Uwe Rasch thematisiert Kommunikation als Problem. Es geht um das Erleben von Sprachlosigkeit und den Versuch ihrer Überwindung. Dabei spielt Körperlichkeit die zentrale Rolle für seine oft multimedialen Arbeiten.
Was Kultur ist, hat sich in den letzten 30 Jahren stillschweigend gewandelt. An die Stelle vitaler Impulse ist die variantenreiche Fortführung des Bestehenden getreten. Doch von Stillstand oder gar Krise zu sprechen, ist ein Tabu.
Roland Kayn ist ein fast vergessener Exponent der Nachkriegsavantgarde. War er 1964 Gründungsmitglied des legendären Improvisationsensembles „Nuova Consonanza“, wendete er sich in den 70er Jahren ganz der elektronischen Musik zu.
Vor 20 Jahren starb Herbert Brün. Obwohl die Europäische Musikszene den in die USA emigrierten Komponisten nur wenig wahrgenommen hatte, war Brün über seinen Kreis hinaus als scharfsinniger und zeitlebens kritischer Geist bekannt.
30 Jahre nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland stellt sich die Frage, welche Rolle im Osten sozialisierte Komponisten heute spielen und inwieweit man von einer spezifischen Tradition und Ästhetik sprechen kann.
Während 1960 die Internationale Gesellschaft für Neue Musik vor allem im WDR-Funkhaus Köln ihr 34. Weltmusikfest veranstaltete, fand damals zeitgleich im Kölner Atelier der Künstlerin Mary Bauermeister eine Gegenveranstaltung statt: das Contre-Festival.
Es gehörte zu den spannendsten Veranstaltungen zeitgenössischer Musik in der kulturellen Institutionsgeschichte der noch jungen Bundesrepublik - das 34. Weltmusikfest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik 1960 in Köln.
Irene Galindo Quero hat eine starke Neigung zu Sprache und Literatur. Analogien wie Metrik, Betonung oder Syntax faszinieren sie, grade weil sie in beiden Bereichen zwar das gleiche, nicht aber dasselbe bedeuten.
Mit ihrem Bedürfnis, über das reine Reproduzieren hinaus, selbst an der Entstehung von Musik und Performances mitzuwirken, kreiert die 1982 geborene Künstlerin ungewohnte und in höchstem Maß individuelle Klang- und Ausdruckswelten.
Franz Martin Olbrisch lässt sich kaum in die Kategorien eines arbeitsteiligen Kulturbetriebs einpassen. Der seit vielen Jahren in Berlin lebende Komponist hat sich auch mit Themen beschäftigt, die abseits des Feldes rein musikalischer Arbeit liegen.
Der Schlagzeuger und Komponist Matthias Kaul war ein Ohrenmensch. Als "Manie eines Hörsüchtigen" bezeichnete der in diesem Jahr verstorbene Musiker seinen Hang, auch im Alltag alle Gegenstände einer akustischen Prüfung zu unterziehen.
Justė Janulytė gehört zur jungen, selbstbewussten Generation in Litauen. In ihrer Musik sucht sie ständig nach klanglichen Phänomenen, die das maximale Potenzial zur Veränderung haben.
Ihr Zuhause, sagt Biliana Voutchkova, sei dieses riesige weite Land der Musik, mit vielen Räumen und vielen Freiflächen, mit bequemen, gemütlichen Notenbetten zum Ausruhen.
Üben gehört zum Alltag eines jeden Musikers. Auch wenn die Arbeit an einem Stück manchmal monatelang dauert: Das Publikum kriegt davon wenig zu sehen. Die Vorarbeit am eigenen Instrument bietet einen ganz eigenen Ort der Kreativität.
Die Maßnahmen gegen die Coronapandemie machten das gemeinsame Spiel von Musikern für Monate unmöglich. Die britische Klangkünstlerin Sarah Washington formierte deshalb ihr bereits 2000 gegründetes CWCH collective neu.
Wenn von Musik und Revolution die Rede, gibt es zwei Phänomene: Musik, die für revolutionäre Bewegungen geschrieben wird und musikalische Revolutionen, die Wendepunkte in der Musikgeschichte darstellen. Zusammengegangen ist das meistens nicht.
20 Jahre alt war Terry Fox als er 1963 nach Kalifornien ging. Im Zuge der Politisierung der Kunst durch die Protestbewegung der Bay Area entdeckte der Maler Fluxus und Happening – zeitbasierte Kunstformen, die sein Werk künftig prägten.
Das Ensemble Musica Negativa war eines der ersten Spezialensembles für neue Musik in Deutschland. Es war vor allem die experimentelle Musik jenseits des akademischen Mainstreams, die die Musikerinnen und Musiker interessierte.
Feinheiten der Intonation sind das Spezialgebiet von Marc Sabat. Der kanadische Komponist hat sich ausführlich mit Intervallbeziehungen und Stimmungssystemen beschäftigt.
Music Negativa - der Name des 1969 gegründeten Ensembles war Programm. An Theodor W. Adorno und dessen „Negative Dialektik“ durfte gedacht werden. Komponieren wurde verstanden als kritischer Einspruch gegen die Gesellschaft.
Michael Reudenbachs Musik ist wie ein heimliches Spiel an der Grenze des Wahrnehmbaren. Die Präzision der Spielanweisungen kommuniziert einen gewichtigen Ernst, der die Aufmerksamkeit schärft und fokussiert.
1969 rief der Komponist Rainer Riehn Musiker zusammen, um Werke von John Cage und Dieter Schnebel einzuspielen. Es war die Geburtsstunde des Ensembles Musica Negativa, eines der ersten Spezialensembles für neue Musik im deutschsprachigen Raum.
Der Frage nach Klang und Geräusch ordnet der ungarisch-schweizerische Komponist und Performer István Zelenka lediglich eine sekundäre Rolle zu. Vielmehr ist sein Anliegen, Menschen anzuregen, sich mit seinen Kompositionen zu "beschäftigen".
Jörg Mainkas „Kammer-Musik“ besteht aus derzeit fünf eigenständig komponierten und einzeln aufführbaren Stücken. In der zyklischen Zusammenstellung jedoch werden Interaktionen erzeugt, die die Stücke untereinander durchlässig machen.
Seine Reihe live-elektronischer Orchesterwerken mit dem Titel „Utopia“ ist so etwas wie die Summe seines Schaffens: Thomas Kessler ist ein Pionier der elektronischen Musik und hat u. a. das Studios in Berlin und Basel gegründet.