yohan Yi, Countertenor
Ein Vertrauter Nottinghams - Paul Corona, Bass
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Maurizio Benini -
22:15 Uhr
Die besondere Aufnahme
Musikmesse Frankfurt
Die lebendige Vielfalt der Musikkultur Syriens
Gäste:
Athil Hamdan, Violoncello
Ibrahim Keivo, Baglama und Bouzuk
Moderation: Volker MichaelUnter den Menschen, die aus dem vom Krieg zerstörten Land zu uns nach Europa flüchten, sind auch viele hochqualifizierte Musikerinnen und Musiker. Zwei von ihnen stellt Deutschlandradio Kultur vor: den Cellisten Athil Hamdan und den Sänger und Instrumentalisten Ibrahim Keivo.
Athil Hamdan war bis zu seiner Ausreise vor gut einem halben Jahr Dekan der Musikhochschule Damaskus. Er studierte Violoncello in seiner Heimatstadt sowie in Moskau und Odessa. Neben seiner Arbeit als Hochschullehrer prägte er als Solist und Solocellist des Syrischen Nationalorchesters das (westlich-)klassische Musikleben des Landes, nicht zuletzt durch seine enge Beziehung zu zeitgenössischen syrischen Komponisten. In Frankfurt wird Hamdan unter anderem ein Solostück des in Krakau lebenden Komponisten Zaid Jabri spielen, der ebenfalls aus Damaskus stammt.
Ibrahim Keivo ist ein Repräsentant der äußerst vielfältigen traditionellen Musikkultur Syriens, speziell des multikulturellen Nordostens des Landes. Keivo stammt aus der Region „al-Dschasira“ und bildete Musiklehrer aus. Zugleich komponiert er und sammelt traditionelle Lieder aller Sprachen, Kulturen und Konfessionen des Landes. Er spricht und singt Botani- und Kurmandji-Kurdisch, Armenisch, Assyrisch, Türkisch und verschiedene arabische Dialekte. In Frankfurt wird er eigene Stücke vorstellen, die er der musikalischen Tradition der Städte und Dörfer nachempfunden hat und die sich nicht zuletzt mit der tragischen Geschichte der vielen dort lebenden oder jetzt nicht mehr dort lebenden Menschen auseinandersetzt. -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
"Studio Mumbai" - Ausstellung des indischen Architekturbüros in Frankfurt
Von York Förster
Der heilige Doktor von Moskau - Opernprojekt von Ljudmila Ulitzkaya
Von Gesine Dornblüth
Record Store Day - Europas größte Plattenfabrik in MeckPom
Von Thomas Jaedicke
Living Archive - Berliner Filmarchiv im ehemaligen Krematorium
Von Anke Leweke
Kulturpresseschau
Von Arno Orzessek