Prinz Harrys Biografie „Reserve“

Royales Oversharing

39:53 Minuten
Werbeanzeige von Prinz Harrys Buch "Spare" an einem regnerischen Tag in einer Filiale von WH Smith gegenüber von Schloss Windsor. Zu sehen ist ein unscharfes Portrait von Harry hinter eine Scheibe mit Regentropfen.
Was hat die Welt von Prinz Harrys Memoiren? Das Buch steht derzeit auf Platz eins der Amazon-Charts. © Getty Images / Dan Kitwood
Anja Rützel im Gespräch mit Kais Harrabi und Christine Watty · 12.01.2023
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Mit seinen Schilderungen des Lebens im britischen Königshaus beschäftigt Prinz Harry die Welt. Fast anderthalb Millionen Exemplare seines Buchs sind am Erscheinungstag verkauft worden. Was steht drin? Ein Gespräch mit der Kolumnistin Anja Rützel.
Jegliche Veröffentlichung des royalen Paares Harry und Meghan wird von einem ähnlichen Raunen begleitet – sei es die Netflixserie „Harry und Meghan“, der Podcast von Meghan Markle („Archetypes“) oder jetzt die Autobiografie des Prinzen „Reserve“. Eigentlich sind alle genervt, doch zugleich geraten diese Veröffentlichungen immer wieder zu medialen Klein- oder Großereignissen.  
Das Buch von Prinz Harry wurde allein schon deshalb zum internationalen Aufreger, weil diverse Details vorab bekannt wurden: von Penis-Problemen bis hin zu Harrys Militäreinsätzen in Afghanistan. 

Plumper Boulevard oder relevant?

Ist das eigentlich alles nur plumper Boulevard? Und die Welt schaut drauf, weil es so schön skandalös ist und die Krisen der britischen Königsfamilie einfach unterhaltsam sind? Oder hat Harrys Biografie auch Relevanz?
Wir sprechen mit Anja Rützel, die sich in ihren Kolumnen für den „Spiegel“ mit Trash-TV und den Royals beschäftigt. Ein bisschen spoilern dürfen wir hier: Richtig tiefgründig oder gar politisch wird das Buch nicht. Es geht um wirklich viel, aber niemals um eine Kritik an der Idee der Monarchie. Immerhin wendet Harry das Motto des Königshauses bei Krisen - „Never complain, never explain“ - ins Gegenteil. Hat die Welt etwas davon?
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