Programm
Sonntag, 01.06.2025
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Studio LCB
Ein Abend über Thomas Mann
Gesprächsgäste: Daniel Kehlmann, Heinrich Detering, Adam Soboczynski
Am Mikrofon: Katharina Teutsch1947 notiert Thomas Mann, dass er nach dem sehr ernsten „Doktor Faustus“ nun einen Roman schreiben werde, der das Zeug habe, „bei düsterer Weltlage (…) die Menschen zu trösten - und zu erheitern.“ Der Roman „Der Erwählte“ erscheint sechs Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Er wirkt dem ersten Anschein nach verspielt und zeitfern, da er die mittelalterliche Legende von „Gregorius oder der gute Sünder“ parodistisch neu erzählt. Dass man bei dieser Lesart eine Menge übersehen kann, vor allem den politischen Charakter dieses von Mann selbst als unpolitisch dargestellten Buchs, erläutert der Mitherausgeber der „Großen kommentierten Frankfurter Werkausgabe“ Heinrich Detering. Er wird im „Studio LCB” auch erklären, vor welche Herausforderungen sich ein solch enormes Editionsprojekt gestellt sieht, das mit dem „Erwählten“ den Abschluss des erzählerischen Werks feiert. Für uns ein Grund zu rekapitulieren, was Forschung und Lesegewohnheiten seit Beginn der kommentierten Werkausgabe um die Jahrtausendwende erbracht und wie sich beide verändert haben. Mit Heinrich Detering diskutiert Daniel Kehlmann, für den Thomas Mann einer der größten, aber auch zwiespältigsten Autoren der literarischen Moderne gewesen ist. Der verstorbene Literaturwissenschaftler Hans Mayer hatte einst versucht, das ewige Unbehagen an der Figur Thomas Mann in die Formel der „Ungeliebtheit“ zu bannen. Auch darüber werden wir mit dem Literaturchef der ZEIT, Adam Soboczynski, sprechen, der das Verhältnis von Feuilleton und Thomas Mann in den Blick nimmt.
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02:00 Uhr
Nachrichten
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02:05 Uhr
Klassik-Pop-et cetera
Moderation: Maren Kames, Schriftstellerin und Übersetzerin
(Wdh. v. Deutschlandfunk)Maren Kames, 1984 in Überlingen am Bodensee geboren, lebt heute als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. Sie absolvierte u.a. ein Studium für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und bewegt sich in ihrer literarischen Arbeit an der Schnittstelle von Text, Stimme, Sound und Raum. Ihr Debütwerk „Halb Taube Halb Pfau“ wurde 2017 mit dem Düsseldorfer PoesieDebütPreis und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. „Luna Luna“, ein polyphones Langgedicht, war 2020 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Ihr experimenteller Roman „Hasenprosa“ erschien 2024 und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit übersetzt sie Theaterstücke und Essays, zum Beispiel die der israelischen Dramatikerin Sivan Ben Yishai.
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03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Urban
Moderation: Martin Böttcher04:00 UhrNachrichten05:00 UhrNachrichten06:00 UhrNachrichten -
06:55 Uhr
Wort zum Tage
Deutsche Muslim-Liga Bonn
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07:00 Uhr
Nachrichten
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07:05 Uhr
Feiertag
Auf der Suche nach dem inneren Gold.
- Das Geschenk des Älterwerdens
Von Pater Norbert Cuypers, Wenden
Katholische Kirche -
07:30 Uhr
Kakadu für Frühaufsteher
Gibt es Geister und Gespenster?
Von Patricia Pantel
Moderation: Fabian SchmitzViele Geschichten, Bücher oder Filme erzählen von Geistern, Gespenstern und anderen übersinnlichen Wesen. Doch ein Beleg für die tatsächliche Existenz der körperlosen Wesen findet sich nicht. Die Wissenschaft sagt sogar, es ist unmöglich, dass es körperlose Wesen gibt, denn das würde gegen die Grundlagen der Physik verstoßen. Gibt es wirklich keine Geister und Gespenster?
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08:00 Uhr
Kakadu Kindernachrichten
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08:05 Uhr
Kakadu
Kinderhörspiel und Geschichten
"Kreide hat zuletzt der böse Wolf verlangt"
Von Thilo Reffert
Gelesen von Winnie Böwe
Ab 6 Jahre
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013
„Ein ehrlicher Schwindler“
Von Kati Obermann
Gelesen von Tilmar Kuhn
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2012
Moderation: Fabian Schmitz
War es wirklich eine gute Idee, dass Lilli ihre Fünf in der Mathearbeit ihrem Vater gegenüber verschwiegen hat? Und bekommt Gustav womöglich Stress, weil er sich für seinen Aushilfsjob älter gemacht hat, als er ist?Eine Fünf ist eine Fünf, selbst wenn ein kleines Plus dahintersteht. Daher behauptet Lilli ihrem Vater gegenüber, dass sie in der Mathearbeit eine Zwei geschrieben hat. Doch dann will der die Arbeit sehen und nun wird es kompliziert. Denn inzwischen wurde in der Schule die Arbeit wiederholt und Lilli hätte in der Wiederholung eigentlich eine Eins geschrieben, wenn sie nicht ihre Arbeit mit der ihrer Freundin Hanne getauscht hätte, um ihrem Vater die angebliche Zwei zu präsentieren. Und wer konnte damit rechnen, dass der anschließend in der Schule aufkreuzt, um sich mit dem Lehrer über dessen Benotungen zu streiten.
So ein Mist aber auch. Dass ihn seine Idee, wie er sein Taschengeld aufbessern könnte, auf die Polizeiwache bringen würde, damit hat Gustav nicht gerechnet. Dabei hat er doch gar nichts Schlimmes getan. Er hat für das Geld ganz echt gearbeitet, Regale aufgefüllt im Discounter. Dummerweise wollten die in dem Markt nur Praktikanten einstellen, die mindestens 14 Jahre alt sind. Also hat Gustav sich eben etwas älter gemacht und so den Job bekommen. Es waren auch alle zufrieden mit ihm, er sollte sogar am Tag darauf wiederkommen. Doch damit fing der Schlamassel an.
Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, hat viele Theaterstücke, Hörspiele und Bücher für Kinder und Erwachsene geschrieben.
Kati Obermann lebt und arbeitet als freie Autorin und Journalistin in Berlin und Leipzig. -
09:00 Uhr
Kakadu Kindernachrichten
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09:04 Uhr
Kakadu
Magazin
Moderation: Fabian Schmitz
08 00 22 54 22 54 -
09:30 Uhr
Sonntagsrätsel
Moderation: Ralf Bei der Kellen
sonntagsraetsel@deutschlandfunkkultur.de -
10:00 Uhr
Nachrichten
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10:05 Uhr
Plus Eins
Nomadin auf Zeit
“Ich will nur das Schöne mitnehmen”
Gesa Ufer im Gespräch mit Franziska Hauser
Nach dem Ende einer Beziehung gibt die Schriftstellerin Franziska Hauser ihren festen Wohnsitz auf. Monat für Monat hilft sie jetzt im Tausch gegen eine Unterkunft anderen Menschen: Sie passt auf Kinder und Pferde auf, sortiert alte Briefe, räumt auf oder pflanzt Tomaten.
Leben als Afrodeutsche - "Ich wollte Haare, die im Wind wehen"
von Annabel Quaynor
Esther hat von ihrem Vater ihre Hautfarbe und ihre Afrohaare geerbt. Ihre Locken sind widerspenstig und fallen auf. Lange Zeit will Esther sie einfach nur loswerden. Bis sie im Internet eine Entdeckung macht.11:00 UhrNachrichten -
11:59 Uhr
Freiheitsglocke
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12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Vera Linß -
12:30 Uhr
Die Reportage
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13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Sein und Streit
Das Philosophiemagazin
Moderation: Catherine Newmark -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Religionen
Moderation: Julia Ley
Das Minarett im Mundwinkel - Wie schreibt man queer-muslimische Gedichte?
Gespräch mit dem Berliner Lyriker Ozan Zakariya Keskinkýlýç
Der Heilige Sebastian - Vom Pestheiligen zur queeren Ikone
Von Michael Hollenbach
„Amen, aber sexy“ - In Köln baut ein Pfarrer eine queeres Pilotprojekt auf
Von Cornelia Wegerhoff
Evangelikal und inklusiv - Eine brasilianische Pfingstkirche umarmt queere Menschen
Von Niklas Franzen -
15:00 Uhr
Nachrichten
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15:05 Uhr
Interpretationen
"Ein völlig neues Verfahren"
Anton Reichas 36 Fugen für Klavier
Gast: Peter Sühring, Musikwissenschaftler
Moderation: Georg Beck
Neue Horizonte für eine alte Form: Das Werk des Beethoven-Zeitgenossen beeinflusste Komponisten bis hin zu Bartók und Schostakowitsch.Er hat lange gebraucht, um wieder zu dem zu werden, der er war: „Reicha, Anton, bedeutender Theoretiker, angesehener Komponist.“ So liest man das in Riemanns allererstem Musiklexikon, liest von Traktaten über den Klaviervortrag, über Komposition, Melodieführung, Harmonie, von Kompositionen in allen Gattungen mit Schwerpunkt Kammermusik, und - es ist das an Überraschungen, Entdeckungen, Kühnheiten reichste Reicha-Hauptwerk - man liest von den Haydn gewidmeten „36 fugues pour le piano composées d'après un système tout à fait noveau“, den „36 Fugen für das Klavier, komponiert nach einem völlig neuen Verfahren“. Dessen Wurzeln liegen in der Bonner Zeit Reichas, der 1770 geboren wurde, im selben Jahr wie Ludwig van Beethoven.
16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Vera Linß -
17:30 Uhr
Nachspiel
Das Sportmagazin
18:00 UhrNachrichten18:05 Uhr Nachspiel. FeatureOhne Kletterseil und Steigeisen
Trendsport Bouldern
Von Sabine Lerche
(Wdh. v. 10.11.2024)Noch vor 15 Jahren war Bouldern so gut wie unbekannt. Beim Bouldern klettert man in Absprunghöhe an einer künstlichen Wand oder an einem Felsblock hinauf. Zunächst eine wenig beachtete Trainingsmethode, inzwischen ein beliebter Breitensport. Bouldern gehört zu den Olympischen Sportarten und hat in den letzten Jahren einen Bauboom von Kletterhallen ausgelöst. Heute bewegt sich Bouldern zwischen spektakulärer Wettkampfshow und angesagtem Hobby. Sogar zu Therapiezwecken wird Klettern eingesetzt. Was macht die Sportart so attraktiv, und wie können Boulder-Schrauber immer wieder neue Herausforderungen an die Wand zaubern?
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18:30 Uhr
Hörspiel
Eugénie Grandet (1/3)
Nach Honoré de Balzac
Übersetzung aus dem Französischen: Mira Koffka
Bearbeitung: Helmut Peschina
Regie: Marguerite Gateau
Mit: Matthias Habich, Lisa Hrdina, Verena von Behr, Laurenz Laufenberg, Erika Skrotzki, Peter Matić, Max von Pufendorf, Maren Kroymann, Sabine Falkenberg, Christian Grashof, Jakob Diehl, Martin Engler, Martin Seifert, Maria Hartmann, Bernardo Arias Porras
Komposition: Christian Zanési
Ton: Jean-Boris Szymczak
DKultur 2015
Länge: 59'00
Teil 2 am 08.06.2025, 18.30 Uhr
Balzacs Klassiker porträtiert eine tragische Heldin der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft. Aus dem Würgegriff väterlicher Habgier und den sozialen Konventionen ihrer Zeit gibt es kein Entkommen.Im Leben des Winzers Grandet gibt es nur zwei Dinge, die ihm etwas bedeuten: sein Reichtum und seine Tochter Eugénie. Sie wird als Alleinerbin bald zum Ziel von Heiratsavancen und Schmeicheleien. Sogar daraus weiß der Vater noch Gewinn für sich zu ziehen. Eugénie selbst wehrt sich kaum gegen das Korsett aus Geiz und Vorschriften. Am Abend ihres 23. Geburtstags kommt unerwarteter Besuch aus Paris: Charles, Grandets Neffe und Eugénies Cousin. Er wird für einige Zeit bei der Familie wohnen.
Die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste wählte „Eugénie Grandet“ zum Hörspiel des Monats März 2015.
Honoré de Balzac, 1799 in Tours geboren, ging früh nach Paris, wo er Eingang in die Welt des Adels fand. Um seinen kostspieligen Lebensstil zu finanzieren, musste er immer mehr Texte veröffentlichen. In eine Mönchskutte gehüllt, schrieb er oft nächtelang, einzig am Leben gehalten durch den immensen Konsum schwarzen Kaffees. Dennoch war Balzac die längste Zeit seines Lebens tief verschuldet. Erst 1850 erfüllte sich sein Traum, reich zu heiraten − doch noch im selben Jahr erlag er seinem erschöpften Herz. Balzac schrieb „Eugénie Grandet“ als Teil seiner „Menschlichen Komödie“ − eines Romanzyklus, der die Tugenden und Abgründe von Mensch und Gesellschaft erforscht. Von 137 geplanten Erzählungen konnte Balzac 91 vollenden. -
20:00 Uhr
Konzert
417. Wartburgkonzert
Festsaal des Palas der Wartburg, Eisenach
Aufzeichnung vom 24.05.2025
Pasión Tango
Werke von Astor Piazzolla, Carlos Gardel und José Bragato
Friedrich Kleinhapl, Violoncello
Kim Barber, Klavier
Moderation: Holger Hettinger -
22:00 Uhr
Nachrichten
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22:05 Uhr
Literatur
Kleines Thomas-Mann-ABC
Von Aschenbach bis Zeitblom
Von Joachim Scholl
(Wdh. v. 09./16.08.2005)
Eine kleine Revue der wichtigsten Figuren aus dem Prosa-Universum des Thomas Mann.Thomas Manns Romanfiguren bevölkern das kollektive Gedächtnis nicht nur der literarischen Welt: Jede Erwähnung eines Sanatoriums in den Alpen ruft die Gestalt des gar nicht kranken Hans Castorp herauf. Die Mitglieder der weit verzweigten Buddenbrooks-Familie sind vielen bekannt, ebenso Felix Krull und Tonio Kröger. Thomas Mann nannte sie „seine Kinder“. Zum 150. Geburtstag des Literaturnobelpreisträgers am 6. Juni stellt Joachim Scholl einige der prominenten Kinder in alphabetischer Reihenfolge vor.
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23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Eckhard Roelcke
Null-Toleranz-Politik: Asiimewe Deborah Kawes "Das gelobte Land" in München
Gespräch mit Christoph Leibold23:50 Uhr KulturpresseschauVon Arno Orzessek