Als Transfrau in den 70ern bleibt Nora Eckert nur das Nachtleben zum Geldverdienen. "Es war fantastisch." Doch sie will wieder einen sozialversicherungspflichtigen Job. In "Wie alle, nur anders" geht es auch um ihren Wunsch nach Bürgerlichkeit.
Das Taxi wurde im Berlin der 20er zum magischen Vehikel. Der russische Emigrant Alexander Kareno hat 1929 seine Erfahrungen als Chauffeur aufgeschrieben. Sie sind eine Sittengeschichte der Metropole, die damals als zweite russische Hauptstadt galt.
Den Schriftsteller Paul Heyse kennen nur noch Eingeweihte. Dabei gehörte der Wahlmünchner aus Berlin zu den beliebtesten Autoren des 19. Jahrhunderts. Hans Pleschinski setzt dem vergessenen Nobelpreisträger mit einem humoristischen Roman ein Denkmal.
Uwe Johnson, einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhundert, war auch ein begnadeter Briefeschreiber. Er schrieb sie als Literatur, mit verweisungsreicher Sprache und wiederkehrenden Motiven. Noch am Tag seines Todes war er auf der Post.
Seit den 1980er-Jahren hat sich die Zahl der Höfe in der Schweiz von 100.000 auf 50.000 halbiert. Der Fotograf Tomas Wüthrich hat vor 20 Jahren das Abschiedsjahr des Hofs seiner Eltern fotografiert. Nun ist daraus der Band "Hof Nr. 4233" geworden.
In Städten fehlen oft Räume für die Jugendkultur – auf dem Lande fehlt es manchmal an Jugend, oft aber nur an Koordination und Ideen. Ein Projekt aus Sachsen-Anhalt zeigt, wie man das Landleben für junge Menschen attraktiv machen kann.
Zu Lebzeiten war Lucia Berlin wenig Ruhm beschieden. Erst zehn Jahre nach ihrem Tod eroberte eine Neuausgabe ihrer Stories die Bestsellerliste der "New York Times". Auch in Deutschland wurde ihr Werk zum Erfolg.
Nach Jahrzehnten ohne Kontakt reist der Kulturjournalist und Biograf Jörg Magenau ans Sterbebett seines Vaters. Aus dieser Begegnung ist sein erster Roman "Die kanadische Nacht" entstanden. Darin geht es auch um die Prägung durch die Eltern.
Doug Johnstones Edinburgh in "Der Bruch" ist hässlich, schmutzig und verkommen, oder wo es das nicht ist, obszön reich und abgeschottet. Sein Kriminalroman verwickelt beide Milieus in eine scheinbar ausweglose Tragödie – und stemmt sich doch dagegen.
Menschen, die mit einem weißen und einem nichtweißen Elternteil aufwachsen, finden in deutschen Büchern nicht statt, wie die Autorin Mithu Sanyal feststellen musste. Also hat sie das geändert – und ist mit viel Humor einem ernsten Thema begegnet.
Erinnerungspolitik muss nicht ein Unrecht gegen ein anderes ausspielen. Das zeigt der US-Literaturwissenschaftler und Holocaust-Forscher Michael Rothberg in seinem eindrücklichen, nun endlich ins Deutsche übersetzten Buch.
Das Schreiben war ihr Rettungsring: Das Werk der Dänin Tove Ditlevsen ist eine fantastische Wiederentdeckung. In ihrer autobiografischen Trilogie erzählt sie von ihrem Weg zur Autorin, ihren Ehen und ihrer Medikamentensucht.
Faschismus und Populismus bedrohen die Demokratie: Das ist kein neues Phänomen. Wie es aber möglich ist, dass die Analysen aus jahrzehntealter politischer Literatur immer noch gültig sind, hat sich der Autor Arno Orzessek genauer angesehen.
Der angesehene Astrophysiker Avi Loeb sucht nach Hinweisen auf fremde Zivilisationen im Kosmos. Erste Entdeckungen sprechen dafür, dass es auch jenseits der Erde Leben gibt. Eine sehr persönliche Spurensuche.
Die Erzählungen von Denis Osokin verbinden pagane Welt und deprimierende russische Gegenwart. Volkskulturen und Mythen fließen mit ein. Es entstehen atmosphärisch eigentümliche Landschafts- und Menschenschilderungen mit märchenhaften Zügen.