Programm
Samstag, 10.06.2023
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Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Mächtig, direkt und gewaltfrei
Die Lange Nacht über den Kampf um Chancengleichheit in den USA
von Michael Groth
Regie: Klaus-Michael Klingsporn
(Wdh. v. 05./06.09.2020)Museen in Mississippi und Alabama erzählen die Geschichte des Rassismus und der Bürgerrechtsbewegung. Es ist eine offene Wunde - das zeigte jüngst die Rede des ehemaligen Präsidenten Barack Obama auf der Trauerfeier des Bürgerrechtlers John Lewis. Die ersten, die die Verhältnisse ändern wollten, waren die schwarzen Soldaten, die aus dem Zweiten Weltkrieg heimkehrten. Sie hatten ihr Leben riskiert, doch zuhause blieben sie Bürger zweiter Klasse. Die weiße Mehrheit sprach von „Separate but equal“ - getrennt, aber gleich - wobei von gleich keine Rede sein konnte: Es folgte ein langer Kampf der Afroamerikaner, angeführt von Martin Luther King, bis zu dessen Ermordung 1968. Afroamerikaner waren und sind physischer Gewalt ausgesetzt, wenn sie gleiche Rechte fordern. Die Täter - Polizisten wie Zivilisten- blieben weitgehend ungestraft. Die Gewalt ist auch strukturell: Ging es früher um demokratische Mitsprache und um das Recht auf gleiche Wohnverhältnisse, ist es heute vor allem das Recht auf Bildung. Die Lange Nacht beschreibt, in den Worten der amerikanischen Historikerin Jill Lepore, die „ewige Spannung zwischen einem politischen Ideal von Gleichheit und Volkssouveränität und einer faktischen Ordnung, die durch eine Rassenhierarchie geprägt ist.“ Sie folgt den Spuren der Gewalt, des Widerstandes und der Hoffnung. In Teilen der USA herrscht bis heute ein Klima, das Rassisten in die Hand spielt. Eine historische Bestandsaufnahme - nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt und wenige Wochen vor der Präsidentenwahl am 3. November 2020.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Klassik reloaded
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05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
60 Jahre Cleopatra - Start für Hollywoods Krawallpaar Taylor / Burton
Der Film "Cleopatra" wird in New York uraufgeführt
Von Katja Nicodemus
Deutschlandradio Kultur 2013
Starke Frauen gestern und heute
Von Jessica Zeller
Deutschlandradio Kultur 2014
Göttin, Mythos, Diva, Hure - Das Cleopatra-Bild durch die Jahrhunderte
Ausstellung in Bonn
Deutschlandradio Kultur 2013
Mythos und Legende - Cleopatra, die letzte Pharaonin
Deutschlandfunk Nova 2019Am 12. Juni vor 60 Jahren hatte der Monumentalfilm „Cleopatra” von Joseph L. Mankiewicz im New Yorker Tivoli-Theater Premiere. Erst ein Kassenflop dann doch noch ein Erfolg. Interessierte viele Zuschauer an dem milliardenschweren Spektakel damals nicht nur das Schicksal der letzten Pharaonin, sondern die sich am Filmset schlagzeilenträchtig und turbulent entwickelnde Romanze zwischen Richard Burton und Liz Taylor. Worum geht es im Film? Im Jahr 48 vor Christus wickelt die ägyptische Königin Cleopatra (Taylor) Julius Cäsar (Rex Harrison) um den Finger, um ihren verlorenen Thron zurückzugewinnen. Nach Cäsars jähem Ende bändelt sie mit Antonius (Richard Burton) an. Was für eine Frau war Cleopatra? Und was für eine Liz Taylor? Die moderne und lautstarke Fortsetzung des Liebesspektakels von Taylor/Burton kommt dann vier Jahre später in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?”
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Dieter Kassel06:20 UhrWort zum TageDietmar Kretz, Würzburg
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 UhrAus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 UhrInterviewStudie: Ehemalige Fußballprofis mit höherem Demenzrisiko
Gespräch mit Maximiloian Kuball08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 UhrBuchkritik"All die ungesagten Dinge" von Tracey Lien
Rezensiert von Rainer Moritz -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Organspende: Was tun gegen den Mangel?
Gäste: Prof. Dr. Felix Braun, Leiter der Sektion Klinische Transplantationsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel - und Jutta Riemer, stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Lebertransplantierte Deutschland“
Moderation: Gisela Steinhauer
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deWill ich meine Organe spenden oder nicht? Diese Frage verdrängen viele Menschen hierzulande. Die Folge: Mehr als 8500 Patienten warten auf ein Herz, eine Leber oder Niere. Was tun gegen den Mangel? Ein Mediziner und eine Transplantierte geben Auskunft.
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Heute stürzen wir das Patriarchat!
Sachbücher zum Zustand von Ehe und Familie
Moderation: Christian Rabhansl
Ana Wetherall-Grujic: "Das Baby ist nicht das verdammte Problem"
Gespräch mit der Autorin
Emilia Roig: "Das Ende der Ehe. Für eine Revolution der Liebe"
Gespräch mit der Autorin
"Die Familie abschaffen" von Sophie Lewis
Rezensiert von Susanne Billig
Angela Saini: "Die Patriarchen. Auf der Suche nach dem Ursprung männlichen Herrschaft"
Rezensiert von Anne-Kathrin Weber -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Dr. Ursula Weidenfeld, Journalistin
Moderation: Jana Münkel -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
re:publica Berlin 2023
Moderation: Marcus Richter und Vera Linß
Steiles Wachstum, tiefer Fall: Was "Gorillas" über das System "Start-Up" verrät
Gespräch mit Sarah Heuberger
"xHain": Berliner Hack- & Makespace auf der re:publica
Von Hendrik Joachim
Krisenhilfe DIY: Die ukrainische Makerszene baut Krankenwagen und Ersatzteile
Gespräch mit Jochen Dreier
Generative KI: Prompt Battle auf der republica 2023
Von Hendrik Joachim
"Stable Diffusion": Was bringt die Demokratisierung generativer KI?
Gespräch mit Björn Ommer
"Scam Age“: Leben wir im Zeitalter des Betrugs?
Gespräch mit Jenny Genzmer -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot
Wie weiter? Keine Förderung mehr nach 20 Jahren fürs Freischwimmer-Netzwerk
Gespräch mit Franziska Werner
Spielen gegen die Taliban: Afghanische Theatermacherinnen in Deutschland
Von Lena Böllinger -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Patrick Wellinski
Geschwister werden erwachsen - Der US-Indie-Film "The Adults"
Gespräch mit Dustin Defa
Kinoshita-Retro beim Nippon Connection: Der große Humanist des japanischen Kinos
Gespräch mit Sebastian Krehl
"Demon Pond" - Wieso man Masahiro Shinoda gerade jetzt entdecken sollte
Gespräch mit Lucas Barwenczik
Puppentheater in der Wüste: Asteroid City von Wes Anderson
Gespräch mit Anke Leweke
Nach DGA-Deal - Wie geht es weiter im Writers-Streik?
Gespräch mit Katharina Wilhelm
Wie bringt man die Jugend wieder ins Kino - Der Vision Kino Kongress 23
Von Christian Berndt15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Mandy Schielke
Einfach leben - Frugalismus, vegane Jagd und kein Smartphone
Gar nicht so einfach? Leben ohne Smartphone
Von Matthias Finger
Frugalismus - Mit 40 finanziell unabhängig durch extreme Sparsamkeit
Gespräch mit Mareile Wiegmann
Live on Tape: Jeganer - Unterwegs mit veganen Jägern
Von Katharina Kühn
DIY Nation Kuba - Kreativ mit Mangel umgehen
Von Christina Fee Moebus
Radio Tele Funke: Der Idiotentest
Von Mariola Brillowska -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Jana Münkel -
17:30 Uhr
Tacheles
Herausforderung demografischer Wandel - nicht nur in Deutschland
Catherina Hinz, Direktorin des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung im Gespräch mit Patrick GarberWeltweit geht die demografische Schere auseinander: In Afrika wächst die Bevölkerung rapide, im globalen Norden nimmt sie eher ab. Migration ist die Folge, doch ist sie auch die Lösung für die Probleme alternder Gesellschaften wie der deutschen?
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Schwerpunkt: Von Stammgästen und Stammkneipen
Der dritte Raum
Musikcafés in Japan
Von Andreas Hartmann
Regie: der Autor
Mit: Matti Krause, Cathlen Gawlich, Nico Holonics, Bernd Moss, Max Mauff, Martin Engler, Alexander Ebeert, Tonio Arango und Luise Wolfram
Ton: Michael Kube
Mitarbeit: Julia Shimura
Produktion: Deutschlandfunk Kultur und WDR 2021
Länge: 54'30
„A home away from home“ − das sind die kleinen Musikcafés, die es seit den 1940er-Jahren in Japan gibt. Hier können die Menschen in Gesellschaft Musik hören und dabei doch ganz bei sich sein. Doch die Tradition ist in Gefahr.In Japan existieren seit den 1940er-Jahren sogenannte „Ongaku-Kissaten“, kleine Musikcafés, in die Leute gehen, um in Gesellschaft Musik zu hören. Ein kostbarer sozialer Raum zwischen Arbeit und Zuhause, „a home away from home“. Dieser „dritte Raum“ ist weder Zuhause (erster Raum) noch Arbeitsplatz (zweiter Raum), sondern ein Ort dazwischen: Hier kann man einfach nur sein.
In einem Land, in dem die Wohnungen klein und kompakt sind, waren geräumige Kissaten sowohl Luxus als auch Notwendigkeit − eine Art gemeinschaftliche Wohnzimmer, in denen meist klassische Musik oder Jazz gespielt wurde, besucht von Menschen, die in der Gegend lebten und arbeiteten. Die Cafés gibt es noch heute. Doch was wird passieren, wenn die Besitzer, die heute meist um die 80 Jahre alt sind, einmal nicht mehr da sind? Gibt es junge Leute, die die Tradition der Musikcafés fortführen? Und wenn ja: in welcher Form? Wie sehen die Jungen die Funktion des dritten Raums? Hat sich diese Art sozialer Räume überlebt?
Das japanische Wort „Kissaten“ oder kurz „Kissa“ bedeutet „Café“. Musikcafés heißen auf Japanisch „Ongaku-Kissa“. Ein Café mit Fokus auf klassische Musik wird „Meikyoku-Kissa“ genannt, was so viel heißt wie „Meisterwerk-Café“.
Andreas Hartmann, geboren 1983 in Paderborn, absolvierte eine Ausbildung zum Mediengestalter und ein Diplom-Kamerastudium an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. 2014 war er Stipendiat des Goethe-Instituts als Artist-in-Residence in der Villa Kamogawa in Kyoto, Japan. Er lebt und arbeitet als Filmemacher und Kameramann in Berlin. Zuletzt für Deutschlandradio: „Jiyujin − Freier Mensch“ (DKultur 2016). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Internationale Händel-Festspiele Göttingen
Deutsches Theater Göttingen
Aufzeichnung vom 18.05.2023
Georg Friedrich Händel
"Semele", Oratorium in drei Akten
Semele - Marie Lys, Sopran
Jupiter / Apollo - Jeremy Ovenden, Tenor
Ino / Juno - Vivica Genaux, Mezzosopran
Athamas - Rafal Tomkiewicz, Countertenor
Dacmus / Somnus / Hohepriester - Riccardo Novaro, Bariton
Iris - Marilena Striftombola, Sopran
Kammerchor Athen
FestspielOrchester Göttingen
Leitung: George PetrouGeorg Friedrich Händel hat diesen antiken Stoff in ein musikalisches Drama verwandelt - aber keine Oper geschrieben. Er notierte auf der Partitur: "Nach der Art eines Oratoriums." Händel wollte damit den Konventionen der Oper entfliehen. An die Stelle einer Virtuosenschau mit verwirrender Handlung sollte neue Klarheit treten: weniger Figuren auf der Bühne, dafür umso komplexere Charakterzeichnungen. Mit seiner "Semele" ist ihm das auf grandiose Weise gelungen - vor allem in Bezug auf die Hauptfiguren Semele, Jupiter und Juno, die zu den schwierigsten Rollen gehören, die Händel jemals geschaffen hat.
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23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
Pina Bausch & Marco Goecke: Premieren am Staatsballett Berlin
Gespräch mit Elisabeth Nehring
Sloweniens Imkerkunst im Museum Europäischer Kulturen Berlin
Gespräch mit Sofia Botvinnik
Zukunft des Theaters: Bericht vom Körber-Studio Junge Regie in Hamburg
Von Michael Laages
Shelby Lynn - Die Frau, die den Rammstein-Skandal auslöste
Von Elena Kuch
Momentum-Biennale in Norwegen
Gespräch mit Ingo Arend23:30 UhrKulturnachrichten23:50 UhrKulturpresseschauWochenrückblick
Von Klaus Pokatzky