Lakonisch Elegant trifft 54books

Heißt es noch „lesen“ oder längst „amazonen“?

Drei Pakete mit dem Amazon Logo auf der Seite werden an einer Haustür überreicht.
Bücher waren früher das Kernprodukt der Milliarden-Maschinerie Amazon. © imago / Panthermedia / sergiodv
Von Christine Watty, Johannes Franzen & Simon Sahner |
Es sind sich fast alle einig: Amazon ruiniert die Buchbranche. Aber ist das vielleicht nur elitäres Getue und dort entsteht eigentlich eine literarische Avantgarde? Wie Amazon digitales Lesen vorantreibt, darüber sprechen wir in diesem Podcast.
Zwischen Klobürsten, Milchtüten und Motivsocken gibt es sie noch bei Amazon: Bücher. Dabei waren sie einst das Kernprodukt dieser Milliarden-Maschinerie. Die riesengroße Online-Buchhandlung ist bis heute bei den einen verhasst, weil sie gefährlich für den Buchhandel um die Ecke ist. Oder geliebt: Weil es so schön praktisch ist, selbst nachts um zwei shoppen zu gehen.
Jedenfalls ist auf Amazon mittlerweile sogar ein eigenes literarisches Universum entstanden. Hier veröffentlichen Autorinnen und Autoren Geschichten jenseits der großen Literaturverlage, vernetzten sich mit Fans und entstehen neue Verwertungsmodelle. Ist hier vielleicht sogar Platz für eine neue literarische Avantgarde?

Monopol und Innovation

In dieser Ausgabe des Kulturpodcasts sprechen wir darüber, wie Amazon unser Lesen verändert hat – und vielleicht auch die Inhalte, die wir lesen.
Sind in den letzten Jahren in der Welt des Monopolisten Innovationen im Literaturbetrieb entstanden? Werden Geschichten neu erzählt? Lesen die Menschen mehr digital und wo bleiben eigentlich die Streamingdienste für Literatur?
Vielleicht wollten wir die ja gar nicht, wenn sie uns jemand anbieten würde. Aber unsere Bestandsaufnahme umfasst auch diese Möglichkeit eines Kulturbereichs, der sich mit Digitalisierung schwererzutun scheint – die Marktmacht eines Jeff Bezos hin oder her.
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