Erik Satie und seine Exegeten

Nachtigall mit Zahnschmerzen

55:43 Minuten
Pointillistisches Porträt (Auszug) von Erik Satie, Öl auf Holz aus einer privaten Sammlung.
Künstler, Mäzen und Kunstsammler Antoine de la Rochefoucauld porträtierte Erik Satie im Jahr 1894. © picture alliance / Photo12 / Archives Snark
Zu Lebzeiten von seinen Freunden geliebt und hoch verehrt, von seinen Gegnern als schrulliger Eigenbrötler abgetan, gilt der unkonventionelle und unbestechliche Geist von Satie als Urvater der Moderne. Wie wichtig ist er heute noch?
Wenn der Komponist Erik Satie sich im Hier und Jetzt umschauen würde, wäre er vielleicht verwundert, wie wenig sich doch im Grunde verändert hat. Der Konzertbetrieb funktioniert wie immer, nur dass er heute wirklich ein Museum ist, und die Besucher pilgern – ob mit oder ohne Interesse an Richard Wagner – in festlicher Verkleidung zu den Bayreuther Festspielen. Dabei war ihm das alles schon damals komisch vorgekommen.

Gegen den Strom

Der Geniekult, die emotionale Emphase und der unkritische Hype um alles, was als erhaben gilt, war es, was Satie deutlich abstieß. Jene Lächerlichkeit versuchte er mit ebenso viel Witz wie betont schlichten Mitteln zu untergraben.
Geliebt und gehasst von den Zeitgenossen, steht heute die Frage: Wie wichtig ist der Urvater der Moderne heute? Eine Spurensuche zum 100. Todestag Saties – von Vladimir Jankélévitch bis Slavoj Žižek.
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