Programm
Montag, 20.11.2017
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Freispiel
Iwanow reloaded
Hörspiel von Felicia Zeller
Regie: Judith Lorentz
Mit: Juno Meinecke
Ton: Martin Eichberg
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017
Länge: 53'35
(Ursendung)
Galaveranstaltungen als willkommener Anlass, einfach nur gut auszusehen? Diese Zeiten sind vorbei.Früher mögen Galaveranstaltungen ein willkommener Anlass gewesen sein, einfach nur gut auszusehen. Diese Zeiten sind vorbei. Vorwürfe und Selbstvorwürfe beginnen bereits auf dem roten Teppich. „Alle im Raum wissen, ich bin gemeint. Und auch ich weiß es, auch wenn er meinen Namen nicht nennt und auch gar nicht von mir spricht, ich weiß, dass alle wissen, dass er mich meint.”
Felicia Zeller, geboren 1970 in Stuttgart, schreibt Theaterstücke, Prosa und realisiert Filmprojekte. Zahlreiche Theaterstücke, u.a. 2008 „Kaspar Häuser Meer“, dafür Publikumspreis der Mülheimer Theatertage NRW, „Stücke 08“. 2009 Clemens-Brentano-Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg für „Einsam lehnen am Bekannten“. 2015 „Wunsch und Wunder“ am Saarländischen Staatstheater, damit Nominierung für den 40. Mülheimer Dramatikerpreis 2015. Aus einigen Theaterstücken entstanden Hörspiele, zuletzt: „Die Welt von hinten wie von vorne“ (BR 2014) und „Einfach nur Erfolg“ (RBB 2016). Das Theaterstück „Zweite allgemeine Verunsicherung“ wurde 2016 vom Schauspiel Frankfurt uraufgeführt und war die Vorlage zu „Iwanow reloaded“. -
01:00 Uhr
Nachrichten
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01:05 Uhr
Tonart
Klassik
Moderation: Haino Rindler02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
u.a. Kalenderblatt
Vor 50 Jahren: Das Marburg-Virus wird erstmals unter dem Mikroskop entdeckt05:30 UhrNachrichten05:50 Uhr Aus den Feuilletons06:00 UhrNachrichten06:20 Uhr Wort zum TagePfarrerin Angelika Scholte-Reh
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Politisches FeuilletonDigitale Ethik: Wenn Algorithmen irren, sind Menschen verantwortlich
Von Konrad Lischka07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr Interview08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik„Die Regierung des Himmels. Globalgeschichte des Luftkriegs“ von Thomas Hippler
Rezensiert von Wolfgang Schneider -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Innenansichten einer estnischen Schriftsteller-Dynastie
Susanne Führer im Gespräch mit dem estnischen Schriftsteller und Gesellschaftskritiker Prof. Rein Raud„Sprachen sind wie Türen zu anderen Völkern und Zeiten“
Der estnische Schriftsteller Rein Raud spricht zehn bis zwanzig Fremdsprachen – und findet das ganz normal. Zuhause sprach man estnisch, in der Schule lernte er russisch und englisch, das Fernsehprogramm war finnisch, sein Vater lernte mit ihm deutsch. Als Kind gab Rein Raud all sein Taschengeld für Bücher aus, um fremde Sprachen zu lernen. Fürs Studium sollte es dann eine nicht-europäische Sprache sein, und so studierte Raud Japanologie in Leningrad, heute Sankt Petersburg.
Damals gehörte Estland noch zur Sowjetunion, doch die war kein homogener Block, niemand in den baltischen Staaten beispielsweise habe sich als Sowjetbürger gesehen
„Als ich zum ersten Mal in den Kindergarten ging, ich war drei Jahre alt, hat mein Vater auf dem Wege mir erzählt: „Wahrscheinlich wirst du jetzt alles über einen Kerl, der Lenin heißt, hören. Das solltest du nicht glauben. Aber das solltest du niemandem sagen, dass du es nicht glaubst."“ Solche Szenen hätten die meisten Esten erlebt.
„Wir haben das klassische Doppeldenken Orwells zu einer Kunstform entwickelt.“
Raud kommt aus einer sehr literarischen Familie, sein Großvater wie seine beiden Eltern waren Schriftsteller, auch seine Geschwister haben Bücher veröffentlicht. Arbeit hieß für ihn von klein auf, dass man am Tisch sitzt, ein Blatt Papier vor sich und dass man etwas darauf schreibt. „Mein Vater hat jeden Abend vorgelesen, was er geschrieben hat; die ganze Familie war in den Prozess eingebunden.“
Im Übrigen sprächen die meisten Esten drei bis vier Sprachen, denn Estland ist klein (1,3 Millionen Einwohner), niemand im Ausland spricht estnisch.
Sprachen sind für Rein Raud kein Selbstzweck, er ist kein Linguist.
„Sprachen sind Türen zu anderen Völkern und Zeiten.“
Daher reist er auch gern und viel:
„Ich glaube, um sich selbst zu verstehen, um meine eigene Kultur zu verstehen, muss ich unbedingt wissen, welche anderen Arten es gibt, um Mensch zu sein.“
Rein Raud ist in Estland zwar ein durchaus bekannter und erfolgreicher Schriftsteller wie Intellektueller, der sich an öffentlichen Debatten beteiligt, doch vom Schreiben allein könne er nicht leben. Er ist Professor für Japanologie, zur Zeit hat er eine Gastprofessur an der FU Berlin inne.
Auf Deutsch gibt es von Raud leider nur eine Erzählung in einer Anthologie, aber drei seiner Romane sind ins Englische übersetzt. „Was ich schreibe, ist ganz verschieden. Wenn ich ein Buch geschrieben habe, werde ich mich nie wiederholen.“ Anders als manche Autoren, die immer wieder dasselbe Buch schrieben. Von seinen eigenen Büchern mag er am liebsten den Roman „Der Bruder“, der sei ein „Spaghetti-Western, er hat eine Western-Ästhetik mit Einflüssen von Sergio Leones und Clint Eastwoods Filmen, aber auch der Sprache von Allessandro Baricco.“
Zuletzt erschien von ihm „Der Tod des perfekten Satzes“, ein Spionage- und Liebesroman, er spielt in Estland, in den letzten Monaten als sowjetische Republik. -
10:00 Uhr
Nachrichten
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10:05 Uhr
Lesart
Das Literaturmagazin
Moderation: Andrea Gerk
„Lügen und Fiktion“ auf dem Münchner Literaturfest
Von Tobias Krone
Vom Roman zur Graphic Novel
„Die Stadt der träumenden Bücher“ von Walter Moers
Gespräch mit Ilustrator Florian Biege
Die schöne Kunst des Mordens:
Brauchen wir eine Poetik des Kriminalromans?
Gespräch mit Thomas Wörtche
Buchkritik:
„Die blaue Gitarre“ von John Banville
Rezensiert von Helmut Böttiger
Straßenkritik:
„Eine Zierde in ihrem Haus“ von Asta Scheib
Von Andi Hörmann
Hörbuch:
„Armstrong“ von Torben Kuhlmann
Von Eva Hepper -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Vormittag
Moderation: Carsten Beyer
Rückblick auf das Überjazz-Festival in Hamburg
Von Matthias Wegner
Das muss man gehört haben ... oder auch nicht
Weltmusik
Von Grit Friedrich11:30 Uhr Musiktipps11:45 Uhr Rubrik: JazzEin Holländerin in Berlin: die Sängerin Kiki Manders
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12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 – Der Tag mit ...
Matthias Greffrath, Schriftsteller
Moderation: Anke Schaefer -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Länderreport
Moderation: André Hatting
Schön gelegen und schlecht erreichbar
Lübeck und sein Brückenproblem
Von Johannes Kulms
Sicherheit für Silver Surfer – auch im „digitalen Dorf“
Von Anke Petermann
„Schreiben von links nach rechts“
Alltagsprobleme in einer Willkommensklasse
Von Nana BrinkSchön gelegen und schlecht erreichbar – Lübeck und sein Brückenproblem
Lübeck ist eine wunderschöne Stadt – umgeben von viel Wasser. Das ist Glück und Fluch zugleich, denn Einwohner und Touristen brauchen seit Jahren eine große Portion Geduld. Gleich an mehreren maroden Brücken wird gebaut und geflickt, viele Straßen sind gesperrt oder nur eingeschränkt benutzbar. Egal ob Autofahrer, Fußgänger, Radler oder Schiffsreisende – alle sind betroffen und fragen sich: Warum dauert das so lange? Weil jahrzehntelang nichts an der Infrastruktur repariert wurde? -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Kompressor
Das Kulturmagazin
Moderation: Tim Grampes
Wie konnte Charles Manson zur Popikone werden?
Gespräch mit Niels Penke, Kulturwissenschaftler, Universität Siegen
Endlos-Selbstsuche im Film: „Der Lange Sommer der Theorie“
Gespräch mit der Regisseurin Irene von Alberti
Top Five:
Rassismus
Von Hartwig Tegeler
Das Lesen der Anderen:
Missy Magazine
Gespräch mit Hengameh Yaghoobifarah
Kunstsponsoring by Rheinmetall: Wo liegt die Schmerzgrenze?
Gespräch mit dem Videokünstler Clemens von Wedemeyer14:30 Uhr KulturnachrichtenVon Barbara Becker
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15:00 Uhr
Kakadu
15:00 Uhr Nachrichten für Kinder15:05 Uhr InfotagModeration: Fabian Schmitz
Zum Tag der Kinderrechte
Smaragdsuche in den Alpen
Von Hilde Braun
Selberblümeln
Von Anne Müller -
15:30 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Nachmittag
Moderation: Andreas Müller
Charles Manson und die Popmusik
Von Andreas Müller
Gäste im Studio: Textor & Renz
Dirk Schneider im Gespräch mit den Musikern
Black Sabbath
„The End“ ein Konzertfilm von Dick Carruthers
Geschäftsmodell Abschiedstour
Von Fabian Elsäßer
Das muss man gehört haben oder auch nicht ... Weltmusik
Von Grit Friedrich
Soundscout:
Shipwrecks aus Köln
Von Martin Risel
Die Wochenvorschau
Gespräch mit Dirk Schneider16:00 UhrNachrichten16:30 Uhr Musiktipps -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Abend
Moderation: Nicole Dittmer und Julius Stucke17:30 Uhr KulturnachrichtenVon Barbara Becker
18:00 UhrNachrichten -
18:30 Uhr
Weltzeit
Moderation: Katja Bigalke
#VANLIFE in den USA – Instagram-Paradies oder Armuts-Zeugnis?
Von Kerstin Zilm
Mietpolitik in New York – Eigentlich progressiv für US-Verhältnisse
Gespräch mit Kai Clement#VANLIFE in den USA – Instagram-Paradies oder Armuts-Zeugnis?
Vanlife, das ist eine neue Bewegung in den USA, mit eigenem Hashtag und Instagram-Sponsoren. Fotos zeugen vom paradiesischen Leben im Camper-Wohnmobil. Aufwachen an Traumstränden, Erkunden abgelegener Pfade und Schlafen unter der funkelnden Milchstraße. Doch es gibt auch eine andere Seite des Vanlifes. Die ist weitgehend unsichtbar: Das Leben in Wohnwagen und Autos als Notlösung, weil Mieten unbezahlbar geworden sind für viele US-Amerikaner. In Los Angeles existiert beides direkt nebeneinander. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Zeitfragen. Politik und Soziales
Magazin
Moderation: Mathias von Lieben
Mitten im Leben – frühe Formen der Demenz
Von Uschi Götz
Zeitreise gegen das Vergessen – Virtual Reality-Brillen für Demenzkranke
Von Thomas Kalus19:30 Uhr Zeitfragen. FeatureDarüber spricht Mann (nicht)
Männergruppen als Weg zur Selbstfindung
Von Ralf Bei der Kellen und Tim ZülchIm Zuge der sogenannten 68er-Generation kritisierten die Frauen immer stärker und immer öffentlicher ihre Ungleichstellung gegenüber den Männern. In Frauencafés, Frauenbuchläden und Frauengruppen wurden die Mechanismen dekuvriert und die eigene Rolle innerhalb der Gesellschaft analysiert. Männer, die sich in linken und/oder alternativen Gruppen engagierten, sahen sich zunehmend unter Druck, ähnliche Gruppen zu gründen. Wo diese anfänglich von Frauen angeregt wurden oder auch aus Verunsicherung über das Verschwinden alter Klischees – und nicht zuletzt auch aus sexueller Frustration – entstanden, sind Männergruppen heute an einem ganz anderen Punkt. So wie die Frauen nach 1968 verstärkt ihre unterdrückte Position hinterfragten, so hinterfragen seit einigen Jahren Männer die in der Gesellschaft vorherrschenden Normen bezüglich Männlichkeit. Müssen Männer immer stark sein? Wie vereinbare ich Karriere und Vatersein? Wie ist das mit der Männergesundheit? Schließlich sterben Männer immer noch viel früher als Frauen. In diesem Prozess fühlen sich viele Männer hin- und hergerissen; die Rolle des scheinbar heute geforderten Alphasoftie, der stark ist und trotzdem gefühlvoll, überfordert viele. Der Besuch einer Männergruppe kann eine gute Möglichkeit sein, den eigenen Weg zwischen den Herausforderungen zu finden.
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20:00 Uhr
Nachrichten
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20:03 Uhr
In Concert
Stadthauptmannshof Mölln
Aufzeichnung vom 13.10.2017
The Henry Girls
Far Beyond the Stars Tour 2017
Irish Americana Folk
Moderation: Carsten Beyer„Die Henry Girls sind spektakulär … die besten Gesangsharmonien aus Donegal seit Clannad!“. So schrieb die BBC einmal über Karen, Lorna und Joleen McLaughlin. Drei Schwestern, die in ihrer Heimatstadt Malin auf der Halbinsel Irish Eoghain im Norden Donegals schon lange als The Henry Girls bekannt sind. Zusammen mit ihren vier Schwestern kamen sie bereits als Kinder mit der irischen Volksmusik intensiv in Berührung. Im Elternhaus wurden, wie in vielen Familien nicht nur in Donegal üblich, traditionelle Lieder gesungen – auch mehrstimmig. Heute gilt ihr lupenreiner Harmoniegesang als Markenzeichen der drei Schwestern, die inzwischen zu den wegweisenden jungen Folkgruppen Irlands zählen. Sie verbinden die traditionelle Musik Irlands mit amerikanischer Folk- und Bluegrassmusik und zeigen sich offen für die unterschiedlichsten musikalischen Einflüsse. Mit Songs ihres aktuellen Albums ‚Far Beoynd The Stars‘ waren die Henry Girls im Herbst in Deutschland unterwegs und standen am 13. Oktober auf der Bühne des Stadthauptmannshofs.
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21:30 Uhr
Kriminalhörspiel
Abendstunde im Spätherbst
Von Friedrich Dürrenmatt
Regie: Gustav Burmester
Mit: Ernst Schröder, Willy Maertens, Kurt Fischer-Fehling, Wolff Lindner
Ton: Rudolf Meister
Produktion: NDR 1957
Länge: 47'01
Hofer, ein „literarischer Kriminalist“, trifft Maximilian F. Korbes, Schriftsteller von Weltruhm. Hofer weiß, woher Korbes seine Stoffe bezieht.
Anschließend:
Hörspiel- und FeaturetippsMaximilian Friedrich Korbes, Schriftsteller von Weltruhm und Nobelpreisträger, ist auf Stoffsuche für das nächste Werk. In seine Suite in einem Schweizer Luxushotel dringt eines Abends unangemeldeter Besuch ein: Fürchtegott Hofer, der sich als pensionierter Buchhalter vorstellt. Hofer ist jedoch nicht einer der vielen Verehrer, sondern literarischer Kriminalist. Er kann lückenlos nachweisen, woher Korbes’ Romanideen in Wahrheit stammen.
Friedrich Dürrenmatt (1921-1990), schrieb Prosa, Lyrik, Essays und wurde vor allem als Dramatiker weltberühmt ("Der Besuch der alten Dame“, „Die Physiker"). Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, z.B. Georg-Büchner-Preis 1986, Österreichischer Staatspreis 1983, Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Die Panne“ (SDR 1956), Prix Italia für „Abendstunde im Spätherbst“. Weitere Hörspiele u.a. „Der Prozeß um des Esels Schatten“ (RB 1951), „Stranitzky und der Nationalheld“ (NWDR 1952), „Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen“ (NDR 1959), „Herkules und der Stall des Augias“ (BR 1956), „Das Unternehmen der Wega“ (SWF 1955), „Der Doppelgänger“ (BR/NDR 1960). -
22:30 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Miriam Rossius -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Sigrid Brinkmann
Wie weiter mit dem „Haus der Österreichischen Geschichte“?
Von Stephan Oszváth
Reingefallen: Rüstungskonzern sponsert China-Ausstellung – Künstler diskutieren
Von Carsten Probst
Charles Manson: Vom Massenmörder zur Kultfigur
Gespräch mit dem Autor Ernst Hofacker23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Ben Ebeling