Programm
Samstag, 11.03.2023
-
00:00 Uhr
Nachrichten
-
00:05 Uhr
Lange Nacht
Von schlechten und sehr schlechten Leuten
Eine Lange Nacht mit Filmen von Fritz Lang
Von Martina Müller
Regie: die Autorin„Sagt mir doch bitte, wohin ich genau sehen soll, damit ihr kein Glanzlicht im Monokel habt.“ Das funkelnde Monokel ist sein Markenzeichen, noch bevor er seinen ersten Film dreht. Intensiver als andere Regisseure hat Fritz Lang (1890-1976) das Sehen, Anschauen und das Gesehenwerden zur Sache seiner Filme gemacht. Nichts Zufälliges, nichts Beliebiges haftet seinen Filmbildern an. Es sind streng organisierte Blicke. Jede Einstellung, jede Geste eines Schauspielers ist kontrolliert, entschieden, unnachahmlich - in über 40 Filmen, gedreht von 1919 bis 1960 in Deutschland, Frankreich und in den USA. Seine Karriere ist mit den Anfängen des Kinos verbunden - mit der Zeit des Stummfilms, mit der Entwicklung des Tonfilms, mit Hollywoods Genrekino. Für Jean-Luc Godard war Fritz Lang das Kino selbst. Ein Kino, in dem es nicht um Gangster geht, sondern um Leute. Und man muss aufpassen, dass man sie auseinanderhält: die Gangster und die Leute. Verfolger und Verfolgte, Opfer und Täter, Ober- und Unterwelt sind kaum zu unterscheiden. Fritz Lang hat sie einmal so aufgeteilt: in schlechte und sehr schlechte Leute. Was sie angerichtet haben, damit müssen sie auskommen. Es gibt kein Entkommen.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
-
03:05 Uhr
Tonart
Klassik reloaded
-
05:00 Uhr
Nachrichten
-
05:05 Uhr
Aus den Archiven
Rot ist eine schöne Farbe
Zum Gedenken an den Filmregisseur Konrad Wolf
Berliner Rundfunk 1982
"Unsere Gespräche werden durch seine Gedanken reicher"
Konrad Wolf in Selbstzeugnissen
Radio DDR II 1985Durch Filme wie „Der geteilte Himmel“, „Ich war neunzehn“ und „Solo Sunny“ galt Konrad Wolf als einer der wichtigsten Regisseure in der DDR und war auch international bekannt. Seine filmische Sicht auf Deutschland ist geprägt durch seine Geschichte: Als Achtjähriger emigriert er mit seinen Eltern und seinem Bruder Markus 1933 in die Sowjetunion. Als Oberleutnant der Roten Armee betritt Konrad Wolf wieder deutschen Boden. Sein Film „Ich war 19“, den er 1968 dreht, wird deshalb auch als sein persönlichstes Bekenntnis bezeichnet. Das Drehbuch dazu schrieb übrigens der am 5. Oktober 2022 verstorbene Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase - nicht die einzige Zusammenarbeit. 1980 machten sie „Solo Sunny”, Wolfs letzten Spielfilm vor seinem Tod, Kohlhaase war Co-Regisseur, der Film lief auf der Berlinale und war ein Publikumserfolg. Es war der letzte Film von Konrad Wolf, der am 8. März 1982 mit 56 Jahren an Krebs starb. In den beiden Sendungen des DDR-Rundfunks, die nach seinem Tod ausgestrahlt wurden, wird an ihn erinnert: als Regisseur, als Kommunist und Antifaschist und als eigensinnigen Grenzgänger.
-
06:00 Uhr
Nachrichten
-
06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Dieter Kassel06:20 UhrWort zum TageUlrike Greim, Weimar
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 UhrInterviewReform der katholischen Kirche - steiniger Weg
Gespräch mit Philippa Rath08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 UhrBuchkritik"Mr. Loverman" von Bernardine Evaristo
Rezensiert von Fabian Wolff -
09:00 Uhr
Nachrichten
-
09:05 Uhr
Im Gespräch
Zu süß, zu fett, zu salzig - Wie schützen wir Kinder vor ungesundem Essen?
Gäste: Dagmar von Cramm, Ernährungsexpertin -
und Martin Rücker, Journalist
Moderation: Gisela Steinhauer
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deSchokoriegel, Süßgetränke, Snacks - Kinder sehen im Schnitt täglich 15 Werbespots für ungesunde Lebensmittel. Sie essen etwa doppelt so viel davon, aber nur halb so viel Gemüse und Obst wie empfohlen. Wie schützen wir unsere Kinder vor Junkfood?
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
-
11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Florian Felix Weyh
Astrid Fleisch: "Kochkunstfreiheit"
Gespräch mit der Autorin
Buchkritik:
Rainer Paris: "Theorie der Bequemlichkeit"
Rezensiert von Sieglinde Geisel
Buchkritik:
Silke Ohlmeier: "Langeweile ist politisch"
Rezensiert von Maike Albath
Valentin Groebner: "Aufheben, wegwerfen"
Gespräch mit dem Autor -
12:00 Uhr
Nachrichten
-
12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Derek Scally, Irish Times
Moderation: Nicole Dittmer -
13:00 Uhr
Nachrichten
-
13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Glücksspiel im Gaming: Österreichisches Urteil gegen EA wegen FIFA-Lootboxen
Von Benedikt Wenck
Glücksspiel im Gaming: Sollten Lootboxen gesetzlich verboten werden?
Gespräch mit Max Tretter
Digitale Sicherheit: Sind die Bedenken gegenüber Huawei und ZTE berechtigt?
Gespräch mit Katharin Tai
"Bold Glamour" & "Teenage Look": Was TikTok-Filter mit unserem Selbstbild machen
Von Pia Behme -
14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Susanne Burkhardt
Kunst als Waffe oder Schild: Ukrainische Theatermacher in Zeiten des Krieges
Gespräch mit Andrii Palatny
Die geniale Stelle: Paula Thielecke über Margit Carstensen in Pollesch-Stück -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Patrick Wellinski
Wie der Oscar-Favorit "Everything, Everywhere all at once" in Kino kam
Gespräch mit Christoph Schelb
Oscar-Barometer - Haben Preise wieder Einfluss an der Kinokasse?
Von Christian Berndt
Vor den Oscars: Wie bereitet sich L.A. auf den Goldjungen vor
Gespräch mit Katharina Wilhelm
Oscars so German? Wieso Im Westen nichts Neues in den USA gefeiert wird
Gespräch mit Jörg Taszman
Set-Design Legende: Wie richtet man Steven Spielbergs Kindheit ein?
Von Kerstin Zilm-Dunn15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
-
16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Katja Bigalke
Mensch und Tier - wem gehört die Stadt?
Live on Tape:
Ceviche mit Heuschrecken - das Insektenrestaurant Mikrokosmos
Gespräch mit Tina Hüttl
Hund und Mensch: Gassigehen oder Human Animal Studies im Alltag
Von Tina Hammesfahr
Grünstreifen für Rinder mitten in Nairobi, ja bitte!
Von Antje Diekhans
Von wegen Ratten der Lüfte - Eine Würdigung der Stadttaube
Gespräch mit Karin Schneider
Radio Tele Funke - Folge 9 GPS Omaortung
Von Mariola Brillowska -
17:00 Uhr
Nachrichten
-
17:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Nicole Dittmer -
17:30 Uhr
Tacheles
Kultur braucht Kritik
Kolja Reichert, Journalist und Programmkurator an der Bundeskunsthalle Bonn, stellt sich den Fragen von Thorsten Jantschek -
18:00 Uhr
Nachrichten
-
18:05 Uhr
Feature
Utoopia
Die Frauen vom Meer
Von Julia Schulz
Regie: die Autorin
Mit: Lilith Stangenberg, Stephanie Stremler, Manuela Alphons, Robert Oschatz, Susanne Barth, Sigrid Burkholder, Jonas Baeck, Claudia Mischke und Karolina Horster
Ton und Technik: Eva Pöpplein, Jens Müller und Lukas Fehling
Produktion: Deutschlandfunk / SWR 2022
Länge: 54'29
Die Insel Kihnu in Estland. Während die Männer zur See fahren, haben die Frauen das Sagen. Doch jetzt steht das Inselleben vor einem Wandel.Koordinaten: 58°08.489'N, 23°59.204'E. Größe: 16,38 km². Entfernung vom estnischen Festland: eine Stunde und vier Minuten. Kihnu - eine abgelegene Fischerinsel im Meerbusen von Riga.
Wenn die Männer zur See fahren, bleiben die Frauen zu Hause. Bestellen Felder. Üben ihre religiösen Riten aus. Bewahren Traditionen. Die estnische Insel beherbergt, so sagen manche, das letzte Matriarchat Europas. Kein Arzt, kein Friseur, keine Polizei. Doch Kihnus Isolation löst sich auf, ganz langsam. Im Sommer kommen Touristen. Ein paar mehr, jedes Jahr. Ein Highspeed-Internetkabel verbindet die Insel mit dem Festland. Unweit wird ein Offshore-Windpark geplant. Wie lange wird die Fischerei sich noch lohnen? Wenn die Männer nicht mehr aufs Meer hinausfahren, was ist dann noch übrig vom Matriarchat? Seit 2003 zählt die Insel mit ihren Traditionen, Bräuchen und den ortstypischen Strickmustern zum immateriellen Weltkulturerbe. Jetzt strickt Kihnu an der Zukunft. Gelingt es den Frauen, die Fäden selbst in der Hand zu behalten? Ein Feature über ein Leben zwischen Melancholie und Utopie.
Julia Schulz arbeitet als freie Autorin, Theatermacherin und manchmal auch als Tierärztin. Sie hat Szenische Künste und Kreatives Schreiben in Hildesheim studiert, Regie als Gast in Frankfurt. Dramaturgische und inszenatorische Arbeiten sowie Assistenzen für das Schauspiel Köln, die Volksbühne Berlin, das Ballhaus Ost in Berlin und das Nationaltheater Radu Stanca in Hermannstadt. -
19:00 Uhr
Nachrichten
-
19:05 Uhr
Oper
Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 05.11.2022
Paul Hindemith
"Cardillac", Oper in drei Akten op. 39 nach E.T.A. Hoffmanns Erzählung "Das Fräulein von Scuderi"
Libretto: Ferdinand Lion
Cardillac - Tomasz Konieczny, Bassbariton
Cardillacs Tochter - Vera-Lotte Boecker, Sopran
Der Offizier - Herbert Lippert, Tenor
Der Goldhändler - Wolfgang Bankl, Bass
Der Kavalier - Daniel Jenz, Tenor
Die Dame - Stephanie Houtzeel, Sopran
Der Führer der Prévoté - Evgeny Solodovnikov, Bass
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Cornelius Meister -
21:00 Uhr
Die besondere Aufnahme
"Myths and Melodies - Music between the Wars"
Mit Werken von Sergej Prokofjew, Karol Szymanowski, Maurice Ravel, Olivier Messiaen und Erich Wolfgang Korngold
Stefan Hempel, Violine
Daniel Seroussi, Klavier
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021 -
22:00 Uhr
Die besondere Aufnahme
Georg Philipp Telemann
"Ino", Dramatische Kantate für Sopran auf einen Text von Karl Wilhelm Ramler
"Sinfonia melodica"
Christina Landshamer, Sopran
Akademie für Alte Musik Berlin
Leitung: Bernhard Forck
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 in der Nikodemuskirche Berlin -
23:00 Uhr
Nachrichten
-
23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Marietta Schwarz
Lars von Triers "Dogville" als Opernuraufführung von Gordon Kampe in Essen
Gespräch mit Stefan Keim
Festival in Zeiten des Krieges: Ein Bericht vom Radar-Ost in Berlin
Von Susanne Burkhardt
Uraufführung: Sasha Waltz & Guests mit „Beethoven 7“ im Radialsystem Berlin
Gespräch mit Elisabeth Nehring
Architektur für die Zukunft. Die pakistanische Architektin Yasmeen Lari in Wien
Gespräch mit Angelika Fitz
BBC kündigt Fernsehmoderator wegen Kritik an Asylpolitik
Von Gabi Biesinger23:30 UhrKulturnachrichten23:50 UhrKulturpresseschauWochenrückblick
Von Tobias Wenzel