Linux feiert 20. Geburtstag
Am 25. August 1991 postete Linus Torvalds im Internet, er arbeite an einem freien Betriebssystem und programmiere es nur als Hobby. Es ist dann aber doch groß und professionell geworden: Linux, das nach Linus Torvalds benannte Betriebssystem.
Ein Linux-Computer bootet. Musik in den Ohren von IT-Managern, von Bill Zeitler etwa. Er war lange Zeit der oberste Chef der IBM-Hardware-Abteilung und sorgte dafür, dass Linux auf allen Rechnern des einst mächtigsten Computer-Konzerns der Welt eingesetzt werden konnte.
Eine der besten Eigenschaften von Linux ist, dass es eben nicht in einer einzigen Stadt im Bundesstaat Washington oder in Utah entwickelt wurde. Vielmehr tragen ausgezeichnete Profis aus Deutschland, China, Japan, den Vereinigten Staaten und der ganzen Welt dazu bei.
Milliarden werden heute mit Rechnern umgesetzt, die unter Linux laufen. Eine der größten Erfolgsgeschichten, seit es Computer gibt. Sie begann mit einem, der sich als Verlierer fühlte, dem finnischen Informatik-Studenten Linus Torvalds. Der war seinerzeit recht frustriert und orientierungslos, wie er in seiner Autobiografie schreibt:
"Das war mein Leben: Ich aß. Ich schlief. Vielleicht ging ich zur Uni. Ich programmierte. Ich las eine Menge E-Mails. Mir war klar, dass manche meiner Freunde mehr Sex hatten, aber das war okay. Offen gesagt, die meisten meiner Freunde waren auch Loser."
Auch seine Programmierarbeit entwickelte sich anders als geplant. Eigentlich wollte der angehende Informatiker nur ein kleines Stück Software schreiben, um mit seinem Schreibtisch-PC daheim auf den Universitätsrechner zugreifen zu können. Aber das hat nicht so recht geklappt. Er musste weitere Funktionen programmieren, um mit der Software überhaupt etwas anfangen zu können, bis er bemerkte, dass sich das Ganze mehr zu einem vollständigen Betriebssystem entwickelte. Heute läuft Linux vor allem in Rechenzentren. Für Linus Torvalds aber ist der Schreibtisch-Computer der angestammte Platz seines Betriebssystems. "Deswegen habe ich die Entwicklung begonnen", sagt er, "und dafür nutze ich es noch immer."
Die meisten Web-Server laufen mittlerweile unter Linux und ebenso die mächtigsten Supercomputer. Eine ganze Branche verdient mit IT-Dienstleistungen rund um das ansonsten kostenlose Betriebssystem ihr Geld. Und es gibt regelmäßige Nachrichtensendungen, etwa zu der besonders anwenderfreundlichen Linux-Variante Ubuntu, verbreitet über das Internet, auf Radio Tux. Koordiniert über das Internet, programmieren heute unzählige Entwickler an den verschiedenen Varianten von Linux. Der Quell-Code wird veröffentlicht. Open Source heißt das. Jeder gibt, was er kann, und nimmt, was er braucht.
Weltweit gibt es Hunderte solcher Projekte. Das reicht von ein paar wenigen bis zu Hunderten von Leuten. Und es gibt Überschneidungen. Etliche arbeiten nicht nur an einem Projekt. Wie viele es sind, weiß niemand.
Wenn sich freie Entwickler für so ein Projekt zusammentun, um freie Software zu schreiben, dann gibt es natürlich keinen Chef, keinen "Single-Point-of-Failure". Das ist ein zentraler Begriff in der IT, der den Punkt meint, an dem eine Sache wahrscheinlich schief geht.
Die Entscheidungen werden dezentral getroffen. Es gibt nicht den einen, an dem immer alles scheitert. Aber es gibt natürlich auch nicht den Sündenbock, den manche gerne hätten.
So ein Ansatz bringt gewaltige Vorteile mit sich, sagt Linus Torvalds:
"Ich wette 100 Dollar, dass wir nie Maschinen bekommen, die intelligenter sind als wir, wenn wir versuchen, sie zu konstruieren. Wir bekommen sie nur – irgendwann in der Zukunft – wenn wir sie sich entwickeln lassen. Und Open Source ist die einzige Möglichkeit, Software zu entwickeln, die komplizierter ist als man selbst."
Vor allem öffentliche Einrichtungen haben die Vorteile von Open-Source-Software erkannt. Sie löschen Windows und installieren Linux. Die erste Kommunalverwaltung in Deutschland, die umstieg, war die von Schwäbisch Hall in Baden Württemberg. Linux spart Geld, sagt Horst Bräuner, der städtische IT-Leiter. Zunächst aber kostet es, weil die öffentlichen Bediensteten in Schulungen erst den Umgang mit den ungewohnten System lernen müssen. Dieser Aufwand allerdings lohnt sich:
"Das ist ja Kapital, das bei uns bleibt. Die Leute arbeiten ja zehn oder zwanzig Jahre in derselben Verwaltung. Und da macht es schon einen Unterschied, ob ich in Lizenzen investiere, totes Kapital schaffe, oder ob ich in Menschen investiere, in Know-how, und dort mir lebendiges Kapital erhalte."
Nur auf privaten Desktop-Rechnern hat sich Linux noch nicht durchgesetzt, obwohl Linus Torvalds es eigentlich gerade dafür gedacht hatte. Aber auf vielen Smartphones läuft es. Google Android beispielsweise ist eine Linux-Variante. Und so bleibt Torvalds denn auch optimistisch. Er ist sicher: "Der Desktop ist erreichbar."
Eine der besten Eigenschaften von Linux ist, dass es eben nicht in einer einzigen Stadt im Bundesstaat Washington oder in Utah entwickelt wurde. Vielmehr tragen ausgezeichnete Profis aus Deutschland, China, Japan, den Vereinigten Staaten und der ganzen Welt dazu bei.
Milliarden werden heute mit Rechnern umgesetzt, die unter Linux laufen. Eine der größten Erfolgsgeschichten, seit es Computer gibt. Sie begann mit einem, der sich als Verlierer fühlte, dem finnischen Informatik-Studenten Linus Torvalds. Der war seinerzeit recht frustriert und orientierungslos, wie er in seiner Autobiografie schreibt:
"Das war mein Leben: Ich aß. Ich schlief. Vielleicht ging ich zur Uni. Ich programmierte. Ich las eine Menge E-Mails. Mir war klar, dass manche meiner Freunde mehr Sex hatten, aber das war okay. Offen gesagt, die meisten meiner Freunde waren auch Loser."
Auch seine Programmierarbeit entwickelte sich anders als geplant. Eigentlich wollte der angehende Informatiker nur ein kleines Stück Software schreiben, um mit seinem Schreibtisch-PC daheim auf den Universitätsrechner zugreifen zu können. Aber das hat nicht so recht geklappt. Er musste weitere Funktionen programmieren, um mit der Software überhaupt etwas anfangen zu können, bis er bemerkte, dass sich das Ganze mehr zu einem vollständigen Betriebssystem entwickelte. Heute läuft Linux vor allem in Rechenzentren. Für Linus Torvalds aber ist der Schreibtisch-Computer der angestammte Platz seines Betriebssystems. "Deswegen habe ich die Entwicklung begonnen", sagt er, "und dafür nutze ich es noch immer."
Die meisten Web-Server laufen mittlerweile unter Linux und ebenso die mächtigsten Supercomputer. Eine ganze Branche verdient mit IT-Dienstleistungen rund um das ansonsten kostenlose Betriebssystem ihr Geld. Und es gibt regelmäßige Nachrichtensendungen, etwa zu der besonders anwenderfreundlichen Linux-Variante Ubuntu, verbreitet über das Internet, auf Radio Tux. Koordiniert über das Internet, programmieren heute unzählige Entwickler an den verschiedenen Varianten von Linux. Der Quell-Code wird veröffentlicht. Open Source heißt das. Jeder gibt, was er kann, und nimmt, was er braucht.
Weltweit gibt es Hunderte solcher Projekte. Das reicht von ein paar wenigen bis zu Hunderten von Leuten. Und es gibt Überschneidungen. Etliche arbeiten nicht nur an einem Projekt. Wie viele es sind, weiß niemand.
Wenn sich freie Entwickler für so ein Projekt zusammentun, um freie Software zu schreiben, dann gibt es natürlich keinen Chef, keinen "Single-Point-of-Failure". Das ist ein zentraler Begriff in der IT, der den Punkt meint, an dem eine Sache wahrscheinlich schief geht.
Die Entscheidungen werden dezentral getroffen. Es gibt nicht den einen, an dem immer alles scheitert. Aber es gibt natürlich auch nicht den Sündenbock, den manche gerne hätten.
So ein Ansatz bringt gewaltige Vorteile mit sich, sagt Linus Torvalds:
"Ich wette 100 Dollar, dass wir nie Maschinen bekommen, die intelligenter sind als wir, wenn wir versuchen, sie zu konstruieren. Wir bekommen sie nur – irgendwann in der Zukunft – wenn wir sie sich entwickeln lassen. Und Open Source ist die einzige Möglichkeit, Software zu entwickeln, die komplizierter ist als man selbst."
Vor allem öffentliche Einrichtungen haben die Vorteile von Open-Source-Software erkannt. Sie löschen Windows und installieren Linux. Die erste Kommunalverwaltung in Deutschland, die umstieg, war die von Schwäbisch Hall in Baden Württemberg. Linux spart Geld, sagt Horst Bräuner, der städtische IT-Leiter. Zunächst aber kostet es, weil die öffentlichen Bediensteten in Schulungen erst den Umgang mit den ungewohnten System lernen müssen. Dieser Aufwand allerdings lohnt sich:
"Das ist ja Kapital, das bei uns bleibt. Die Leute arbeiten ja zehn oder zwanzig Jahre in derselben Verwaltung. Und da macht es schon einen Unterschied, ob ich in Lizenzen investiere, totes Kapital schaffe, oder ob ich in Menschen investiere, in Know-how, und dort mir lebendiges Kapital erhalte."
Nur auf privaten Desktop-Rechnern hat sich Linux noch nicht durchgesetzt, obwohl Linus Torvalds es eigentlich gerade dafür gedacht hatte. Aber auf vielen Smartphones läuft es. Google Android beispielsweise ist eine Linux-Variante. Und so bleibt Torvalds denn auch optimistisch. Er ist sicher: "Der Desktop ist erreichbar."