In den 1990er-Jahren galten die Romane Aleksandar Tišmas als Kommentare zu den grausamen Kriegen, in denen Jugoslawien unterging. Dann wurde er hierzulande vergessen. Mit Hilfe seiner Autobiografie können wir den Schriftsteller nun wieder entdecken.
In den Karpaten wurde ein Mann gepfählt - so lässt Dana Grigorcea ihren neuen Roman beginnen. Der Kult um den "Pfähler" Vlad Tepes, der als Vorbild für "Dracula" gedient haben soll, ist in Rumänien ungebrochen, sagt die Schriftstellerin im Interview.
Filmemacherin Christina von Braun erzählt anhand ihrer berühmt-berüchtigten Familie und ihres ungewöhnlichen eigenen Lebens von der weiblichen Selbstermächtigung einer ganzen Generation. Eine aufschlussreiche Autobiografie, sagt unsere Rezensentin.
Statistisch gesehen versucht jeden Tag ein Mann in Deutschland, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu ermorden. Jeden dritten Tag gelingt ein solcher Mord. Laura Backes und Margherita Bettoni haben ein erschütterndes Buch über diese Femizide geschrieben.
Biologin Meike Stoverock plädiert in ihrem Buch "Female Choice" für ein Ende der Unterdrückung der weiblichen Sexualität. Wie im Tierreich sollten die Weibchen den Zugang zu Sex kontrollieren. Viele Männer würden dann keine Partnerin mehr finden.
Der junge Historiker Tim Bouverie erzählt die Geschichte der britischen „Appeasement“-Politik gegenüber Hitler und den Nationalsozialisten so packend und lebhaft wie eine Streaming-Serie.
Im Debütroman der Argentinierin Pola Oloixarac geht es um junge Kreative, die mit dem Internet & Co. die Welt verändern wollen. Ihre respektlose Darstellung der linken Guerilla löste einen Skandal aus. Nun ist der Roman auf Deutsch zu lesen.
Christian Kracht gilt seit seinem Debüt "Faserland" als Meister der medialen Selbstinszenierung. In "Eurotrash" rückt er nun effektvoll die eigene Familiengeschichte ins Zentrum. Dennoch läuft der Roman auf ermüdende Weise ins Leere.
Feminismus und Kapitalismus seien Gegensätze, behauptet Priya Basil in ihrem Buch mit dem Untertitel: "Feministin werden". Zugleich erzählt es von einer feministischen Aktion bei einer höchst kapitalistischen Modezeitschrift.
In seinem neuen Buch "Der weiße Fleck" zeigt Mohamed Amjahids strukturellen Rassismus auf. Der titelgebende weiße Fleck meint, "dass man sich als weiße Person gar nicht mit seinen Privilegien auseinandersetzen muss".
1968, eine konventionelle Filmproduktion in Brighton, dem Ferienort an Englands Küste. Nichts geht nach Plan. Es gibt Stress mit den Darstellerinnen, dem Produzenten und dem Regisseur. Und alle haben ihre Geheimnisse und ihre Affären.
Saša Stanišić hat sein erstes Kinderbuch vorgelegt. An „Hey, hey, hey, Taxi!“ war auch sein Sohn Nikolai beteiligt, erzählt der Autor. Dem hat er immer Taxigeschichten zur Guten Nacht erzählt, der Sohn hat sie ausgeschmückt und verbessert.
Dieses Bildersachbuch lehrt einen im wahrsten Sinne des Wortes das Sehen! Mit seinen fantastischen Farben, Formen und Informationen lernt man schnell, warum sehen können so wichtig für uns Menschen ist.
New York Ende der 60er: Um fit zu bleiben, lässt sich die Show- und Kunstszene Substanzen spritzen, die die Nazis zuvor im II. Weltkrieg eingesetzt hatten. Ulrike Sterblichs Roman fußt auf wahren Begebenheiten, ist aber etwas zu sehr durchkalkuliert.
Ob Barack Obama, Joe Biden oder Kamala Harris: Wenn US-Politikerinnen und Politiker ihre Memoiren veröffentlichen, funktionieren die meist nach einem ganz bestimmten Schema.
Im Fischerdorf Eboundja in Kamerun bauen chinesische Investoren einen gigantischen Tiefwasserhafen. Jetzt ist dort nichts mehr, wie es einmal war. Der Fotograf Reinout van den Bergh zeigt die Zerstörung von Natur und Kultur.
"Die Kinder werden es einmal besser haben als wir." Das war einmal. Von den nach 1980 Geborenen verdiene nur noch die Hälfte mehr als ihre Eltern, sagt Julia Friedrichs. In ihrem Buch "Working Class" geht sie den Ursachen dieser Entwicklung nach.
Weiß, männlich, nicht behindert – in "Why We Matter: Das Ende der Unterdrückung" befasst sich die Politologin und Aktivistin Emilia Roig mit der Bewusstwerdung von Privilegien dominanter gesellschaftlicher Gruppen. Perspektivwechsel seien notwendig.
Über elf Millionen Menschen wurden zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert wie Waren über den Atlantik verschifft. In seiner „Geschichte der Sklaverei" zeigt Andreas Eckert, dass es Sklaverei auch nach ihrer Abschaffung noch gibt - und durch alle Epochen hinweg gab.
Früher saßen Grauammern auf jeder Hecke. Schwalben vollführten in jedem Hof ihre Kunstflüge. Und Wolken von Finken ließen sich auf Stoppelfeldern nieder. Das ist vorbei, beklagt Michael McCarthy und plädiert für eine neue Liebe zur Natur.
Swetlana Alexijewitsch und Herta Müller diskutierten in Berlin über Heimaterfahrung und Exil. Die Literaturnobelpreisträgerinnen zeigten sich entsetzt angesichts der Ereignisse in Belarus und anderswo.
Vom Feminismus als politischer Bewegung ist nicht mehr viel übrig ist, meint die Journalistin Beate Hausbichler: Inzwischen werde schon die Wahlfreiheit in Sachen Lady Shaver zur emanzipatorischen Geste hochgedeutet.
"Bridgerton" war der erfolgreichste Serienstart, den Netflix jemals hatte. Wer mehr davon möchte, sollte unbedingt einmal einen Blick in die sogenannte "Regency Romance"-Literatur werfen. Ein verschmähtes Genre, das aber viel zu bieten hat.
Als Verleger und Buchhändler hat er Allen Ginsberg und die Autoren der Beat-Generation bekannt gemacht. Nun ist Lawrence Ferlinghetti im Alter von 101 Jahren gestorben.
Die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo hat mit "Adas Raum" einen viel beachteten Debütroman vorgelegt. Er erzählt die Lebensgeschichte von vier verschiedenen Frauen aus unterschiedlichen Jahrhunderten.