Krimibestenliste Juli 2022

Neuzugänge spielen in Nigeria und Malaysia

Die Cover der drei besten Krimis auf der Krimibestenliste für Juli 2022 vor einem Deutschlandfunk Kultur Hintergrund.
Die Top drei der Krimibestenliste für Juli waren auch schon auf der des Vormonats: Sybille Ruge mit "Davenport 160 x 90" steht diesmal auf Platz eins, gefolgt von Don Winslow mit „City On Fire“ und Jacob Ross mit „Die Knochenleser“. © Deutschlandradio / Suhrkamp / HarperCollins
Das Podium der Krimibestenliste besteht aus Büchern, die schon im Juni hervorstachen. Ganz oben steht nun Sybille Ruge mit "Davenport 160 x 90". Höchster Neuzugang ist Femi Kayodes "Lightseekers", das in einer nigerianischen Universitätsstadt spielt.
  • 1
    Das Buchcover des Krimis von Sybille Ruge. "Davenport 160x90". Es zeigt eine Stadtlandschaft, in der eine Person mit einer Tasche in der Hand geht. Die Person ist als Schattenriss gezeigt, das Bild ist in strahlendem Gelb koloriert. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Sybille Ruge

    Davenport 160x90

    Frankfurt/Main. Slanskis Geschäft: Inkasso im Luxussegment. Final die Ausstellung, in der ihre getötete Halbschwester Luna Moon Sonjas Büro reproduziert hat, zentral ein Davenport-Tisch von OBI. Hochfrequenz-Krimi auf dem Stand der aktuellen Einsamkeit, Kunst und Gewalt. Unter armen Reichen. Erstaunlich.

    264 Seiten

    15,00 Euro

    Suhrkamp

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  • 2
    Das Cover des Krimis von Don Winslow, "City On Fire": Auf dem sonst motivlosen Cover steht Don Winslow und "City On Fire" in heller Schrift auf dunklem Grund. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Don Winslow

    City On Fire

    Übersetzt von Conny Lösch

    Providence, Rhode Island, 1986/87. Zwischen Boston und New York bekriegen sich italienische und irische Mafiafamilien, entzweit durch Frauenraub wie in der Ilias. Gestützt auf Erinnerungen an seine Jugend erfindet Winslow einen Gangsterkrieg um Ehre, Territorium, Vertrauen, Frauen. Band eins seiner Abschiedstrilogie.

    400 Seiten

    22,00 Euro

    HarperCollins

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  • 3
    Das Buchcover des Krimis von Jacob Ross, "Die Knochenleser". Jacob Ross und "Die Knochenlesen" steht auf einem meist schwarzem Bild, das oben ein Motiv zeigt, dass an einen Palmenzwei oder ein Knochengerüst erinnert.
    Jacob Ross

    Die Knochenleser

    Übersetzt von Karin Diemerling

    „Camoha“, Kleine Antillen. „Digger“ ist schlau, liest Stimmen und dank Forensikausbildung auch Leichen, ideal für das neue CID. Er, sein Mentor Chilman, Miss K. Stanislaus und andere suchen Verschwundene, Männer wie Frauen, die Opfer der Machowelt wurden. Satirische, antitouristische, wortwitzige Entdeckung.

    373 Seiten

    15,95 Euro

    Suhrkamp

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  • 4
    Das Cover von S. A. Cosbys Krimi "Die Rache der Väter" zeigt neben Autorname und Buchtitel einen Teil des Gesichts eines bärtigen Mannes, der die Hände gefaltet hat.
    S. A. Cosby

    Die Rache der Väter

    Übersetzt von Jürgen Bürger

    Richmond, Virginia. Derek und Isiah sind kurz nach ihrer Hochzeit erschossen worden. Ihre Väter Buddy Lee und Ike wenden die Trauer über den Verlust der schwulen Söhne, die sie im Leben nicht verstanden, in Hass. Ihr blutiger Rachefeldzug macht sie, den Weißen und den Schwarzen, zu Verbündeten und Freunden.

    344 Seiten

    24,00 Euro

    ars vivendi

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  • 5
    Das Cover des Kimis von Femi Kayode, "Lightseekers". Es zeigt neben dem Autorennamen Femi Kayode und dem Titel "Lightseeker" im Hintergrund die Illustration eines Mannes, der sich umdreht.
    Femi Kayode

    Lightseekers

    Übersetzt von Andreas Jäger

    „Okriki“, Nigeria. Drei Studenten, angeblich Diebe, sind von einem Lynchmob ermordet worden. Der forensische Psychologe Philip Taibo untersucht mit seinem Fahrer Chika den eigentlich abgeschlossenen Fall erneut. Eine Reise ins Herz der Finsternis, ins Chaos des eigenen Landes. Unerschrocken gegen alle Tabus.

    464 Seiten

    16,00 Euro

    btb

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  • 6
    Das Cover des Krimis von Tash Aw, "Wir, die Überlebenden". Es zeigt neben dem Autorennamen Tash Aw und dem Titel im Hintergrund  die Illustration eines Menschen, der bergauf geht. Die Szene spiegelt sich im Wasser. Von oben links schiebt sich ein roter Keil ins Bild.
    Tash Aw

    Wir, die Überlebenden

    Übersetzt von Pociao und Roberto de Hollanda

    Klang, Malaysia. Drei Jahre saß Ah Hock, chinesischer Abstammung, wegen Mordes im Gefängnis. Jetzt wird er von einer Soziologin exploriert, und all die erniedrigenden Lasten eines Arbeiterlebens, die Frustrationen der Globalisierung, das Leiden, das zum Axthieb führte, kommen unabwendbar zur Sprache.

    416 Seiten

    24,00 Euro

    Luchterhand

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  • 7
    Das Cover zu Dror Mishanis "Vertrauen" zeigt eine Frau mit zum Bob geschnittenen braunen Haaren, die ihr Gesicht verbergen.
    Dror Mishani

    Vertrauen

    Aus dem Hebräischen von Markus Lemke

    Tel Aviv. Zwar ist Avi Avraham befördert worden, will aber noch lieber Fälle von nationaler Bedeutung bearbeiten. Stattdessen hat er es mit einer renitenten Großmutter zu tun und mit einem verschwundenen Hotelgast. Avi wäre nicht der gefinkelte Bulle, würde er nicht im Kleinkram große Zusammenhänge entdecken. Toll.

    350 Seiten

    22,00 Euro

    Diogenes

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  • 8
    Das Buchcover des Krimis von Willam Boyle, "Brachland". Es zeigt eine Stadtlandschaft bei Nacht. Am oberen Rand steht auf weißem Grund der Name des Autors William Boyle und der Titel "Brachland". Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Willam Boyle

    Brachland

    Übersetzt von Andrea Stumpf

    Brooklyn 1991/93. Besser leben, woanders leben, das sind die unerkannten Sehnsüchte der Frauen und Männer in der Neighborhood. Ein Mann wird zu Tode gestürzt, und alle Lebensläufe geraten durcheinander. Boyle verknäult Biografien und Seelenlagen, Schuld und Unschuld, Alt und Jung werden neu gemischt. Brooklyn brodelt.

    355 Seiten

    25,00 Euro

    Polar

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  • 9
    Das Cover des Krimis von Val McDermid, "1979 – Jägerin und Gejagte. Ein Fall für Journalistin Allie Burns". Es zeigt eine Brücke über einen Fluss, im Hintergrund ist in der Stadt eine Kirche zu sehen.
    Val McDermid

    1979 – Jägerin und Gejagte

    Übersetzt von Kirsten Reimers

    Glasgow. Die Journalisten Allie Burns und Danny Sullivan wollen groß rauskommen. Kaum haben sie Steuerbetrüger entlarvt, unterwandern sie eine nationalistische Stammtisch-Terrorzelle. Nostalgisch-realistisch erinnert McDermid an ihre Ursprünge als Journalistin: Front gegen Geheimdienste, Homophobie und Machotum.

    430 Seiten

    12,99 Euro

    Droemer Knaur

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  • 10
    Das Buchcover des Krimis von Mary Paulson-Ellis, "Die andere Mrs. Walker". Das Cover zeigt auf einem verfremdeten Foto zwei Orangen, eine ist halb geschält. Daaruf steht Mary Paulson-Ellis und "Die andere Mrs. Walker", der Titel erscheint zudem noch einmal horizontal gespiegelt.
    Mary Paulson-Ellis

    Die andere Mrs. Walker

    Übersetzt von Kathrin Bielfeldt

    Zwischen Armut und Gewalt: Mary London/Edinburgh. Üble Familiengeschichte wie aus Dickens' Feder, aber aus weiblicher Perspektive. Margaret Penny sucht im Aushilfsjob Verwandte von einsam Verstorbenen und buddelt dabei (man ahnt es schnell) über ein Jahrhundert ihres eigenen desaströsen Stammbaums aus; Besuch der alten Dame inklusive.

    442 Seiten

    23,00 Euro

    Ariadne im Argument Verlag

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Deutschlandfunk Kultur präsentiert die besten Krimis des Monats.

Sie können die Krimibestenliste auch als PDF herunterladen. Alles über Mord und Totschlag gibt es auf unserem Krimiportal, das über die aktuellen Trends in der Kriminalliteratur informiert und die wichtigsten Neuerscheinungen vorstellt. Haben Sie Fragen oder Anregungen zur Krimibestenliste? Dann wenden Sie sich über krimi@deutschlandradio.de an die Jury oder die Redaktion.

Wie funktioniert die Abstimmung?

Die Krimibestenliste wird im Auftrag von Deutschlandfunk Kultur durch eine Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.

Es sind 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten.

Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.

Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten.

Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.

Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.

Die Jury:
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, „Hamburger Abendblatt“
Andreas Ammer, „Druckfrisch“, ARD
Gunter Blank, „Rolling Stone“
Katrin Doerksen, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Kino-Zeit“
Hanspeter Eggenberger, „Tagesanzeiger“
Fritz Göttler, „Süddeutsche Zeitung“
Jutta Günther, „Radio Bremen Zwei“
Sonja Hartl, „Zeilenkino“, „Crimemag“, „Deutschlandfunk Kultur“
Hannes Hintermeier, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Alf Mayer, „CulturMag“, „Strandgut“
Kolja Mensing, „Deutschlandfunk Kultur“
Marcus Müntefering, „Der Spiegel“
Ulrich Noller, „Deutschlandfunk Kultur“, „Deutschlandfunk“, „SWR“, „WDR“
Frank Rumpel, „SWR“
Ingeborg Sperl, „Der Standard“
Sylvia Staude, „Frankfurter Rundschau“
Jochen Vogt, „NRZ“, „WAZ“